Sinnfrage/Sterben eines Kindes

  • Ersteller Ersteller Zimtgeflüster
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Lieber Grauer Wolf, ich muss mich melden, denn ich bin voll bei Dir....
Ich verstehe durch und durch was Du meinst, ich fühle das sogar....
:danke:
Die Natur ist die Natur ist die Natur ist die Natur...
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Ich muss ein wenig OT machen: @Fiwa

Genauso wie ein Tier eben ein Tier ist, sie "funktionier(t)en" ganz ganz anders, als wir Menschen, völlig "rein", natürlich und instuinktiv.

Niemand, der bei klarem Verstand ist, nähert sich einer Bache die auch noch Frischlinge hat, um diese zu streicheln, :confused: rein theoretisch käme das in einem "natürlichem" Umfeld ja kaum einmal vor....

Diese "Kampfhunde" wie sie so (t)doll genannt werden sind ein "Produkt" wie sie von einem Menschen GEMACHT worden sind, wie alle gezüchteten Hunde, Katzen, Frettchen :confused:, whatever...... genauso wie die Pferde und Pony's in den Boxen, die absolut wahsninniges leisten müssen heutzutage (als Flucht-Tier)... (Und ich habe lange Zeit mit Pferden gearbeitet)
Und die Ochsen und Rinder und Kühe auf den Weiden (meist mit Zaun drumrum).... Die der Mensch auch noch bis aufs letzte "ausbeutet"...

Ich könnte auch meinem kleinen Mischling beibringen, in alles zu beissen, dran rumzuzerren und zu zerstückeln, was nicht bei 3 auf einem Baum ist, das ist nicht mal schwer, der kleine braucht nur etwas länger, aber ein kleines Kind kann auch durch ihn sehr, sehr schwer verletzt und übelst zugerichtet werden (geschweige denn, von dem psychischen Trauma)....
Dem Hund ist es sch.... egal, was er ist, er ist, und er will sein, und das möglichst konfliktfrei und in Ruhe, ohne an seinen Falten zu ersticken oder an seiner (nicht mehr vorhandenen) Nase, mit einem Gebiss, wo man bis zum letzten Backenzahn sehen kann.... DAS wurde alles vom Menschen gemacht und hat mit Natur NICHTS, absolut NICHTS zu tun!! Nichts davon ist "Natur" ....

Dort wo Löwen sind (die wenigen paar, die es noch gibt) leben teilweise auch Menschen in der Umgebung, und es mag sein, dass da und dort einmal ein "Unfall" passiert, aber dennoch gab es einmal dieses "Gleichgewicht" der Natur MIT dem Menschen, und das dies nicht mehr so ist, liegt nun mal am "Mensch"- und der ist von "Natur" leider mittlerweile weit entfernt....


Liegrü
Yoki

voll bei dir ...... ommmm ....... in Afrika lieben die auch die Natur ......... voll gut du ......... die Natur dezimiert sogar die Bevölkerung ..... du echt gut, du, wegen so unserem Wahn wegen Überbevölkerung ..... echt gut.

ich wäre noch so für die Auswilderung von Löwen, so in Großstädten ...... voll ihr Gebiet, du, so in Wien ...... echt krass, wie sich dann schnell die Natur sich ihre Natur zurückholt.

echt gut, du
 
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---- aktuell und live -----

Nextnature24, live vor dem Haus von Yoki.

Es wurden 3 Löwen, 2 männliche und 1 weibliche Löwe experimentell nun vor Yokis Haus ausgesetzt. Wir sind gespannt, wie diese natürliche Auswilderung funktioniert.

Der Mischlingshund der Herrschaften sollte wohl vorhin Gassi gehen. Hier hatten die Herrschaften um Yokis noch eine Chance. Die Tür zu ihrem Anwesen konnten sie noch schnell genug schließen, nun ragt nur noch eine Hundeine aus der Tür von dem dramatischen Geschehnissen, was uns hier vor 2 Stunden geboten wurde.

Ein wau noch, ein grrrrrrr ....... es war bewegend.

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Aus sicherer Quelle wissen wir, das Familie Yoki sich wegen ihrer Auswahl zum next nature 24 Projekt beschwert haben. Nur, es ist alles bewilligt und das Projekt soll nur darstellen, ob back to nature funktionieren kann. 30 Familien vorher, hatten auch schon ihre Chance, auf ihren eigen Wunsch heraus.

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Wir sind gespannt auf den nächsten morgen.

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Die Löwin hat sich schon in die Garage begeben. Dumm nur das Familie Yoki das Garagentor nicht runtergelassen hat. Echt dumm.

Der eine Löwe lauert schon an der Eingangstür und der andere schleicht hinten ums Haus.

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Wir unterrichten Sie hier von Nextnature24, live von unserem Projekt, Back to Nature, mit Genehmigung, auf eigenem Wunsch.

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alles frei erfunden, in der Natur aber gegeben und keiner von uns hätte eine Chance, nicht mal eine. Viel schlimmer noch, Viren ..... auch das ist Natur.

Aber wir können ja den nächsten morgen abwarten und nichts mehr zu beißen im Hause. Die Natur wird was zum beißen bekommen. Die braucht nur abzuwarten.

Und ja, genauso passiert es auch in der Natur und einen Sinn gibt es so nicht . Nur einen, in der richtigen Natur, hätten wir keine Chance, die kleinsten und Hilflosesten am wenigsten.
 
Du hasts mit den Du's, hm??? *lustig*....

Nun ja, ich musste herzhaft lachen bei Deinem Post, weil wir voll aneinander vorbeireden, und das jeder von uns völlig anders sieht und empfindet. Wenn ich "Gefühlstechnisch" das so empfinde, dass ich beim Wölfchen bin, dann bin ich das, so ist eben mein Empfinden.... Viele Leute sind eben derselben Meinung, abündere nicht, und das ist okay so, und gut so. Bsp: Ich bin schon seit gut 20 Jahren Vegetarier, und doch gebe ich meinen Tieren immer Fleisch zu essen, und werde das immer tun. Wurde deshalb auch schon übels beschimpft, nun ja, macht nichts... Ich halte niemandem vor, wie er zu leben hat, was er essen soll und was nicht, ich belehre niemanden und somit handhabe ich es nun mal so, ohne Heuchlerische Vorträge, warum Fleisch essen "Mord" ist etc....
Ich empfinde es nun mal so wie in meinem vorigen Post, und da und auch jetzt gehört eine " Grossstadt"nun mal nicht in die Kategorie "Natur"....!!!!


Was Du "damit" meinst, ist mir schon klar, sicher hätte ich und alle meine Tiere keine Chance, wenn man nun einen Bären, fünf Löwen und ein paar Wildschweine in meinen Garten setzen würde, das ist schon verständlich, DU, sogar für mich, weisst Du... (Das hat sogar meine kleine Nichte verstanden, stell Dir nur vor!!!! :tomate:)
Und das, obwohl ich nicht mal in einem Dorf wohne...
Kleines Holzhaus, halb im Wald, nein auch keine Garage, *gg* (aber danke, durch Dich hatte ich sogar kurz ein Garagentor *gg*.... ) ... Nicht mal einen Keller oder einen zweiten Eingang... Nur ein ganz ganz kleines Holzhaus im Wald....

Nun ja, wie gesagt, ich weiss schon was Du damit meinst, ein paar Löwen usw jetzt in Wien z.B. setzen zu wollen, und dann sehen, wie die Natur (also die Löwen) das regeln würden....
Aber ich sehe eben nunmal eine Großstadt nicht als "Natur".... Und das gehört für mich eben nun mal zusammen...
 
Hab gerade bemerkt, daß der Thread noch lebt. ein paar Punkte möchte ich rausgreifen.

Passt auch zum Thema, eine Sinnfrage brauchst du dir dann nämlich nicht mehr zu stellen. Auch nicht die Frage, warum Tiere so und so reagieren. Es sind halt Tiere, die urplötzlich aggressiv werden können und so schön die Natur auch ist, genauso gefährlich kann sie werden.
Das ist einfach Unsinn. Kein Tier wird "einfach so" urplötzlich aggressiv. Es hat immer einen triftigen Grund, der nur möglicherweise für uns unverständlich ist, weil wir sein Verhalten, seine Stimmungen, seine Bedürfnisse nicht verstehen oder gar absichtlich mißachten.
Und die Natur ist nicht per se "gefährlich" oder gar grausam. Sie IST einfach.

FIWA schrieb:
Nextnature24, live vor dem Haus von Yoki. usw....
Und was soll uns diese Räuberpistole jetzt sagen? Das ist nicht nur frei erfunden, das ist einfach unrealistisch.

FIWA schrieb:
alles frei erfunden, in der Natur aber gegeben und keiner von uns hätte eine Chance, nicht mal eine. Viel schlimmer noch, Viren ..... auch das ist Natur.
Wenn wir so chancenlos wären, dann würde es die Menscheit heute nicht geben. Die hat sich einige hunderttausend Jahre als Teil der Natur recht passabel geschlagen.

FIWA schrieb:
Und ja, genauso passiert es auch in der Natur und einen Sinn gibt es so nicht . Nur einen, in der richtigen Natur, hätten wir keine Chance, die kleinsten und Hilflosesten am wenigsten.
Ich würde mal konstatieren, daß Du keine Chance hast, weil Dich, wenn ich Deine Zeilen richtig interpretiere, eine fast irrationale Furcht vor der (ungezähmten) Natur hast.
Es gibt aber Menschen, die die Wildnis samt ihrer "Gefährlichkeit" aufsuchen, weil sich sich dort lebendig fühlen, weil sie instinktiv spüren, daß dort ihr eigentliches "Zuhause" ist, die duch eisige Gebirge klettern, durch endlose Wälder oder die Polarnacht wandern (wie Du siehst, bin ich "nordisch" angehaucht). Wie gesagt, ich bin auch so einer und (durch persönliche Umstände, für die ich nichts kann) schon viel zu lange nicht mehr im "Draußen" gewesen. Ich vermisse das mehr als schmerzlich und fühle mich in der ach so sicheren Zivilisation (die vielfach gefährlicher ist als jede Naturlandschaft samt ihrer Bewohner: Ich habe noch nicht gehört, daß Bären Touris überfallen, um an Geld für den nächsten Schuß zu kommen, oder ihnen just for fun den Kopf eintreten. Ich habe auch noch nicht gehört, daß Wölfe andere Wölfe abmurksen, weil sie die falsche Religion haben. Komisch, unter Menschen scheint das recht normal zu sein, wenn man so die Presse liest. Wer also ist "gefährlich"?) wie tot.

Aus all Deinen Zeilen geht etwas hervor, daß mich sehr traurig stimmt: Du hast Dich wie so viele Menschen, wenn nicht die meisten, in einem unglaublichen Maße von der Natur entfernt, fürchtest sie und glaubst, sie nicht mehr zu brauchen. Wenn sich das mal nicht auf Dauer als Irrtum herausstellt... :(
Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch die Natur, sonst geht er auf Dauer zugrunde. Der Spruch ist alt, aber nichts desto trotz immer noch wahr!

LG
Grauer Wolf
 
Aus all Deinen Zeilen geht etwas hervor, daß mich sehr traurig stimmt: Du hast Dich wie so viele Menschen, wenn nicht die meisten, in einem unglaublichen Maße von der Natur entfernt, fürchtest sie und glaubst, sie nicht mehr zu brauchen. Wenn sich das mal nicht auf Dauer als Irrtum herausstellt... :(
Die Natur braucht den Menschen nicht, aber der Mensch die Natur, sonst geht er auf Dauer zugrunde. Der Spruch ist alt, aber nichts desto trotz immer noch wahr!

Falsch gedacht, ich bin nur kein Träumer mehr. Ich spreche nur für DE und da haben wir uns die Natur Untertan gemacht, eingegrenzt, ausgegrenzt.

Klar, schöne Ecken gibt es auch noch hier, aber in der Regel schaut man nur auf Betonsilos, geteerte Straßen usw.

Genau daher mein Überspitztes als Gegenpol, holen wir die Natur zurück, welche übrigens (daher das Überspitzte), müssten wir in Konsequenz die Industrialisierung aufgeben. Das ist es doch, der Mensch mit der Natur, oder in der Natur, müsste ein Rückbau zur Folge haben .......... anders ginge es nicht.

Afrika, auch aktuell, ist dazu auch ein gutes Beispiel. Da ist auch schon viel Natur zurückgedrängt worden und wird noch mehr werden, wenn noch mehr industrialisiert wird. Damit mehr Überlebenschance der Menschen, das ist einhergehend.

Wenn man nun meint, Hilfe, back to nature, wird die Überlebenschance des Menschen (auch ein Bestandteil der Natur) wieder zurückgefahren.

Daher bin ich bei "Naturliebhabern" die gleichzeitig auch von Überbevölkerung sprechen, mehr als hellhörig. Wie mehrmals geschrieben auch der Mensch ist Natur.
 
Falsch gedacht, ich bin nur kein Träumer mehr. Ich spreche nur für DE und da haben wir uns die Natur Untertan gemacht, eingegrenzt, ausgegrenzt.
Aaah ja. Das sehen wir dann, wenn uns die Natur in Form von riesigen Überschwemmungen mal wieder aufzeigt, wo unsere Grenzen sind und was wir falsch gemacht haben (z.B. unsere Städte/Dörfer in Überschwemmungszonen zu bauen = Nichtanpassung)...

Genau daher mein Überspitztes als Gegenpol, holen wir die Natur zurück, welche übrigens (daher das Überspitzte), müssten wir in Konsequenz die Industrialisierung aufgeben. Das ist es doch, der Mensch mit der Natur, oder in der Natur, müsste ein Rückbau zur Folge haben .......... anders ginge es nicht.
Aber das ist doch der Punkt. Natürlich geht es anders. Wir sind technisch so weit entwickelt, daß wir es uns wieder leisten könnten, mehr Natur zuzulassen. Warum z.B. das immerwährende Gezeter dieser dämlichen Politiker "Die Deutschen sterben aus", die dann auch noch Zuwanderer von außen holen wollen. Laßt doch Dörfer/Gemeinden in manchen Gegenden sterben, schleift sie und gebt sie der Natur zurück, wobei, warum nicht die, die so weit ab leben möchten, dort leben lassen (muß sich da der Staat schon wieder einmischen?)? So oder so, die Wölfe würden sich über mehr Lebensraum freuen! :thumbup:

Daher bin ich bei "Naturliebhabern" die gleichzeitig auch von Überbevölkerung sprechen, mehr als hellhörig. Wie mehrmals geschrieben auch der Mensch ist Natur.
Der Zusammenhang ist doch offensichtlich. Gerade jemand, der der Natur tief verbunden ist, beklagt die unfaßbaren Zerstörungen durch die exponentielle Vermehrung der Menschheit. Ich sehe nicht, wieso Du da offensichtlich einen Widerspruch siehst.

LG
Grauer Wolf
 
Der Zusammenhang ist doch offensichtlich. Gerade jemand, der der Natur tief verbunden ist, beklagt die unfaßbaren Zerstörungen durch die exponentielle Vermehrung der Menschheit. Ich sehe nicht, wieso Du da offensichtlich einen Widerspruch siehst.

Nochmals, auch der Mensch ist Natur, das höchstentwickelte "Tier" in der Natur, warum dessen Entwicklung stoppen, wenn man doch so die Natur liebt ...... hhhhhmmmm

und damit sind wir wieder beim Thema, warum müssen Kinder in Afrika sterben und die Bewohner dort immer mehr Kinder in die Welt setzen müssen, zu ihrem Überleben, damit einige Kinder überleben. Dort sind diese Kinder der Natur unterlegen, sogar nicht nur die Kinder.

Will man denen das Recht zum Leben nehmen, weil doch die ach so schöne Natur überleben muss. Oder haben die auch ein Recht darauf zu leben, auch durch Eindämmen der Natur ? Haben sie oder nicht ? Sie sind auch ein Bestandteil der Natur.

Und nun haben wir wieder den Kern, back to Nature bedeutet im Endeffekt Dezimierung der Menschenanzahl. Ganz klar, ohne wenn und aber.
 
...auch durch Eindämmen der Natur ? Haben sie oder nicht ? Sie sind auch ein Bestandteil der Natur.
Wenn sie noch Bestandteil der Natur wären, unterlägen sie auch deren "Kontrolle" und würden zahlenmäßig im Zaum gehalten (Krankreiten, Freßfeinde, Naturkatastrophen etc.). Der Mensch hat sich aber aus dem System Natur verabschiedet und darin liegt das ganze Problem. Natürlich ist es o.k., Krankheiten zu heilen und die Kindersterblichkeit zu senken. Aber wenn er das macht, muß er selbst in Eigenverantwortung seine Zahl unter Kontrolle halten oder wir landen wieder einmal beim exponetiellen Wachstum "über alle Maßen" mit katastrophalem Ende.
Man kann die Populationsdynamik nicht umgehen, weder so noch so, da kann man sich drehen und winden wie man will... Diese Gesetze der Natur sind wie in Fels gemeißelt, seit Jahrmilliarden gültig und durch keine Ideologie der Welt auszuhebeln.

Und nun haben wir wieder den Kern, back to Nature bedeutet im Endeffekt Dezimierung der Menschenanzahl. Ganz klar, ohne wenn und aber.
Wovon ich die ganze Zeit rede... Übrigens würde es schon einen Schritt weiter führen, wenn man die Vermehrungsrate, um die sich alles dreht, massiv reduziert.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Prof. Dr. Bernhard Grzimek (also von einem Berufenerem wie mir), der das schon vor Jahrzehnten erkannte und im Gegensatz zur Politik auf den Punkt brachte. Er schloß seine Briefe immer mit:

"Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam."

Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

LG
Grauer Wolf
 
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Hallo zusammen,

diese Diskussion hat mich sehr berührt. Ich habe oft darüber nachgedacht. Ich glaube, es läuft letztlich auf ein Prinzip hinaus: Ist es konstruktiv? Dann ist es gut. Ist es destruktiv, ist es schlecht.

Ich denke, dass:

  • ein Mensch den Verstand erhalten hat, damit er nach Lösungen suchen kann für leidvolle Situationen, das ist der Sinn/Zweck des Verstands;
  • dass ein Mensch ein Herz, bildlich gesprochen, erhalten hat, damit die Lösungen, die der Verstand vorschlägt, vom Menschen mit Mitgefühl umgesetzt werden können, das ist der Sinn/Zweck der Gefühle;
  • dass der Mensch Spiritualität (Glaube, Religion, Weltbild, wasauchimmer) besitzt, damit er sich in Ausnahmesituationen immer noch in der Welt bewegen kann und handlungsfähig ist und nicht vollkommen gelähmt/entsetzt/irrsinnig/suizidal verbleibt angesichts eines Ereignisses, das ihm über den Verstand geht und das seine Gefühle in Schockzustand versetzt.
Wenn ein Kind stirbt, oder wenn ein anderes Leid geschieht, gegen das man nichts, aber auch wirklich gar nichts tun kann - davon gibt es ja in der Welt genug - dann ist das mehr, als der Verstand oder das Herz das fassen kann.

Wer sich das vor Augen führt und es mitfühlt, ist berührt oder geschockt, wenn er noch nicht vollkommen abgestumpft ist. In diesen Foren ist niemand abgestumpft, aber jeder wird schonmal einem „Abgestumpften“ fassungslos gegenübergestanden haben, vermute ich. Und selbst dann ist noch Mitgefühl angebracht - denn vollkommen Abgestumpfte sind eigentlich lebende Tote.

Damit ein Mensch, der ein solches Leid - oder ein anderes großes Leid - hilflos - unmittelbar oder mittelbar erlebt, damit dieser Mensch selbst weiterleben kann, ja, damit er nicht gelähmt ist vor Überwältigung, braucht er Hoffnung und einen Weg zurück in die Handlungsfähigkeit. Eine „Erklärung“, die für diesen Menschen in diesem Moment glaubhaft ist und die dem Ereignis einen Sinn zu geben vermag, ist ein Überlebensmittel für die Psyche des (überlebenden) Menschen.

In diesem Zusammenhang und zu diesem Zweck kann ich die eine oder andere esoterische Interpretation von „Seelenplänen“ akzeptieren, wie verrückt sie auch klingen mag, denn sie gibt einem (hinterbliebenen) Menschen in einer besonderen Situation Trost und sorgt dafür, dass es ein (konstruktives) Morgen gibt. Eine, irgendeine esoterische Erklärung wird gebraucht - und zwar sinnvoll gebraucht. Sie ist etwas zutiefst Menschliches.

Hoffnung, sagte Vaclav Havel einmal, besteht nicht darin, dass man glaubt, dass eine Sache gut ausgeht - Hoffnung bestünde darin, dass eine Sache Sinn hat, ganz gleich, wie sie ausgeht. Ohne Hoffnung stirbt der Mensch und da wir alle wissen, dass nicht alles im Leben gut ausgeht, brauchen wir einen Sinn, damit wir überleben können.

Was ich nicht akzeptieren kann - und was viele sensible Menschen, hier Schreibende auch nicht akzeptieren können - das ist, wenn eine dieser esoterischen Interpretationen missbraucht wird und destruktiv wirkt - und zwar in folgenden Situationen:

Warnung! Die folgenden Sätze enthalten Bitterkeit und könnten triggern, weil sie auf bittere persönliche Erfahrungen zurückgehen. Bitte schützt euer Gemüt jetzt! und nutzt allein den Verstand zum Lesen:

  1. Eine aktuelle Situation, in der ein Mensch durchaus fähig und dazu in der Lage ist, etwas zu tun, um das Leid eines anderen zu mindern, aber nicht „die rechte Lust dazu hat“ den Verstand und das Herz zum Handeln zu benutzen und die esoterische Erklärung „jeder hat ja seinen Seelenplan“ dazu missbraucht, untätig zu bleiben und sich das Gewissen somit rein zu halten durch die Selbst-Gehirnwäsche. Der Missbrauch der esoterischen Erklärung besteht darin, dass sie hier destruktiv wirkt für die Leidminderung bei einem anderen Menschen. Man „braucht ja nichts tun, ist ja so vorgesehen“.
  2. Eine vergangene Situation, mit der ein Mensch sich noch im Heute quält, weil das Vergangene immer noch (emotional) für diesen Menschen präsent ist: Wird das Vergangene mit einem „Seelenplan“ erklärt und vielleicht sogar „gerechtfertigt“, dann ist es für diesen Menschen nahezu unmöglich, das Vergangene neu zu bewerten, zu verarbeiten, loszulassen und in der Gegenwart sein Leben auf neuen Paradigmen aufzubauen. Der Missbrauch der esoterischen Erklärung besteht hier darin, dass sie destruktiv wirkt bei der Leidminderung des Menschen selbst.
Das ist ein bisschen lang geworden, ich bitte das zu entschuldigen. In Bezug auf die Ausgangsfrage: Warum sterben in Afrika so viele Kinder? möchte ich mich den schon hier geschriebenen Ausführungen über die afrikanische Kultur und Lebenswirklichkeit dort anschließen: Die Menschen dort haben nicht die Wahl, die wir hier haben.

Darüber hinaus rege ich an, zu überlegen, welche Möglichkeiten wir haben, zu handeln?

Wir könnten Parteien wählen, die das Wirtschaftssystem, das Entwicklungsländer in prekäre Situationen bringt, nicht unterstützen.

Wir könnten bei allen Dingen, die wir als Konsumenten kaufen, nachforschen, ob die Produktion dieser Konsumgüter OHNE Ausbeutung der Entwicklungsländer ablief. Je nach unseren finanziellen Möglichkeiten könnten wir FAIR TRADE Artikel kaufen.

Wir können uns informieren, ob es noch mehr Hilfemöglichkeiten gibt und ob wir in der Lage sind, zu helfen.

Damit ist unser Handlungsspielraum schon beendet - aber haben wir den denn schon genützt?

Wir haben es selbst in der Hand, jeden Tag zu entscheiden, wie wir leben, was wir denken, was wir konsumieren, wen wir wählen. Das ist unsere Verantwortung und das, worüber unser Gewissen wacht. Was darüber hinaus geht - Orte und Entscheidungen, die wir niemals erreichen können - das müssen wir als Schicksal akzeptieren. Wir haben nicht alles in der Hand: das müssen wir, je nach Glauben, Gott überlassen oder den anderen Menschen. Sich selbst als Verantwortlichen für alle Dinge in der Welt zu sehen ist (meist religiöser) Größenwahn.

Wenn wir aber unsere Möglichkeiten nicht nutzen, sondern uns einreden lassen von den Medien/der Konzernpropaganda, dass die Afrikaner (die ... setze einen beliebigen Sündenbocknamen ein) an ALLEM selbst schuld sind und wir KEINERLEI Verantwortung tragen oder wenn wir uns von Gurus, die gerne Billigkakao trinken, einreden lassen, dass „das afrikanische Elend in Gottes Plan enthalten“ ist, dann haben wir exoterische und esoterische Erklärungen destruktiv benutzt.

Ich wollte schreiben ... „just my two cents“ .... aber das ist ja schon fast ein ganzer Euro ;)


Liebe Grüße
evamaira

:thumbup: Ein guter Euro ! :)
 
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