ah ja!
interessante diskussion hier.
also, ich bin zwar noch nicht so geordnet und auch noch sehr müde, aber ich möchte dennoch von einem Urlaubsexperiment in Richtung Liebe deinen Nächsten berichten.
Es ist ja oft so, dass im Urlaub irgendwas auf einen zukommt, worüber man sich dann doch wundert.
Als ich also so dasaß beim Abendessen im grossen Essensraum eines 3 Sterne Hotels ertappte ich mich; beim Urteilen über andere.
Mißbilligung und Abneigung kam da ans Tageslicht.

Und in mir die innere Stimme "versuche doch mal, diese Mißbilligung loszulassen und diese Person im Geiste zu umarmen". Das ging bei einigen sehr leicht bei anderen war's schwieriger und es dauerte eine Zeit. Mal ganz davon abgesehen, dass es die Menschen nicht gewohnt waren angestarrt zu werden und ich immer wieder so tat, als schaue ich ganz woanders hin, um niemanden zu stören. Dann fragte ich mich, was das eigentlich ist, was ich ablehne. Und es war vor allen Dingen die schlechte Laune, die die meisten ausstrahlten, obwohl doch Urlaub war!
Bin dann noch tiefer rein und sah in vielen diese Unzufriedenheit als Lebensprinzip, das über die Jahre mitgeschleppt wird, aber auch den Funken in einem jeden, der nur darauf wartete, entzündet zu werden, um endlich zum wahren Potential zu werden (die angezündete Kerze!).
Und dennoch weiter Mißbilligung, die ich fühlte. Das Gefühl, der andere solle doch sein Leben endlich anpacken und das draus machen, was er/sie sich wünscht.
Dann...; loslassen. Das Wissen, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Und wieder das Spüren ins eigene Innere. Das Glück und die Liebe fühlen.
Das ist gut. Ein gutes Gefühl. Und ich wusste wieder; ok, das ist mein Problem. Sollte es für sie eins sein, dann ist es an ihnen, es zu lösen und nach Hilfe zu schauen.
Was ist die Motivation, andere zu verurteilen? Zu meinen, sie sollten sich gefälligst ändern?
Bei mir ist es der bloße Wunsch nach Gemeinschaft!
Nach emotionaler Zugehörigkeit.
Aber...: ich muss nicht jeden lieben!
Tue ich zwar eigentlich

und dennoch urteile ich für mich und meine Bedürfnisse.
Heisst; was ich tun kann für mich, ist die für mich passenden Orte und Menschen zu suchen. Erstmal klar zu werden, formulieren, was man braucht und dann mit diesem Wunsch offen nach draussen zu gehen.
Das bedeutet auch mitunter, vertraute Pfade zu verlassen, ganz neue Wege aufzusuchen.
Bin gerade auf der Suche nach einem passenden Orthopäden, der nicht nur einzelne Gelenke und Knöchelchen sieht, sondern die Gesamtheit des Menschen.
Ebenso kommen neue Freunde in mein Leben, die mich unterstützen und weiterbringen, so wie ich sie; einfach eine wunderbare harmonische Beziehung, ohne Gezerre und Machtspielchen; das ist das, was ich möchte, und genau das "passiert".
Ich weiss, dass mein nächster Urlaub auch menschlich sehr viel bereichender sein wird (die Natur ist es eh!) und ich mich nicht mehr an scheinbaren Defiziten Anderer aufhalten muss.
Und so ist das auch in der Liebe...
Wie gesagt; es flutscht, wenn man sich selbst liebt, was nicht heisst, dass man untätig ist; entscheidend ist, ob der Weg und die Menschen, mit denen man sich umgibt, die Seele erfreuen.
