und nun zu einem über alle Massen gehypten Album
Nirvana - Nevermind
Zuerst, das Album macht so einiges falsch, was ein Album machen kann, z.b. sind alle 4 Singleauskoppelungen unter den ersten 5 Tracks zu finden, also Smells like Teen Spirit (der Opener), in Bloom, Come as you are und Lithium, da dies auch die bekanntesten Stücke von Nirvana sind, kommt man schnell mal zur Meinung, dass die Scheibe nicht mehr zu bieten hat - so ist es dann auch kein Wunder, dass Stück Nummer vier, Breed auch etwas bekannter ist als die anderen Stücke des Albums... Radiohörer werden nur die ersten 5 Stück hören und dann zurückspulen - was für ein Fehler...
Okay, Teen Spirit, In Bloom, Come as you are und Lithium sind Klassiker der Musik, die haben die Welt bewegt, sind wichtig - ABER, man kennt sie schon, sie sind Altbekannte, die man bis in die letzte Fastette kennt, sie sind eine Wohnungseinrichtung, die zwar gefällt, in der man sich wohlfühlt, aber die einen nicht überrascht, die nichts neues bietet. Dafür können die Tracks zwar grundsätzlich mal nichts, sondern das Stänige Airplay bei MTV (Smells like Teen Spirit ist ja so was wie die inofizielle MTV Hymne). Das die Songs dann alle aufeinander folgen schadet dem Gesammteindruck des Albums ein wenig, vorallem Schadet es den restlichen Stücken des Albums...
zurück zum Hype - Nevermind IST wichtig, es ist DAS wichtige Album der 90er, es definierte die 90er, erschuf sie, löste die 80ger ab, zerstöhrte sie, es zeigte auf, was Scorpions, Bon Jovi, Aerosmith und Konsorten wirklich waren: Aufgeblasene KUnstprodukte, in einer Scheinweltblase dahindümpelnde Belanglosigkeiten, Aus schlechten b-Movies entlaufene Zombies, die mit dem Leben und der Jugend nichts, aber auch wirklich nichts zu tun hatten. Okay, so was wie Punks gabs damals auch schon, aber die waren draussen, Nirvana machte die Protesthaltung zum Mainstream und begründete damit die Alternative Musikkultur die, neben dem Techno und dem Hiphop die 90er geprägt haben.
Okay, das Album ist gut... Nirvana sinds auch. Normalerweise wird Nirvana mit Kurt Cobain idendifiziert, und als sein Kind verstanden... das mag stimmen, zumindest für Gitarristen und Bravoleser - für mich nicht... Denn was Nevermind von den früheren Nirvana unterscheidet ist Dave Grohl und sein Druckfolles, Präzises, Abwechslungsreiches und fast schon Virituoses Schlagzeugspiel... er ist noch nicht so präzise und Druckfoll und Abwechslungsreich und Virituos wie er es einmal auf "Songs for the Deaf" bei QUOTSA sein wird, aber die Veranlagung ist da, er spielt wie kein Zweiter, unverkennbar, ein echter Grohl.
Auch klingt das Album in seinen Besten Momenten (Territorial Pissings) wie ein Versprechen, ein Gelöbniss, eine Vorahnung: es wird einmal Foo Fighters geben, es wird einmal ein "All my Live" geben, es wird einmal so weit kommen, das Stoners Rock in den Medien Presänt sein wird... Vergleicht man Territorial Pissings mit anderen Songs von Nirvana, dann erkennt man klar, das da Dave Grohl seine Finger sehr stark im Spiel gehabt hat, oh ja.
Alles in allem ist es Schwierig das Album auf einen Nenner zu bringen... vom "Historischen" Wert her ist es sicher in einer Reihe mit "London Calling" von The Clash, "BRMC" von BRMC, "The Velvet Underground feat Nico" und "Rocket to Russia" von den Ramones zu nennen, also ein Album das den Rock gerettet hat, dem, was vorher war den Stinkefinger zeigt und ein Kunstprodukt zurück auf die Strasse, dem Volk, dem Leben bringt, mit Schleifpapier das zu Saubere ankratzt und eine Bewegung auslöst, ein Statement.. Musikalisch ist das Album stellenwesen schlicht gehobenes Mittelmass, verbunden mit allzuoft gehörtem, wobei Nirvana für zweiteres nichts für können. Währen die Singleauskopplunge besser verteilt, wärs vieleicht noch besser... so bleibt es bei einem Fazit von
4 von 6 möglichen Punkten mit zwei Überfliegern die 6 Punkte verdienen, Territorial Pissing und Drain you
lG
FIST