Hallo SoulCat,
.......ich weiß, dass ihr 18 Seiten weiter seid. Und ich habe auch fast alle gelesen. Und sorry dass ich da reinplatze, aber mich treibt eine Frage um:
Der link spricht mich sehr an, und ich habe mich in so vielem wiedererkannt. Ich habe das alles erlebt (glaube ich) - die "erkaltete Partnerschaft", in der beide gespürt haben, dass die Zeit vorbei ist, aber nicht den Mut hatten, die Situation zu ändern. Dann tritt ein Seelenpartner in mein Leben, irgendwie wie ein Katalysator. Ich erlebe eine Liebe und Intensität, wie ich sie noch nie gespürt habe. Ich befreie mich (nach 10 Jahren) aus meiner unglücklichen Ehe, wir erleben ein paar Monate Unbeschwertheit, die Kinder fangen an, eine Beziehung aufzubauen. Und dann, aus dem Nichts - ihn trifft ein Schlaganfall, schwer, Koma, knappes Überleben. Seitdem schwerstbehindert, auf dem Weg der Besserung, aber es gibt nichts, was nicht ein Problem wäre...........
Ich begleite ihn seit einem Jahr in seiner Krankheit. Bin durch alle Phasen gegangen von Verzweiflung, Trauer, Hoffnung und dann wieder landen in der Realität.
Und jetzt kommt das worauf ich hinaus will: ich spüre diese Liebe, und die Gewissheit, dass ich ihn nie im Stich lassen würde. Aber sie hat sich verwandelt: weg vom Stillen seiner Bedürfnisse hin zu mir. Ich komme bei mir an. Und ich kann konstant lieben, ich gebe was ich kann und was sich gut anfühlt, weil ich auch die Phase durchlebt habe, wo ich mehr für ihn tat als mir gut tat, und mir auffiel, dass ich auf dem Weg war, das Leben eines anderen zu leben und nicht meins.
Und jetzt bin ich beim Punkt:
Nachdem was in dem link steht und auch ihr schreibt, geht es darum, sich selbst treu zu sein und seine eigenen Gefühle oder Unbehagen niemals zu übergehen. Was ist aber in so einer Situation? Da ist ein Mensch, für den bin ich der einzige Anker. Er braucht mich, er braucht das Gefühl, dass ich zu ihm und zu sonst niemandem gehöre, weil er es nicht verkraftet. Er ist in einer vollkommen hilflosen Situation, gelähmt, ans Bett gefesselt...........es ist furchtbar schwer sich in so einer Situation treu zu sein..........
Und ich spüre, dass ich Freiheit brauche, dass ich "Besitzergreifen" nicht mehr vertrage.
Ich spüre, dass seine Probleme seine sind, und ich sie nicht ändern kann.
Ich habe auch nicht mehr den Drang, mich zu verbiegen, um das Unmögliche vielleicht doch möglich zu machen.
Ich spüre, dass das alles für mich ein guter Weg ist - für ihn ist jede Erkenntnis ein Schritt weg von ihm.
Ich spüre jetzt auch, dass die spirituelle Reife sehr unterschiedlich ist - er steckt fest im Habenwollen und Festhalten ( was ich so gut verstehen kann, nachdem ihm alles andere genommen wurde), ich habe schon viel Loslassen praktiziert in den letzten 15 Jahren und bin glaube ich spirituell sehr gewachsen.
Also jetzt zu meiner Frage: Wie verhält es sich mit dem sich selbst treu sein, wenn es nicht zwei "gleichwertige", will meinen: gesunde und unabhängige Partner sind, sondern wenn einer auf den anderen angewiesen ist?
Und ich habe noch eine Frage: Worum geht es hier? Es ist die Variante von Seelenpartner im link, die mit Unbeschwertheit anfängt und in Drama und Leiden mündet. Ganz offensichtlich soll es nicht in eine normale Partnerschaft münden - die Hindernisse sind unüberwindbar.
Es grüßt euch eine sehr verunsicherte
FischeMond