spirituelle Geschichten und Märchen

Der Sauberman zur Sauberfrau sprach, "Lass uns wedeln den Staubwisch und alle Weben der Spinnen beseitigen." Die Fliegen waren froh, wenn sie's begriffen hätten, aber sie vermehrten sich nur etwas mehr, so ohne Netz und Spinne.

Sauberfrau und -mann, daraufhin Insektenspray versprühten und gesund an Reinlichkeit das Leben genießen wollten und zwar bis sie die letzten Menschen, ja letzten Lebenden sind.

Und wenn sie doch gestorben wären, gibt es bestimmt noch bewundernswerte Spinnen und Fliegen, aber auch andere Menschen. ;)
 
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Eine Bäuerin, vor Zeiten nicht nur Haus, Hof, sondern auch Mann, Kinder, Nachbarn, ja Dorf, Fieh, Land und Broterwerb verlor, sah eine Zeitlang selbst in ihrem Gemüt nur das Verlorene, das Unerfüllte, was ihr fast ihr Leben erdrückte.

Aber fast einem Wunder gleichend und unerwartet schlich sich Licht und Sonnenschein trotz allem in ihre Seele, damit zusammen auch neuer Lebenswillen, ein Voranschreiten und ein Lächeln, was anderen auffiel und welches ihr anderer interessiertes Zuneigten schenkte, nahm seinen Weg. So ohne Bäuerinnendasein, nun als freie Wanderin, unter den Sterne, auch Sonne, füllte sich Tag um Nacht mehr und mehr ihr Herz mit Dankbarkeit und wunderbarem Gelingen.
 
Einst, man wisse nicht mehr so genau wann und wo, oder ob es soeben immer noch sei, lebt eine Magie der Märchen. Dazu, quasi nebenan und nicht wirklich klar zu trennen von dieser Magie, soll Vernunft und Logik gesund durch die Reigen wandeln. Eines Tages kam eine junge Frau namen's Chochma in die Szene. Sie sei eine lichte Träumerin und kannte die Kraft der Märchen und Träume.

Chochma erzählte sogleich von wundersamen Abenteuern, die vielen geschundenen Geistern auf Anhieb gefielen. Sie sprach von mutigen Helden, zauberhaften Wesen und unerwarteten Wendungen. Doch einige Geister nannten sie eine Narrin. Chochma ließ sich jedoch nicht entmutigen und beschloss, den Geistern zu zeigen, dass die Magie der Märchen leicht zu erkennen sei.

Eines Nachts, als der Vollmond am Himmel stand, führte Chochma die Geister in den Wald. Dort zeigte sie ein bekanntes Portal, das sie in eine fantastische Welt führte. Die Geister folgten Chochma und staunten über die Schönheit und Magie, die sie nun umgab. Sie trafen auf sprechende Tiere, freundliche Feen und weise Zauberer und viel fast unfassbarem mehr.

Durch Chochma's und der Geister Abenteuer im Traummärchenland meinten die darin Reisenden wichtige Lektionen über Mut, Mitgefühl und Zusammenhalt gelernt zu haben. Sie glaubten erkannt zu haben, dass die Liebe zum Märchen und Traum wichtiger sei als im Leben zu Erwachen und zwar wie das Leben eben ist, also wie dieses vorm Portal so sei. Draußen wieder Angekommen sang Chochma den Geistern ein Lied und sinngemäß war der Inhalt von diesem, dass untrennbar miteinander verbunden sind, die Welt wie sie ist und die Magie der Märchen und Träume, die Märchen und Träume eine Art Spiegel der Welt wie sie ist entsprechen und diese nicht das sind was sie erschaffe, aber mit gestalte.

Am Ende, das keines ist, erwachten einige Geister, fühlten ein irgendwie neueres Verständnis für die Welt, für Märchen, Hoffnungen und Befürchtungen.

So lebten Chochma und einige Geister vielleicht einen Funken weiser, bis hier hin und gewiss auch noch weiter, oft intensiv genug empfindend, welch Zauber das Leben sein kann und wie es wirke.
 
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Es war einmal ein Ort, an dem Menschen sehr unterschiedlich waren und einander mehr oder weniger begegneten. Einige waren klug und gebildet, andere wiederum einfach, unerfahren, bis dumm. Unf jeder hatte sowieso seine eigene Sichtweise auf die Welt, die Dinge, auf Andere und jeweiliger glaubte fest daran, dass seine eigene Wahrheit ausreichend verinnerlicht sei.

Eines Tages kam ein unbekanntes altes Wesen zu diesen Ort. Es erzählte den Menschen von, hm war es Weisheit, vom Leben, aber egal, zumindest erzählte es wie wichtig es sei, offen für neue Erfahrungen zu sein. Einige Leute hörten aufmerksam zu, andere bleiben mit sich und anderem beschäftigt, doch jeder Lauschende interpretierte dessen Worte auf eigene Weise.

Ein junger Mann fragte das alte Wesen, "Wie können wir denn wissen, was die Wahrheit ist? Jeder hier am Ort hat eine andere Meinung." Das alte Wesen lächelte und antwortete, "Die Wahrheit gleicht wie ein großer Baum mit vielen Ästen. Jeder von uns sieht nur einen kleinen Teil davon. Wenn wir zusammen kommen und jeder seine eigenen Perspektiven teilt, könnten wir ein etwas größeres Bild erkennen, so wir vom eigenen kleinlich kleinen etwas loslassen mochten."

Sehr wenige am Ort beschlossen, dem Rat des alten Wesen zu folgen. Sie begannen miteinander offen er, aufgeschlossrner zu sprechen und sich gegenseitig zuzuhören. Dabei merkten sie, dass jeder von ihnen etwas Besonderes beizutragen hatte und dass ihre Vielfalt sie weiter brachte als das eigene stark zu vertreten.

Schließlich erkannten sie, dass es nicht darum ging, wer recht hatte oder wer die beste Meinung vertrat. Es ging vielmehr darum, zu lernen und das dies alleinbleibend, in sich geschlossen, anderen predigen eher schlecht voran geht. Jeder hat sowieso weiterhin seine eigene Art zu verstehen und zu begreifen, und zusammen kann jeder des Lebens weitreichende erfassen.

Und so lebten die Menschen am hier verwendeten Ort weiter. Einige in Respekt geraten für ein Füreinander und dessen Potential. Andere blieben, warum auch immer, im eigenen Besserwisser, selbst wenn sie zurückhaltend wenig davon zeigten. Und andere traten schlicht als Besserwisser und schwer erreichbare Weise auf. Andere lernten voneinander und schätzten die Vielfalt anderer und ihrer Ansichten, die im Austausch rege bewegen und entwickeln. Denn sie hatten vielleicht verstanden, dass es nicht darauf ankam, wer am meisten wusste, sondern darauf, was gemeinsames Austauschen bewegen kann um selbst dazuzulernen und zu wachsen, denn so vertiefte sich jeweilig eigenes Wesen im individuellen Verständnis und weitreichenderen bereichen.
 
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In den sanften Hügeln, wo die Winde flüsterten und die Bäume ihre Geschichten erzählten, begann eine Spur, die sich abseits der ausgetretenen Pfade wandte. Sie schlängelte sich durch die Berge, über Wiesen und zwischen den Ästen hindurch, eine unsichtbare Linie, die nur diejenigen sehen konnten, die mit dem Herzen suchten. Diese Spur führte nicht zu den üblichen Zielen, sondern zu den verborgenen Schätzen der Seele. Jahrhunderte vergingen, und aus dieser unscheinbaren Spur wurde eine Straße der Lebensfreude und des Verständnisses, die jene suchenden Seelen zu ihrem wahren Zuhause führte. Und in einem bescheidenen Heim am Rande dieser Straße fand der einstige Spurende endlich Frieden und Erfüllung, umgeben von der Schönheit der Natur und der Liebe derer, die ebenfalls den Weg abseits der ausgetretenen Pfade wandeln.​
 
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Öffne niemals ungefragt die Augen deines Nächsten, wenn dieser zwar im Traum nach Klarheit, dem Wachsein, nach Licht fragt, aber liebend gerne weiter träumen mag.
 

Es war einmal eine Gemütsrübe in der zwei Quasselstrippenwürmchen lebten. Sie hießen Klara und Karl und waren ständig damit beschäftigt zu quasseln. Egal wo die Gemütsrübe hingingen, sie konnten einfach nicht aufhören zu reden.

Eines Tages gerieten Klara und Karl an einen alten Mann namens Herr Schweiger, der allein in seinem Garten arbeitete und nun diese Rübe in seinem Felde hatte. Anstatt ihn in Ruhe zu lassen, begannen sie, ihn mit ihren endlosen Geschichten zu überfluten. Herr Schweiger hörte geduldig zu, aber als sie endlich fertig waren, sagte er mit einem Lächeln: "Ihr beiden seid wirklich wahre Quasselszrippen, aber wisst ihr, das Quasseln kann auch Leben und vertonte Lebensfreude entsprechen."

Diese Worte ließen Klara und Karl zum ersten Mal nachdenken. Vielleicht war es an der Zeit, ihr endloses Geplapper in eine positive und wohl dosierte Richtung umzuwenden. Von diesem Tag an begannen sie, ihre Geschichten und Gespräche mit mehr Bedacht zu wählen, und fanden heraus, dass sie nicht nur andere unterhalten, sondern auch inspirieren konnten.

So wandelten sich Klara und Karl von einfachen Quasselszrippen zu Botschaftern der Lebensfreude, die ihre Worte mit Bedeutung und Leidenschaft füllten, und sie fanden heraus, dass das Quasseln nicht nur oberflächlich war, sondern eine tiefe Verbindung zu anderen Menschen schaffen könnte.
 
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Es war einmal ein kleines Madchen namens Emily, dass sich einsam fühlte. Sie wurde in der Schule oft ausgeschlossen und fand es schwer, Freunde zu finden. Eines tages beschloss sie, einen neuen Ansatz zu versuchen und begann, sich für die Interessen anderer zu interessieren. Sie fragte ihre Klassenkameraden nach ihren Hobbys und Interessen und zeigte echtes Interesse an ihren Geschichten. Bald begannen die anderen Kinder, Emily als Freundin zu akzeptieren und luden sie ein mit bei ihnen zu sein. Emily fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich verbunden glücklich und heil.

Auf der anderen Seite der Stadt lebte ein Mann namens Herr Johnas. Er hatte seine Haus und Hof vor vielen Jahren verloren und fühlte sich seitdem als Verlierer und isoliert. Die Nachbarn sahen ihn selten aus seiner Wohnung kommen und wussten nicht, wie sie ihm helfen hätten könnten. Eines Tages beschlos eine junge Frau namens Sarah, Herrn Johnas zu besuchen. Sie brachte ihm frisch gebackene Plätzchen und setzte sich mit ihm hin, um sich mit ihm zu unterhalten. Herr Johnas war zuerst zurückhaltend, aber dann begann er, sich Sarah anzuvertrauen und über seine Gefühle zu sprechen. Sarah hörte aufmerksam zu und verbrachte Zeit mit ihm. Langsam begann Herr Johnas sich weniger einsam zu fühlen und begann wieder am Leben teilzunehmen.

Wer sieht selbst in diesen beiden erfundenen Geschichten wie Empathie und Mitgefühl in beide Richtungen wirken können? Sowohl für diejenigen, die es geben, als auch für diejenigen, die es erhalten? Emily fühlte sich durch ihre Bemühungen, sich für andere zu interessieren, selbst glücklicher und weniger isoliert. Und Herr Johnas erlebte durch Sarahs freundlichkeit und Zuhören eine Veränderung in seinem Leben und fühlte sich weniger allein.
 
Eines meiner valorisierten Geschichten.

Das perfekte Herz​

Ein junger Mann stellte sich eines Tages auf den Dorfplatz in seinem Tal und verkündete voller Inbrunst, er habe das schönste Herz im ganzen Land.

Alsbald versammelte sich eine Menschenmenge um ihn herum. Voller Bewunderung blickten die Leute auf sein schönes Herz, denn es sah wahrlich vollkommen aus. Nicht ein einziger Kratzer war darauf zu finden und nicht die kleinste Delle oder Narbe darin zu erkennen. Es war das perfekte Herz.

Und so war es einfach, ihm zuzustimmen.

„Ja, du hast das schönste Herz, das wir je gesehen haben!“, sagten die Leute.

Dies machte den jungen Mann nur noch stolzer und er prahlte noch lauter als zuvor mit seinem schönen Herzen.

Plötzlich trat aus der Menschenmenge ein alter Mann hervor.

„Ach, dein Herz ist lange nicht so schön wie meines!“, verkündete der Alte.

Die Menge und der junge Mann starrten auf das Herz des alten Mannes. Es schlug kräftig und stark, doch es war überhäuft mit Narben. Teils große Stücke waren herausgerissen und durch andere ersetzt. Sie passten weder in ihrer Form, noch in ihrer Farbe zum Rest des Herzens, und so gab es raue Kanten und Ecken. Sein Herz war ein Flickenteppich und je genauer man hinsah, desto mehr konnte man die Fehler erkennen. Es waren sogar mehrere Löcher in seinem Herzen und Stellen, wo ganze Teile fehlten.

Die Leute nuschelten ungläubig und konnten es nicht begreifen. Mit dem Finger auf seine Narben zeigend tuschelten sie:

„Wie kann er sagen, sein Herz sei schöner? „

Auch der junge Mann blickte auf das Herz des Alten und dessen Zustand brachte ihn zum Lachen.

„Du bist wohl blind oder machst Scherze, alter Mann“, sagte er spöttisch. „Wie kannst du dein hässliches Ding mit meinem wunderschönen Herzen vergleichen? Mein Herz ist perfekt und deines ist voller Narben und Löcher!“

„Das mag schon sein“, sagte der alte Mann, „dein Herz sieht zwar vollkommen aus, aber ich möchte niemals mit dir tauschen.“

Er fuhr fort: „Du sollst wissen, einst war mein Herz genauso makellos wie deines. Doch jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich mein Herz geöffnet habe.

Ich habe ein Stück von meinem Herzen genommen und es einem anderen gegeben. Manchmal gab er mir daraufhin ein Stück von seinem, das die leere Stelle im meinen Herzen füllte. Da die Stücke nie gleich sind, habe ich ein paar Unebenheiten und Kanten. Sie schätze ich sehr, weil sie mich an die Liebe erinnern, die wir geteilt haben.

Hin und wieder habe ich auch ein Stück meines Herzens verschenkt und der andere hat mir kein Stück von seinem zurückgegeben. Das sind die Lücken und Furchen. Denn wir alle wissen: Liebe zu geben bringt immer ein Risiko mit sich. Die Lücken schmerzen zwar, doch sie erinnern mich an die Liebe, die ich auch für diese Menschen empfinde. Und solange mein Herz schlägt, hoffe ich, dass auch sie mir eines Tages einen Teil ihres Herzens schenken und den leeren Platz in mir füllen werden. Erkennst du jetzt“, fragte der Alte, „worin die wahre Schönheit meines Herzens besteht?“

Der junge Mann stand betroffen da. Er schwieg, doch Tränen liefen über seine Wangen.

Da fasste er sich seine Brust und ging auf den alten Mann zu. Als er unmittelbar vor ihm stand, riss er von seinem perfekten, schönen Herzen einen Teil heraus. Voller Liebe bot er dem alten Mann das erste Stück seines perfekten Herzens an.

Der Alte nahm es und setzte es in sich ein. Darauf packte er ein Stück seines alten, narbigen Herzens und setzte es in die klaffende Wunde im Herzen des jungen Mannes.

Das Stück passte nicht ganz genau, war es doch ein Teil eines anderen Herzens. Und so blieben ausgefranste Kanten und Farbunterschiede bestehen.

Der junge Mann lächelte und blickte auf sein Herz.

Es war nicht mehr perfekt, aber doch schöner als je zuvor, weil die Liebe aus dem Herzen des alten Mannes nun darin pulsierte.

(Robert Betz)
 
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