Gott sei’s gedankt, dass Frauen heute Lust haben können, ohne bedrohlich zu sein
Früher war weibliche Lust ungefähr so willkommen wie Fußpilz in der Sauna. Wenn eine Frau gesagt hat, sie will, war das entweder ein Skandal oder eine Einladung zur Diagnose. "Nymphomanin", hat man gesagt, oder "Hure", oder "falsch".
Heute dürfen Frauen theoretisch alles. Sie dürfen laut sein, sexuell sein, hairy sein, sogar müde sein, ohne dass ein Mann sie sofort verbrennt oder wenigstens ghostet. Theoretisch. Praktisch schauen sie trotzdem noch, dass das Höschen nicht aus der Hose rausschaut, weil man will ja nicht wirken wie eine, „die es nötig hat“. Obwohl alle es irgendwie nötig haben. Nur Männer dürfen’s zeigen. Frauen sollen’s denken, heimlich, still, vielleicht beim Einschlafen.
Gott sei’s gedankt, sagen sie, dass Frauen jetzt auch wollen dürfen. Aber nur solange das Wollen gut aussieht, gut riecht und keine zu lauten Geräusche macht. Lust darf sein, aber sie soll bitte Instagram-tauglich sein. #empowered.
Weibliche Lust, so hat man jahrhundertelang geglaubt, gibt’s nicht wirklich. Und wenn doch, dann nur als Reaktion. Auf einen Mann. Oder einen Film mit Ryan Gosling. Frauen kommen nicht, sie werden gebracht.
Aber manchmal, ganz manchmal, sitzt irgendwo eine Frau in einem Park, isst ein Käsebrot, denkt an gar nix – und spürt sich selbst. Nicht für ein Like, nicht für den Tinder-Match, sondern weil sie darf. Einfach so.
Und das, meine Damen und Herren, ist vielleicht das Revolutionärste an dieser traurigen kleinen Welt.
Früher war weibliche Lust ungefähr so willkommen wie Fußpilz in der Sauna. Wenn eine Frau gesagt hat, sie will, war das entweder ein Skandal oder eine Einladung zur Diagnose. "Nymphomanin", hat man gesagt, oder "Hure", oder "falsch".
Heute dürfen Frauen theoretisch alles. Sie dürfen laut sein, sexuell sein, hairy sein, sogar müde sein, ohne dass ein Mann sie sofort verbrennt oder wenigstens ghostet. Theoretisch. Praktisch schauen sie trotzdem noch, dass das Höschen nicht aus der Hose rausschaut, weil man will ja nicht wirken wie eine, „die es nötig hat“. Obwohl alle es irgendwie nötig haben. Nur Männer dürfen’s zeigen. Frauen sollen’s denken, heimlich, still, vielleicht beim Einschlafen.
Gott sei’s gedankt, sagen sie, dass Frauen jetzt auch wollen dürfen. Aber nur solange das Wollen gut aussieht, gut riecht und keine zu lauten Geräusche macht. Lust darf sein, aber sie soll bitte Instagram-tauglich sein. #empowered.
Weibliche Lust, so hat man jahrhundertelang geglaubt, gibt’s nicht wirklich. Und wenn doch, dann nur als Reaktion. Auf einen Mann. Oder einen Film mit Ryan Gosling. Frauen kommen nicht, sie werden gebracht.
Aber manchmal, ganz manchmal, sitzt irgendwo eine Frau in einem Park, isst ein Käsebrot, denkt an gar nix – und spürt sich selbst. Nicht für ein Like, nicht für den Tinder-Match, sondern weil sie darf. Einfach so.
Und das, meine Damen und Herren, ist vielleicht das Revolutionärste an dieser traurigen kleinen Welt.