Sinnfrage/Sterben eines Kindes

  • Ersteller Ersteller Zimtgeflüster
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Ich habe den Thread jetzt mit einer Mischung aus Nachdenklichkeit und Kopfschütteln gelesen und nur eine Antwort gefunden, die es auf den Punkt bringt:

Dieser Planet ist überbevölkert. 7,2 Milliarden derzeit, Tendenz immer noch rabiat steigend (80 Millionen per anno; Prognose für 2050: 9,5 Milliarden!), die Menschheit hat den Status eines Parasiten erreicht, der seinen Wirt (Mutter Natur) allmählich tötet und damit sich selbst mit. Die Vermehrungsrate muß radikal runter, sonst bricht alles zusammen!

Just my two Cents
LG
Grauer Wolf
wenn du dir anschaust, Was die Zerstörung verursacht - ist es nicht die Anzahl der Menschen (die freilich hoch ist, aber nicht Grund) - sondern die $Entscheidung von wenigen.


Wenn du das überprüfst: also gedanklich auf 3 Milliarden runter gehst... und die $Entscheidungen der Wenigen bleiben gleich: Was würde geschehen?

Antwort: Wir hätten wieder 1940 oder 1950
und die Zerstörung war damals im vollen Gange, so wie sie es heute ist
und morgen. (In anderen Worten: der Mensch ändert seine Haltung nicht; die Werkzeuge ändern sich.)
 
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wenn du dir anschaust, Was die Zerstörung verursacht - ist es nicht die Anzahl der Menschen (die freilich hoch ist, aber nicht Grund) - sondern die $Entscheidung von wenigen.


Wenn du das überprüfst: also gedanklich auf 3 Milliarden runter gehst... und die $Entscheidungen der Wenigen bleiben gleich: Was würde geschehen?

Antwort: Wir hätten wieder 1940 oder 1950
und die Zerstörung war damals im vollen Gange, so wie sie es heute ist
und morgen. (In anderen Worten: der Mensch ändert seine Haltung nicht; die Werkzeuge ändern sich.)

Immer bedenken, es könnten auch andere auf den Trip kommen, dass das Hauptproblem auf dieser Erde, die sich erhaben fühlenden, vollgefressenden Europäer sind, die geistig unterbelichtet meinen, sie könnten anderen das Wohl und Heil bringen.

Und so wird erst ein Schuh daraus.
 
Ich glaube nicht das wir die Erde töten können.
Die wird sich immer erholen.
Und wieviele Arten hat der Mensch schon unwiderruflich ausgelöscht? Und ist immer noch dabei, teilweise aus übelsten Motiven?
Gut, wir können die Erde vielleicht nicht "töten", aber wir können unermeßlichen Schaden anrichten und sie so verändern, daß der Mensch selber nicht mehr auf ihr leben kann.
Auf lange Sicht wird Mutter Natur den Fehler Mensch korrigieren, auf die eine oder andere Weise. Und ich kann darin nicht einmal was schlechtes sehen, wenn ich diese Bilder vergleiche:

http://de.streetnewsservice.org/nac...er/feed-394/foto-serie-ueberbevoelkerung.aspx
http://www.l-h-l.org/images/93-33.jpg
http://i.prod.nzzdali.ch/eos/v2/ima...021298/regenwald-brasilien-feuer-original.jpg

http://blog.graysofwestminster.co.uk/files/2011/05/white_wolf_leaping_700.jpg
http://www.tonynewlin.com/images/Great_Bear_Rainforest.jpg
http://static.travelhouse.ch/1387442221/amazonia_wasserfall.jpg
http://img.posterlounge.de/images/w...cher-loewe-durchquert-eine-savanne-151473.jpg

LG
Grauer Wolf
 
Hallo zusammen,

diese Diskussion hat mich sehr berührt. Ich habe oft darüber nachgedacht. Ich glaube, es läuft letztlich auf ein Prinzip hinaus: Ist es konstruktiv? Dann ist es gut. Ist es destruktiv, ist es schlecht.

Ich denke, dass:

  • ein Mensch den Verstand erhalten hat, damit er nach Lösungen suchen kann für leidvolle Situationen, das ist der Sinn/Zweck des Verstands;
  • dass ein Mensch ein Herz, bildlich gesprochen, erhalten hat, damit die Lösungen, die der Verstand vorschlägt, vom Menschen mit Mitgefühl umgesetzt werden können, das ist der Sinn/Zweck der Gefühle;
  • dass der Mensch Spiritualität (Glaube, Religion, Weltbild, wasauchimmer) besitzt, damit er sich in Ausnahmesituationen immer noch in der Welt bewegen kann und handlungsfähig ist und nicht vollkommen gelähmt/entsetzt/irrsinnig/suizidal verbleibt angesichts eines Ereignisses, das ihm über den Verstand geht und das seine Gefühle in Schockzustand versetzt.
Wenn ein Kind stirbt, oder wenn ein anderes Leid geschieht, gegen das man nichts, aber auch wirklich gar nichts tun kann - davon gibt es ja in der Welt genug - dann ist das mehr, als der Verstand oder das Herz das fassen kann.

Wer sich das vor Augen führt und es mitfühlt, ist berührt oder geschockt, wenn er noch nicht vollkommen abgestumpft ist. In diesen Foren ist niemand abgestumpft, aber jeder wird schonmal einem „Abgestumpften“ fassungslos gegenübergestanden haben, vermute ich. Und selbst dann ist noch Mitgefühl angebracht - denn vollkommen Abgestumpfte sind eigentlich lebende Tote.

Damit ein Mensch, der ein solches Leid - oder ein anderes großes Leid - hilflos - unmittelbar oder mittelbar erlebt, damit dieser Mensch selbst weiterleben kann, ja, damit er nicht gelähmt ist vor Überwältigung, braucht er Hoffnung und einen Weg zurück in die Handlungsfähigkeit. Eine „Erklärung“, die für diesen Menschen in diesem Moment glaubhaft ist und die dem Ereignis einen Sinn zu geben vermag, ist ein Überlebensmittel für die Psyche des (überlebenden) Menschen.

In diesem Zusammenhang und zu diesem Zweck kann ich die eine oder andere esoterische Interpretation von „Seelenplänen“ akzeptieren, wie verrückt sie auch klingen mag, denn sie gibt einem (hinterbliebenen) Menschen in einer besonderen Situation Trost und sorgt dafür, dass es ein (konstruktives) Morgen gibt. Eine, irgendeine esoterische Erklärung wird gebraucht - und zwar sinnvoll gebraucht. Sie ist etwas zutiefst Menschliches.

Hoffnung, sagte Vaclav Havel einmal, besteht nicht darin, dass man glaubt, dass eine Sache gut ausgeht - Hoffnung bestünde darin, dass eine Sache Sinn hat, ganz gleich, wie sie ausgeht. Ohne Hoffnung stirbt der Mensch und da wir alle wissen, dass nicht alles im Leben gut ausgeht, brauchen wir einen Sinn, damit wir überleben können.

Was ich nicht akzeptieren kann - und was viele sensible Menschen, hier Schreibende auch nicht akzeptieren können - das ist, wenn eine dieser esoterischen Interpretationen missbraucht wird und destruktiv wirkt - und zwar in folgenden Situationen:

Warnung! Die folgenden Sätze enthalten Bitterkeit und könnten triggern, weil sie auf bittere persönliche Erfahrungen zurückgehen. Bitte schützt euer Gemüt jetzt! und nutzt allein den Verstand zum Lesen:

  1. Eine aktuelle Situation, in der ein Mensch durchaus fähig und dazu in der Lage ist, etwas zu tun, um das Leid eines anderen zu mindern, aber nicht „die rechte Lust dazu hat“ den Verstand und das Herz zum Handeln zu benutzen und die esoterische Erklärung „jeder hat ja seinen Seelenplan“ dazu missbraucht, untätig zu bleiben und sich das Gewissen somit rein zu halten durch die Selbst-Gehirnwäsche. Der Missbrauch der esoterischen Erklärung besteht darin, dass sie hier destruktiv wirkt für die Leidminderung bei einem anderen Menschen. Man „braucht ja nichts tun, ist ja so vorgesehen“.
  2. Eine vergangene Situation, mit der ein Mensch sich noch im Heute quält, weil das Vergangene immer noch (emotional) für diesen Menschen präsent ist: Wird das Vergangene mit einem „Seelenplan“ erklärt und vielleicht sogar „gerechtfertigt“, dann ist es für diesen Menschen nahezu unmöglich, das Vergangene neu zu bewerten, zu verarbeiten, loszulassen und in der Gegenwart sein Leben auf neuen Paradigmen aufzubauen. Der Missbrauch der esoterischen Erklärung besteht hier darin, dass sie destruktiv wirkt bei der Leidminderung des Menschen selbst.
Das ist ein bisschen lang geworden, ich bitte das zu entschuldigen. In Bezug auf die Ausgangsfrage: Warum sterben in Afrika so viele Kinder? möchte ich mich den schon hier geschriebenen Ausführungen über die afrikanische Kultur und Lebenswirklichkeit dort anschließen: Die Menschen dort haben nicht die Wahl, die wir hier haben.

Darüber hinaus rege ich an, zu überlegen, welche Möglichkeiten wir haben, zu handeln?

Wir könnten Parteien wählen, die das Wirtschaftssystem, das Entwicklungsländer in prekäre Situationen bringt, nicht unterstützen.

Wir könnten bei allen Dingen, die wir als Konsumenten kaufen, nachforschen, ob die Produktion dieser Konsumgüter OHNE Ausbeutung der Entwicklungsländer ablief. Je nach unseren finanziellen Möglichkeiten könnten wir FAIR TRADE Artikel kaufen.

Wir können uns informieren, ob es noch mehr Hilfemöglichkeiten gibt und ob wir in der Lage sind, zu helfen.

Damit ist unser Handlungsspielraum schon beendet - aber haben wir den denn schon genützt?

Wir haben es selbst in der Hand, jeden Tag zu entscheiden, wie wir leben, was wir denken, was wir konsumieren, wen wir wählen. Das ist unsere Verantwortung und das, worüber unser Gewissen wacht. Was darüber hinaus geht - Orte und Entscheidungen, die wir niemals erreichen können - das müssen wir als Schicksal akzeptieren. Wir haben nicht alles in der Hand: das müssen wir, je nach Glauben, Gott überlassen oder den anderen Menschen. Sich selbst als Verantwortlichen für alle Dinge in der Welt zu sehen ist (meist religiöser) Größenwahn.

Wenn wir aber unsere Möglichkeiten nicht nutzen, sondern uns einreden lassen von den Medien/der Konzernpropaganda, dass die Afrikaner (die ... setze einen beliebigen Sündenbocknamen ein) an ALLEM selbst schuld sind und wir KEINERLEI Verantwortung tragen oder wenn wir uns von Gurus, die gerne Billigkakao trinken, einreden lassen, dass „das afrikanische Elend in Gottes Plan enthalten“ ist, dann haben wir exoterische und esoterische Erklärungen destruktiv benutzt.

Ich wollte schreiben ... „just my two cents“ .... aber das ist ja schon fast ein ganzer Euro ;)


Liebe Grüße
evamaira
 
Hallo zusammen,

diese Diskussion hat mich sehr berührt. Ich habe oft darüber nachgedacht. Ich glaube, es läuft letztlich auf ein Prinzip hinaus: Ist es konstruktiv? Dann ist es gut. Ist es destruktiv, ist es schlecht.

Ich denke, dass:

  • ein Mensch den Verstand erhalten hat, damit er nach Lösungen suchen kann für leidvolle Situationen, das ist der Sinn/Zweck des Verstands;
  • dass ein Mensch ein Herz, bildlich gesprochen, erhalten hat, damit die Lösungen, die der Verstand vorschlägt, vom Menschen mit Mitgefühl umgesetzt werden können, das ist der Sinn/Zweck der Gefühle;
  • dass der Mensch Spiritualität (Glaube, Religion, Weltbild, wasauchimmer) besitzt, damit er sich in Ausnahmesituationen immer noch in der Welt bewegen kann und handlungsfähig ist und nicht vollkommen gelähmt/entsetzt/irrsinnig/suizidal verbleibt angesichts eines Ereignisses, das ihm über den Verstand geht und das seine Gefühle in Schockzustand versetzt.
Wenn ein Kind stirbt, oder wenn ein anderes Leid geschieht, gegen das man nichts, aber auch wirklich gar nichts tun kann - davon gibt es ja in der Welt genug - dann ist das mehr, als der Verstand oder das Herz das fassen kann.

Wer sich das vor Augen führt und es mitfühlt, ist berührt oder geschockt, wenn er noch nicht vollkommen abgestumpft ist. In diesen Foren ist niemand abgestumpft, aber jeder wird schonmal einem „Abgestumpften“ fassungslos gegenübergestanden haben, vermute ich. Und selbst dann ist noch Mitgefühl angebracht - denn vollkommen Abgestumpfte sind eigentlich lebende Tote.

Damit ein Mensch, der ein solches Leid - oder ein anderes großes Leid - hilflos - unmittelbar oder mittelbar erlebt, damit dieser Mensch selbst weiterleben kann, ja, damit er nicht gelähmt ist vor Überwältigung, braucht er Hoffnung und einen Weg zurück in die Handlungsfähigkeit. Eine „Erklärung“, die für diesen Menschen in diesem Moment glaubhaft ist und die dem Ereignis einen Sinn zu geben vermag, ist ein Überlebensmittel für die Psyche des (überlebenden) Menschen.

In diesem Zusammenhang und zu diesem Zweck kann ich die eine oder andere esoterische Interpretation von „Seelenplänen“ akzeptieren, wie verrückt sie auch klingen mag, denn sie gibt einem (hinterbliebenen) Menschen in einer besonderen Situation Trost und sorgt dafür, dass es ein (konstruktives) Morgen gibt. Eine, irgendeine esoterische Erklärung wird gebraucht - und zwar sinnvoll gebraucht. Sie ist etwas zutiefst Menschliches.

Hoffnung, sagte Vaclav Havel einmal, besteht nicht darin, dass man glaubt, dass eine Sache gut ausgeht - Hoffnung bestünde darin, dass eine Sache Sinn hat, ganz gleich, wie sie ausgeht. Ohne Hoffnung stirbt der Mensch und da wir alle wissen, dass nicht alles im Leben gut ausgeht, brauchen wir einen Sinn, damit wir überleben können.

Was ich nicht akzeptieren kann - und was viele sensible Menschen, hier Schreibende auch nicht akzeptieren können - das ist, wenn eine dieser esoterischen Interpretationen missbraucht wird und destruktiv wirkt - und zwar in folgenden Situationen:

Warnung! Die folgenden Sätze enthalten Bitterkeit und könnten triggern, weil sie auf bittere persönliche Erfahrungen zurückgehen. Bitte schützt euer Gemüt jetzt! und nutzt allein den Verstand zum Lesen:

  1. Eine aktuelle Situation, in der ein Mensch durchaus fähig und dazu in der Lage ist, etwas zu tun, um das Leid eines anderen zu mindern, aber nicht „die rechte Lust dazu hat“ den Verstand und das Herz zum Handeln zu benutzen und die esoterische Erklärung „jeder hat ja seinen Seelenplan“ dazu missbraucht, untätig zu bleiben und sich das Gewissen somit rein zu halten durch die Selbst-Gehirnwäsche. Der Missbrauch der esoterischen Erklärung besteht darin, dass sie hier destruktiv wirkt für die Leidminderung bei einem anderen Menschen. Man „braucht ja nichts tun, ist ja so vorgesehen“.
  2. Eine vergangene Situation, mit der ein Mensch sich noch im Heute quält, weil das Vergangene immer noch (emotional) für diesen Menschen präsent ist: Wird das Vergangene mit einem „Seelenplan“ erklärt und vielleicht sogar „gerechtfertigt“, dann ist es für diesen Menschen nahezu unmöglich, das Vergangene neu zu bewerten, zu verarbeiten, loszulassen und in der Gegenwart sein Leben auf neuen Paradigmen aufzubauen. Der Missbrauch der esoterischen Erklärung besteht hier darin, dass sie destruktiv wirkt bei der Leidminderung des Menschen selbst.
Das ist ein bisschen lang geworden, ich bitte das zu entschuldigen. In Bezug auf die Ausgangsfrage: Warum sterben in Afrika so viele Kinder? möchte ich mich den schon hier geschriebenen Ausführungen über die afrikanische Kultur und Lebenswirklichkeit dort anschließen: Die Menschen dort haben nicht die Wahl, die wir hier haben.

Darüber hinaus rege ich an, zu überlegen, welche Möglichkeiten wir haben, zu handeln?

Wir könnten Parteien wählen, die das Wirtschaftssystem, das Entwicklungsländer in prekäre Situationen bringt, nicht unterstützen.

Wir könnten bei allen Dingen, die wir als Konsumenten kaufen, nachforschen, ob die Produktion dieser Konsumgüter OHNE Ausbeutung der Entwicklungsländer ablief. Je nach unseren finanziellen Möglichkeiten könnten wir FAIR TRADE Artikel kaufen.

Wir können uns informieren, ob es noch mehr Hilfemöglichkeiten gibt und ob wir in der Lage sind, zu helfen.

Damit ist unser Handlungsspielraum schon beendet - aber haben wir den denn schon genützt?

Wir haben es selbst in der Hand, jeden Tag zu entscheiden, wie wir leben, was wir denken, was wir konsumieren, wen wir wählen. Das ist unsere Verantwortung und das, worüber unser Gewissen wacht. Was darüber hinaus geht - Orte und Entscheidungen, die wir niemals erreichen können - das müssen wir als Schicksal akzeptieren. Wir haben nicht alles in der Hand: das müssen wir, je nach Glauben, Gott überlassen oder den anderen Menschen. Sich selbst als Verantwortlichen für alle Dinge in der Welt zu sehen ist (meist religiöser) Größenwahn.

Wenn wir aber unsere Möglichkeiten nicht nutzen, sondern uns einreden lassen von den Medien/der Konzernpropaganda, dass die Afrikaner (die ... setze einen beliebigen Sündenbocknamen ein) an ALLEM selbst schuld sind und wir KEINERLEI Verantwortung tragen oder wenn wir uns von Gurus, die gerne Billigkakao trinken, einreden lassen, dass „das afrikanische Elend in Gottes Plan enthalten“ ist, dann haben wir exoterische und esoterische Erklärungen destruktiv benutzt.

Ich wollte schreiben ... „just my two cents“ .... aber das ist ja schon fast ein ganzer Euro ;)


Liebe Grüße
evamaira

Einfach ein absolut genialer Beitrag voller Weisheit! :thumbup::thumbup:
 
Darüber hinaus rege ich an, zu überlegen, welche Möglichkeiten wir haben, zu handeln?

Wir könnten Parteien wählen, die das Wirtschaftssystem, das Entwicklungsländer in prekäre Situationen bringt, nicht unterstützen.

Wir könnten bei allen Dingen, die wir als Konsumenten kaufen, nachforschen, ob die Produktion dieser Konsumgüter OHNE Ausbeutung der Entwicklungsländer ablief. Je nach unseren finanziellen Möglichkeiten könnten wir FAIR TRADE Artikel kaufen.

Wir können uns informieren, ob es noch mehr Hilfemöglichkeiten gibt und ob wir in der Lage sind, zu helfen.

Damit ist unser Handlungsspielraum schon beendet - aber haben wir den denn schon genützt?

Wir haben es selbst in der Hand, jeden Tag zu entscheiden, wie wir leben, was wir denken, was wir konsumieren, wen wir wählen. Das ist unsere Verantwortung und das, worüber unser Gewissen wacht. Was darüber hinaus geht - Orte und Entscheidungen, die wir niemals erreichen können - das müssen wir als Schicksal akzeptieren. Wir haben nicht alles in der Hand: das müssen wir, je nach Glauben, Gott überlassen oder den anderen Menschen. Sich selbst als Verantwortlichen für alle Dinge in der Welt zu sehen ist (meist religiöser) Größenwahn.

Wenn wir aber unsere Möglichkeiten nicht nutzen, sondern uns einreden lassen von den Medien/der Konzernpropaganda, dass die Afrikaner (die ... setze einen beliebigen Sündenbocknamen ein) an ALLEM selbst schuld sind und wir KEINERLEI Verantwortung tragen oder wenn wir uns von Gurus, die gerne Billigkakao trinken, einreden lassen, dass „das afrikanische Elend in Gottes Plan enthalten“ ist, dann haben wir exoterische und esoterische Erklärungen destruktiv benutzt.

Wieso müssten wir handeln und in welcher Richtung ?????

Wegen einer angeblichen Überbevölkerung.


und das trifft es sehr genau.

Wir die ach so Tollen, urteilen über gewisse Länder und zocken zugleich mit Lebensmitteln an den Börsen, auch zur Altersabsicherung. Da wird so lange gezockt, bis die Lebensmittel nur noch für den Müll reif sind.

In den armen Ländern wäre es besser aufgehoben, oder ??????

Nein, warum denn, das Zocken an den Börsen macht doch so Spaß und ist selbst für unsere Altersvorsorge soooooo wichtig. :rolleyes:

Und wenn auf der Welt verhungert wird und das schon nicht mehr zu leugnen ist, dann greifen wir, die ach so Guten - heuchel, heuchel -, ein, am besten gleich mit Krieg. Chirurgische Eingriffe, nennt man die in Neudeutsch, oder anders gesagt, zivile Bevölkerung trifft man schon mit Sicherheit :3puke:

Und nu wird es noch besser, wenn noch genug da sind, setzen dann militärisch die Hilfslieferungen ein.

Das ganze "Szenario" ist teurer, als wenn man den Menschen gleich die notwendigen Lebensmittel zum Überleben hin schickt. Nur, daran könnte man dann ja so nicht verdienen, auf dem Papier :rolleyes:


Einige sollten mal so langsam das Nachdenken anfangen. Selbst nur DE könnte alle Hungersnöte auf der Welt beseitigen und zwar nur dadurch, dass man auf immense Subventionen an das Großkapital verzichten würde. Das sind Unsummen an Milliarden.
Aber warum sollte man verzichten, man will ja verdienen :3puke:

Daher, jeder der eine Überbevölkerung hochstilisiert und diese bekämpfen will, ist ohne wenn und aber, ein ganz großer Rassist. Ganz groß, warum, er müsste ja verzichten.


Und die Krönung der Heuchelei folgt zugleich. Monsanto, eigentlich nicht schlecht, wenn nur noch bei Lebensmittel gezockt wird. Genmanipuliert kann man überall in Überfluss züchten.
Aber wir wissen ja, ganz gefährlich, Langzeitschäden.
Aufwachen, wenn die jetzt verhungern, sind die weg.

Auch dazu wieder das Lachhafte, wir wissen gar nicht, wie viel Genmanipuliertes wir schon intus haben und werden immer älter. Daher auch so etwas, ziemlich verlogen. Monsanto wäre eine Alternative, nur, es ist gar nicht gewollt.

Sorry @ evamaira
fühle dich jetzt nicht so angesprochen, ich meine das generell.

Jeder der irgendwie mit Überbevölkerung daher kommt, oder die Lebensumstände dort, ist und bleibt ein aufgehetzter Rassist, speziell, wenn es nur um Dezimierung der Bevölkerungszahl geht.

Noch schlimmer, dann nach Sinn des Sterbens dann noch zufragen.


Ich empfehle den Link vollständig zu lesen. Gibt im Netz noch zahlreiche härtere Ausführungen zu der Überbevölkerungslüge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieviele Arten hat der Mensch schon unwiderruflich ausgelöscht? Und ist immer noch dabei, teilweise aus übelsten Motiven?
Gut, wir können die Erde vielleicht nicht "töten", aber wir können unermeßlichen Schaden anrichten und sie so verändern, daß der Mensch selber nicht mehr auf ihr leben kann.
Auf lange Sicht wird Mutter Natur den Fehler Mensch korrigieren, auf die eine oder andere Weise. Und ich kann darin nicht einmal was schlechtes sehen, wenn ich diese Bilder vergleiche:

Der größte Fehler, sind die Hetzer unter den Menschen.

Ach graues Wölfchen, ich wäre auch wieder für Auswilderung. So von Löwen. Was hältst du davon ? Wie viel bräuchte man ? Futter wäre genug da, so in Großstädten :rolleyes:

Siehst ?! Zu Ende gedacht, ist die Natur viel zu gefährlich für den Menschen.

Daher gibt es ja auch die zentralen Städte und die Dörfer verkommen zu trostlosen Gebieten. Das Phänomen haben wir selbst in Europa. Die Großstädte wachsen immer mehr und das Landgebiet vergreist. Und wir haben genauso die Menschenansammlungen. Reingepresst in U-Bahnen bis zum Kollaps.

Sind wir nun Entwicklungsland ? Oder NewYork ?

Wir haben das alles auch hier, weil es sich immer mehr auf Städte konzentriert und das Landleben ausstirbt, leider.

In armen Ländern ist das noch geballter, da man auf dem Lande noch schlechter überlebt.

Selbst in DE ist man aber auf dem gleichen Wege. Was ist nun schlechter ?
 
Siehst ?! Zu Ende gedacht, ist die Natur viel zu gefährlich für den Menschen.
Unsinn. Wie so suche ich dann, wenn es sich machen läßt, die Wildnis auf? Weil's da so gefährlich ist? Nein, weil ich sie brauche, um zu leben!

Was die Löwen angeht, das ist eine der Arten, die akut bedroht sind. Aber klar, weg damit, die stören ja nur die Rinderherden. Elefanten, Leoparden, Wölfe, Bären, Tiger, alles abknallen, damit die selbsternannte Nummer 1 dieses Planeten noch mehr Platz hat. Orang Utans, ach was, die fackelt man bei der Brandrodung gleich mit ab (einfach mal nach "Brandrodung" googlen; Bildersuche).

Nein, so geht das nicht. Einfach mal Ideologien egal welcher Couleur beiseite lassen und sich ganz nüchtern mit Populationsdynamik befassen. Der Mensch meint, über die Natur erhaben zu sein, darüber zu stehen, sie nicht zu brauchen. Aber auf Dauer funktioniert das nicht.

Und damit bin ich raus aus dem Thema. Da ist mir zuviel Ideologie und Anthropozentrismus im Spiel.

LG
Grauer Wolf
 
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Wieso müssten wir handeln und in welcher Richtung ?

(...)

Und nu wird es noch besser, wenn noch genug da sind, setzen dann militärisch die Hilfslieferungen ein.

Das ganze "Szenario" ist teurer, als wenn man den Menschen gleich die notwendigen Lebensmittel zum Überleben hin schickt. Nur, daran könnte man dann ja so nicht verdienen, auf dem Papier :rolleyes:
(...)

Sorry @ evamaira
fühle dich jetzt nicht so angesprochen, ich meine das generell.

(...)

Hallo FIWA,
das mit dem Handeln meinte ich ganz schlicht und pragmatisch - das, was wir in unserem Leben, in unserem Alltag tun können, das sollten wir auch tun, das meinte ich. Das kann bei jedem ganz anders aussehen.

Über die Überbevölkerungslüge habe ich mich genauso aufgeregt wie du. Ich habe einmal einen Abend mit Wikipedia-Artikeln zur Weltbevölkerung verbracht. Es ist sehr interessant, zu lesen, dass sämtliche Prognosen zur Weltbevölkerungsentwicklung in den letzten 50 Jahren ständig immer wieder herunterkorrigiert wurden, wenn denn der prognostizierte Zeitraum da war.

Über die Heuchelei in der Politik rege ich mich ebenso auf wie du; ich gebe hier mal den Tipp einer "Anstalt"-Sendung (Satiresendung in DE), und zwar die Ausgabe vom April 2014. Dort wird über die Verflechtungen namhafter Journalisten mit Lobbygruppen berichtet. Die Sendung gibt es (noch) bei youtube, aus den Mediatheken der Sender ist die Sendung verschwunden - da der Klageweg beschritten wird.

Ich habe es nicht persönlich genommen, bedanke mich aber dennoch dass du Rücksicht nehmen wolltest und vorsorglich "sorry" geschrieben hast. Ist alles ok.

Manchmal denke ich, das Maß der Dinge bzw der schlechten Nachrichten (Medien), die ein Mensch aufnehmen und verarbeiten kann, ist individuell verschieden. Wenn man sich "überlädt", ist man gelähmt und bekommt Probleme, überhaupt noch was zu tun. Bei der Anzahl der Ungerechtigkeiten und Missstände in der Welt muss man sich begrenzen, um nicht vollends durchzudrehen.

Umso wichtiger ist es, sich zu besinnen und zu zentrieren und genau zu gucken, was man denn in seinem Leben machen kann und was nicht. Wenn man das Wenige, was man tun kann, auch macht, macht man sicherlich mehr als diejenigen, die sich mehr um Ausreden bemühen, warum man gar nichts zu tun braucht - dazu zähle ich die Rassisten, von denen du schriebst. Ich zähle hier Schreibende ganz ausdrücklich nicht zu den Ausreden-Bemühten. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass hier Rassisten schreiben; hier schreibende Leute leiden eher unter den Ausreden-Bemühten, denke ich.

Ich möchte mich auch gern bei Loop und bei Spirit1964 für die freundlichen Antworten bedanken.:umarmen:

Herzliche Grüße und eine gute Nacht

evamaira
 
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