Steinbrück - der gebrochene Kandidat

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Nichts desto trotz ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie eine Partei wie die SPD nicht nur ihren Kandidaten, sondern sich selbst mit ihren innerparteilichen Querelen derartig demontieren kann.
;)

Das Problem ist die Partei bzw. die Basis der SPD selbst.
Die SPD ist nicht nur die älteste Partei Deutschlands sonder stammt aus dem 19.Jahrhundert.
Es gibt sogar bis auf die SPD keine Partei in Deutschland die schon vor 1945 existierte.
Die Basis der SPD besinnt sich zum grössten Teil immer auf ihre Wurzeln des 19.Jahrhunderts wo Deutschland ein völlig anderes Land war als wie es heute ist.
Sozialdemokratie des 19 Jahrh. und der ersten Hälfte des 20.Jahrh. ist aber nicht mehr die Sozialdemokratie von heute.

Um Erfolg bei Bundestagswahlen zu haben benötigt die SPD allerdings Kanzlerkanditaten die nicht an den Urwurzeln der SPD festhalten,sondern die Bedingungen der moderenen Zeit erkennen und auch entsprechend artikulieren,oder wie es bei Schmidt und Schröder war auch in Realpolitik umsetzen.Bei Schmidt war es der Natodoppelbeschluss und bei Schröder die Agenda 2010.
Beides war für die SPD-Basis unbeliebte Realpolitik weil diese Politik nicht dem Selbstverständnis der SPD-Basis entprach.
Aber das ist das Dilemma der SPD,
sie will an die Macht kommen und den Kanzler stellen,
kann mit einem Kanzlerkanditaten der der Parteibais entspricht aber keine Wahlen gewinnen.
 
Ah... okay. Das Buch war wirklich extrem dumm. Allerdings sehe ich darin eher eine Art Verzweiflungstat, da sie ja im Zuge der Wulff-Affäre selbst voll unter die Räder kam. Insofern verständlich, aber eben wirklich dumm umgesetzt.

Ich finde das überhaupt nicht verständlich, im Gegenteil.
Denn wer will Christian Wulff denn in schweren Zeiten zur Seite stehen, wenn nicht seine Ehefrau?


Ist Charakter haben schon so inflationär.

Ich empfinde gerade bei Menschen mit Charakter höchste Hochachtung. Und es macht einen Menschen oft viel schöner, als es die äußere Hülle vermag.

Habe mich von angeblich "tollen Frauen" getrennt, weil mangelnder Charakter, den ich leider erst später wahr nahm, die Frau äußerst unattraktiv machte.

Wenn ich dann so etwas höre wie, "oh die oder der ist ja schon alt oder krank, warum bleibst Du noch bei ihm oder ihr", dann bekomme ich das Kotzen!

Und Bettina Wulff........

..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde das überhaupt nicht verständlich, im Gegenteil.
Denn wer will Christian Wulff denn in schweren Zeiten zur Seite stehen, wenn nicht seine Ehefrau?

Ist Charakter haben schon so inflationär.

Ich empfinde gerade bei Menschen mit Charakter höchste Hochachtung. Und es macht einen Menschen oft viel schöner, als es die äußere Hülle vermag.

Habe mich von angeblich "tollen Frauen" getrennt, weil mangelnder Charakter, den ich leider erst später wahr nahm, die Frau äußerst unattraktiv machte.

Wenn ich dann so etwas höre wie, "oh die oder der ist ja schon alt oder krank, warum bleibst Du noch bei ihm oder ihr", dann bekomme ich das Kotzen!

Und Bettina Wulff........

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Ich will sie da gar nicht verteidigen, aber sie hat sehr lange sehr loyal zu ihrem Mann gestanden und das Buch ist zwar ein Haufen Plapperei und zu indiskret, aber wirklich illoyal ist es meines Wissens nicht. Das die Ehe in die Brüche ging... da wird er schon auch seinen Anteil haben. Und dumm verhalten hat er sich während der Affäre in einem Maß das kaum zu toppen ist. Dürfte schwer gewesen sein da zuzugucken ohne etwas sagen zu dürfen. Ich denke eher, da haben sich zwei gefunden die ne Weile gut zusammenpassten und dann mit den Konsequenzen der eigenen Blödheit leben mussten und wohl noch müssen.. aber eben der Blödheit beider.
 
Ja,bis seine Karriere völlig am Ende war.

Die hat er aber selbst versaut und nicht sie. Den sehr oberflächlich Schluß zu ziehen sie habe ihn verlassen weil seine Karriere am Ende ist, steht wohl niemandem zu da man so etwas einfach nicht wissen kann. Das können auch ganz normale Eheprobleme gewesen sein, möglicherweise verstärkt durch die extrem belastende Zeit. Nur: Die hat sie nicht zu verantworten sondern resultierte aus einem ganzen Haufen voller Fehlentscheidungen die er getroffen hat.

Übrigens hat ER selbst sehr deutlich Illoyalität gegenüber seinem Pressesprecher bewiesen, dem er für so einiges die Schuld gibt um sich juristisch reinzuwaschen.

Wie ich schon sagte: Ich glaube, dass beide ziemlich verbogene Charaktere sind... die haben schon ganz gut zusammengepasst und sind gemeinsam gescheitert. Aber offensichtlich haben sie wenigstens die Scheidung mit Anstand geregelt.
 
Die hat er aber selbst versaut und nicht sie. Den sehr oberflächlich Schluß zu ziehen sie habe ihn verlassen weil seine Karriere am Ende ist, steht wohl niemandem zu da man so etwas einfach nicht wissen kann. Das können auch ganz normale Eheprobleme gewesen sein, möglicherweise verstärkt durch die extrem belastende Zeit. Nur: Die hat sie nicht zu verantworten sondern resultierte aus einem ganzen Haufen voller Fehlentscheidungen die er getroffen hat.

Übrigens hat ER selbst sehr deutlich Illoyalität gegenüber seinem Pressesprecher bewiesen, dem er für so einiges die Schuld gibt um sich juristisch reinzuwaschen.

Wie ich schon sagte: Ich glaube, dass beide ziemlich verbogene Charaktere sind... die haben schon ganz gut zusammengepasst und sind gemeinsam gescheitert. Aber offensichtlich haben sie wenigstens die Scheidung mit Anstand geregelt.

Was für ein Verbrechen muss ein Ehepartner denn begehen, auf dass man ihn im Stich lässt?


Was ganz sicher ist: Eine Frau Steinbrück ist da von ganz anderem, vorbildlicheren Kaliber!

Und wer zum Eingansthread noch was psychologisches will:

Die nonverbalen Signale Peer Steinbrücks legen den Schluss nahe, dass seine Frau diese Aussage mit ihrem Mann nicht abgesprochen hat. Denn während er zuhört, ist sein Mund geöffnet. "Diese Mimik ist typisch dafür, wenn die Aufmerksamkeit für das, was kommt, gesteigert ist", erklärt Eilert. Gleichzeitig erleichtere diese Bewegung die bei Stress beschleunigte Atmung.

http://www.welt.de/wissenschaft/art...teinbruecks-Mimik-ueber-ihre-Wut-verraet.html



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Was für ein Verbrechen muss ein Ehepartner denn begehen, auf dass man ihn im Stich lässt?

Ich sehe nicht so wirklich, wo sie ihn im Stich gelassen hat. Wie ich schon sagte... da gibts zum einen ihre Biografie. In der wird zwar eine Distanzierung deutlich und sie plappert wie ein Schulmädchen, aber vor allem plappert sie da über sich selbst. Geschadet hat sie damit auch v.a. sich selbst weil sie einfach nicht sehr helle wirkt.

Was die Scheidung betrifft: Keiner hier kennt die Gründe. Vielleicht hat es ganz simpel nicht funktioniert wie bei vielen anderen auch. Und dafür ist selten nur einer von beiden verantwortlich. Und nur nebenbei: Christian Wulff hat vorher Frau und Kinder verlassen, und zwar für Bettina Wulff. Dann muss auch das unter "im Stich lassen" laufen. Dazu kommt: Er hat sich wie ein Idiot verhalten. Der hätte nicht mal abtreten müssen. Gestürzt ist er über seine egomanisch-ignorante und naive Verteidigungsstrategie. Die wiederum hat auch seine Familie in Mitleidenschaft gezogen... sie könnte also durchaus das Gefühl haben, er habe sie und die Kinder zumindest teilweise in die Scheiße geritten bzw. ineffektive und destruktive Kämpfe auch auf dem Rücken der Familie geführt während es ganz anders möglich gewesen wäre.

Die beiden hatten jedenfalls sehr viel Konfliktpotential und für einen Teil, der nicht ganz klein ist, ist er verantwortlich. Aber wie bedeutend das war und was bedeutend war... können wir nicht wissen. Insofern halte ich da nicht viel von Simplifizierungen im Sinne von "Solange er erfolgreich war.... dann ließ sie ihn fallen."

Übrigens: Selbst wenn es so wäre, was ich so nicht glaube, hat er diese Frau freiwillig geheiratet und eine andere für sie verlassen. Ihn zum Opfer zu erklären bedeutet gleichzeitig ihn zu einem naiven Schlappschwanz zu erklären.
 
Ich sehe nicht so wirklich, wo sie ihn im Stich gelassen hat. Wie ich schon sagte... da gibts zum einen ihre Biografie. In der wird zwar eine Distanzierung deutlich und sie plappert wie ein Schulmädchen, aber vor allem plappert sie da über sich selbst. Geschadet hat sie damit auch v.a. sich selbst weil sie einfach nicht sehr helle wirkt.

Was die Scheidung betrifft: Keiner hier kennt die Gründe. Vielleicht hat es ganz simpel nicht funktioniert wie bei vielen anderen auch. Und dafür ist selten nur einer von beiden verantwortlich. Und nur nebenbei: Christian Wulff hat vorher Frau und Kinder verlassen, und zwar für Bettina Wulff. Dann muss auch das unter "im Stich lassen" laufen. Dazu kommt: Er hat sich wie ein Idiot verhalten. Der hätte nicht mal abtreten müssen. Gestürzt ist er über seine egomanisch-ignorante und naive Verteidigungsstrategie. Die wiederum hat auch seine Familie in Mitleidenschaft gezogen... sie könnte also durchaus das Gefühl haben, er habe sie und die Kinder zumindest teilweise in die Scheiße geritten bzw. ineffektive und destruktive Kämpfe auch auf dem Rücken der Familie geführt während es ganz anders möglich gewesen wäre.

Die beiden hatten jedenfalls sehr viel Konfliktpotential und für einen Teil, der nicht ganz klein ist, ist er verantwortlich. Aber wie bedeutend das war und was bedeutend war... können wir nicht wissen. Insofern halte ich da nicht viel von Simplifizierungen im Sinne von "Solange er erfolgreich war.... dann ließ sie ihn fallen."

Übrigens: Selbst wenn es so wäre, was ich so nicht glaube, hat er diese Frau freiwillig geheiratet und eine andere für sie verlassen. Ihn zum Opfer zu erklären bedeutet gleichzeitig ihn zu einem naiven Schlappschwanz zu erklären.


Letzteres ja und nein. Es hat den Anschein, dass er sich von Frau und Kind trennte, weil ihm nach anderer verlangte. Jetzt könnte man sagen, selbst Schuld. Die dämliche Affaire um den Hauskauf wäre sogar dann auch nicht gewesen etc.. Das Buch von Bettina Wulff scheint ja in großen Bereichen darum zu gehen, ach mir geht es ja so schlecht, ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun. Scheint recht verwöhnt zu sein, wenn sie öffentlich darüber klagt, wie wenig Geld sie bekam. Und wenn sie schreibt, dass sie sich absichtlich abseits von Christian Wulff stellte, weil sie als eigenständige Person wahr genommen werden wollte, dann halte ich das eben für sehr charakterschwach.-

Und klar, das waren keine Persönlichkeiten für so ein Amt.

Andererseits, was ich überhaupt nicht akzeptiere, ist, wie in der Öffentlichkeit mit Verfehlungen von Christian Wulff umgegangen wurde. das war absolut überzogen und unter die Gürtellinie.
Man wusste von diesen Verfehlungen schon bevor er zum Bundespräsidenten gewählt wurde.

Ich frage mich dann immer, wer kramt das dann beizeiten immer wieder raus? Wer hat welches Interesse daran?

Und wenn man sich einmal anschaut, was Wulff alles gesagt hat, womit er anderen Machtpolitikern auf die Füße getreten ist, dann wird die Sache erst spannend.

Oder auch die Sexismus-Affaire um Brüderle, warum kam sie ein Jahr später?
Wer legt was auf Eis und taut es bei Zeit auf?
 
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Letzteres ja und nein. Es hat den Anschein, dass er sich von Frau und Kind trennte, weil ihm nach anderer verlangte. Jetzt könnte man sagen, selbst Schuld. Die dämliche Affaire um den Hauskauf wäre sogar dann auch nicht gewesen etc.. Das Buch von Bettina Wulff scheint ja in großen Bereichen darum zu gehen, ach mir geht es ja so schlecht, ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun. Scheint recht verwöhnt zu sein, wenn sie öffentlich darüber klagt, wie wenig Geld sie bekam. Und wenn sie schreibt, dass sie sich absichtlich abseits von Christian Wulff stellte, weil sie als eigenständige Person wahr genommen werden wollte, dann halte ich das eben für sehr charakterschwach.-
Kann man so und so sehen. Eines ist für mich aber sonnenklar: Er ist kein Opfer. Er hat sehr viele kleine Entscheidungen getroffen und am Ende haben die sich zu Konsequenzen aufgetürmt, die zu handeln er nicht klug genug war.


Andererseits, was ich überhaupt nicht akzeptiere, ist, wie in der Öffentlichkeit mit Verfehlungen von Christian Wulff umgegangen wurde. das war absolut überzogen und unter die Gürtellinie.
Man wusste von diesen Verfehlungen schon bevor er zum Bundespräsidenten gewählt wurde.
Nein... das stimmt so nicht. Alles fing ja mit dem Hauskredit an und einem Gerücht, der stamme von Maschmeyer. Das wäre dann tatsächlich eine große Sache gewesen. Das Problem war: Wulff verweigerte die Grundbucheinsicht, was das Gerücht befeuerte so dass BILD und SPIEGEL klagten und irgendwann gewannen. Dann wurde die Einsicht gewährt... und der Kreditgeber war Geerkens. Das war eigentlich unspektakulär, bis auf die kleine Lüge im Landtag, Wulff habe nie geschäftliche Beziehungen unterhalten. Und hätte Wulff jetzt an der Stelle aufgeräumt und gesagt: "Ja... das war eine kleine Lüge, weil er nicht wollte, das sein Privatleben ausgerollt wird und er finanzielle Hilfe von einem Freund brauchte etc. und man das auch nicht unbedingt geschäftliche Beziehung nennen kann..." wäre alles vom Tisch gewesen. Aber er schuldete mehrfach um, von Geerkens zu einer Bank und immer mit erstaunlich niedrigen Zinsen und verteidigte sich weiterhin mit Lügen.. die aufflogen. Parallel kamen die ganzen anderen Kleinigkeiten raus, die ihn wie einen Schnorrer aussehen lassen...

Unterm Strich war das eine sehr verrückte Dynamik, die er selbst aber noch anheizte.

Ich frage mich dann immer, wer kramt das dann beizeiten immer wieder raus? Wer hat welches Interesse daran?

Und wenn man sich einmal anschaut, was Wulff alles gesagt hat, womit er anderen Machtpolitikern auf die Füße getreten ist, dann wird die Sache erst spannend.
Hat er ja nicht wirklich. Als BuPrä kann er das nicht mal. Das einzige war eine kritische Rede zur Euro-Finanzpolitik, in der er aber auch nicht weiter ging als einige andere auch. Wulff war ja kein Quertreiber, sondern eigentlich das Gegenteil. Wie gesagt: Die Entwicklung hatte eine riesen Eigendynamik und da war dann sicherlich auch irgendwann eine Art "Jagdinstinkt" unter Journalisten dabei, die wie in einem Spiel ständig neue kleine Infos ausgruben. Nichts davon war spektakulär, bis auf seine wilden Vertuschungsversuche. Und die waren es, die ihn irgendwann zum Rücktritt zwangen weil er zigfach der öffentlichen Lüge überführt wurde und es dann irgendwann aussah, als stecke etwas großes dahinter.


Oder auch die Sexismus-Affaire um Brüderle, warum kam sie ein Jahr später?
Wer legt was auf Eis und taut es bei Zeit auf?
Das sehe ich ebenfalls kritisch, aber wenn Du Dich fragst, wer etwas davon hatte, dann gibts da eigentlich keinen... vielleicht Philliph Rösler. Und natürlich der Stern. Die haben damit ne hübsche Auflage gemacht. Aber was ist daraus geworden? Letztlich nicht viel. Der FDP hat es nicht geschadet und Brüderle selbst auch nicht so richtig.

Verschwörungen sehe ich in den beiden Fällen nicht. Da gibts andere von denen wir in der Regel nicht mal was mitbekommen. Politiker werden in Hinterzimmern und deutlich subtiler auf Linie gebracht. Da brauchts solche Stories nicht. Bei seinem Vorgänger z.B. sehe ich den Rücktritt deutlich kritischer. Der war zwar freiwillig, aber er wurde politisch massiv bedrängt und isoliert. Letztlich trat er zurück weil er eine Wahrheit aussprach und Merkel sagte nur "Okay... danke!".

Außerdem lief diese Dynamik, die Wulff zu Fall brachte, ja auch bei anderen ab die ganz sicher nicht fallen sollten... etwa Guttenberg, den USA-Zögling und noch ein paar kleinere Doktoranden.
 
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