Seelengeschichten

Terrageist

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Die kleine Seele

Einst, so diffus, so klar und unklar, sah sie Nebel voller Muster, war Teil des irdischen Laufs, jedoch nicht als Leben, sondern als grundsätzliche Aufbereitung, dunkle Formen, Zahlen, Farben.

Ihre Aufgabe war es, den Regenbogen immer wieder neu innerhalb der dunklen Berechnungen zu kreieren.

Aus der Seele, aus dem Herzen, aus der Quelle, aus den Schmerzen, immer wieder war es Trost, wenn das irdische Leben weinte. Jedoch sie verstand die Tränen nicht.

Sie bat um Erklärung im großen Weltenlauf. Da erschienen ihr die Bilder, Bilder des Krieges, Bilder von Leid und Tod, Bilder von Neid, Eifersucht, Missgunst, Bilder des Hasses, aber auch des heimlichen Sehnens.

Und sie fragte sich, woher das alles kam, was hatte es kreiert, aus welchen Mustern, Formen, Grundsätzen formte es sich? Warum fühlten sie sich krank, warum aber auch manchmal ohne Halt, wie lose Fäden im Winde, ohne Verankerung, ähnlich wie eine Angelrute, die ausgesendet war, den frischen und sehr mit Fleisch besetzten Fisch in die Falle zu bekommen.

Was war also ausgesendet, um die „Beute“ ins Netz zu bekommen? Was davon war das Opfer, wo begann das Spiel, wo endete der Ernst?

Und in dieser großen Unsicherheit ging sie schließlich, da sie eine kleine Seele war, zu ihrem großen Ursprung, der liebenden Umarmung, von der sie eigentlich frei sein wollte, die ihr aber nun als Einziges eine echte Antwort geben konnte.

Durch den Fluss ihres Geistes, durch ihr Gemüt, und schließlich durch ihr Herz und Gefühl erschien schließlich in sanftem Vibrieren die Antwort.

Groß und klar konnte sie erkennen, dass nichts von dem Wahrheit war, dass es aber dennoch existierte, damit solche kleinen Seelen wie sie daraus ihre innere Größe bezogen, die Wahrheit des tiefsten Gefühls, das in seiner ganzen Vielschichtigkeit sich nur innerhalb von großen und kleinen Geschichten des Mutes offenbaren konnte. Denn wer vergißt, wie sicher er oder sie in Wahrheit immer in der göttlichen Umarmung ist, verliert sich als Angelschnur im Getümmel des großen Jagens. Jagen nach Beachtung, jagen nach Ruhm, jagen nach Genüssen, jagen nach Rechthaberei, Jagen nach Wahrheit.

Der Versuch, die Freiheit von der göttlichen / himmlischen Umarmung zu finden, da sie wie eine beengende Klaue empfunden wird. Als Angelschnur ausgeworfen, und daher einem dunklen Wesen zu dienen, das in seinem Hunger nach Fleisch, nach Seele und Gefühl, wie ein Fass ohne Boden sein wird.

So vergißt die kleine Seele nun, wie schön und wahrhaft ursprünglich einst diese Umarmung war. Es erscheint ihr, dass sie ihren Weg gehen muss, und auf ihrer Suche angelt sie stets für den großen Schlund, das was letztendlich doch wieder zurückführt in die ursprüngliche Heimat. Aber erst, wenn nicht mehr gesucht wird.
 
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Die kleine Seele...
Das erinnert mich an den Film "Snow White and the Huntsman", wo die Prinzessin das Schloß verließ und durch einen dunklen Wald floh, wo sie die Dunkelheit, der Angst in verschiedenen Formen, den Morast und dem Tot begegnette und dann ihre Starken fand. Toller Film.

aber sie entdeckte auch schöne Dinge die sie noch nie gesehen hatte.
 
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