Sexx!!!

Gott sei’s gedankt, dass Frauen heute Lust haben können, ohne bedrohlich zu sein

Früher war weibliche Lust ungefähr so willkommen wie Fußpilz in der Sauna. Wenn eine Frau gesagt hat, sie will, war das entweder ein Skandal oder eine Einladung zur Diagnose. "Nymphomanin", hat man gesagt, oder "Hure", oder "falsch".

Heute dürfen Frauen theoretisch alles. Sie dürfen laut sein, sexuell sein, hairy sein, sogar müde sein, ohne dass ein Mann sie sofort verbrennt oder wenigstens ghostet. Theoretisch. Praktisch schauen sie trotzdem noch, dass das Höschen nicht aus der Hose rausschaut, weil man will ja nicht wirken wie eine, „die es nötig hat“. Obwohl alle es irgendwie nötig haben. Nur Männer dürfen’s zeigen. Frauen sollen’s denken, heimlich, still, vielleicht beim Einschlafen.

Gott sei’s gedankt, sagen sie, dass Frauen jetzt auch wollen dürfen. Aber nur solange das Wollen gut aussieht, gut riecht und keine zu lauten Geräusche macht. Lust darf sein, aber sie soll bitte Instagram-tauglich sein. #empowered.

Weibliche Lust, so hat man jahrhundertelang geglaubt, gibt’s nicht wirklich. Und wenn doch, dann nur als Reaktion. Auf einen Mann. Oder einen Film mit Ryan Gosling. Frauen kommen nicht, sie werden gebracht.

Aber manchmal, ganz manchmal, sitzt irgendwo eine Frau in einem Park, isst ein Käsebrot, denkt an gar nix – und spürt sich selbst. Nicht für ein Like, nicht für den Tinder-Match, sondern weil sie darf. Einfach so.

Und das, meine Damen und Herren, ist vielleicht das Revolutionärste an dieser traurigen kleinen Welt.
 
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ich kämpfe da gerade mit so ner Flasche Whisky, die ne gefühlte Ewigkeit schon in meinem Besitz ist, somit musste ich mich gestern auch bremsen, ansonsten hätte ich mich wohlmöglich vollkommen entblößt ;)

generell verbinde ich dieses Wort "Sex" mit etwas Negatives = etwas Egoistisches; so ohne Einfühlsamkeit; Abgestumpftheit wegen Mittel zum Zweck; so rein/raus rein/raus/fertig usw.

ich kann nicht leugnen, dass ich früher auch ne gewisse Zeit lang so drauf war und denk mir, dass das auch ein ganz normaler Prozess ist, doch das änderte sich mit zunehmendem Alter, denn man lernt ja bekanntlich aus seinen eigenen Erfahrungen heraus und passt sich dem an.

heutzutage betrachte ich den Liebesakt eher als ein Kunstwerk, wo zwei sich Liebende ihre Gefühle durch die Vielfalt und Harmonie von Farbe auf die Leinwand bringen. Zudem ist das Ganze in einen Ramen gefasst und der bestimmt mitunter die Intensivität der Farben. Das kann ein geöffnetes Fenster sein, oder aber gewagte Orte oder besondere Situationen und Sonstiges. Wichtig ist mir aber, dass ich anschließend das fertige Kunstwerk mit meinem Pinsel signiere, so bin ich mir dann auch sicher, all DAS in mir aufgesogen zu haben.

das ist ein schönes Hobby, kann ich jedem empfehlen:)
 
Pathologische Promiskuität bei Frauen – darf’s ein bisserl Doppelmoral sein?

Frauen, die viel Sex haben, sind verdächtig. Frauen, die wenig Sex haben, auch. Frauen, die überhaupt keinen Sex haben, schreibt man in irgendein Drama rein, am besten mit Katzen und Schokolade. Aber wehe, sie haben Sex mit mehreren! Dann wird’s pathologisch. Dann ist sie ein Fall fürs DSM-5 oder wenigstens für ein betrunkenes Männergespräch am Würstelstand.

Wie spricht man darüber, ohne gleich wieder ein sexistischer Gockel mit Meinungsdurchfall zu sein? Gar nicht. Oder man probiert’s halt trotzdem. Mit Vorsicht. Mit so Gummihandschuhen aus feministischer Selbstreflexion.

Weibliche Promiskuität, sagt man dann, ist eventuell ein Symptom. Von was? Von einer Gesellschaft, in der Frauen nie lernen durften, dass sie was wert sind, ohne sich aufzuwärmen wie eine Tiefkühlpizza. Manchmal ist’s Trauma. Manchmal ist’s pure Lebensfreude. Meistens ist’s beides gleichzeitig, plus zwei Vodka Soda.

Und Männer? Dürfen alles vögeln, was nicht bei drei auf’m Baum ist, und kriegen dafür high fives. Frauen kriegen höchstens eine „Hast du nicht Angst, dass du innerlich leer wirst?“-Nachricht von irgendeinem alten Schulkollegen namens opti, der drei mal im Jahr masturbiert und glaubt, das sei Zen.

Fazit: Reden kann man schon drüber. Aber bitte ohne Zeigefinger, ohne "Ich mach mir nur Sorgen"-Mimik. Einfach mal anerkennen, dass weibliche Sexualität nicht automatisch psychische Störung bedeutet. Manchmal ist sie auch einfach nur... Sexualität.
 
ich kämpfe da gerade mit so ner Flasche Whisky, die ne gefühlte Ewigkeit schon in meinem Besitz ist, somit musste ich mich gestern auch bremsen, ansonsten hätte ich mich wohlmöglich vollkommen entblößt ;)

generell verbinde ich dieses Wort "Sex" mit etwas Negatives = etwas Egoistisches; so ohne Einfühlsamkeit; Abgestumpftheit wegen Mittel zum Zweck; so rein/raus rein/raus/fertig usw.

ich kann nicht leugnen, dass ich früher auch ne gewisse Zeit lang so drauf war und denk mir, dass das auch ein ganz normaler Prozess ist, doch das änderte sich mit zunehmendem Alter, denn man lernt ja bekanntlich aus seinen eigenen Erfahrungen heraus und passt sich dem an.

heutzutage betrachte ich den Liebesakt eher als ein Kunstwerk, wo zwei sich Liebende ihre Gefühle durch die Vielfalt und Harmonie von Farbe auf die Leinwand bringen. Zudem ist das Ganze in einen Ramen gefasst und der bestimmt mitunter die Intensivität der Farben. Das kann ein geöffnetes Fenster sein, oder aber gewagte Orte oder besondere Situationen und Sonstiges. Wichtig ist mir aber, dass ich anschließend das fertige Kunstwerk mit meinem Pinsel signiere, so bin ich mir dann auch sicher, all DAS in mir aufgesogen zu haben.

das ist ein schönes Hobby, kann ich jedem empfehlen:)
Super Text!
Danke
 
Fazit: Reden kann man schon drüber. Aber bitte ohne Zeigefinger, ohne "Ich mach mir nur Sorgen"-Mimik. Einfach mal anerkennen, dass weibliche Sexualität nicht automatisch psychische Störung bedeutet. Manchmal ist sie auch einfach nur... Sexualität.
So sollte es auch sein.
Alles andere ist Drumherum-Gerede!
 
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Die Partnerin nicht sexuell zu objektifizieren – ein Beziehungslernprozess mit Tretminen

Irgendwann, mitten in der Beziehung, kommt dieser Moment: Der Mann merkt, dass seine Freundin kein Porno mit Beinen ist. Also schon Beine, aber halt mit Gefühlen drauf. Am Anfang denkt er noch, er sei „voll feministisch“, weil er sie beim Sex fragt, ob sie gekommen ist. Nach 20 Mal „Ja, eh“ fängt er an, nachzudenken. Ganz leise. Zwischen zwei FIFA-Runden.

Der Lernprozess beginnt nicht mit Büchern. Er beginnt, wenn sie „Ich bin kein Objekt“ sagt und er zuerst „Hä?“ denkt und dann googelt, was ein Objekt ist. Und plötzlich merkt er, dass er seit drei Jahren gar nicht wirklich schaut, wer da eigentlich neben ihm liegt, sondern nur was.

Nicht mit Absicht, eh klar. Niemand will ein Arsch sein. Aber in einer Welt, in der alles sexualisiert wird, von Lippen bis Lattella, ist’s schwer, die Freundin nicht wie Content zu behandeln.

Und dann übt er. Zuhören. Nicht immer grabschen, wenn sie grad kocht. Nicht enttäuscht sein, wenn sie lieber schlafen will als sexy Dessous tragen, während er Chips frisst. Der Lernprozess ist kein Sprint. Eher so ein peinlicher Halbmarathon mit nassen Socken.

Irgendwann schaut er sie an und sieht nicht „Brüste“, sondern „Mensch“. Und das ist der Moment, wo Hoffnung entsteht. Vielleicht sogar Liebe. Oder zumindest Respekt.

Und wenn das nix wird, dann soll er halt wieder Pornos schauen. Die reden wenigstens nicht zurück.
 
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