Hallo Opti
Ohne jetzt gleich auf deine Thesen einzugehen (ich bin noch am Lesen der, von dir verlinkten Seiten) möchte ich vorab ein Modell des Umgangs mit Sexualität in den Raum stellen, das sich auch in dem Artikel findet.Es handelt sich um einen Stamm, die im Matriarchat leben und ohne "Sexualmoral" in unserem Sinne auskommen.Denkst du, dass eine solche Lebensweise auch irgendwelche Vorteile haben könnte?
Die Frage geht natürlich auch an alle Anderen, die dazu eine Meinung haben.
Was für Vorteile könnte ein solcher Umgang mit Sexualität haben?
Liebe Grüße
Bonobo
Ohne jetzt gleich auf deine Thesen einzugehen (ich bin noch am Lesen der, von dir verlinkten Seiten) möchte ich vorab ein Modell des Umgangs mit Sexualität in den Raum stellen, das sich auch in dem Artikel findet.Es handelt sich um einen Stamm, die im Matriarchat leben und ohne "Sexualmoral" in unserem Sinne auskommen.Denkst du, dass eine solche Lebensweise auch irgendwelche Vorteile haben könnte?
Die Frage geht natürlich auch an alle Anderen, die dazu eine Meinung haben.
Es handelt sich um
Die Trobriander
einen melanesischen Stamm, der auf einigen kleinen Inseln in Britisch-Neu-Guinea lebt.
In Europa hat man erst in diesem Jahrhundert entdeckt, dass Kinder ein Sexualleben haben. Früher (und manchenorts heute noch) sah man die Kinder für eine Art geschlechtsloser unschuldiger Engel an und glaubte, dass sexuelle Regungen erst im Pubertätsalter begönnen. Die Trobriander sind uns hierin weit voraus: nicht nur wissen sie vom Sexualleben der Kinder, sie anerkennen es auch durchaus und behindern die Kinder nicht im geringsten in ihren sexuellen Spielen und kleinen Liebeszeugnissen. Da die Häuser der Trobriander keine inneren Wände haben, werden die Kinder unvermeidlich schon in sehr frühem Alter durch ihre eigenen Augen über die Einzelheiten des Sexuallebens der Erwachsenen unterrichtet. Sehr bald, schon im Alter von 6 bis 10 Jahren, beginnen sie auch selber zu versuchen, das Gesehene nachzuahmen. Auch hieran finden ihre Eltern nichts auszusetzen. Wenn die Kinder sich dem Pubertätsalter nähern, haben sie schon einige eigene Erfahrung auf sexuellem Gebiet, und mit der Zeit entwickeln sich ganz zwanglos kürzer oder länger währende Liebesverhältnisse mit dem Partner, der den anderen vorgezogen wird. Die jungen Menschen haben ihre Jungmännerhäuser, in denen mehrere junge Männer mit ihren Freundinnen zusammenwohnen. Ein solches Zusammenleben zieht keine Verpflichtungen nach sich. Es wird aber als dem guten Ton zuwider angesehen, wenn einer der Partner in einer solchen vorläufigen Kameradschaftsehe allzu offensichtlich anderen Umgang
sucht. Takt und Ton schreiben vor, dass man voneinander wegzieht, wenn das Zusammenleben mit dem betreffenden Partner nicht mehr genügende Befriedigung erbringt. Doch ist dies kein unbedingtes Gebot moralischen Charakters. Hat der Partner gegen die Neigung des andern zur Abwechslung nichts einzuwenden, so zwingt ihn niemand zu einem Bruch.In der Regel leitet eine länger währende Kameradschaftsehe direkt in eine richtige Ehe über. Diese wird ohne viel Formalitäten eingegangen und kann auch ohne weitere Schwierigkeiten wieder aufgelöst werden. Jedoch sind Scheidungen nicht allzu häufig, da die Ehe nicht eingegangen wird, ehe man einander auch in sexueller Beziehung gründlich kennt und wenn nicht alle Voraussetzungen für ein haltbares Zusammenleben vorhanden sind.
Was für Vorteile könnte ein solcher Umgang mit Sexualität haben?
Liebe Grüße
Bonobo