Einerseits verachtest Du die ausbeutende Gesellschaft, andererseits beugst Du Dich ihrer Wertvorstellungen..
Waldweg, du muaßt mei Antwort ned lesen, i waß, i hab grad a arge Phase. Tua dir des ned an, bleib bei dir und liebe dich selbst. Des waren die warnenden Worte des Gesundheitsministers und jetzt mach i ma Gedanken zu deinem Kommentar.
I waß ned, Waldweg, i glaub eher, i versuch
mit meinen Wertvorstellungen in ihr zu leben und des is ned immer ganz afoch. Wenn i mi beugen tät, lebert i scho lang nimma, weil dann hätt i mi vur Unglück scho lang selber umbracht, des kannst ma glauben. I werd immer so unglücklich, wenn i mi bucken muaß, no dazua, dem Willen von einem anderen Menschen oder no ärger - einer Gruppe. Da nimm i ma glei des Leben. I hab`s amoi versucht, mich dem Willen eines Menschen zu beugen, solang is des no gar ned her, aber da hat mei Herz brennt vur Liebe für dieses Individuum. Und gsund war des natürlich ned. Für beide ned. A Lernprozess für mi.
I muaß in der Gesellschaft leben, weil daneben kann ma ned wirklich leben, wenn ma ned guad drauf vorbereitet is. Es gibt kaum no wo an Wald, der ned scho wem ghört und wenn doch, i kennt nimma lang im Wald überleben, weil i
urban vertrottelt bin.
Also bleibt ma nix anderes übrig, als mich
zum Schein zu integrieren oder halt über den Rand vom Spielbrett zu springen.
Verachten, Waldweg... waß i a ned, ob ich`s wirklich VERACHTEN tua, die Gesellschaft. Vielleicht a bissl, machmal, will i ned bestreiten, aber Verachtung is a ganz bestimmter Energieaufwand in a konkrete Richtung der meistens ned vü bringt. Die Pradigmen der Gesellschaft san ned immer identisch mit meine, drum is ma vü wichtiger, meine eiganan ned zu verlieren, mir selber so treu wie möglich zu bleiben, als Kraft in die sinnlose Verachtung zustecken.
Ganz frei von Verachtung werd i scho ned sei, da hast sicher recht, Waldweg, i bin ka Heiliger. Die Gesellschaft verachtet ja auch mich. Teile von ihr zumindest. Dafür etwa, dass ich Mindestsicherungsempfänger bin. Sozialschmarotzer werde ich bisweilen genannt. Und wenns ma ana ned ins Gsicht sagt, merk ich`s manchmal an seinem Blick, dass er sichs denkt, weil ihm die feige Opportunisten-Sau afoch aus`n Gsicht außa schaut. Allanich da im Forum gibts an Haufen Leut, die mi deswegen verachten täten, wenns ned zu intelligent dafür wären und mir damit weh tuan könnten, Hand drauf. Aber auch diese Verachtung bringt nix, weil i bin trotzdem Mindestsicherungsempfänger. Langzeitarbeitsloser no dazua. Klar, a bissl a gegenseitige Verachtung is immer im Spü, des san halt die depperten Dämonen. Tuad aber ned weh, solang sa si in an erträglichen Rahmen bewegt.
Aber wir reden von was andern, Waldweg, wir sind da in einem Partnerinstitut, in dem ich so verwegen bin eine Frau zu suchen, zumindest zum Schein, so scheinbar, wie ich intakter Teil dieser Gesellschaft werden will. Und da gehts eigentlich ned drum, ob i zfrieden bin mit mir und meiner Bude. I persönlich bin eh zfrieden, mir alla reicht des Loch scho, aber es geht um den Status, auf den
vüle Fraun gern schaun und i schreib extra
viele fett, weil i ned olle in an Topf haun wü. Und selbst wenn`s sagen: "Ah geh Schatzi, der Status is ma wurscht, i brauch nur a Herzerl, des für mi schlagt, einen Mann, der für mi da is, in guade und in schlechte Zeiten" kannst da ned sicher sei, dass sie meint, was sie sagt oder dass des drei Wochen später a no gilt.
I sag ned, dass Männer anders san, Waldwegerl, da gibts sicher genau so Träumer, die sagen Blau und meinen Grün, die sagen: "ich geh zum Fischen" und landen im Wirtshaus. Oder gar im Puff. Männer haben halt a eahnare Schwächen, genau so wie Frauen, aber eben ned alle die gleichen. Na, i wü ka Geschlechterzwistigkeit da anzetteln, is eh scho problematisch gnua, die erfolgreiche Kommunikation. I red halt von Frauen, weil i bei Männer ka Liebeserfüllung suach. Waß a ned wieso, des is bestimmt die Natur in mir. Da kann i gar nix dafür.
Aber wahrscheinlich eh nimma lang, jetzt kummt eh bald die Hormonumstellung und dann werd i nur mehr Schmetterling fotografieren geh und überhaupt nimma über die Liebe nachdenken.
ja und hast Du seine grossen Hände gesehen...?...seine Füsse waren auch so......
Ja, wollt eh scho fragen, wieso der junge Herr so große Händ hat, aber ma wü ja ned indiskret sei oder ins Fettnäpchen treten.
