Hallo Träumende Katze,
dann will ich's mal versuchen. Mal sehen, wie ich textlich verfahre, damit es nicht zu lang wird alles... weißt Du: Sonntags Morgens ist bei mir immer Kirche angesagt. Da läuft im Fernseher Tigerenten-Club und ich schreibe im Eso-Forum. Wochentags komme ich zwar zum Schreiben, aber je nachdem sprengt dann ein Themeninhalt den Rahmen meiner geistigen Energie, die ich aus dem Tag heraus in den Abend gerettet habe. Und bei dem Thread hier war das im Grunde der Fall: ich wurde emotional beim Lesen. Das zeigt mir dann, daß ich energetisch im Grunde überfordert bin, die Sachlage ganz zu durchdringen.
Aber jetzt ist Sonntag. Kirche.
träumendeKatze;3269527 schrieb:
(...) ich falle immer wieder in alte Muster zurück, das ist ein Lernprozess.
Was genau gibst Du denn?
Was man in einer Partnerschaft so gibt, das kann ich jetzt nicht alles aufzählen.
Ich glaube daß es sinnvoll wäre, Dein Geben genauer zu reflektieren. Denn das ist ja ein Verhalten, das durch alte Muster geprägt ist. Gibst Du alte Motivationen zu Geben auf, können sich die Verhaltensweisen ändern. Du hast ja schon viel reflektiert, daher dürften Dir viele Motivationen in Dir selber ja bekannt sein, aus denen heraus Du dasjenige auf diejenige Weise gibst, das Du gibst, wie Du es gibst.
Also wirklich nochmal die Frage: Was genau gibst Du? Es ist wichtig, das heraus zu finden, weil Du dadurch ja Deine Energie immer verlierst. Du mußt also eine gesündere Art zu Geben finden. (Nähe - Distanz)
TK schrieb:
Jedenfalls wird mein Mann sauer, wenn irgendwas nicht funktioniert (ob im Haushalt oder in der Beziehung) und er macht mir dann Vorwürfe statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Zitat:
"Ich habe es eine Zeitlang mit Rückzug, Meditation und Wellnessanwendungen versucht, mir selbst Energie geben. Das Ergebnis war, dass mein Mann mir vorwirft, dass ich mich zurückziehe."
Ja und dann bist Du doch sicher in der Lage zu erklären, daß Du das für Dich brauchst und daß es mit ihm nichts zu tun hat.
Er fühlt sich dann vernachlässigt.
Ich denke er ist schon sauer, weißt Du. Er ist ganz einfach in sich drin sauer, unabhängig von Dir. Das wird Teil seiner Krankheit sein, ich nenne das jetzt ganz einfach im Folgenden mal "Lebenserkrankung".
Worauf bist jetzt Du selber nochmal genau sauer? Auch Du wirst ein Sauersein in Deinem Leben eingesammelt haben - z.B. wirst Du sauer auf Deine Familie und ihre Verhaltensweisen, wenn ich Dich richtig verstehe. Ihnen sind ihre Verhaltensweisen unbewußt, Dir sind sie bewußter.
Ich denke Du mußt das in Dir drin noch mehr loslassen, daß Du sauer warst darüber, wie Dein Leben verlaufen ist und wie es verläuft. Wenn Du dich damit entspannst, mit Deinem eigenen Leben, dann dürfte eine Milde eintreten, die dauerhaft ist. Nachgiebig sein mit sich selbst in einer vor dem Verhalten gelegenen Stufe. Rückblickend und sich bewußt seiend, daß das mal war.
(soviel zum ersten Predigtteil... oder war es erst die Vorstellung des ersten Themas, die erste Lesung? Warten wir's ab.)
TK schrieb:
Weil er durch Vorwürfe mit mir kommuniziert, durch Vorwürfe erfahre ich, was er will. Normale Beziehungsarbeit - also sich regelmäßig hinsetzen und Probleme durchsprechen - mag er nicht. Er kommt dann auf mich zu, wenn ihn was stört und macht dann Vorwürfe. Das versuche ich dann in gesunde Bahnen zu lenken, Lösungen zu finden.
Was ist es denn so, das ihn dann stört? Ich hab da irgendwie noch kein Bild von.
TK schrieb:
]Ist es denn nicht okay, wenn er nach Erfolg im Beruf sucht? Wenn er sich wünscht, daß zuhause Frieden ist, wo er doch das Geld verdient?
Grundsätzlich schon - wenn die Prioritäten stimmen.
Es gibt Beziehungsprobleme und sein Beruf ist ihm wichtiger, als die Beziehungsprobleme zu klären.
Und erst recht wo er krank ist?
Ich hab das Gefühl, ich soll das akzeptieren und kompensieren, alles wozu er zu müde ist, dafür bin ich zuständig, in seinen Augen, mach du das du kannst das doch so gut...
Dabei bin ich nicht der Typ Heimchen am Herd, ich möchte auch berufstätig sein, mein eigenes Geld verdienen bin grade auf Jobsuche.
Frage: Du schreibst, er könne nicht mit Stress und seinen Emotionen umgehen wegen mangelnder Selbstliebe. Wie ist das bei Dir?
Ich kenne viele Entspannungstechniken, kann meinen Stress innerhalb 1 Stunde abbauen. Manchmal spüre ich Selbstliebe, manchmal nicht, ist noch wackelig, ich arbeite dran.
Find' ich ja gut, daß Du einen Job suchst. Bei mir ist meine Beziehung unter Anderem daran gescheitert, daß ich eine Weile zuhause war und die Hausarbeit für den Herrn erledigte, der täglich mißmutig durch die Gegend lief und mich geflissentlich mit meinen Bedürfnissen übersah. Ich bin aber ein Sturkopf und ziehe mein Ding normalerweise durch und daher hat mich das zwar seelisch belastet, aber im Verhalten war ich auf einer inneren, übergeordneten Ebene immer "selbstgesteuert". Das ist wie ich weiß meiner kognitiven Eigenschaft geschuldet, die seiner von der Möglichkeit der Verstehensbreite und -tiefe her überlegen ist. Ich habe ihn also gewissermaßen kontrolliert - was man mir im Gegenzug vorwerfen könnte. Auch ich war "kalt".
Bevor es bei mir dann beruflich selbständig losging, saß ich alleine in unserem Haus. Wenigstens finanziell hat er sich aber schrittweise aus der Verantwortung gezogen. Deshalb wohne ich auch noch hier und finde das ganz gut so.
Bezüglich der Entspannungstechniken will ich einen anderen Blickwinkel einfügen: den der Anspannungstechniken. Anspannung muß der Entspannung innegelegen sein, sonst entsteht kein einheitlicher Tonus, kein Eutonus. Man schwingt folglich stets hin und her.
Ist etwas zu angespannt, neigt man dazu, mit Entspannung zu manipulieren. Was aber eigentlich helfen würde, ist eine Aktivierung des angespannten Bereiches. Die Energie muß "verbraucht" werden, statt herabreguliert.
Wenn ein Mann sauer ist, kann man diese Energie nicht herabmanipulieren. Sie wird stets da sein, und dann kann man sich wie ein Schatten um ihn herumbewegen, oder man wird sie zu spüren bekommen.
Man muß überlegen: will man zu einem Schatten werden? Will man sich soweit zurückfahren in der eigenen Bedürfnis-Befriedigung und -entwicklung, daß man quasi nicht mehr sichtbar ist? Für sich selbst?
Richtig und wichtig finde ich, es zu versuchen. Sich hinzusetzen, über die eigenen Beweggründe, an diesem Drama teilzuhaben, nachzudenken. Dann kommt das Aussteigen aus diesem Hamsterrad - in Raten. Innerlich - und dann auch äußerlich. Was nicht heissen muß, daß man sich trennt.
Aber wenn eine Person in einer Beziehung ihr Verhalten so ändert, wie Du es in Erwägung ziehst (Gott und so weiter), dann ist schon ein Verschwinden der Person in einen grösseren Erlebniszusammenhang erkennbar, das entsteht, weil die Realität so schrecklich ist.
Daher schrieb ich, daß Du dich mit ihm zu verwechseln scheinst. Deine spirituelle Entwicklung geschieht unabhängig von Deiner Situation. Sie ist die Entwicklung Deiner Seele: Du wendest Dich hin zu Gott. *jubel* Tue das aber für Dich. Und überlasse Gott, ob Dich das von Deinem Mann wegführt, oder ob es Dich zu ihm hinführt. Wenn Gott in Deinem Plan mitspielt, dann wird er vielleicht einen Engel schicken und Dein Mann wird sich ändern. Spielt Gott aber seine Harfe nur für Dich, weil Du selber ja schon der Engel bist, den er an die Seite Deines Mannes gestellt hat: dann überlasse ebenfalls ihm (Gott, nicht Deinem Mann) die Entscheidung, wann er seinen Engel erst mal in eine Reinigungs- und Läuterungsphase schicken will, um ihn danach jemand Anderem an die Seite zu stellen.
Höre auf Deine innere Stimme. Jederzeit. Sie führt Dich zu Gott.
(Predigtende.

)
TK schrieb:
(...)Ich versuche Machtkämpfen aus dem Weg zu gehen indem ich mich kurz zurückziehe, wenn auf beiden Seiten die Emotionen hochkochen"
Ich kann meine hochkochenden Emotionen wegatmen, das geht, manchmal wird es aber gefährlich, wenn mein Mann die Kontrolle verliert, dann muss ich aus der Situation raus.
aha, das ist natürlich eine vollkommen andere Situation. Wenn es um Kontrollverlust geht, dann droht ja sogar Gewalt, bzw. passiert sie. *im ohr juck*
Ich fragte ja schon oben, wie sich das Sauersein genauer äußert. Wie ist es denn mit dem Kontrollverlust? Wie äussert sich der denn?
ja, da kann man auch nur noch atmen und darauf achten, daß man es tut. So zweischneidig sich es in mir anfühlt, so sehr denke ich, daß das das Beste ist. Aber es tut mir weh, das mitfühlen zu müssen. Du dagegen bist das gewohnt und entscheidest, daß das die richtige Situation für Dich ist, weil Du deinen Mann liebst. Das verstehe ich, auch wenn andere hier Schreibende es noch nicht verstehen.
und weiter in einem neuen Beitrag.