Ich, Löwe-Löwe, hab` mich heute von meinem rechten, unteren Backenzahn verabschieden müssen. Bedankt habe ich mich geistig für ca. 34 Jahre sehr gute Zusammenarbeit und jetzt schaue ich, dass ich das "Gift", das ich in Form von Betäubungsspritzen und schmerzstillenden Tabletten in mich reingepumpt habe, wieder los werde.
Mir ist sogar beim Zahn das "Loslassen" schwer gefallen, er war ein Teil von mir

(bitte nicht lachen, ich meine das ernst).
Des weiteren ist mir in der letzten Zeit aufgefallen, wie viele "Rollen" wir haben:
Ich bin Tochter, ehemalige und zukünftige Schwiegertochter, Mutter, Ex-Frau, Lebensgefährtin, Vamp, Hausfrau, Liebesgöttin, bieder, Putzfrau, derzeit arbeitslos, Kämpferin, "Ohnmächtige", Geistheilerin, Energie/Lichtarbeiterin und noch vieles mehr. Die Balance zwischen all diesen Daseins-Erscheinungen zu halten, dass nichts zu kurz kommt und auch nichts überwiegt, puhhhhhhhhhhh......anstrengend.

Vielleicht sind es aber auch nur diese Bomben in Form von schmerzstillendem Mittel, dass ich solche Gedanken habe??? Oder vielleicht sind es Gedanken und Gefühle, die da sind und die ich nicht zugelassen habe????
Tatsache ist, dass mein Thema derzeit "Loslassen" lautet = Vertrauen.
Vertrauen ins Leben....schauen, dass ich alles nach bestem Wissen und Gewissen anschaue, behandle, loslasse und dann....vertraue.
An und für sich ist das gar nicht so schwer, Stolpersteine gibt es nur in Form von "Zweifel". Dieser Zweifel wird herbeigeführt durch hilfreiche Helfer (Verwandte, ehemalige Arbeitskollegen, Lebensgefährte, Kinder, .....) und dann wird geschaut, wie sattelfest ich in meinem Vertrauen bin.
Noch ist es da, jawohl. Der zweifelnde Lebensgefährte wird täglich geistig ausgeblendet. Nicht, weil ich ihn nicht liebe, sondern gerade, weil ich ihn liebe. 10000000 Ausreden um in einem Job zu bleiben, der ihn an die körperlichen, seelischen Grenzen bringt, werden durch ihn gerechtfertigt mit: Wir brauchen diesen Job, also werde ich jeden Tag dorthin arbeiten gehen ("armes Opfer").
Auf die Idee, vielleicht einmal in Zeitungen nachzuschauen, was es Neues auf dem Arbeitsmarkt gibt, ....was das Arbeitsamt bereit hält.....auch jetzt schon....darauf ist er noch nicht gekommen. Er macht sein tägliches Glück von Ereignissen abhängig: Wenn erst Dein Geld da ist, dann kann ich wieder ruhig schlafen. Wenn ich erst eine andere Arbeit habe, dann bin ich wieder glücklich, blablabla....
Ich will jetzt nicht lieblos erscheinen, aber ich würde ihm am liebsten eine auf`s Schienbein treten und sagen: Hey, nimm` sofort Dein Leben in die Hand und tu etwas dafür

und such` Dir nicht immer Ausreden.
So...genug "geschwafelt"

ich befinde mich in einer eigenartigen Stimmung.
Viele liebe Grüße
Ingrid