Schwierige Beziehung = wichtige Lernbeziehung?

Hallo Trixi Maus

Zitat T.Maus: Was genau gibst Du? Es ist wichtig, das heraus zu finden, weil Du dadurch ja Deine Energie immer verlierst. Du mußt also eine gesündere Art zu Geben finden. (Nähe - Distanz)


Was ich tue, ist weniger das Problem, sondern der unbewusste Gedanke hinter dem Geben, das Motiv, z.B. dass sich durch mein Geben irgendetwas verändert. Wenn mein Geben mit der unbewussten Erwartung verbunden ist, dass sich durch mein Geben etwas zum Positiven verändert, wird mein Ehrgeiz geweckt - und dann mach ich zuviel. Mein Ziel ist es also, meinem Ehrgeiz kein Futter mehr zu geben. Das geht indem ich konsequent nur dann gebe, wenn ich damit meine Grenzen nicht überschreite, in Kontakt mit meinen Bedürfnissen bin, dann kann ich aus Freude geben, dann „brauche“ ich keine Gegenleistung. Das erfordert auch, die Situation zu akzeptieren und andererseits meine Grenzen und Bedürfnisse genau zu kennen, damit ich mir meine Bedürfnisse selbst erfüllen kann. Wenn ich Verantwortung für meine (!) Bedürfnisse und Grenzen übernehme, kann ich frei geben, ohne einen Ausgleich zu erwarten. Was ich mir für andere wünsche (Gesundheit und Wohlbefinden) kann ich delegieren, indem ich bete... dann kann ich geben ohne dass mein Geben gleich irgendwas positiv verändern muss. Wenn ich auf meine Grenzen achte, bewusst und achtsam dann gebe, wenn ich spüre - es passt jetzt, dann kann ich geben einfach aus einer inneren Freude heraus, um andern und mir eine Freude zu machen, einfach so. Und wenn ich direkt mit dem Geben aufhöre, wenn ich merke, hoppla, es wird mir zuviel, dann überfordert es mich nicht.

Zitat T.Maus: Ich denke er ist schon sauer, weißt Du. Er ist ganz einfach in sich drin sauer, unabhängig von Dir. Das wird Teil seiner Krankheit sein, ich nenne das jetzt ganz einfach im Folgenden mal "Lebenserkrankung". Worauf bist jetzt Du selber nochmal genau sauer? Auch Du wirst ein Sauersein in Deinem Leben eingesammelt haben - z.B. wirst Du sauer auf Deine Familie und ihre Verhaltensweisen, wenn ich Dich richtig verstehe. Ihnen sind ihre Verhaltensweisen unbewußt, Dir sind sie bewußter. Ich denke Du mußt das in Dir drin noch mehr loslassen, daß Du sauer warst darüber, wie Dein Leben verlaufen ist und wie es verläuft. Wenn Du dich damit entspannst, mit Deinem eigenen Leben, dann dürfte eine Milde eintreten, die dauerhaft ist. Nachgiebig sein mit sich selbst in einer vor dem Verhalten gelegenen Stufe. Rückblickend und sich bewußt seiend, daß das mal war.

Ich bin nicht die Ursache, es ging ihm ja nie wirklich gut. Und mir geht es auch nicht wirklich gut. Wenn man sich das so bildlich vorstellt, ist es relativ leicht, Auslöser eines „ich bin sauer“-Ausbruchs zu werden und selbst instabil dieser Situation gegenüberzustehen. Es hat nur teilweise was mit mir zu tun, wenn jemand sauer aus seinem Innern heraus ist, das so gut es geht verdrängt und ich bin nur ein Auslöser, der diese Sauerheit von innen nach außen rauslöst. Keine Schuldgefühle mehr. Mein Ziel ist jetzt: bewusst gucken: ok, jemand will was von mir, ich kann das nicht geben, jemand ist sauer, was macht das mit mir, bin ich vielleicht auch selbst sauer, aus meinem innern heraus und will das nicht sehen? Kann ich das so akzeptieren, es ist halt so, und mich dann einfach gut um mich kümmern ? Was will ich eigentlich selbst, wenn ich die Verantwortung für meine Gefühle übernehme. Und dann kann ich überlegen, ob ich die Situation nicht einfach annehmen, meine Gefühle zur Situation annehmen und anschließend loslassen kann. Und dann erst, wenn das innerlich geklärt ist, tun was am stimmigsten ist.

Zitat T.Maus: Bezüglich der Entspannungstechniken will ich einen anderen Blickwinkel einfügen: den der Anspannungstechniken. Anspannung muß der Entspannung innegelegen sein, sonst entsteht kein einheitlicher Tonus, kein Eutonus. Man schwingt folglich stets hin und her.Ist etwas zu angespannt, neigt man dazu, mit Entspannung zu manipulieren. Was aber eigentlich helfen würde, ist eine Aktivierung des angespannten Bereiches. Die Energie muß "verbraucht" werden, statt herabreguliert.Wenn ein Mann sauer ist, kann man diese Energie nicht herabmanipulieren.

Sehr interessant - (eigene Erfahrung?). Mit Entspannung auf zuviel Energie reagieren - es gibt Menschen die sich hinlegen wenn ihr Körper eigentlich Signale sendet, dass jetzt körperliche Bewegung guttun würde, das trifft es, glaube ich. Manchmal ist einfach zuviel Energie da und die möchte gerne verbraucht werden. Viele Menschen können mit dieser starken Energie nicht umgehen und denken, die muss jetzt irgendwie weg, schnell weg damit. Mann oder Frau muss diese überschießende Energie aber nicht explosionsartig sofort verbrauchen - man oder frau kann diese Energie im Zaum halten, mit dem Atem, und nach kurzem Überlegen so verbrauchen, wie es einem jetzt am besten passt. Dann wird man von dieser Energie nicht überwältigt sondern kann in Ruhe überlegen, was mach ich jetzt damit. Es gibt sogar Übungen, mit denen man diese Energie innerhalb des Körpers lenken kann. Doch egal was man tut - die Energie ist da und will verbraucht werden, früher oder später.

Zitat T.M. Sie wird stets da sein, und dann kann man sich wie ein Schatten um ihn herumbewegen, oder man wird sie zu spüren bekommen. Man muß überlegen: will man zu einem Schatten werden? Will man sich soweit zurückfahren in der eigenen Bedürfnis-Befriedigung und -entwicklung, daß man quasi nicht mehr sichtbar ist? Für sich selbst?

Zukünftig mache ich das anders. Erstens Verantwortung für meine eigenen Gefühle übernehmen - meine Gefühle annehmen - es ist meins was sich fühle. Zweitens und Drittens (je nach Situation) mich um meins selber kümmern, mich nicht zurücknehmen sondern tun was für mich jetzt richtig und stimmig ist, ggf. eine Auszeit nehmen, meine Gefühle erklären, so geht es mir jetzt - und mich dann gut um mich selbst kümmern - jeder ist für seine Bedürfniserfüllung selbst verantwortlich.
Richtig und wichtig finde ich, es zu versuchen. Sich hinzusetzen, über die eigenen Beweggründe, an diesem Drama teilzuhaben, nachzudenken.
Wenn ich mich ganz bewusst mit meinen Gefühlen (Liebe, Angst, Trauer, Wut etc.) und Bedürfnissen (ich möchte gesund sein und mich wohlfühlen) auseinandersetze, lerne ich Puzzlestück für Puzzlestück, gesund mit mir und andern in einer Beziehung umzugehen.

Zitat T.M. Aber wenn eine Person in einer Beziehung ihr Verhalten so ändert, wie Du es in Erwägung ziehst (Gott und so weiter), dann ist schon ein Verschwinden der Person in einen grösseren Erlebniszusammenhang erkennbar, das entsteht, weil die Realität so schrecklich ist.

Ist die Realität schrecklich für mich? Eher anstrengend, erschöpfend. In meinem Alltag gibt es ein Ungleichgewicht, das ich versuche auszubalancieren. Was ich weniger brauche ist ehrgeiziges Wollen, was ich mehr brauche ist achtsames Sein, das einfach mit dem Tag mitfließt und trotzdem noch eigene Ziele hat. Es ist eine Frage der Dosierung. Was ich brauche ist Balance zwischen fließendem Sein und eigene Ziele erreichen wollen - und loslassen von Zielen die nix mit mir zu tun haben.
Um mich gesünder in Beziehungen zu verhalten muss ich nicht alle meine Ziele komplett loslassen. Es reicht, wenn ich zwischendurch meinen Ehrgeiz loslasse, mich selbst um meine Bedürfnisse kümmere und genieße was darüberhinaus eine Beziehung mir schenkt und selbst etwas aus freien Stücken schenke, einfach so. Die Leichtigkeit des Seins genießen und trotzdem noch für mich selbst Ziele haben, das darf auch eine selbstgewähle Berufung sein.

Zitat T.M.: Daher schrieb ich, daß Du dich mit ihm zu verwechseln scheinst. Deine spirituelle Entwicklung geschieht unabhängig von Deiner Situation. Sie ist die Entwicklung Deiner Seele: Du wendest Dich hin zu Gott. *jubel* Tue das aber für Dich. Und überlasse Gott, ob Dich das von Deinem Mann wegführt, oder ob es Dich zu ihm hinführt. Wenn Gott in Deinem Plan mitspielt, dann wird er vielleicht einen Engel schicken und Dein Mann wird sich ändern.
Ich hab mir vorgenommen, für die Gesundheit der Menschen die mir nahestehen zu beten, statt diese ändern zu wollen. Das brauche ich für mich, dann fällt es mir leichter loszulassen und diese Menschen das tun zu lassen, was sie tun wollen, wenn sich ein Familienmitglied selbst zerstören will, das ist nicht meins. Ich darf aber für die Gesundheit anderer Menschen beten. Gar nichts tun fällt mir schwer. Wenn ich bete, tu ich wenigstens etwas.
Spirituell entwickeln, das tu ich für mich und für meine Fähigkeit, Beziehungen einzugehen (auch Beziehungen auf Freundschafts- /Bekanntschafts- /Arbeitsebene etc. ). Es fällt mir leichter, mich so anzunehmen wie ich bin und mich dann auch so zu geben wie ich wirklich bin. Meditieren tut mir gut, weil ich dann Kraft sammeln kann und um Erkenntnisse bitten kann.
Parallel wird mein Leben interessanter und schöner, ich entdecke, dass das Leben so wie es ist einen Sinn hat. Auch dann wenn ich gerade nichts tue und nur das Leben genieße ist es gut so, ich muss nicht dauernd irgendetwas wollen oder tun, ich bin ok so wie ich bin, muss nix tun, das tut mir gut.


Zirtat T.M.: Spielt Gott aber seine Harfe nur für Dich, weil Du selber ja schon der Engel bist, den er an die Seite Deines Mannes gestellt hat: dann überlasse ebenfalls ihm (Gott, nicht Deinem Mann) die Entscheidung, wann er seinen Engel erst mal in eine Reinigungs- und Läuterungsphase schicken will, um ihn danach jemand Anderem an die Seite zu stellen.
Höre auf Deine innere Stimme. Jederzeit. Sie führt Dich zu Gott.(Predigtende. )


Meine innere Stimme als mein Ratgeber, das versuche ich schon lange. Das Problem ist, dass mein „ich will“ Ego lauter ist als meine innere Stimme. In mir steckt hartnäckig ein anerzogener Veränderungswille: ich muss mich verändern, nur dann werde ich gewertschätzt. Und weil ich schon dabei bin mich zu verändern, mich nicht lassen kann wie ich bin, kann ich auch andere nicht lassen wie sie sind. Aus Mitgefühl „will“ ich andere vor ihrem Schicksal bewahren. Ich habe erkannt dass das der falsche Weg ist, dass das weder mir noch andern gut tut. Dagegen kämpfe ich an. Weil ich mich aber nicht selbst bekämpfen kann ohne mir zu schaden gibt es dafür nur eine Lösung: es anzunehmen und dann loszulassen. Genau deshalb habe ich den Wunsch mein Ego öfter loszulassen, gerade soviel, dass ich meine innere Stimme wieder hören kann und tun kann was stimmig ist.

Zitat:
Zitat von TK
(...)Ich versuche Machtkämpfen aus dem Weg zu gehen indem ich mich kurz zurückziehe, wenn auf beiden Seiten die Emotionen hochkoche. Ich kann meine hochkochenden Emotionen wegatmen, das geht, manchmal wird es aber gefährlich, wenn mein Mann die Kontrolle verliert, dann muss ich aus der Situation raus.

Zitat T.Maus: aha, das ist natürlich eine vollkommen andere Situation. Wenn es um Kontrollverlust geht, dann droht ja sogar Gewalt, bzw. passiert sie. *im ohr juck* Ich fragte ja schon oben, wie sich das Sauersein genauer äußert. Wie ist es denn mit dem Kontrollverlust? Wie äussert sich der denn?
Überschüssige Energie loswerden wollen mit Verlust von Achtsamkeit. Beispiel: nach einem verlorenen Match Tennisschläger mit voller Kraft auf den Boden knallen, der Gegenstand schlittert meterweit über den Boden, harmlos solange man/frau außer Reichweite ist.
Wenn ich jemanden gut kenne, weiß ich die Frühwarnzeichen (Anzeichen für nach oben gekommene, vorher verdrängte Sauerheit) zu deuten und kann mich rechtzeitig zurückziehen oder stop sagen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, wenn ich absolute Sicherheit haben will, müsste ich unter einer Glaskuppel leben. Ich wünsche mir gelassener damit umzugehen, wenn jemand emotional aufgewühlt ist, da bin ich noch zu dünnhäutig. Die einzige Lösung für mich ist dann, mich physisch oder durch Atemtechnik zurückzuziehen, Abstand zu halten.

Zitat TKatze: Du hast recht, dass wir voneinander abhängig sind. Du hast unrecht, wenn du sagst, wir würden uns nicht lieben.

Zitat T.Maus.: Fazit für mich nach dem Lesen und Schreiben: Geh weg da.

Zitat T.K.: Ich liebe ihn zu sehr und habe noch zuviel Hoffnung. Ich weiß nicht, ob ich eine Lösung finde, ich werde es noch eine Weile probieren.
Zitat T. Maus: Ja, und ich wünsche Dir dabei Achtsamkeit für Deinen Atem.
Danke!

Zitat von TK : Es liegt an mir herauszufinden, was ich brauche und an mir, mein Verhalten zu ändern. Wenn ich konsequent nach mir und meiner Verantwortung für mich und meinen Grenzen gucke und bezüglich der Beziehung weniger mache, dafür aber meinen Mann auf Augenhöhe einbeziehe, wird sich alles von selbst ergeben.
Zitat T.Maus: Aber nur, wenn er das auch will: auf Augenhöhe mit Dir kommen. Du kannst andere Menschen nicht durch Dein eigenes Verhalten verändern, glaub's mir. (...) Man muß halt aufpassen, daß man sich für sich selber entwickelt und nicht für einen anderen Menschen...

Persönlichkeitsentwicklung geht in Beziehungen dann schneller, wenn man sich ganz bewusst macht, was man tut. Wichtig ist, ganz bewusst mit sich umgehen: was mach ich da, will ich das wirklich. Es reicht nicht, das einmal zu entscheiden, die Entscheidung muss ich immer wieder neu treffen, jeden Tag aufs Neue, bewusst: was tu ich da und will ich das.

Momentan kann ich sagen: ja, ich will momentan in dieser Beziehung sein und herausfinden, was ich hier zu lernen habe - und es ist wertvoll, was ich gerade lerne. Wie sich alles entwickeln wird, weiß ich nicht, das wird sich zeigen. Momentan ist es stimmig für mich, hier zu sein.

Viele Grüße
Träumende Katze
 
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träumendeKatze;3280989 schrieb:
Hallo Scharmane,

so wie du es beschrieben hast, kann man/frau es machen:

"Ich beschließe, etwas was mir schadet nicht mehr zu tun" = Guter Vorsatz.

Problem: du hast das ja nicht gemacht, um dir zu schaden. Sucht hat immer eine Funktion.
Und wenn du dir diese Funktion nicht bewusst machst und annnimmst, dann verlagerst du das ins Unbewusste, verdrängst es, setzt dich über dein Unbewusstes mit dem Ich-will-Bewusstsein hinweg.
Solange du genug Energie hineingibst funktioniert das.

Doch irgendwann lässt der Wille nach - und dann kommt die Sucht wieder ins Spiel, denn sie hat eine Funktion, z.B. oberflächlich gesehen, dich vom Stress zu entlasten.
Wenn du dir nicht bewusst machst, ok, ich akzeptiere, dass ich das ursprünglich angefangen habe um mich von einer bestimmten Art von Stress zu entlasten, für den Augenblick hatte ich gerade keine andere Möglichkeit!
Wenn du dann nicht nachforschst, wieso hab ich damit angefangen und das dann akzeptierst, sondern dagegen ankämpfst mit deinem "ich will das nicht", dann drängst du etwas nach unten ins Unterbewusste und wenn du schwach bist, kommt es wieder hoch.

Akzeptanz wird gerne verwechselt. Akzeptanz ist ungleich gut finden. Akzeptanz ist gleich zu sagen: es war so und es hatte eine Funktion, ich hatte einen guten Grund das so zu machen, ich hatte grade keine andere Möglichkeit mit Stress umzugehen und deshalb hab ich das gemacht. Ich akzeptiere, dass das halt meine Möglichkeit war, in dem Moment, mit Stress umzugehen.

Akzeptanz alleine hilft nicht, das stimmt.

Danach kommt das Verarbeiten: Wieso war die Sucht als Anti-Stress-Funktion so wichtig für mich, was ist die Ursache? Wieso reicht es mir nicht, meine bevorzugte Entspannungsmethode anzuwenden, wieso hab ich die Sucht gebraucht?
Wenn man dann intensiv nachforscht, findet man erstaunliche Zusammenhänge.
Es ist nicht damit getan, eine Sucht durch Willensanstrengung aufzugeben und durch eine x-beiliebige Entspannungsmethode zu ersetzen um den Stress loszuwerden.

Die Frage ist: was ist die Ursache dafür, dass ich speziell diesen Stress habe, und mit einer Sucht bekämpfe was ist die WURZEL meines Problems.
Die Sucht ist nicht das Problem, sondern hat eine Funktion, sie ist ein Symptom das anzeigt, da steckt tief in dir etwas, was gesehen werden will.
Und du drängst das, was gesehen werden will zurück.
Und dann gehst du hin: ich geb die Sucht auf, die Sucht ist das Problem, wenn die Sucht weg ist, ist alles wieder gut.
Pustekuchen!!!

Dann geht es erst richtig los. Das Problem, das gesehen werden wollte, drängt dann nämlich wieder nach oben und du weißt immer noch nicht, wo es eigentlich herkommt. Du siehst dann nämlich nur die Auswirkung, die innere Unruhe, den Stress. Aber weißt du auch die unbewusste Ursache, weißt du, was die Sucht ausgelöst hat? Forsche tief, so tief wie du kannst.

Erst wenn du die genaue Auslösersituation für die Sucht gefunden hast, kannst du das verarbeiten. Und erst dann verliert die psychische Sucht ihre Funktion. Auf körperlicher Ebene muss dann natürlich erst mal das Gift raus und Abstinenz ist für den Körper wichtig, insofern ist eine Willensanstrenung nötig.

Auf psychischer Ebene reicht Willensanstrengung nicht, denn Sucht hat fast immer eine Funktion.

Herzliche Grüße
T.K.

Das ist ja eines der grössten Irrtümer u. Fehler, die man in der Suchtbekämpfung macht, das man Auslöser sucht, u. glaubt, das man mit dem Erkennen u. annehmen der Auslöser das Problem lösten könnte.

Ja warum fangen viele zu Rauchen an? Und warum können noch immer viele nicht aufhören, obwohl sie wissen, warum?

Das einzige was mir genauso wie anderen fehlt, die es nicht schaffen, aufzuhören, ist eben der Wille, es zu tun. Die Frage nach dem Warum hilft eigentlich niemanden wirklich..
 
Hallo Scharmane,

wenn man die Frage nach dem Warum nicht stellt, kann man zwar mit Willensanstrengung eine Sucht überwinden, wird jedoch früher oder später eine Bewältigungsstrategie entwickeln, die die Funktion der ursprünglichen Sucht übernimmt. Hinterfragt man die Funktion der Sucht bewusst, kann man eine gesunde Strategie entwickeln, macht man es unbewusst, kann eine andere Sucht entstehen.

Es nutzt beispielsweise nur vorübergehend etwas, die Ernährung umzustellen, wenn man essüchtig ist. Bei Esssucht handelt es sich um seelischen Hunger. Behandelt man sich dann mit Askese, wird die Seele weiter hungern, nur wenn man lernt, sich liebevoll zu behandeln, wird die Seele satt. Ich denke, dass letzten Endes jede Sucht ein Hunger der Seele ist (plus körperliche Abhängigkeit wenn ein Giftstoff wie z.b. beim Rauchen dazukommt).

Die Frage nach dem Warum nicht zu stellen heißt dann: den seelischen Hunger unbeantwortet lassen.

Herzliche Grüße
T.K.
 
Hallo Nikengel,

mit familienaufstellung meine ich nicht ... seine familie aufstellen .. hat damit garnichts zu tun ... du kannst dein problem aufstellen und ihn ... du kannst jede menge dadurch herausfinden ... erkundige dich mal ... l

Ich habe ein Buch, um Familienaufstellung selbst zu machen. Ich habe es gestern probiert, die Methode ist momentan nicht die richtige für mich, zu starke Wirkung.

Meine Familiengeschichte wiegt schwer, ich versuche es erstmal mit Therapie und Meditation.

Danke!

Herzliche Grüße
T.K.
 
träumendeKatze;3281300 schrieb:
Hallo Scharmane,

wenn man die Frage nach dem Warum nicht stellt, kann man zwar mit Willensanstrengung eine Sucht überwinden, wird jedoch früher oder später eine Bewältigungsstrategie entwickeln, die die Funktion der ursprünglichen Sucht übernimmt. Hinterfragt man die Funktion der Sucht bewusst, kann man eine gesunde Strategie entwickeln, macht man es unbewusst, kann eine andere Sucht entstehen.

Es nutzt beispielsweise nur vorübergehend etwas, die Ernährung umzustellen, wenn man essüchtig ist. Bei Esssucht handelt es sich um seelischen Hunger. Behandelt man sich dann mit Askese, wird die Seele weiter hungern, nur wenn man lernt, sich liebevoll zu behandeln, wird die Seele satt. Ich denke, dass letzten Endes jede Sucht ein Hunger der Seele ist (plus körperliche Abhängigkeit wenn ein Giftstoff wie z.b. beim Rauchen dazukommt).

Die Frage nach dem Warum nicht zu stellen heißt dann: den seelischen Hunger unbeantwortet lassen.

Herzliche Grüße
T.K.

da bin ich bei dir.

ohne erkennen und auflösen der ursachen, bleibt jegliche problembewältigung eine symptombekämpfung......
 
träumendeKatze;3281300 schrieb:
Hallo Scharmane,

wenn man die Frage nach dem Warum nicht stellt, kann man zwar mit Willensanstrengung eine Sucht überwinden, wird jedoch früher oder später eine Bewältigungsstrategie entwickeln, die die Funktion der ursprünglichen Sucht übernimmt. Hinterfragt man die Funktion der Sucht bewusst, kann man eine gesunde Strategie entwickeln, macht man es unbewusst, kann eine andere Sucht entstehen.

Es nutzt beispielsweise nur vorübergehend etwas, die Ernährung umzustellen, wenn man essüchtig ist. Bei Esssucht handelt es sich um seelischen Hunger. Behandelt man sich dann mit Askese, wird die Seele weiter hungern, nur wenn man lernt, sich liebevoll zu behandeln, wird die Seele satt. Ich denke, dass letzten Endes jede Sucht ein Hunger der Seele ist (plus körperliche Abhängigkeit wenn ein Giftstoff wie z.b. beim Rauchen dazukommt).

Die Frage nach dem Warum nicht zu stellen heißt dann: den seelischen Hunger unbeantwortet lassen.

Herzliche Grüße
T.K.

Die Warum-Frage ist die Abwärtsspirale. Diese Frage soll das Problem bestätigen, gar rechtfertigen und somit KEINE Lösung.
 
träumendeKatze;3279530 schrieb:
Hallo Auch,


Richtig, loswerden wollen funktioniert nicht.
Zuerst kommt das Annehmen: es ist so - und es gibt einen guten Grund dafür, warum die Situation so ist, wie sie ist. Wenn ich dann den Grund herausgefunden habe kann ich mir sagen: ok, jetzt weiß ich warum es so ist.

Ja, dient dem Versuch der Beruhigung. Wirkt sicherlich auch für eine gewisse Zeit, aber ändert nichts, weil es eben nicht anders gemacht wird.

Deshalb ist AN-Nehmen KEIN Nehmen, was resultiert, es findet auch KEIN Geben statt (sich selbst geben).

Und dann kann ich es annehmen, es ist ok so.

Der Widerspruch - ja. :lachen:


Und wenn ich es annehmen kann, kann ich es auch loslassen.

Das ist Blödsinn, träumende Katze. Das mag ja ganz nett klingen, als Variante, aber mehr ist es eben nicht.

Kann man mit einem Trauerprozess vergleichen.

Nein, ganz im Gegenteil sogar. Ich nenne dies - Lethargie. Wird oftmals mit Trauer(bewältigung) verwechselt.



Etwas akzeptieren und dann loslassen.

Und? Dir gelungen? "Etwas" zu akzeptieren, was du ja nun mal NICHT akzeptierst?;)
 
Die Warum-Frage ist die Abwärtsspirale. Diese Frage soll das Problem bestätigen, gar rechtfertigen und somit KEINE Lösung.

Für mich hat die Warum-Frage eher etwas mit Verstehen zu tun. Verstehen, wieso, weshalb, warum.

Und wenn ich mich selbst verstehe, dann weiß ich auch, wo ich in etwa ansetzen kann ...
 
Für mich hat die Warum-Frage eher etwas mit Verstehen zu tun. Verstehen, wieso, weshalb, warum.

Und wenn ich mich selbst verstehe, dann weiß ich auch, wo ich in etwa ansetzen kann ...

Mondblume, schon mal hinterfragt - das?

Ich meine, die Warum-Frage entsteht aus dem Wunsch/Gefühl, etc...."etwas" verstehen zu wollen und diese Handlung (Haltung) ist kein Verstehen. Differenzieren ist wesentlich, weil eine Notwendigkeit für den Prozess.

Nicht einzig der Kopf/Verstand, der ganze Körper muss es sein - der, die Lösung bereits impliziert.

DESHALB ist das hier, was die Katze schreibt, kein Loslassen/Lösung.
 
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da bin ich bei dir.

ohne erkennen und auflösen der ursachen, bleibt jegliche problembewältigung eine symptombekämpfung......

ok. ich habe schon lang erkannt, das Rauchen sinnloss ist, u. warum ich zu rauchen begann. Aber es hilft mir nicht, damit aufzuhören, genausowenig wie tausenden anderen.

Hätte ich nun aber wieder einen starken Willen, an dem ich arbeite, bräuchte ich mir nur aufzuhören, u. ich würde aufhören. Mit oder ohne "Erkennen" der Ursache(n)

Selbiges gilt bei Esssucht usw..

Was also hilft das Erkennen allein, wenn einem der Wille fehlt? Da kannst in der vergangenheit graben was du willst, kannst Eltern verantwortlich machen oder nicht, du wirst nicht weiterkommen.
 
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