Salaya Ayjanda Rii
Sehr aktives Mitglied
Mir fällt das Wort "Anhimmeln" ein, zu dieser Beziehung zum "Vater". Ich betrachte den Begriff Vater für mich trinitär: da ist der reale Vater meiner Familie, da ist der Vater im Himmel und da ist noch ein Vater, der ich selber bin. Wenigstens habe ich die Potenz, Vater zu sein, also habe ich vermutlich auch das grundlegende Bewußtsein dafür. Also der Papa, ich selber und der da oben, das ist für mich persönlich "Vater".
Ich weiß nicht, ob das allgemein so ist, aber bei mir in der Familie ist das Wörtchen Vater mit "Anhimmeln" verbunden. Die Männer bei uns sind zum Anhimmeln, eigentlich alle. Schreckliche Rabauken eigentlich, und Ulknudeln, wir nehmen nichts wirklich ernst, aber schon gar nichts unernst. Sonst bekommen wir nämlich Probleme mit den Frauen der Familie. Die sorgen nämlich bei uns für Ernsthaftigkeit. Und für Zielstrebigkeit. Wir gehen nämlich sonst laufend in die Luft und vergessen uns quasi "im Himmel" des vorübergehenden Verlierens von Bodenhaftung. Wir sind nämlich alle arg kreativ, bewegte und bewegende Leute und von daher scharen wir um uns Frauen, die uns regelmäßig den Mund verbieten und uns sagen, daß wir verrückt sind. Wir nicken dann im Kollektiv, selbst der 7-jährige Neffe hat das schon drauf. Der fühlt sich als Verrückter auch pudelwohl.
Mein Nachname- wißt Ihr das eigentlich?- der taucht ja zum ersten Mal auf im schönen bayerischen Städtchen "Denkendorf".Das ist wirklich so.
Gewalt gibt und gab es in unserer Familie eher wenig, eher Mißverständnisse, und der Krieg hat natürlich einen Riß im Verständnis füreinander hinterlassen. Gerade das Verständnis für viele Männer, die im Krieg waren, töten mußten, wurde ja gar nicht entwicklt, so wie man das heute tut. Es wurden die Verwicklung ins Verbrechen und erlittene Qualen fein verschwiegen- üblicherweise verläßt so ein Trauma die Welt nicht so rasch, weil das "Geheimnis" von Generation zu Generation von Eltern an Kinder weitergegeben wird, ohne daß ja darüber gesprochen wird. Es ist das, worüber man nicht spricht: das ist das "Geheimnis" einer Familie. Sobald es besprochen wird, ist es ja kein Geheimnis mehr. (ich finde es eine ganz schöne Herausforderung, jedem sein eigenes Geheimnis zu lassen und auch selber eines zu bewahren, daß vielleicht gar kein anderer kennt. Aber: ein Geheimnis haben ist schön, mein Geheimnis ist mein Schaaatttttttzzzzzzzzzzzz, gollum...)
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Verständigungsschwierigkeiten:


Viele liebe Grüße
Ingrid