Sinn von Enthaltung

Hat Enthaltung einen Sinn?


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Schalom Opti

Liest man z.B. in der Bibel, dann stellt man fest, dass Jesus sehr oft von der Enthaltsamkeit gesprochen hat

kannst du mir bitte die Stellen nennen, in denen Jesus von Enthaltsamkeit spricht??????? Das würde mich arg wundernehmen

Schalom Kinnaree

hm über unsere Ansichten zum Ich und zum Selbst möcht ich nun nicht Tändeln:liebe1: , ich beziehe mich hier auf Optis aussage über das Selbst

mfg

FIST
 
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Und deine Fragen sagen im Grunde genommen aus, dass du eigentlich wenig Interesse hast, fliegen zu lernen.
Wenn wir doch einmal dazu kommen könnten, nicht ständig irgendwas in irgendwen hineinzuinterpretieren, was nicht drinnen ist.
 
Schalom Opti

kannst du mir bitte die Stellen nennen, in denen Jesus von Enthaltsamkeit spricht??????? Das würde mich arg wundernehmen

Matthäus 19,12 : 12Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Matthäus 22,30 : 30"Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel." (siehe auch Papst Paul II.)

1.Korinther 7,1 : 1Was aber das betrifft, wovon ihr mir geschrieben habt, so ist es gut für einen Menschen, kein Weib zu berühren.

1.Korinther 7,7-9 : 7Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. 8Den Ledigen und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren.

eine andere Version lautet:

Paulus schreibt in 1 Kor 7, 1-7:

1Wovon ihr aber geschrieben habt, darauf antworte ich: Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren.

1.Korinther 7,25-38 :

26So meine ich nun, es sei gut um der kommenden Not willen, es sei gut für den Menschen, ledig zu sein.

36Wenn aber jemand meint, er handle unrecht an seiner Jungfrau, wenn sie erwachsen ist, und es kann nicht anders sein, so tue er, was er will; er sündigt nicht, sie sollen heiraten.

37 Wenn einer aber in seinem Herzen fest ist, weil er nicht unter Zwang ist und seinen freien Willen hat, und beschließt in seinem Herzen, seine Jungfrau unberührt zu lassen, so tut er gut daran.

38 Also, wer seine Jungfrau heiratet, der handelt gut; wer sie aber nicht heiratet, der handelt besser.

Im Brief des Paulus an die Römer (Kapitel 8) - Das Leben im Geist - steht:

6Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott. 8Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. 9Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt.

12So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. 13Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben.

Das Fleischliche bezieht sich, meiner Ansicht nach, auf die Sinne, wenn man so will auf Essen, Trinken, Süßigkeiten, Sexualität, Musik, Gerüche, visuelle Genüsse, mit anderen Worten, auf alle sinnlichen Verhaftungen. Und es sagt in meinen Augen nichts anderes aus, als das was Buddha sagt, wenn er meint, man soll sich von allen Verhaftungen lösen.

Die Bibelstelle sagt allerdings auch aus, dass man sein Leben im Geiste Christi, also geistlich gestalten sollte. Ist jemand allerdings Atheist, so würde ich diese Aussage so formulieren, dass er sein Leben nach ethischen und humanen Grundsätzen leben sollte.

Lukas 14 (Nur, wer seine Familie hasst, kann Jünger Jesu sein):

25Es ging aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen:

26Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein;

28Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen,

29damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten,

33So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.

Lk 18,28-30 Aus dem Hinweis des Apostels Petrus kann man herauslesen, dass die Jünger um Jesu Willen alles verlassen haben, auch Frau und Kinder:

28Da sprach Petrus: Siehe, wir haben, was wir hatten, verlassen und sind dir nachgefolgt.

29Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlässt um des Reiches Gottes willen, 30der es nicht vielfach wieder empfange in dieser Zeit und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Die Glücklichen des Himmels

Dass der priesterliche Zölibat auch heute für alle Christen eine Bedeutung haben könnte, zeigt die Antwort Jesu auf die Frage, wie es mit der Heirat im himmlischen Jenseits steht. Jesus antwortet darauf: "Nach der Auferstehung werden die Menschen nicht mehr heiraten, sondern sein wie die Engel im Himmel" (Mt 22,30; Mk 12,25; Lk 20,35f).

Damit deutet Jesus an, dass Heiraten etwas Irdisches und damit auch Vergängliches ist. Im Leben der Auferstehung wird unter den Menschen eine neue Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern entstehen. Es wird nicht mehr geheiratet. Diese neue Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern, auf die wir alle zugehen, nehmen diejenigen Menschen voraus, die schon in diesem Leben nach dem Rat Jesu die "Ehelosigkeit um des Himmels willen" (Mt 19,12) leben.

Das Wort "Zölibat" soll etymologisch vom lateinischen Ausdruck "Coeli beati" stammen, was auf deutsch "die Glücklichen des Himmels" bedeutet. Die Menschen, die den Zölibat leben, können ungeteilt für Gott und alle Menschen da sein. Das ist ein großer Wert, der jetzt schon von vielen Priestern und Ordensleuten gelebt wird. Es scheint, dass er heute zu wenig geschätzt wird. Auch denken viele Christen – stark mit dem Diesseits beschäftigt – nicht daran, dass wir alle auf eine Zukunft zugehen, in der die Menschen nicht heiraten und dennoch in einer großen liebenden Gemeinschaft miteinander verbunden sind. Alle, welche um des Himmelreiches ehelos leben, deuten jetzt schon auf diese Zukunft hin und haben bereits begonnen, sie zu leben. Der Zölibat hat eine große Bedeutung für die Zukunft.

Martin Gächter, Weihbischof

Was sagte Jesus bzw. die Bibel zur Enthaltsamkeit
 
Ich würde eher sagen, der spirituelle Weg ist so, als ob man es gelernt hat, wie ein Vogel zu fliegen. Aber wenn man vergißt mit den Flügeln zu schlagen, weil die Gedanken sich mit anderen Dingen beschäftigen, dann kann das auch "tödlich" enden. Darum verstehe ich nicht, was du meinst, wenn du sagst, dass der Sturz der Weg ist. Das müsstest du vielleicht einmal etwas näher erläutern.

Ich habe lange nachgedacht, über deine Worte hier und diesen langen und schönen Post.

Ich denke mal, grundsätzlich ist der Unterschied, dass die buddhistische Lehre eben Gott außen vor läßt und ich gar keiner Lehre angehöre und mich auch nicht mit irgendwelchen Lehren befaßt habe. Eine Ausnahme ist unsere christliche Religion - aber das nur aus dem Grund, weil sie in mir verankert war und ich das irgendwie auflösen mußte/sollte/wollte.

Ich glaube also in dem Sinne nicht an diese Art von Erleuchtung, wie sie generell bei allen Meistern und Lehrern beschrieben und "gepredigt" wird. Ich halte gar nichts von Meistern und Lehrern, die mir im Außen begegnen und dennoch nehme ich jeden und alles als meinen Lehrer an, weil ich einfach weiß, dass alles, was existiert und ist, Gott ist und somit ich. Das schließt nichts aus, alles ein.

Nur diese Eigenverantwortung und die Kontrolle ist mE eine völlig andere, also ein völlig anderer Ausgangspunkt als bei Dir, so wie ich deine Texte verstehe. Du glaubst, dass du alles und jedes kontrollieren mußt und der Rest der Welt sozusagen dein Feind ist, der nur dazu da ist, dich vom Weg abzubringen. Deshalb - bzw. so erkläre ich mir auch - deine Angst vor dem Absturz. Ich habe den Text gelesen von dem Link. Also dieser offene Brief - da wird kein Absturz beschrieben, weil diese Leute mE nie irgendwo "oben" waren. Wer mal oben war - begriffen hat, dass alles eins ist, der kann hinterher nach einer Erfahrung nicht solch einen Brief verfassen - ich könnte es jedenfalls nie.

Es gibt keine falschen Lehrer, keine falsche Situation, keine Fallen. Alles ist von uns selbst ausgesucht und nur zu einem Zweck. Unseren Weg zu gehen. Wie kann ich eine Wegstrecke verurteilen, die mir die Erfahrung beschert hat, dass ich nur in mir selbst den Meister finden kann, dass blinder Gehörsam tötlich ist und nicht weiterführt. Das ist eine wertvolle Erfahrung und die Menschen, die der Yogi danach Geld geschickt haben, als sie sie weggeschickt hat, haben viel mehr begriffen und für sich mitgenommen als diese Schreiber, die nun sogar versuchen anderen diese Erfahrung und diesen Weg zu versperren.

Die haben gar nichts begriffen. Das ist kein Absturz, dass ist Unwissenheit und reines Ego, was da spricht.

Ich sehe die Welt als eins und alles was darin kreucht und fleucht ist beseelt von der Liebe Gottes und diese Liebe will nur eins: Uns alles geben, was wir brauchen, um Erfahrungen zu machen, die wir uns selbst erwählen. Das ist eine höhere Liebe, die wir aus dem Ego heraus nicht vestehen können. Wenn wir erfahren wollen wie es ist einen Menschen zu töten, dann ist das die Entscheidung, die das Bewußtsein in uns trifft, wenn wir erfahren wollen wie es ist gefoltert zu werden, dann trifft das Bewußtsein in uns diese Erfahrung und schafft die dem entsprechende Situation. Das ist meine Erfahrung. Sicherlich macht dieses Wissen eine zeitlang sehr große Angst, denn man fühlt sich ausgeliefert und hilflos - bis man begreift, dass man selbst ja dieses Bewußtsein IST und somit selbst wählt, was man erfahren will.

Es ist kompliziert zu beschreiben. Je weniger bewußt ich mir bin, darüber was ich bin, desto schmerzvollere Erfahrungen kann das Bewußtsein mich machen lassen - aber je bewußter ich mir bin, desto liebevoller werde ich und das schließt ganz gewisse Erfahrungen einfach aus. Punkt. Im Grunde schaffen wir uns alles was wir erleben selbst ...

Dh. in dem Moment wo du Erfahrungen nicht machen willst, aus Angst, bleibst du stehen und bleibst in einer Erfahrung stecken. So wie ich das Empfinde hat das Ego vorrang - einfach aus dem Grund, weil wir in der Materie stecken und das Ego zu der Materie gehört. Es ist deshalb hier stärker als das Göttliche in uns. Dennoch ist ein Teil von uns - nenn es Seele oder höheres Selbst oder Gott oder Energie oder wie auch immer - ständig bestrebt uns in die Liebe zu holen. Dennoch treffen wir die Wahl, solange bis wir verstanden haben, was wir sind und uns hingeben. Wir geben dann die Verantwortung völlig ab, wenn wir das verstanden haben, denn es gibt eben nichts außerhalb von uns selbst und somit auch niemanden, der uns "schaden" will oder "Fallen" stellen will.

Deshalb: Wenn du beschließt abzustürzen, dann nicht um dich selbst zu ärgern, dich fertigzumachen oder dir eine Falle zustellen, sondern weil dieser Absturz genau in dem Moment etwas ist, dass du brauchst. Du mußt ja gar nicht abstürzen - aber das weißt du erst, wenn du es ausprobiert hast.

So wie ich das sehe geht es immer darum, Angst aufzulösen, weil sie uns daran hindert in der Liebe zu bleiben und damit hat auch diese ganze Enthaltsamkeit zu tun - es geht darum Ängste zu überwinden und keine neuen aufzubauen. Freiheit ist hinter der Angst - da wo ich keine Erfahrung mehr scheue, weil ich weiß, ich werde/bin geliebt und werde geführt - aus der Angst in die Liebe - auch durch die Dunkelheit, den Schmerz - sie sind Teil des Weges in die Liebe und das Heil.
 
Kleine Zwischeninformation zur Begriffsklärung. Die Korintherbriefe sind von Paulus und stellen seine Auslegung der Lehren Jesu dar. Alle obigen Zitate aus Paulus-Briefen, die Römer-Briefe eingeschlossen, sind demnach KEINE Jesus-Worte zur Enthaltsamkeit, sondern eben Worte des Paulus. Es war aber nach Jesus gefragt.

Auch im biblischen Bereich, nicht nur im Bereich buddhistischer Schriften, ist großer Wert auf sorgfältige Begriffsklärung zu legen, weil sonst durch Unschärferelationen ein falsches Bild entsteht.

Liebe Grüße von den Unspirituellen GenauDefinierern
g050.gif
 
Kleine Zwischeninformation zur Begriffsklärung. Die Korintherbriefe sind von Paulus und stellen seine Auslegung der Lehren Jesu dar. Alle obigen Zitate aus Paulus-Briefen, die Römer-Briefe eingeschlossen, sind demnach KEINE Jesus-Worte zur Enthaltsamkeit, sondern eben Worte des Paulus. Es war aber nach Jesus gefragt.

Auch im biblischen Bereich, nicht nur im Bereich buddhistischer Schriften, ist großer Wert auf sorgfältige Begriffsklärung zu legen, weil sonst durch Unschärferelationen ein falsches Bild entsteht.

Liebe Grüße von den Unspirituellen GenauDefinierern
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wenn man das Pauluswort: "Nicht ich - der Christus in mir" ernst nimmt, trifft diese eindeutige Trennung zwar zwischen Paulus und Jesus, aber nicht zwischen Paulus und Christus zu;)


(detailgenau Klären muss nicht immer unspirituelles Definieren sein ;) )
 
Also ich seh die Sache zur enthaltsamkeit so:

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man sich dem Sex enthalten will. Um den Willen zu stärken? Sorry aber das ist ein an den Haaren herbeigezogener Grund.

Sex ist die schönste nebensache der Welt, warum soll man sich diesem schönen Geschenk enthalten? Enthaltung von anderen Dingen ist vielleicht sinnvoller. z.B. Kein Autofahren, mehr zu fuß gehen, hat man ja auch was davon (weniger Sprit = weniger Kosten = mehr Geld für sich) ;)

Naja also ich denke eher dass der Wahre Grund ist, dass man frustriert im Bett ist. Wenn etwas richtig Spass macht, möchte man auch nicht darauf verzichten.

Vielleicht trete ich einigen mit dieser Meinung auf die Füsse aber jeder darf ja seine Meinung äußern.

Viele Grüße

Dennis
 
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Ich habe lange nachgedacht, über deine Worte hier und diesen langen und schönen Post.

Ich denke mal, grundsätzlich ist der Unterschied, dass die buddhistische Lehre eben Gott außen vor läßt und ich gar keiner Lehre angehöre und mich auch nicht mit irgendwelchen Lehren befaßt habe. Eine Ausnahme ist unsere christliche Religion - aber das nur aus dem Grund, weil sie in mir verankert war und ich das irgendwie auflösen mußte/sollte/wollte.

Ich glaube also in dem Sinne nicht an diese Art von Erleuchtung, wie sie generell bei allen Meistern und Lehrern beschrieben und "gepredigt" wird. Ich halte gar nichts von Meistern und Lehrern, die mir im Außen begegnen und dennoch nehme ich jeden und alles als meinen Lehrer an, weil ich einfach weiß, dass alles, was existiert und ist, Gott ist und somit ich. Das schließt nichts aus, alles ein.

Nur diese Eigenverantwortung und die Kontrolle ist mE eine völlig andere, also ein völlig anderer Ausgangspunkt als bei Dir, so wie ich deine Texte verstehe. Du glaubst, dass du alles und jedes kontrollieren mußt und der Rest der Welt sozusagen dein Feind ist, der nur dazu da ist, dich vom Weg abzubringen. Deshalb - bzw. so erkläre ich mir auch - deine Angst vor dem Absturz. Ich habe den Text gelesen von dem Link. Also dieser offene Brief - da wird kein Absturz beschrieben, weil diese Leute mE nie irgendwo "oben" waren. Wer mal oben war - begriffen hat, dass alles eins ist, der kann hinterher nach einer Erfahrung nicht solch einen Brief verfassen - ich könnte es jedenfalls nie.

Es gibt keine falschen Lehrer, keine falsche Situation, keine Fallen. Alles ist von uns selbst ausgesucht und nur zu einem Zweck. Unseren Weg zu gehen. Wie kann ich eine Wegstrecke verurteilen, die mir die Erfahrung beschert hat, dass ich nur in mir selbst den Meister finden kann, dass blinder Gehörsam tötlich ist und nicht weiterführt. Das ist eine wertvolle Erfahrung und die Menschen, die der Yogi danach Geld geschickt haben, als sie sie weggeschickt hat, haben viel mehr begriffen und für sich mitgenommen als diese Schreiber, die nun sogar versuchen anderen diese Erfahrung und diesen Weg zu versperren.

Die haben gar nichts begriffen. Das ist kein Absturz, dass ist Unwissenheit und reines Ego, was da spricht.

Ich sehe die Welt als eins und alles was darin kreucht und fleucht ist beseelt von der Liebe Gottes und diese Liebe will nur eins: Uns alles geben, was wir brauchen, um Erfahrungen zu machen, die wir uns selbst erwählen. Das ist eine höhere Liebe, die wir aus dem Ego heraus nicht vestehen können. Wenn wir erfahren wollen wie es ist einen Menschen zu töten, dann ist das die Entscheidung, die das Bewußtsein in uns trifft, wenn wir erfahren wollen wie es ist gefoltert zu werden, dann trifft das Bewußtsein in uns diese Erfahrung und schafft die dem entsprechende Situation. Das ist meine Erfahrung. Sicherlich macht dieses Wissen eine zeitlang sehr große Angst, denn man fühlt sich ausgeliefert und hilflos - bis man begreift, dass man selbst ja dieses Bewußtsein IST und somit selbst wählt, was man erfahren will.

Es ist kompliziert zu beschreiben. Je weniger bewußt ich mir bin, darüber was ich bin, desto schmerzvollere Erfahrungen kann das Bewußtsein mich machen lassen - aber je bewußter ich mir bin, desto liebevoller werde ich und das schließt ganz gewisse Erfahrungen einfach aus. Punkt. Im Grunde schaffen wir uns alles was wir erleben selbst ...

Dh. in dem Moment wo du Erfahrungen nicht machen willst, aus Angst, bleibst du stehen und bleibst in einer Erfahrung stecken. So wie ich das Empfinde hat das Ego vorrang - einfach aus dem Grund, weil wir in der Materie stecken und das Ego zu der Materie gehört. Es ist deshalb hier stärker als das Göttliche in uns. Dennoch ist ein Teil von uns - nenn es Seele oder höheres Selbst oder Gott oder Energie oder wie auch immer - ständig bestrebt uns in die Liebe zu holen. Dennoch treffen wir die Wahl, solange bis wir verstanden haben, was wir sind und uns hingeben. Wir geben dann die Verantwortung völlig ab, wenn wir das verstanden haben, denn es gibt eben nichts außerhalb von uns selbst und somit auch niemanden, der uns "schaden" will oder "Fallen" stellen will.

Deshalb: Wenn du beschließt abzustürzen, dann nicht um dich selbst zu ärgern, dich fertigzumachen oder dir eine Falle zustellen, sondern weil dieser Absturz genau in dem Moment etwas ist, dass du brauchst. Du mußt ja gar nicht abstürzen - aber das weißt du erst, wenn du es ausprobiert hast.

So wie ich das sehe geht es immer darum, Angst aufzulösen, weil sie uns daran hindert in der Liebe zu bleiben und damit hat auch diese ganze Enthaltsamkeit zu tun - es geht darum Ängste zu überwinden und keine neuen aufzubauen. Freiheit ist hinter der Angst - da wo ich keine Erfahrung mehr scheue, weil ich weiß, ich werde/bin geliebt und werde geführt - aus der Angst in die Liebe - auch durch die Dunkelheit, den Schmerz - sie sind Teil des Weges in die Liebe und das Heil.

Mit Gott kann ich recht wenig anfangen. Niemand weiß, wer oder was Gott ist. Und jeder, der versucht, Gott in irgendeiner Weise zu interpretieren, macht das aus Angst, Unwissenheit oder Eigennutz. Mir ist der Buddhismus in diesem Punkt viel ehrlicher. Er versucht gar nicht erst Gott in irgendeiner Weise zu interpretieren.

Aus psychologischer Sicht gesehen, empfinde ich Gott immer als einen Strohhalm, an dem die Menschen sich klammern, um sich nicht der Realität oder ihrem inneren Leid stellen zu müssen bzw. sie benutzen Gott gewissermaßen als Krücke, um Laufen zu lernen.

Das mag ja irgendwo verständlich sein, aber wenn man sich am Ende nicht von der Vorstellung Gottes befreit, dann ist man nicht wirklich frei, sondern in der Gottesvorstellung gefangen.

Buddha geht da meiner Meinung nach viel weiser vor. Er sagt, man soll sich von allen Verhaftungen befreien, sowohl von den negativen aus auch von der positiven Verhaftungen, also auch von der Gottesvorstellung. Und prinzipiell sehe ich keinen großen Unterschied, ob man sich zwanghaft an einen Guru klammert, so wie das in dem Artikel von SAHA-YOYA (Swami Muktananda) beschrieben wurde, oder ob man sich an eine Gottesvorstellung klammert.

In dem Artikel von SAHA-YOGA ging es mir eigentlich nicht so sehr um die Einstellung der Anhänger von Swami Muktananda, sondern um Swami Muktananda selber. Er hat sehr schöne Bücher über seinen Weg zur Erleuchtung geschrieben. Nun besteht einerseits die Möglichkeit, dass er diese Bücher geschrieben hat, ohne das Geschriebene selber erlebt zu haben oder er spricht wirklich über selbst Erhahrenes.

Ich möchte ihm gar nicht absprechen, dass er die Dinge, über die er geschrieben hat, selber erfahren hat. Wenn er also so große spirituelle Fortschritte gemacht hat und vielleicht sogar wirklich Erleuchtung erlangt hat, dann kann man sein späteres Verhalten eigentlich nur als einen tiefen Absturz bezeichnen. Und ich weiß nicht, ob er sich jemals davon erholt hat.

Der spirituelle Aufstieg ist äußerst schwer und anstrengend. Der Gipfel aber ist äußerst schmal und der tiefe Abgrund ist eine permanente Gefahr. Und wenn man nicht sorgfältig aufpasst, dann kann man sehr schnell sehr tief fallen. Swami Muktananda ist da sicherlich kein Einzelfall. Und selbst wenn man nicht den Gipfel erreicht, so kann man immer noch aus beträchtlichen Höhen abstürzen.

Dabei stellt die Ablösung von der Sexualität die allerunterste Stufe auf der spirituellen Leiter da. Und wenn man dies nicht einmal geschafft hat, dann braucht man eigentlich gar nicht erst von einem spirituellen Aufstieg zu sprechen. Vielleicht kommen von daher unsere Meinungsverschiedenheiten.

Ich halte es auch für falsch, zu behaupten, es gäbe keinen Absturz. Es gibt eine ganze Menge Leute, die einen spirituellen Weg zu beschreiten versuchen. Da sie diesen Weg aber oft nicht mit der entsprechenden Konsequenz beschreiten, machen sie kaum Fortschritte. Der eine oder andere erreicht vielleicht sogar gewisse Höhen, hat dann aber nicht die Kraft oder die Geduld, diesen Weg weiter zu beschreiten. Das Resultat ist, dass sie irgendwann resigniert diesen Weg verlassen und in Resignation verfallen.

Das würde ich ebenfalls als einen Absturz bezeichnen. Zwar nicht als einen Absturz aus spirituellen Höhen, aber als einen doch sehr tiefgreifenden Absturz, als einen Absturz in die Resignation, als einen Absturz aus irdischen Höhen in die Tiefen der emotionalen Tristesse.

Du sagst, je bewusster du bist, um so liebevoller bist du. Mir gefällt diese Einstellung nicht so sehr, weil hinter diesem Verhalten, die Absicht steht, eine Belohnung für dein liebevolles Verhalten zu erwarten. Dieses Verhalten geschieht nicht aus deinem Inneren heraus, es entspricht eigentlich nicht unserem persönlichen Empfinden. Wenn ich in Liebe antworte, obwohl ich innerlich am Kochen bin, dann empfinde ich das nicht unbedingt als ehrliche Reaktion. Mag sein, dass dieses Verhalten vielleicht sogar taktisch klug ist, aber dadurch kann ich mein inneres Unbeghagen eigentlich nicht zum Abklingen bringen. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich genau so viel Wut empfinden und nach außen mit Freundlichkeit reagieren.

Wenn du aber meinst, dass diese Freundlichkeit von innen heraus kommt, dann stimmen wir natürlich überein. Dahin muss man aber erst einmal kommen. Es ist ein langer Weg dorthin zu kommen. Und meiner Meinung nach gelingt es erst dann, die Emotionen zu besänftigen (aufzulösen), wenn man die Sexualität besänftigt (aufgelöst) hat. Die Emotionen werden durch das 3. Chakra, das Solarplexus, ich nenne es gerne das Nabelzentrum, geheilt. Bevor allerdings das Nabelzentrum geheilt werden kann, muss das 2. Chakra, das Sakralchakra (Sexualchakra) geheilt werden.

Ich würde den Absturz auch nicht in erster Linie auf Angst zurückführen. Ein Verwirklichter kennt überhaupt keine Angst mehr. Angst besteht nur solange, solange das Nabelzentrum nicht geheilt ist. Sobald das Nabelzentrum geheilt ist, existiert keine Angst mehr, jedenfalls keine psychologisch begründete Angst. Es gibt selbstverständlich noch eine natürliche Angstreaktion, wenn wir z.B. in einer gefährlichen und lebensbedrohenden Situation sind. Aber sonst kennt ein verwirklichter keinerlei Angst mehr.

Darum würde ich den Absturz auf Unachtsamkeit und Leichtsinn zurückführen, aus denen sich dann natürlich irgendwann Angst entwickeln. Angst ist ja letzten Endes nichts anderes als ein physiologischer Prozess. Der Verwirklichte aber hat alle angstbesetzten physiologischen Reaktionsmuster aufgelöst.
 
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