Wenn Ratten auf eine Südseeinsel kommen interessiert sie das auch nicht.
Allerdings kann es natürlich sein, dass wir das Ökosystem (dessen Teil wir auch sind) durcheinanderbringen, wenn wir Arten ausrotten. Davon unabhängig sind wir Ästheten und sehen das Verschwinden einer Spezies als Verlust.
Sofern das natürlich geschieht, ist daran nichts auszusetzen (s.u.). Das Rattenbeispiel zeigt allerdings, wie eine "unnatürliche" Änderung eines Ökosystems dadurch verursacht wird, dass es für Menschen "natürlich" ist, unnatürlich zu sein; indem sie z.B. mit Schiffen zur See fahren und überall ihre (Un)culturfolger einschleppen. Aber mit Gentechnik in die Evolution einzugreifen find ich noch eine Größenordnung schlimmer! Oder eben "unaisthetischer". Weil das muss wirklich nicht sein; bzw. geschähe nie von alleine.
Nun ja, ich würde ausgestorbene Arten (auch durch Gentechnik) zurückholen, vor allem Dinosaurier, schon weil sie mich immer fasziniert haben.

Dann kuck mal "Jurassic Park"! Aber 3 is scheisse.

Das war von der Qualität einer direct-zu-video-Fortsetzung, natürlich

auch nich von Steven Spielberg, weil da die Kuh schon größtenteils abgemolken war, nachdem er auch "the Lost World" verfilmt hatte. Dass, was da Velociraptoren genannt werden, Deinonychi sein sollen, ist verwirrend. Die Animation der Gallimimi im 1ten Teil fand ich, im Hinblick auf die Abstammung bzw. Zugehörigkeit der Vögel von bzw. zu den Dinosauriern, genauer: den Maniraptoriformes, hübsch anzusehn. Leider war damals noch nich so bekannt, dass diese Gruppe, zu der auch die genannten Gattungen gehören, gefiedert war (allerdings hätte es auf den gemeinen Actionfilmzuschauer vielleicht seltsam gewirkt, soz. statt Dinosauriern lauter riesige Vögel zu sehn; oder InGen hat die Federkleider rausgeklont, damits nich so aussieht, als ob da irgendwelche Mutanten gezüchtet werden

). Bekannt war aber dass nicht alle Dinosaurierarten gleichzeitig gelebt haben (Patana vielleicht immer noch nich, den meisten Palaeontologen aber auch damals schon) und auch nicht alle am selben Ort; trotzdem müssen am Ende des ersten Teils Tyrannosaurus und Deinonychi gegeneinander kämpfen; am Ende des dritten Tyrannosaurus und Spinosaurus; am Anfang des ersten sind Parasaurolophi nebst Brachiosauri zu sehn. Die Liste der Verzerrungen ist ziemlich lang. Und nächstes Jahr soll der 4te Teil rauskommen (hoffentlich mit noch mehr Federn für die "Velociraptoren" als zunächst im 3ten

)... Ich denke, dass er wenigstens besser als der 4te von "Jaws" sein wird.

Aber um welchen Preis geschähe das? Wenn wir schon vom USamerikanischen mainstream Kino lernen, dass sich sowas unvorhersehbar nachteilig entwickeln kann...

Wäre artgerechte Haltung möglich? Wo herrschen heute dafür geeignete Klimata? Wären die künstlich geschaffenen bzw. nachgebildeten Lebewesen noch dieselben wie die ausgestorbenen? (Ohne vollständig erhaltene Ma alte Genome wären sie es wahrscheinlich nicht. Und die gibts höchstens bei
ausserirdischen Aistheten, deren Vorfahren damals Proben gesammelt haben.) Wie wär bei Entstehung großer Populationen die Ernährung zu bewerkstelligen? Wie ließen sie sich in heutige Ökosysteme einbetten? Wie wirklichkeitsgetreu wäre das alles? Welche Menschen und Tiere müsste man dafür wegräumen? Man bedenke, dass die Dominanz der Säuger unter den großen Landbewohnern erst eintrat, nachdem die Dinosaurier aus dem Weg geräumt waren.
Letztendlich is ausgestorben ausgestorben. Die Welt entwickelt sich ständig weiter - und damit auch ihre Bewohner. Wer sich nich anpassen kann, verschwindet ebm; und macht Platz für Neues. Warum die Vergangenheit wieder haben wollen? Zur oberflächlichen Unterhaltung (zahlender Besucher) wie im fictiven Beispiel? Es gibt doch genug aus
sterbende, weil ausgerottet werdende, Arten, die man
erhalten kann. Und genug Arten, deren Lebensraum überwiegend aus Produktionshallen besteht. Aber di sin alle nich so cool wie di Dinosaurier im Film...

Ausgestorbene Arten zurückholen lohnte sich höchstens, wenn man sie essen könnte.

Und da sind bestimmte Dinosaurier vielleicht wirklich geeignet: verhältnismäßig dumm, teilweise sehr groß und nich so warmblütig. Die andere Frage is aber, ob sie ein geeigneter Ersatz für gewöhnliche Säugernahrung - und Mais und Ölsaaten und so einer für ihre - wären. Wobei mir einfällt, dass Fred Flintstone gerne Bronto(saurier?)burger isst. Zudem benutzen sie in Bedrock Urzeittiere laufend als Haushalts- und Arbeitsgeräte.
