Selbstmord - Ausweg oder "immer wieder die gleiche Baustelle"?

Gabi schrieb:
Hallo Parikia !



So ging es mir auch lange Zeit. Ich habe einfach die Liebe nicht annehmen können, weil ich mich nicht "wert" gefühlt habe, geliebt zu werden. Wieso sollten sie gerade mich lieben ? Ich bin doch nichts Besonderes ?! Und das ist der Knackpunkt, man muß nichts "Besonderes" sein, um geliebt zu werden. Jeder hat ein Recht auf eingeschränkte Liebe, vor allem auch zu sich selbst. Du kannst diese Liebe nicht annehmen, weil Du im Unterbewußtsein ein rießen Schuldgefühl gespeichert hast. Das kann aus einem früheren Leben kommen oder aus der Kindheit, wenn Dir immer wieder eingetrichtert wurde, daß Du nichts wert bist. Du könntest in einem früheren Leben z.B. so viele schlimme Dinge getan haben, daß Du Dich jetzt dafür schämst, es nicht verstehen kannst, daß Dich jemand lieben kann, denn wir nehmen ja nicht nur Krankheiten mit "rüber", sondern vor allem auch Emotionen, Schuldgefühle, Glaubenssätze.

Schuldgefühle spielen sicherlich eine sehr große Rolle, denn ich fühle mich ständig schuldig, weil ich z.B. denke ich mache meinen Freund und meine Freunde durch meine Depressionen mit unglücklich, das ich nicht allen und allem gerecht werden kann, das ich nicht "richtig" bin, etc... aber wie bei allem liegt das Problem das Wissen und das Erkannte auch zu fühlen und sich nicht nur vorzusagen. Mir ist viel klar, aber ich bekomme es einfach nicht unter "meine Wasseroberläche" (so nenne ich das immer:)) - all das Wissen schwimmt an der Oberfläche:(... und das schon soo lange und alles Neue kommt dazu, aber nichts geht durch.

"Abwenden" oder "wegmachen" der Depression hilft Dir nicht. Nimm sie an, wie sie ist. Verinnerliche, daß sie Dir aufzeigt, daß da etwas geheilt werden will. Sie zeigt Dir einen Anteil von Dir, den Du noch nicht wahr genommen hast. Wenn Du die Ursache erkennst, kannst Du sie heilen. Wie Du sie Dir bewußt machst, das mußt Du selbst herausfinden. Mir hat eine Rückführung geholfen. Heute brauche ich sie nicht mehr, um mir der Dinge bewußt zu werden, die für mich anstehen, aber damals war sie hilfreich.

Aber wie nehme ich sie an? Ich weiß, das das der einzige Weg ist und seit mindestens einanhalb Jahren versuche ich sie (erfolglos) anzunehmen. Ich gehe soviel in mich und nehme auseinander und versuche zu ergründen, alleine und mit "meiner Herzensfreundin" Steffi - die Stunden können wir wohl nicht mehr zählen, in denen wir uns auf die Suche begeben haben, aber gefunden haben wir beide nichts - bzw. gefunden haben wir die fehlende Selbstliebe, der fehlende Selbstwert, das immer weniger sein als andere - aber wir stehen beide "doof" vor dem - und wie bekommen wir das jetzt umgesetzt?? Wie nehmen wir das auf und an? Das WIE, das bricht uns immer wieder das Genick.

Du kannst aber auch von einem Extrem ins andere gleiten. D.h. durch übermäßige Aktivität, vor der Depression flüchten, sie verdrängen. Das ist aber auch nicht sehr hilfreich, denn sie ist ja aus einem bestimmten Grund da und will Dir etwas sagen. Indem Du Dich in Aktivitäten stürzt, schiebst Du sie ja beiseite. Aber sie ist ein Teil von Dir und heilen kannst Du etwas nur, wenn Du es vollkommen als Deins annimmst und es nicht "wegschiebst". Klar, drin versinken ist das andere Extrem. Aber ein Mittelweg wäre sicher zu finden, oder ? Ein wenig Aktivität, um nicht ganz abzugleiten, aber auch eine gewisse Zeit, in der Du Dich mit der Depression beschäftigst, bzw. versuchst, sie anzunehmen, zu erkennen, was sie will.

Das stimmt - den Mittelweg zu finden, das ist nicht einfach. Ich versuche es und ich spreche auch über die Depressionen, wie das ist und wie ich dann bin, also sie wird nicht so verdrängt, als das sie todgeschwiegen wird. Alle Menschen die mir am Herzen liegen wissen Bescheid und somit fragen Sie dann auch und wir sprechen und sie versuchen auch neue Ansätze zu finden - das versuchen wir zusammen und auch ich für mich alleine - ... grundsätzlich bin ich aber eher jemand, der gerne viel unterwegs ist und seine Freunde um sich hat. Ich glaube, das ist bei mir sehr ausgeprägt:)


Ja, kann man. In einer guten Rückführung nimmst Du ja quasi Kontakt zu Deiner Seele auf und "schickt" Dir ja die Depression, sie will Dir ja mitteilen, was nicht stimmt, was geheilt werden kann.

Ich wünschte, ich würde verstehen was sie sagt!!!

Liebe Grüße
 
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Ja, wenn man Halt um sich hat macht es vieles einfacher. Aber wenn eigentlich alles gut ist und die Depressionen trotzdem kommen??

Vielleicht bist du in deinem Leben unterfordert?
Ich meine jetzt nicht, dass du dich in 10 Vereine eintragen sollst. Meine Mutter hat auch dieses Problem. Sie hat viele Kinder, somit hat sie viel zu tun. Aber ich glaube, dass diese Aktivitäten, Putzen, Kochen etc., zwar ihren Tag ausfüllen, aber nicht ihr Inneres. Meine Mutter ist eine itelligente Frau, aber sie wird unterfordert.

Vor fünf Jahren bekam sie so einen heftigen Depressionsschub, da hat die ganze Familie gelitten. Sie hat das ganze Geld für die "Heiler" ausgegeben, hat ständig nach etwas gesucht, im Haushalt blieb alles liegen etc.. Heute bekommt sie Medikamente, und alles ist so wie früher. Man hat sie nicht das finden lassen, was ihre Seele ausfüllt. Ob man ihr damit geholfen hat...?



:liebe1:
 
parikia schrieb:
Mir ist viel klar, aber ich bekomme es einfach nicht unter "meine Wasseroberläche" (so nenne ich das immer:)) - all das Wissen schwimmt an der Oberfläche:(... und das schon soo lange und alles Neue kommt dazu, aber nichts geht durch.

Ja, dieses Wissen muß erlebt werden, es nützt Dir ja nichts, es zu wissen, zu glauben, aber in Dir nicht zu spüren, bzw. erleben zu können. Um Deine Worte zu benutzen: eine Blockade wäre das Eis auf der Wasseroberfläche. Alles zugefroren. Unter die Wasseroberfläche kommst Du nur, wenn Du ein Loch im Eis findest, bzw. eines rein machst. ;)

parikia schrieb:
Aber wie nehme ich sie an? Ich weiß, das das der einzige Weg ist und seit mindestens einanhalb Jahren versuche ich sie (erfolglos) anzunehmen. Ich gehe soviel in mich und nehme auseinander und versuche zu ergründen, alleine und mit "meiner Herzensfreundin" Steffi - die Stunden können wir wohl nicht mehr zählen, in denen wir uns auf die Suche begeben haben, aber gefunden haben wir beide nichts - bzw. gefunden haben wir die fehlende Selbstliebe, der fehlende Selbstwert, das immer weniger sein als andere - aber wir stehen beide "doof" vor dem - und wie bekommen wir das jetzt umgesetzt?? Wie nehmen wir das auf und an? Das WIE, das bricht uns immer wieder das Genick.

Annehmen bedeutet nicht verstehen. Indem Du es auseinandernimmst, zerredest, versuchst zu ergründen, durch Nachdenken rauszubekommen, nimmst Du es nicht an. Du versuchst es verstandesmäßig zu begreifen. Wirklich annehmen bedeutet, es als Dein Eigenes anzuerkennen. Es ist Deine Depression, Du hast sie Dir gemacht, bzw. Deine Seele, sie ist da, um Dir etwas zu sagen. Was es ist, wirst Du erkennen, wenn Du sie angenommen hast. Annehmen heißt NICHT akzeptieren, hinnehmen, erdulden, damit leben. Annehmen heißt, es als Teil von Dir wahrhaft zu erkennen und liebevoll zu begrüßen. Es ist ein Teil von Dir, genauso wie Dein Finger oder Dein Charkter. Versuche die Gedanken daran, an die Ursache, vollkommen loszulassen. Erkenne sie erst einmal an, sie ist da, nimm sie an und vertraue darauf, daß Dir die Ursache gezeigt wird, sobald Du bereit bist, bzw. sobald Du sie vollkommen angenommen hast. Denn dann hörst Du auch, was sie, bzw. Deine Seele Dir sagen will.

parikia schrieb:
Das stimmt - den Mittelweg zu finden, das ist nicht einfach. Ich versuche es und ich spreche auch über die Depressionen, wie das ist und wie ich dann bin, also sie wird nicht so verdrängt, als das sie todgeschwiegen wird. Alle Menschen die mir am Herzen liegen wissen Bescheid und somit fragen Sie dann auch und wir sprechen und sie versuchen auch neue Ansätze zu finden - das versuchen wir zusammen und auch ich für mich alleine - ... grundsätzlich bin ich aber eher jemand, der gerne viel unterwegs ist und seine Freunde um sich hat. Ich glaube, das ist bei mir sehr ausgeprägt:)

Ja, das sollst Du ja auch nicht unterdrücken, das viel unterwegs sein. ;)
Es ist eine gewisse zeitlang sehr hilfreich, über seine Probleme zu reden, sich auszutauschen. Aber man sollte dann irgendwann weitergehen. D.h. Selbsthilfegruppen z.B. oder Psychotherapie lassen denjenigen ständig immer und immer wieder sein Problem "durchkauen", das Ego wird in dieser Weise auch gestärkt, weil es Zuwendung, Anteilnahme erfährt. Aber wie gesagt, das heilt nicht wirklich, es hilft nur über einen gewissen Zeitraum hinweg, besser damit umzugehen.


parikia schrieb:
Ich wünschte, ich würde verstehen was sie sagt!!!

Du wirst sie verstehen, wenn Du bereit bist, die volle Verantwortung für Dein Leben und also auch für Deine Depression zu übernehmen. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Parikia,
vielleicht beschäftigst du dich einmal mit Rüdiger Dahlke.Er hat einiges zu diesem Thema zu sagen.

Liebe Grüße
 
Ich kann nur vermuten: Wenn ich mich gewissen Lernschritten gewaltsam entziehe werde ich sie irgendwann irgendwo nachholen müssen. Ich glaube, die Flucht vor dem Leben ist zwecklos. Und wenn ich bedenke, dass eine eventuelle Neuinkarnation wieder mit dem großen Vergessen verbunden ist und ich vielleicht wieder Fehler machen werde die ich heute nicht mehr machen würde, Lernschritte die ich im Grunde abgeschlossen habe, wird mir schwarz vor Augen. Ich halte dieses Leben für eine großartige Chance so grausam es auch manchmal ist.
 
Liebe Parikia!

Du hast meiner Meinung nach schon sehr gute Antworten bekommen, denen ich mich nur anschließen kann.

Ich weiß, dass manche mit meiner Sicht der Dinge nicht so ganz konform gehen können, doch ich denke (wie Gabi es bereits angesprochen hat), dass Depressionen immer eine Ursache haben und die Depression ein Versuch des Körpers ist, Dir in Wahrheit zu helfen.

Soweit ich es beobachten konnte, tritt eine Depression immer dann auf, wenn man sich längere Zeit in einer Situation befindet, die unerträglich ist und man sich nicht durchsetzen kann, seine Grenzen nicht abstecken kann. Z.B. man befindet sich in einem Job, der überhaupt nicht passt, in einer Familiensituation, in der man ständig "überfahren" wird oder einer Partnerschaft, die man nicht aushält und trotzdem zu schwach ist, die Konsequenzen aus einer dieser Situationen zu ziehen.

Ich hab auch schon erlebt, dass jemand eine tiefe Depression bekommen hat, weil ein ganz lieber Freund gestorben ist - entsetzliche Angst vor dem Tod ist aufgekommen, Panikattacken mit allem drum & dran. Die nachfolgende Depression brachte gewissermaßen die Lösung: Die Angst vor dem Tod verschwand, Rückzug in sich selbst, der Tod wurde fast als Erlösung empfunden. Damit war der Konflikt gelöst, die Depression wurde nicht mehr "gebraucht".

In den anderen Fällen war die Depression auch eine enorme Hilfe: Durch die belastende Situation, in der man immer nur auf die Bedürfnisse der anderen schaute, hatte man sich selbst verloren.

Nun kommt die Depression - Besinnung auf sich selbst, das "Außen" wird unwichtig, verliert an Wert, alles wird egal. Hier liegt ein Lösungsansatz, in dem Rückzug in sich selbst. Die gesetzten Prioritäten kommen ins Wanken, alles, was vorher "wichtig" war, berührt Dich nicht mehr.

Du schreibst, dass Du nach Selbstliebe suchst - ein großer Teil der Selbstliebe wird meistens übersehen: Das Abgrenzen. Sich selbst wertzuschätzen heißt auch, sich zu trauen, nein zu sagen. Nachzuspüren, ob Dir etwas/jemand guttut und wenn nicht - Konsequenzen zu ziehen.
Sich den anderen "zuzumuten", sich selbst leben zu wollen, Deinen Gefühlen und Bedürfnissen das Recht einzuräumen, wichtig zu sein.

Das können Kleinigkeiten sein: Der Arbeitskollege, der ständig seine Arbeit auf Deinem Tisch ablädt - einfach mal zu sagen: Du, das ist Deine Arbeit, nimm sie Dir bitte wieder! - setzt Energien in Dir frei, die Du nie für möglich gehalten hättest. Dann, ja dann "brauchst" Du die Depression nicht mehr....

Ich weiß, dass das Durchsetzen der eigenen Bedürfnisse als "egoistisch" abgestempelt wird. Versuch es einfach einmal - im Job, in der Familie, beim Bäcker, wo ist egal. Versuch einfach das nächste Mal, wenn Du spürst, dass Du nun etwas tun würdest, was Dir selbst nicht entspricht, NEIN zu sagen, dazu zu stehen und Schuldgefühle mal über Bord zu werfen.

Wenn Du dann etwas spürst, das sich wie eine kleine Befreiung anfühlt - dann bist Du auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Gabi schrieb:
Ja, dieses Wissen muß erlebt werden, es nützt Dir ja nichts, es zu wissen, zu glauben, aber in Dir nicht zu spüren, bzw. erleben zu können. Um Deine Worte zu benutzen: eine Blockade wäre das Eis auf der Wasseroberfläche. Alles zugefroren. Unter die Wasseroberfläche kommst Du nur, wenn Du ein Loch im Eis findest, bzw. eines rein machst. ;)

Wahrscheinlich muss ich auch selbst darauf kommen, wie ich ein Loch in dieses Eis bekomme, aber im Moment kann ich nicht sehen womit ich das tun könnte... Ich kann einfach nicht einschätzen, was ein Anfang wäre... mir immer wieder bildlich vorstellen, das ich ein Loch ins Eis schlage und es mir immer wieder ansehe?? Ich habe keine Ahnung..

Annehmen bedeutet nicht verstehen. Indem Du es auseinandernimmst, zerredest, versuchst zu ergründen, durch Nachdenken rauszubekommen, nimmst Du es nicht an. Du versuchst es verstandesmäßig zu begreifen. Wirklich annehmen bedeutet, es als Dein Eigenes anzuerkennen. Es ist Deine Depression, Du hast sie Dir gemacht, bzw. Deine Seele, sie ist da, um Dir etwas zu sagen. Was es ist, wirst Du erkennen, wenn Du sie angenommen hast. Annehmen heißt NICHT akzeptieren, hinnehmen, erdulden, damit leben. Annehmen heißt, es als Teil von Dir wahrhaft zu erkennen und liebevoll zu begrüßen. Es ist ein Teil von Dir, genauso wie Dein Finger oder Dein Charkter. Versuche die Gedanken daran, an die Ursache, vollkommen loszulassen. Erkenne sie erst einmal an, sie ist da, nimm sie an und vertraue darauf, daß Dir die Ursache gezeigt wird, sobald Du bereit bist, bzw. sobald Du sie vollkommen angenommen hast. Denn dann hörst Du auch, was sie, bzw. Deine Seele Dir sagen will.

(Leider) bin ich ein ziemlicher Kopfmensch, es liegt mir quasi im Blut immer alles verstehen und erklären zu wollen und "Dinge" hinnehmen, das geht eigentlich gar nicht... das ist wohl eine der "Aufgaben", die sie mir stellt, aber auch zu Wissen das es wohl so ist, das heißt nicht, das es dadurch einfacher ist. Dadurch das ich weiß, das es vieles einfacher machen wird, wenn ich das annehmen kann, das manche Dinge sind wie sie sind und so ok sind und ich nicht wissen MUSS warum.

Ja, das sollst Du ja auch nicht unterdrücken, das viel unterwegs sein. ;)
Es ist eine gewisse zeitlang sehr hilfreich, über seine Probleme zu reden, sich auszutauschen. Aber man sollte dann irgendwann weitergehen. D.h. Selbsthilfegruppen z.B. oder Psychotherapie lassen denjenigen ständig immer und immer wieder sein Problem "durchkauen", das Ego wird in dieser Weise auch gestärkt, weil es Zuwendung, Anteilnahme erfährt. Aber wie gesagt, das heilt nicht wirklich, es hilft nur über einen gewissen Zeitraum hinweg, besser damit umzugehen.

Dast stimmt, es gibt einem Aufmerksamkeit, aber man kann sich auch ganz scnell selbst nicht mehr hören und wünscht sich einfach nur wieder Licht im Leben.

Du wirst sie verstehen, wenn Du bereit bist, die volle Verantwortung für Dein Leben und also auch für Deine Depression zu übernehmen. ;)

Das macht mir Angst, das ich vielleicht nie bereit sein werde zu sehen was sie mir sagt, nicht weiß wie ich die Verantwortung übernehmen kann - ich dachte immer ich trage die Verantwortung für mein Leben - scheinbar - bzw. offensichtlich ist es so nicht..:(( Wie lerne ich die richtige Sprache?

Viele liebe Grüße und Dank von Herzen für Deine lieben und ausführlichen Worte.
Simone
 
Reinfriede schrieb:
Liebe Parikia!

Du hast meiner Meinung nach schon sehr gute Antworten bekommen, denen ich mich nur anschließen kann.

Ja, das stimmt - ich war wirklich überrascht das soviele liebe Menschen mir schreiben:)

Ich weiß, dass manche mit meiner Sicht der Dinge nicht so ganz konform gehen können, doch ich denke (wie Gabi es bereits angesprochen hat), dass Depressionen immer eine Ursache haben und die Depression ein Versuch des Körpers ist, Dir in Wahrheit zu helfen.

Das denke ich auch, nur sehe ich im Moment und seit quasi 2,5 Jahren nicht was sie mir diese sagen will. Bei meiner ersten Depression gab es diese äußeren Umstände - ich war unglücklich verheiratet und war arbeitslos und somit fühlte ich mich abhänigig und gefangen und hatte Angst vor einer Entscheidung und der Konsequenz - bis ich endlich gehandelt habe. Da war ich die Depression los. Nur gibt es für mich jetzt nichts, ich habe einen Job der mir gefällt, einen lieben Freund, tolle Freunde - außer das mein Vater den Kontakt abgebrochen hat (aber das war ja während der Depression und kann somit kein Auslöser sein) war nichts... ich habe schon soviel überlegt. Und das Nein-Sagen habe ich seit der ersten Depression trainiert, weil ich das auch nie konnte und es mir oft immer noch schwer fällt und mich schuldig fühle, aber ich will so echt wie möglich sein, nicht heucheln. Auch wenn ich anderen dann mal vor den Kopf stoßen muss:(

Soweit ich es beobachten konnte, tritt eine Depression immer dann auf, wenn man sich längere Zeit in einer Situation befindet, die unerträglich ist und man sich nicht durchsetzen kann, seine Grenzen nicht abstecken kann. Z.B. man befindet sich in einem Job, der überhaupt nicht passt, in einer Familiensituation, in der man ständig "überfahren" wird oder einer Partnerschaft, die man nicht aushält und trotzdem zu schwach ist, die Konsequenzen aus einer dieser Situationen zu ziehen.

Ich hab auch schon erlebt, dass jemand eine tiefe Depression bekommen hat, weil ein ganz lieber Freund gestorben ist - entsetzliche Angst vor dem Tod ist aufgekommen, Panikattacken mit allem drum & dran. Die nachfolgende Depression brachte gewissermaßen die Lösung: Die Angst vor dem Tod verschwand, Rückzug in sich selbst, der Tod wurde fast als Erlösung empfunden. Damit war der Konflikt gelöst, die Depression wurde nicht mehr "gebraucht".

In den anderen Fällen war die Depression auch eine enorme Hilfe: Durch die belastende Situation, in der man immer nur auf die Bedürfnisse der anderen schaute, hatte man sich selbst verloren.

Nun kommt die Depression - Besinnung auf sich selbst, das "Außen" wird unwichtig, verliert an Wert, alles wird egal. Hier liegt ein Lösungsansatz, in dem Rückzug in sich selbst. Die gesetzten Prioritäten kommen ins Wanken, alles, was vorher "wichtig" war, berührt Dich nicht mehr.

Das tue ich wohl generell zu wenig - mir Zeit für mich nehmen, aber wenn´s gut ist, dann fehlt mir das nicht, vielleicht muss ich mir das trotzdem antrainieren, das ich Zeit mir mir selbst verbringe.

Du schreibst, dass Du nach Selbstliebe suchst - ein großer Teil der Selbstliebe wird meistens übersehen: Das Abgrenzen. Sich selbst wertzuschätzen heißt auch, sich zu trauen, nein zu sagen. Nachzuspüren, ob Dir etwas/jemand guttut und wenn nicht - Konsequenzen zu ziehen.
Sich den anderen "zuzumuten", sich selbst leben zu wollen, Deinen Gefühlen und Bedürfnissen das Recht einzuräumen, wichtig zu sein.

Das können Kleinigkeiten sein: Der Arbeitskollege, der ständig seine Arbeit auf Deinem Tisch ablädt - einfach mal zu sagen: Du, das ist Deine Arbeit, nimm sie Dir bitte wieder! - setzt Energien in Dir frei, die Du nie für möglich gehalten hättest. Dann, ja dann "brauchst" Du die Depression nicht mehr....

Ich weiß, dass das Durchsetzen der eigenen Bedürfnisse als "egoistisch" abgestempelt wird. Versuch es einfach einmal - im Job, in der Familie, beim Bäcker, wo ist egal. Versuch einfach das nächste Mal, wenn Du spürst, dass Du nun etwas tun würdest, was Dir selbst nicht entspricht, NEIN zu sagen, dazu zu stehen und Schuldgefühle mal über Bord zu werfen.

Wenn Du dann etwas spürst, das sich wie eine kleine Befreiung anfühlt - dann bist Du auf dem richtigen Weg.

Was denkst Du, wenn auf die ersten Blicke und auch die folgenden nichts offensichtliches klar wird als Grund? Wie würdest Du versuchen weiter zu kommen?

Viele liebe Grüße
Simone
 
Hallo Parikia !

parikia schrieb:
Wahrscheinlich muss ich auch selbst darauf kommen, wie ich ein Loch in dieses Eis bekomme, aber im Moment kann ich nicht sehen womit ich das tun könnte... Ich kann einfach nicht einschätzen, was ein Anfang wäre... mir immer wieder bildlich vorstellen, das ich ein Loch ins Eis schlage und es mir immer wieder ansehe?? Ich habe keine Ahnung..

Klar, Du könntest es versuchen, Dir das "Loch schlagen" vorzustellen, aber das wäre auch nur wieder eine Vorstellung. Ich glaube nicht, daß Du dadurch wirklich tiefer kommst. Ich denke schon, daß Du da ein wenig Hilfe von außen brauchst. Was ich tun würde, weißt du ja schon. ;)

parikia schrieb:
(Leider) bin ich ein ziemlicher Kopfmensch, es liegt mir quasi im Blut immer alles verstehen und erklären zu wollen und "Dinge" hinnehmen, das geht eigentlich gar nicht... das ist wohl eine der "Aufgaben", die sie mir stellt, aber auch zu Wissen das es wohl so ist, das heißt nicht, das es dadurch einfacher ist. Dadurch das ich weiß, das es vieles einfacher machen wird, wenn ich das annehmen kann, das manche Dinge sind wie sie sind und so ok sind und ich nicht wissen MUSS warum.

Nee, daß muß Dir nicht leid tun, daß Du ein "Kopfmensch" bist, das war ich auch und bin es noch ... sehr logisch, nichts glauben, nur Beweise. Ich finde sogar, daß es ganz gut ist, Selbstschutz einfach. Natürlich ist es nicht so leicht, die Dinge einfach so anzunehmen. Es ist eben keine Sache, die man bestimmen kann so nach dem Motto: ich nehme es jetzt an und schwups ist es angenommen. Das Annehmen ist vielmehr eine Erkenntnis, ein Aha-Erlebnis, das aus dem Inneren, dem Herzen kommt, nicht aus dem Denken. Aber wenn Du die wahren Gründe für Deine Depression erkannt hast, wird es Dir leicht fallen, sie anzunehmen und damit wird sie auch verschwinden.

parikia schrieb:
Das macht mir Angst, das ich vielleicht nie bereit sein werde zu sehen was sie mir sagt, nicht weiß wie ich die Verantwortung übernehmen kann - ich dachte immer ich trage die Verantwortung für mein Leben - scheinbar - bzw. offensichtlich ist es so nicht..:(( Wie lerne ich die richtige Sprache?

Du bist doch schon bereit, sonst wärst Du nicht hier ! :) Du ergibst Dich nicht einfach Deinem "Schicksal", Du hinterfragst, willst wissen, woher die Depression kommt, willst sie heilen. Das ist der beste Weg, offen zu werden, für das, was Deine Seele Dir sagen will. Du brauchst keine "Sprache" zu erlernen, um sie zu hören. Es genügt, daß Du bereit bist, sie wirklich zu hören ! Und Du wirst wissen, welche Hilfe Du von außen annehmen kannst, um die Blockaden, die Dich jetzt noch von der Kommunikation mit Deiner Seele trennen, aufzulösen.

Liebe Grüße
Gabi
 
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Hallo parikia,
ich habe zwar an anderer Stelle zum Ausdruck gebracht, dass ich im Forum keine Beiträge mehr schreiben werde, aber was interessiert mich mein Gschmarri von gestern, wenn ich mich an dieser Stelle verantwortlich fühle, weil ich mich bereits eingemischt habe.

Wichtig: „Die Ansätze, die Dir Reinfriede in seinem letzten Beitrag gibt, finde ich ganz besonders wertvoll!“

Trotzdem ich selbst Reinkarnationsarbeit und Rückführungen mache, rate ich Dir im Zusammenhang mit Deinem Problem erst mal von Rückführungen, vor allem in frühere Inkarnationen ab, obwohl Du da sicherlich ähnliche Themen finden wirst!

Im folgenden zitiere ich Dich erst einmal:

„...ich frage mich, ob man Gründe für die Depression in einer Rückführung finden könnte nachdem ich mir jahrelang den Kopf zerbrochen habe, welche Gründe sie haben könnte,... das sie vielleicht wirklich ein Mitbringsel aus einem anderen leben ist...“

Sicherlich wirst Du in Rückführungen viele Gründe finden – Wenn Du aber im Zusammenhang mit Depressionen in anderen Inkarnationen suchst, musst Du die Gründe finden, weshalb und mit welchen Strategien Du deine Verantwortung für Dich selbst abgegeben hast. Und Du wirst da vermutlich erst einmal sehr viel finden und nach meiner Erfahrung, mit meinen Klienten, die ich zum Schutze derer nicht wiederholen will, kann Dich eine Rückführungsarbeit bei Deinem Thema in größere Konflikte bringen, als Du schon hast.

Im folgenden zitiere ich Dich erst einmal weiter:
“...das war eine der bittersten Erfahrungen, das mein Vater mit mir gebrochen hat, weil jemand der seinen Namen trägt, so eine eingebildete Krankheit nicht hat. Obwohl ich das nicht will, setzt mir das nach mehr als zwei Jahren immer noch sehr zu - egal wie sehr ich versuche mir zu sagen, das es mich gar nicht interessiert - tut es halt doch...“

In diesem Zitat bringst Du aus meiner Sicht das Schlüsselthema für Deine Depression bereits auf den Punkt und es ist ganz eindeutig ein Thema aus dem Hier und Jetzt, zwischen Dir und Deinem Vater und der Verantwortung, die Du ihm für Dich gibst.

Z. B. eine Abrechnung mit Deinem Vater, für viele Verletzungen, die er Dir vermutlich sonst noch gegeben hat, können eine Depression auslösen, z. B. nur um dem Vater zu zeigen, dass das kleine Mädchen halt doch selbst bestimmt ist...

Da brauchst Du erst einmal nicht in frühere Inkarnationen zu gehen, weil Du damit mehr Staub aufwirbeln würdest, als Dir nützt! Bis sich dieser Staub gesetzt hat, kann es Dir nämlich passieren, dass Du erst einmal gar nichts mehr siehst...

Ich finde, dass hier z. B. ein „Familientherapeutischer-Ansatz“ wesentlich sinnvoller ist, als ein Ansatz aus der Reinkarnationstherapie.

Z. B. auch einen Ansatz über die Transpersonelle Psychologie, in Deutschland bei Deiner Problematik sogar auf Krankenschein möglich erscheint mir hier wesentlich sinnvoller als RT.

Ich gebe hier mal entgegen meiner Prinzipien einen seriösen Link, von meiner Konkurrenz: http://www.senev.de/

Liebe Grüße, JohannW
 
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