Ich bin über 30 Jahre lang ein fast durchgehend wütender Mensch gewesen. Obwohl ich 2002 geheiratet & mittlerweile 2 Kinder habe. Aber die Wut auf mich selbst & auf meine Umwelt hielt dennoch an. Sie schien nicht mehr verschwinden zu wollen. Und sie hat mir schwer zu schaffen gemacht. Hm, und ein Riesenfass aufmachen? Nein. Ich denke nicht, daß ich das getan habe. Ich habe lediglich mich selbst reflektiert & festgestellt, daß Wut mir nicht gut tut. Das ist alles.
Ok, dann würde ich an deiner Stelle vielleicht noch mal schauen, was es ist an der Wut, dass dir nicht gut tut. Es bringt dir ja, aus meiner Sicht, nix, wenn du das einfach so für dich feststellst und dann die Wut, wenn sie mal wieder kommen sollte, ganz schnell wegschiebst, weil du sie nicht haben willst, weil du denkst, sie zerstört alles. Sowohl wegschieben als auch sofort rauslassen sind die zwei Extrempole. Der Weg der Mitte löst die Gegensätze dagegen auf.
Spirituell zu sein bedeutet für mich Weiterentwicklung & keinen Stillstand. Offensichtlich definieren wir beide Spiritualität auf unterschiedliche Weise.
So unterschiedlich auch wieder nicht; Weiterentwicklung und keinen Stillstand äussert sich für mich eben im "sich-so-annehmen-wie-man-ist"; das ist so ein Paradox, weil man denkt, weiterentwickeln heisst sich ändern; aber eigentlich heisst das, von der eigenen Inakzeptanz zur Akzeptanz sich entwickeln. Du warst der, bist der und wirst immer der sein, der du schon immer warst, nur der Grad der Selbstakzeptanz ändert sich. So erfahre ich das für mich.
Und es ist ganz sicher nicht so, daß ich mich für mein Wutempfinden verurteilen würde. Ich sage lediglich, daß Wut mir nicht gut tut. Soll heißen, ich fühle mich nach einem Anfall von Wut sowohl seelisch als auch körperlich miserabel.
Naja, zumindest kam das in dem einen Posting von dir so rüber, wenn du´s nicht gar genauso gesagt hast, dass du dich selber dafür in den Arsch treten könntest, dass du wütend geworden bist. Das klingt für mich schon nach Selbstverurteilung. Und die ist es, denk ich, die dich miserabel fühlen lässt. Nicht das Gefühl als solches; ich würde das klar unterscheiden. Es ist, wie wenn ein kleines Kind weint und traurig ist. Die Trauer ist nicht per se schlimm. Schlimm wirds erst, wenn ein Erwachsener kommt und sagt, sei nicht traurig, ist doch alles gut. Dann lernt das Kind dadurch, das Gefühl ist nicht willkommen und wird zum emotionalen Krüppel.
Du bist doch Skorpion, oder? Dem Skorpion ist die magische Wunschkraft zueigen, d.h. durch Suggestion und Manipulation (was nicht negativ gemeint sein muss!) andere dazu zu bringen, was er gerne hätte. Wenn diese Wunschkraft versagt, kommen Rachegedanken und sowas hoch; kennst du das? Ich hatte grad die Idee, dass das bei deiner Parkplatzgeschichte hier so gewesen sein könnte. Der Posttyp hat sich von dir nicht "beeinflussen" lassen, und das hat dich so wütend gemacht, weil diese deine Wunschkraft versagt hat.
Es hapert bei mir zwar noch mit der Selbstliebe, aber natürlich habe ich Respekt vor mir selbst & meinen Empfindungen. Sonst würde ich mich wohl kaum so intensiv mit meinen Gefühlen auseinandersetzen, oder? Ich bin noch nicht mit mir im Reinen. Bis zu diesem Ziel ist es noch ein weiter Weg. Aber ich habe irdische spirituelle Hilfe & Unterstützung aus der geistigen Welt, um dieses Ziel irgendwann zu erreichen.
Na dann noch viel Erfolg und immer schön hinschauen.
LG