Spiegelgesetz????

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Hallo liebe Ihr,:)

ich mach einfach mal weiter mit meiner anfgefangenen Betrachtung, die ja sooo neu nicht ist. *grins*
Ich hab den Eindruck, in Chris Tina ruht es schon als Wissen, während ich noch mit den Formulierungen kämpfe, *lach*
Ich gehör halt zu den blauen... *wiederlach*


******

Im Gegensatz zur psychologischen Spiegelung, der wir als Kinder einfach ausgesetzt sind, ist es beim Spiegelgesetz so, dass es das spiegelt, was WIR vorgeben.

Der grüne Mensch wird vermutlich mehr Heiterkeit und Großzügigkeit und vor allem Optimismus ausstrahlen, als der blaue.
Der Blaue wird möglicherweise seine eigenen Verwirrungen ausstrahlen. Wie Furcht, zu große Bescheidenheit, vielleicht auch viel übermäßige Wut und Aggression, vielleicht auch verdeckte Aggression. ( Denkt Euch selber Haltungen aus)


Und jetzt kommt das Bittere: Anstatt dass der Grüne nun auch mal gerechterweise eins auf's Haupt kriegt ( schließlich ist es ihm schon immer viel besser gegangen als dem Blauen) - nein! Im Sinne der sich selbsterfüllenden Prophezeiungen wird sein Optimismus auch noch belohnt! Die Menschen kommen ihm freundlich entgegen, und sogar sein gelegentlicher, gerechter Zorn, den er selbstbewusst und ohne zu hinterfragen äußert, wird mit Verständnis aufgenommen.

Und das, während der Blaue einem schier unverständlichen Wiederholungszwang zum Opfer zu fallen scheint, was seine ( und oft die gleichen ) Missgeschicke in seinem Leben betrifft. Manchmal sind diese Geschehnisse auf's erste Ansehen auch nicht gleich, aber bei genauerer Betrachtung geht es doch wieder um das selbe Thema, nur auf einer anderen Ebene. Zum Beispiel um seine zu große Bescheidenheit oder um seine zu große Wut.

Dazu muss man sagen, wir sind immer Sender ( wir spiegeln andere) und Empfänger gleichzeitig. ( andere Menschen, Geschehnisse unseres Lebens spiegeln uns)
In diesem Zusammenhang hier meine Antwort auf Räubertochters Gedanken: Andere spiegeln die Teile von uns, die auf den jeweils anderen am besten passen ( zutreffen) . Der eine spiegelt uns, indem er ängstlich auf unsere Worte reagiert, der andere zänkisch, der dritte großzügig. Jeder greift aber schon etwas auf, was er in uns findet, oder zumindest vermutet.

Und nun, wie reagieren wir, wenn wir selber zum Sender ( Spiegel) werden?

In diesem Zusammenhang frage ich mich: Was habe ich damit zu tun, wenn ich in diesem Forum manchmal total oberflächliche Kommentare lese? - Offensichtlich nicht viel. Ich neige dazu sie zu überlesen und sofort zu vergessen.
( Manchmal aber, wenn jemand eine in meinen Augen katastrophale Haltung einnimmt (Z.B die Juden sind an allem Schuld)
überfällt mich eine Art Besserungsoptimismus. Dann muss ich ein Stück weit deutlich sagen, was ich von seiner Meinung halte. Zu schweigen verzeihe ich mir nicht)

Also: Räubertochter, ich stimme Dir zu!
Was uns selbst nicht betrifft, das spiegeln wir auch nicht. Es schwimmt an uns vorüber!
Wir spiegeln nur dann, wenn etwas von einem anderen bei uns "einhakt", wir an der Stelle überhaupt eine "Spiegelfläche" haben.
Und zwar im Negativen wie im Positiven.

Um jetzt wieder auf den grünen und den blauen Menschen zurückzukommen, auch als "Sender" hat der Grüne hier wieder die besseren Karten. Er bietet einfach viel weniger Angriffsfläche, verdrehte Spiegelungen anderer aufzufangen und ( schlimmstenfalls mit der eigenen neuen Verdrehung versehen) zurückzugeben.
Von daher ist er auch in viel weniger Seelenqualen verwickelt. Wenn ihm einer dumm kommt, sagt er: "Du kommst mir dumm! Ich seh das so und so!" - Aber er nimmt es nicht persönlich und kann die Nacht trotzdem gut schlafen. Ein Großteil der "negativen Ladung" schwimmt an ihm vorbei!

Von daher ist es sicher so, wie Bärbel Mohr oder andere es schreiben: Es ist sinnvoll, sich innerlich "rein" zu machen. Soweit es geht, nur positive Gedanken zuzulassen - über/zu uns selbst und über/zu anderen! - denn unsere Gedanken bestimmen unser Schicksal!

Der blaue Kerl hat da aber deutlich mehr Probleme als der Grüne. Denn er ist mit ganz viel unbewussten Gefühlen belastet, die er lange nicht erkennen und lange nicht einordnen/ zuordnen kann.
Lange geht er davon aus, dass viele seiner Probleme von "außen" kommen. Von anderen Menschen. Würden die sich endlich ändern, ginge es ihm endlich besser!

Das ist aber, wenn man sich die Sache mit der Spiegelung anschaut, ein Scheingedanke. Wir nehmen ja nur das auf, was uns betrifft, was sich bei uns "einhakt".
Der blaue Mensch tendiert dazu, zu vergessen, dass er selber und er allein, Macht über sein eigenes Schicksal hat.
Sofern er nun erwachsen ist.
Natürlich wär es schön, wenn sich die eigene Mutter, der eigene Vater ändert und sich endlich - zumindest im ihrem Selbstverständnis - als der Partner erweist, auf den man ein Leben lang gehofft hat.
Aber es wird ausbleiben.
Andere Menschen kann man nicht ändern.

Nur sich selber. Das ist auch das Einzige was bleibt.
Die eigene Einstellung zu den anderen kann man ändern.
Z.B. den erwachsenen Junkie von Sohn endlich rausschmeissen, der seit Jahren auf der Seele und dem Portemonnai liegt, dass er endlich - und mit allen postiven Gedanken versehen!- auf die eigenen Füße und in die eigene Verantwortung fällt.
Das wäre Abgrenzung. Soll ja gesund sein. *grins*

Und wenn die Eltern dumm kommen oder der Partner, sagen, " Du kommst mir dumm! " -und sich nicht verwirren lassen.
Und trotzdem gut schlafen. Die verqueren "Ladungen" vorbeischießen lassen. Es nicht persönlich nehmen. Trotzdem den anderen achten. Auch lieben können.

Leicht???? Nein. Für den blauen Menschen ist es absolut schwer!
Aber der Grüne - in gleicher Situation- zeigt, dass es möglich ist!
Es ist also "nur" die Frage, wie wir eine Sache betrachten.

Können wir sie nur im Zorn betrachten, ist der Zorn unser persönliches Thema. - Und er kommt von außen wieder zurück, gell?
Als Nichtverstanden werden, als Achtungslosigkeit anderer uns gegenüber.


Für heute mache ich mal wieder Schluss, ich kann offenbar nur in kleinen Einheiten schreiben. In denen, die ich verdauen kann. Morgen, übermorgen, möchte ich differenzieren zwischen Spiegelgesetz und Lebensaufgabe.

Liebe Grüße,
Geli
 
Korrektur!
Geli schrieb:
Um jetzt wieder auf den grünen und den blauen Menschen zurückzukommen, auch als "Sender" hat der Grüne hier wieder die besseren Karten. Er bietet einfach viel weniger Angriffsfläche, verdrehte Spiegelungen anderer aufzufangen und ( schlimmstenfalls mit der eigenen neuen Verdrehung versehen) zurückzugeben.

"Sender" = Falsches Wort!
Hier muss "Empfänger"stehen!
 
Hallo Ihr, liebe Leute, :)

es geht immer noch um die Frage, Spiegelgesetz: Warum bin ich das Kind meiner Mutter?

Schon lang wollte ich antworten, habe auch drei Anläufe gemacht, bin aber länger zu keinem Punkt gekommen.
Nun nochmal ein Versuch:

Ich gehe davon aus, dass ich nicht zufällig in gerade mein Leben hineingeboren bin, denke auch, ich habe es mir ausgesucht.
So nu: Entweder habe ich schlecht gewählt- wär ja auch ne Denkmöglichkeit, was ich aber nicht glaube- oder gerade mein Leben soll etwas mit mir machen.
Was denn?
Lernen zu leiden und dabei trotzdem zu lieben? Oki, habe ich weitgehend, gerade der Mutter gegenüber, wenn bis zum Anfang meiner posts hier auch nicht komplett.

Vielleicht, fragte ich mich, soll ich bescheidener und zufriedener werden? Mich nicht so wichtig zu nehmen, nicht zu bemeckern was ich vermisste, sondern mich aufrichtig über das freuen was ich habe?
Mal vom "Ist" auszugehen, anstatt vom gedanklichen " Soll"?

Ich meine, eine Blume nimmt sich ja auch nicht wichtig? Sie blüht schön, vermehrt sich und vergeht.
Wenn ich, Geli, die Gedanken einer Blume hätte, könnte ich mich glücklich schätzen: Immerhin bin ich auf die Welt gekommen, hab ein Stück Erde zum Wachsen erwischt, habe geliebt und Kinder bekommen, musste nie Hunger leiden und werde irgendwann zufrieden vergehen.
Ist doch gut!

Es ist doch das ideale Lebensziel, sich zu sagen: Dar Sinn des Lebens ist zu leben! Nicht mehr und nichts weiter - und für mich und alle Beteiligten das Schönste und Beste daraus zu machen.
Zufrieden und glücklich sein, dass ich überhaupt leben durfte, dass ich überleben durfte als Kind.
Dass ich überhaupt eine Mutter habe, ein Dach über dem Kopf, etwas Geld in der Börse, ein paar innere Gaben!
Positiv sein. Sich innerlich an der eigenen Freude und dem eigenen Wertschätzen freuen.

Es fühlt sich gut an!

Ich meine, dass ich hier die Frage stellte, "Wieso bin ich das Kind meiner Mutter?" , zeigt wie sehr unzufrieden ich bin/ war. Es zeigt, dass ich mein Leben nicht gänzlich angenommen habe/ hatte. Jedenfalls nicht auf der Basis der Zufriedenheit.

Dabei ist doch alles relativ! Es gibt Leute , die kommen ohne Arme und Beine auf die Welt, und bereisen doch den tiefsten Dschungel, indem sie von Freunden im Rucksack getragen werden. Und sind glücklich und stolz dabei!

Warum also soll ich meckern?
Nur weil mir nicht alles geschenkt wurde, was andere in meinen Augen viel mehr haben? Und ich den Sinn dahinter nicht verstehe? Weil ich vielleicht auch unbewusst neidisch bin und mich bedauere?
Oho....!

Kann ich nicht mal auf den tieferen Sinn verzichten ( versteht ihn denn die Blume?) und mich stattdessen mal nur herzlich und unbefangen freuen?

Ich übe! Annehmen dessen was ist! Froh sein, über die immerhin einzige Mutter die ich habe. Feststellen, dass die besten Freunde, die ich habe, die sind, die meine Freunde sein wollen, ganz unabhängig von deren Einkommen, Position oder Intelligenzquotienten.

Ich liebe sie. Und indem ich sie und meine Mutter liebe und annehme - liebe ich mich selbst.
Und indem ich Freude über sie ausströme , kommt die Freude zurück!

Es geht mir heute gut. Und zwar egal, ob und warum ich das Kind meiner Mutter bin, oder nicht.


Es kam aber noch ein anderer, wegbereitender Gedanke dazu, ich hab mich mit Wiedergeburt beschäftigt.
Auch da bin ich blutiger Anfänger stell aber mal kurz zusammen, was ich daraus zog:

Es gibt ja diese Rückführungen. Das kommt ein Suchender zu so einem Therapeuten, weil er an irgendwas leidet. Asthma, Ertrinkensangst, Probleme mit Krankheiten, mit anderen Menschen...
Behutsam und mit Hilfe des Therapeuten geleitet ihn sein höheres Selbst nun in frühere Leben, und es stellt sich heraus, es sind zunächst "Opferleben". Der der heute panische Angst davor hat eine Brücke zu überqueren, stellt fest, dass es früher einmal von einer solchen gestoßen wurde und ertrunken ist.... z.B.
Dadurch kann er zunächst einmal das angstmachende, leiderzeugende Thema seines jetzigen Lebens besser einordnen...
Weiter zurückgehend und fragend, was diese Opferleben überhaupt erzeugte, kommt man in Leben, in denen der jetzige Mensch Täter war, selber andere bös misshandelte und ihnen Schmerz zufügte.

Es war aber nicht nur so, dass er anderen großes Leid zufügte, sondern er selbst in seiner Seele, hat sich dies nie vergeben.
Diese Seele selbst fühlt sich immer noch schuldig und muss sich deshalb immer noch und immer wieder opfern.
Dieses Schuldgefühl bleibt über mehrere Leben unbewusst bestehen, es äußert sich in Minderwertigkeitskomplexen, Depressionen, bis hin zum Helfersyndrom.

Dann ist es so, dass wir Menschen mit denen wir in früheren Leben karmisch verstrickt waren, wieder und wieder begegnen.
Je heftiger der Konflikt damals ausgetragen wurde, um so heftiger findet er sich auch im jetzigen Leben wieder.
So kann es sein, dass ich in einem früheren Leben der Mutter gegenüber einmal Täter war. In jenem Leben hat sich meine Seele nicht nur ihr (und anderen Menschen) gegenüber schuldig gemacht, sondern vor allem auch ich gegenüber meinem eigenen Gewissen.

Die einzige Auflösung des Dilemmas ist, sich zunächst selbst für alle Taten im vergangenen Leben zu vergeben, bei gleichzeitiger Bitte, dass einem selbst von den anderen vergeben werden.

So fällt der notwendige Schritt leichter, nun selber denjenigen zu vergeben, die einen selbst zum Opfer werden ließen.
( Oder umgekehrt - ich hab's hier gerade nicht mit der Reihenfolge)

Es geht jedenfalls um das Auflösen dieser Schuldverstrickungen, dahingehend, dass man nicht nur im anderen in diesem Leben den Täter sieht, sondern weiß, dass man es auch selbst gewesen sein kann. ( Oder wenn man so eine Rückführung gemacht hat, tatsächlich weiß, dass es so war.)


Anzuerkennen, dass ich auch Täter gewesen sein könnte, ( ich hab ja keine Rückführung gemacht, deshalb der Konjunktiv), bringt Dinge ins Lot: Nämlich dass es eine Gerechtigkeit hinter allem Geschehen gibt und niemand das bekommt, was er nicht selbst verursacht hat.

Folglich ist meine Situation in diesem Leben hier jetzt nur richtig, weil es meine karmische Aufgabe ist- jetzt am besten sofort klaren Tisch zu machen und (...) zu vergeben.
Ich habe mich versenkt, bin diesen Gefühlen nachgegangen... meine Bitten genannt...

Ich war schon immer der Meinung, man solllte- ich wollte- Menschen gegenübertreten ohne sie zu werten.
Dem bin ich ein ganzes Stück näher gekommen!

Ich freue mich!

Liebe Grüße,
Geli
 
P.S.
Eine Geschiche für Abendsonne und alle die es lesen wollen.:)

Ich schrieb, dass ich wegen schwerer Kinderkrankheit bleibende Nervenschädigungen habe. Unter anderem im Gesicht.
Ist nicht so toll, aber ich fühlte und fühle mich trotzdem hübsch und oki.
1986 machte die recht emanzipierte Geli mitsamt ihren zwei kleinen Jungen ( damals 3 und noch nicht zwei Jahre alt) Abenteuerurlaub in Tunesien nah an der lybischen Grenze.
Es war eine kleine Kreisstadt, und ich trieb mich mit meinen Kids auch überall da rum, wo Weiber nicht hingehörten, unter anderem in den Cafe's in denen es nur Männer gab. Dort gab es nix außer Dope und unendlich süßen Pfefferminztee, die Kid's und ich beschränkten uns auf letzteren.
So erkundeten wir drei ein finsteres Viertel dieser Stadt nach dem anderen - und mit Sicherheit hatten wir dabei einen großen Schutzengel.

Nu. Eines Tage kommen wir in die letzte Spelunke, ( Ich will jetzt nicht beschreiben wie die ausah, heutzutagewürde ich da vermutlich nicht mehr reingehen) , mit viel Staunen bekommen wir unseren Tee serviert, schlurft irgendwann ein uralter Mann auf mich zu, der mich schon lange aus dem Hintergrund beobachtet hatte, wie mir schien. Er sprach nur tunesisch, es war ihm aber sooo wichtig, dass er versuchte Dolmetscher anzustellen, das waren Turbanträger, die in englisch radebrechten.
" Du bist krank! " ließ er mir sagen. " Du hast ein Zeichen! ---- Aber ich habe dagegen einen Spiegel!"
Ernsthaftes Gemurmel der Männer hin und her, Staunen bei mir.
" Ja, einen Spiegel!" Dann wurde die Frage gestellt, ob ich in meinem diesen Leben ein böses Karma auf mich geladen hätte. Hätte ich jemanden getötet? Jemanden schwer misshandelt?
Ich musste laut lachen. "Nein, niemals!"
So sähe ich auch nicht aus.
Ob meine Eltern jemanden getötet hätten? Hätten sie Karma auf sich geladen? Meine Großeltern vielleicht?

Ich schüttelte den Kopf, nun die Ahnen waren im Krieg, räumte ich ein, mehr wüsste ich nicht. Den Männern war es urernst- mir war es mit meinen knapp 30 Jahren lustig.

Nun, wenn dem so sei, ließ der Alte übersetzen, sollte ich Morgen zur gleichen Stunde wieder in diese Spelunke kommen. Er würde dann da sein und hätte den Spiegel dabei. Ich müsste nur hineinsehen und erkennen, dann würde ich auch genesen!

Ich bedankte mich, trank mit meinen Kids den Pefferminztee aus und wir gingen.

Am nächsten Tag hatte eines von den Kindern Durchfall. Über diesen Krankheitsfall war ich tatsächlich auch ein bisschen dankbar, denn ich hatte etwas Angst vor der Spelunke und den Männern darin bekommen.
Die Angst legte sich aber zum nächsten Tag.

Ich fuhr mit den Kindern wieder hin. Man musste dazu ein Eselsfuhrwerk benutzen, was einen in der Altstadt absetzte.
Als ich vor die Tür der Spelunke kam, war sie geschlossen. Gut, inzwischen hatte der Ramadan begonnen, war das die Lösung?
Ich fuhr Abends noch mal hin mit den Kids, der Laden blieb auch zum Fastenbrechen zu. Eine Holzbohle war vor seine Tür genagelt.
So blieb es bis wir abreisten.


Ich habe den alten Mann mit seinem Spiegel nie wieder gesehen.
 
Ich hätt da mal ne Frage an alle, die eine Antwort vielleicht drauf wissen:

Wieso gerate ich immer mal wieder gehäufter an Menschen, die nur Fragen stellen und wissen wollen was ich mach, aber wenig von sich selber preisgeben? Solche machen mich echt wahnsinnig :nudelwalk
Und was soll ich draus lernen? Bin ich selber diejenige die nix von sich raustut? Oder geb ich zuviel von mir preis, und soll besser mal auch so wortkarg werden? :confused:
 
P.S.
Eine Geschiche für Abendsonne und alle die es lesen wollen.:)

Ich schrieb, dass ich wegen schwerer Kinderkrankheit bleibende Nervenschädigungen habe. Unter anderem im Gesicht.
Ist nicht so toll, aber ich fühlte und fühle mich trotzdem hübsch und oki.
1986 machte die recht emanzipierte Geli mitsamt ihren zwei kleinen Jungen ( damals 3 und noch nicht zwei Jahre alt) Abenteuerurlaub in Tunesien nah an der lybischen Grenze.
Es war eine kleine Kreisstadt, und ich trieb mich mit meinen Kids auch überall da rum, wo Weiber nicht hingehörten, unter anderem in den Cafe's in denen es nur Männer gab. Dort gab es nix außer Dope und unendlich süßen Pfefferminztee, die Kid's und ich beschränkten uns auf letzteren.
So erkundeten wir drei ein finsteres Viertel dieser Stadt nach dem anderen - und mit Sicherheit hatten wir dabei einen großen Schutzengel.

Nu. Eines Tage kommen wir in die letzte Spelunke, ( Ich will jetzt nicht beschreiben wie die ausah, heutzutagewürde ich da vermutlich nicht mehr reingehen) , mit viel Staunen bekommen wir unseren Tee serviert, schlurft irgendwann ein uralter Mann auf mich zu, der mich schon lange aus dem Hintergrund beobachtet hatte, wie mir schien. Er sprach nur tunesisch, es war ihm aber sooo wichtig, dass er versuchte Dolmetscher anzustellen, das waren Turbanträger, die in englisch radebrechten.
" Du bist krank! " ließ er mir sagen. " Du hast ein Zeichen! ---- Aber ich habe dagegen einen Spiegel!"
Ernsthaftes Gemurmel der Männer hin und her, Staunen bei mir.
" Ja, einen Spiegel!" Dann wurde die Frage gestellt, ob ich in meinem diesen Leben ein böses Karma auf mich geladen hätte. Hätte ich jemanden getötet? Jemanden schwer misshandelt?
Ich musste laut lachen. "Nein, niemals!"
So sähe ich auch nicht aus.
Ob meine Eltern jemanden getötet hätten? Hätten sie Karma auf sich geladen? Meine Großeltern vielleicht?

Ich schüttelte den Kopf, nun die Ahnen waren im Krieg, räumte ich ein, mehr wüsste ich nicht. Den Männern war es urernst- mir war es mit meinen knapp 30 Jahren lustig.

Nun, wenn dem so sei, ließ der Alte übersetzen, sollte ich Morgen zur gleichen Stunde wieder in diese Spelunke kommen. Er würde dann da sein und hätte den Spiegel dabei. Ich müsste nur hineinsehen und erkennen, dann würde ich auch genesen!

Ich bedankte mich, trank mit meinen Kids den Pefferminztee aus und wir gingen.

Am nächsten Tag hatte eines von den Kindern Durchfall. Über diesen Krankheitsfall war ich tatsächlich auch ein bisschen dankbar, denn ich hatte etwas Angst vor der Spelunke und den Männern darin bekommen.
Die Angst legte sich aber zum nächsten Tag.

Ich fuhr mit den Kindern wieder hin. Man musste dazu ein Eselsfuhrwerk benutzen, was einen in der Altstadt absetzte.
Als ich vor die Tür der Spelunke kam, war sie geschlossen. Gut, inzwischen hatte der Ramadan begonnen, war das die Lösung?
Ich fuhr Abends noch mal hin mit den Kids, der Laden blieb auch zum Fastenbrechen zu. Eine Holzbohle war vor seine Tür genagelt.
So blieb es bis wir abreisten.


Ich habe den alten Mann mit seinem Spiegel nie wieder gesehen.

Danke für diese Geschichte!
 
Werbung:
Ich hätt da mal ne Frage an alle, die eine Antwort vielleicht drauf wissen:

Wieso gerate ich immer mal wieder gehäufter an Menschen, die nur Fragen stellen und wissen wollen was ich mach, aber wenig von sich selber preisgeben? Solche machen mich echt wahnsinnig :nudelwalk
Und was soll ich draus lernen? Bin ich selber diejenige die nix von sich raustut? Oder geb ich zuviel von mir preis, und soll besser mal auch so wortkarg werden? :confused:

vielleicht möchtest Du von Dir selbst wissen, was Du machst (willst)? :confused:
 
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