A
Alicebergamo
Guest
Der Shrenk blickte düster vor sich hin. Wie kommen wir hier nur wieder heil raus? Diese Frage stellte er sich ein ums andere Mal, während die Pferde von den Männern angetrieben dahin preschten. Im fehlten die Mongolen, die er inzwischen sogar ein wenig leib gewonnen hatte und ihm fehlte seine Kamelstute Suleika, die ihm zuhörte und ab und zu sogar durch ein freundliches Wiehern zu verstehen gab, dass sie ihn verstand.
Was mich am meisten beschäftigt ist die Frage, ob ich jemals wieder in die Neuzeit zurückkehre, sprach der Shrenk seine Gedanken laut aus und seufzte schwer. Der Wind pfiff einmal wieder so laut, dass sowieso niemand davon Notiz nahm.
Ich kann mich auch nicht einmal mit meinem Pferd anfreunden, beklagte er sich. Die Tiere werden nach jedem Tagesritt und Nachtritt, in Camps ausgewechselt und weiter gehts. Oh Allah, wie tun mir alle Knochen weh!
Shrenk! Was jammert ihr schon wieder?
Das mir alle Knochen weh tun, von dem frenetischem Ritt durch die Taklamakakan. Und ich mich beunruhigt frage, wann der ganze Albtraum endlich ein Ende hat.
Ich hoffe in Kashgar. Wir sind nur noch ein paar Tagesritte von Kashgar entfernt. Also beruhigt euch.
Wir sind von Unbekannten entführt worden und wissen nicht, wo wir hingebracht werden, und ich soll mich beruhigen? Es geht einmal wieder um einen Machtkonflikt, den es zu lösen gilt.
Ach geht das jetzt wieder los mit Macht und Ohnmacht? Ich nehme das besser buddhistisch.
Ich sagte euch bereits: wer unten ist, kann von unten dirigieren. Man kann herrschen durch Leiden. Man kann herrschen durch aggressive Gefügigkeit oder durch fordernde Abhängigkeit.
Fordernde Abhängigkeit? Ich frage mich nur, was wir davon hätten.
Man kann wirksam den Mächtigen disqualifizieren und diffamieren, indem man sich als sein armes Opfer zur Schau stellt. Das ist Machtkampf. Waffen gibt es auf beiden Seiten. Macht und Ohnmacht gehören zusammen.
Ali begann so laut zu lachen, dass sogar die Entführer kopfschüttelnd zu ihnen herüberblickten.
Ja guckt nur, ihr komischen Kasperfiguren, rief sie ihnen winkend zu. Ihr werdet noch ganz anders gucken, wenn Temudschins Leute uns befreien!
Der Anführer ritt unerwartet auf Alis Seite. Warum habt ihr so gelacht?, fragte er in Arabisch.
Was geht euch das an? Nennt mir erst mal euren Namen, oder besitzt ihr keinen?
Rashid. Ali blickte sich den Mann genauer an. Abgesehen von seinem schwarzen Vollbart und der Hackennase, hatte er ein schmales Gesicht mit hoher Stirn.
Dann seid ihr aus Persien? Rashid nickte. Warum habt ihr gelacht?, fragte Rashid erneut und blickte Ali mit seinen dunklen Augen durchdringend an.
Das sage ich euch, wenn ihr mir sagt, was ihr von uns wollt.
Wir handeln im Auftrag von Haakim, dem berühmten Hofmagier unseres Herrschers, Schah Sultan Ala ad-Din Muhammad.
Der Schah von Persien? Haakim nickte.
Was mich am meisten beschäftigt ist die Frage, ob ich jemals wieder in die Neuzeit zurückkehre, sprach der Shrenk seine Gedanken laut aus und seufzte schwer. Der Wind pfiff einmal wieder so laut, dass sowieso niemand davon Notiz nahm.
Ich kann mich auch nicht einmal mit meinem Pferd anfreunden, beklagte er sich. Die Tiere werden nach jedem Tagesritt und Nachtritt, in Camps ausgewechselt und weiter gehts. Oh Allah, wie tun mir alle Knochen weh!
Shrenk! Was jammert ihr schon wieder?
Das mir alle Knochen weh tun, von dem frenetischem Ritt durch die Taklamakakan. Und ich mich beunruhigt frage, wann der ganze Albtraum endlich ein Ende hat.
Ich hoffe in Kashgar. Wir sind nur noch ein paar Tagesritte von Kashgar entfernt. Also beruhigt euch.
Wir sind von Unbekannten entführt worden und wissen nicht, wo wir hingebracht werden, und ich soll mich beruhigen? Es geht einmal wieder um einen Machtkonflikt, den es zu lösen gilt.
Ach geht das jetzt wieder los mit Macht und Ohnmacht? Ich nehme das besser buddhistisch.
Ich sagte euch bereits: wer unten ist, kann von unten dirigieren. Man kann herrschen durch Leiden. Man kann herrschen durch aggressive Gefügigkeit oder durch fordernde Abhängigkeit.
Fordernde Abhängigkeit? Ich frage mich nur, was wir davon hätten.
Man kann wirksam den Mächtigen disqualifizieren und diffamieren, indem man sich als sein armes Opfer zur Schau stellt. Das ist Machtkampf. Waffen gibt es auf beiden Seiten. Macht und Ohnmacht gehören zusammen.
Ali begann so laut zu lachen, dass sogar die Entführer kopfschüttelnd zu ihnen herüberblickten.
Ja guckt nur, ihr komischen Kasperfiguren, rief sie ihnen winkend zu. Ihr werdet noch ganz anders gucken, wenn Temudschins Leute uns befreien!
Der Anführer ritt unerwartet auf Alis Seite. Warum habt ihr so gelacht?, fragte er in Arabisch.
Was geht euch das an? Nennt mir erst mal euren Namen, oder besitzt ihr keinen?
Rashid. Ali blickte sich den Mann genauer an. Abgesehen von seinem schwarzen Vollbart und der Hackennase, hatte er ein schmales Gesicht mit hoher Stirn.
Dann seid ihr aus Persien? Rashid nickte. Warum habt ihr gelacht?, fragte Rashid erneut und blickte Ali mit seinen dunklen Augen durchdringend an.
Das sage ich euch, wenn ihr mir sagt, was ihr von uns wollt.
Wir handeln im Auftrag von Haakim, dem berühmten Hofmagier unseres Herrschers, Schah Sultan Ala ad-Din Muhammad.
Der Schah von Persien? Haakim nickte.