träumendeKatze
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Hallo Trixi Maus
Zitat T.Maus: Was genau gibst Du? Es ist wichtig, das heraus zu finden, weil Du dadurch ja Deine Energie immer verlierst. Du mußt also eine gesündere Art zu Geben finden. (Nähe - Distanz)
Was ich tue, ist weniger das Problem, sondern der unbewusste Gedanke hinter dem Geben, das Motiv, z.B. dass sich durch mein Geben irgendetwas verändert. Wenn mein Geben mit der unbewussten Erwartung verbunden ist, dass sich durch mein Geben etwas zum Positiven verändert, wird mein Ehrgeiz geweckt - und dann mach ich zuviel. Mein Ziel ist es also, meinem Ehrgeiz kein Futter mehr zu geben. Das geht indem ich konsequent nur dann gebe, wenn ich damit meine Grenzen nicht überschreite, in Kontakt mit meinen Bedürfnissen bin, dann kann ich aus Freude geben, dann „brauche“ ich keine Gegenleistung. Das erfordert auch, die Situation zu akzeptieren und andererseits meine Grenzen und Bedürfnisse genau zu kennen, damit ich mir meine Bedürfnisse selbst erfüllen kann. Wenn ich Verantwortung für meine (!) Bedürfnisse und Grenzen übernehme, kann ich frei geben, ohne einen Ausgleich zu erwarten. Was ich mir für andere wünsche (Gesundheit und Wohlbefinden) kann ich delegieren, indem ich bete... dann kann ich geben ohne dass mein Geben gleich irgendwas positiv verändern muss. Wenn ich auf meine Grenzen achte, bewusst und achtsam dann gebe, wenn ich spüre - es passt jetzt, dann kann ich geben einfach aus einer inneren Freude heraus, um andern und mir eine Freude zu machen, einfach so. Und wenn ich direkt mit dem Geben aufhöre, wenn ich merke, hoppla, es wird mir zuviel, dann überfordert es mich nicht.
Zitat T.Maus: Ich denke er ist schon sauer, weißt Du. Er ist ganz einfach in sich drin sauer, unabhängig von Dir. Das wird Teil seiner Krankheit sein, ich nenne das jetzt ganz einfach im Folgenden mal "Lebenserkrankung". Worauf bist jetzt Du selber nochmal genau sauer? Auch Du wirst ein Sauersein in Deinem Leben eingesammelt haben - z.B. wirst Du sauer auf Deine Familie und ihre Verhaltensweisen, wenn ich Dich richtig verstehe. Ihnen sind ihre Verhaltensweisen unbewußt, Dir sind sie bewußter. Ich denke Du mußt das in Dir drin noch mehr loslassen, daß Du sauer warst darüber, wie Dein Leben verlaufen ist und wie es verläuft. Wenn Du dich damit entspannst, mit Deinem eigenen Leben, dann dürfte eine Milde eintreten, die dauerhaft ist. Nachgiebig sein mit sich selbst in einer vor dem Verhalten gelegenen Stufe. Rückblickend und sich bewußt seiend, daß das mal war.
Ich bin nicht die Ursache, es ging ihm ja nie wirklich gut. Und mir geht es auch nicht wirklich gut. Wenn man sich das so bildlich vorstellt, ist es relativ leicht, Auslöser eines „ich bin sauer“-Ausbruchs zu werden und selbst instabil dieser Situation gegenüberzustehen. Es hat nur teilweise was mit mir zu tun, wenn jemand sauer aus seinem Innern heraus ist, das so gut es geht verdrängt und ich bin nur ein Auslöser, der diese Sauerheit von innen nach außen rauslöst. Keine Schuldgefühle mehr. Mein Ziel ist jetzt: bewusst gucken: ok, jemand will was von mir, ich kann das nicht geben, jemand ist sauer, was macht das mit mir, bin ich vielleicht auch selbst sauer, aus meinem innern heraus und will das nicht sehen? Kann ich das so akzeptieren, es ist halt so, und mich dann einfach gut um mich kümmern ? Was will ich eigentlich selbst, wenn ich die Verantwortung für meine Gefühle übernehme. Und dann kann ich überlegen, ob ich die Situation nicht einfach annehmen, meine Gefühle zur Situation annehmen und anschließend loslassen kann. Und dann erst, wenn das innerlich geklärt ist, tun was am stimmigsten ist.
Zitat T.Maus: Bezüglich der Entspannungstechniken will ich einen anderen Blickwinkel einfügen: den der Anspannungstechniken. Anspannung muß der Entspannung innegelegen sein, sonst entsteht kein einheitlicher Tonus, kein Eutonus. Man schwingt folglich stets hin und her.Ist etwas zu angespannt, neigt man dazu, mit Entspannung zu manipulieren. Was aber eigentlich helfen würde, ist eine Aktivierung des angespannten Bereiches. Die Energie muß "verbraucht" werden, statt herabreguliert.Wenn ein Mann sauer ist, kann man diese Energie nicht herabmanipulieren.
Sehr interessant - (eigene Erfahrung?). Mit Entspannung auf zuviel Energie reagieren - es gibt Menschen die sich hinlegen wenn ihr Körper eigentlich Signale sendet, dass jetzt körperliche Bewegung guttun würde, das trifft es, glaube ich. Manchmal ist einfach zuviel Energie da und die möchte gerne verbraucht werden. Viele Menschen können mit dieser starken Energie nicht umgehen und denken, die muss jetzt irgendwie weg, schnell weg damit. Mann oder Frau muss diese überschießende Energie aber nicht explosionsartig sofort verbrauchen - man oder frau kann diese Energie im Zaum halten, mit dem Atem, und nach kurzem Überlegen so verbrauchen, wie es einem jetzt am besten passt. Dann wird man von dieser Energie nicht überwältigt sondern kann in Ruhe überlegen, was mach ich jetzt damit. Es gibt sogar Übungen, mit denen man diese Energie innerhalb des Körpers lenken kann. Doch egal was man tut - die Energie ist da und will verbraucht werden, früher oder später.
Zitat T.M. Sie wird stets da sein, und dann kann man sich wie ein Schatten um ihn herumbewegen, oder man wird sie zu spüren bekommen. Man muß überlegen: will man zu einem Schatten werden? Will man sich soweit zurückfahren in der eigenen Bedürfnis-Befriedigung und -entwicklung, daß man quasi nicht mehr sichtbar ist? Für sich selbst?
Zukünftig mache ich das anders. Erstens Verantwortung für meine eigenen Gefühle übernehmen - meine Gefühle annehmen - es ist meins was sich fühle. Zweitens und Drittens (je nach Situation) mich um meins selber kümmern, mich nicht zurücknehmen sondern tun was für mich jetzt richtig und stimmig ist, ggf. eine Auszeit nehmen, meine Gefühle erklären, so geht es mir jetzt - und mich dann gut um mich selbst kümmern - jeder ist für seine Bedürfniserfüllung selbst verantwortlich.
Richtig und wichtig finde ich, es zu versuchen. Sich hinzusetzen, über die eigenen Beweggründe, an diesem Drama teilzuhaben, nachzudenken.
Wenn ich mich ganz bewusst mit meinen Gefühlen (Liebe, Angst, Trauer, Wut etc.) und Bedürfnissen (ich möchte gesund sein und mich wohlfühlen) auseinandersetze, lerne ich Puzzlestück für Puzzlestück, gesund mit mir und andern in einer Beziehung umzugehen.
Zitat T.M. Aber wenn eine Person in einer Beziehung ihr Verhalten so ändert, wie Du es in Erwägung ziehst (Gott und so weiter), dann ist schon ein Verschwinden der Person in einen grösseren Erlebniszusammenhang erkennbar, das entsteht, weil die Realität so schrecklich ist.
Ist die Realität schrecklich für mich? Eher anstrengend, erschöpfend. In meinem Alltag gibt es ein Ungleichgewicht, das ich versuche auszubalancieren. Was ich weniger brauche ist ehrgeiziges Wollen, was ich mehr brauche ist achtsames Sein, das einfach mit dem Tag mitfließt und trotzdem noch eigene Ziele hat. Es ist eine Frage der Dosierung. Was ich brauche ist Balance zwischen fließendem Sein und eigene Ziele erreichen wollen - und loslassen von Zielen die nix mit mir zu tun haben.
Um mich gesünder in Beziehungen zu verhalten muss ich nicht alle meine Ziele komplett loslassen. Es reicht, wenn ich zwischendurch meinen Ehrgeiz loslasse, mich selbst um meine Bedürfnisse kümmere und genieße was darüberhinaus eine Beziehung mir schenkt und selbst etwas aus freien Stücken schenke, einfach so. Die Leichtigkeit des Seins genießen und trotzdem noch für mich selbst Ziele haben, das darf auch eine selbstgewähle Berufung sein.
Zitat T.M.: Daher schrieb ich, daß Du dich mit ihm zu verwechseln scheinst. Deine spirituelle Entwicklung geschieht unabhängig von Deiner Situation. Sie ist die Entwicklung Deiner Seele: Du wendest Dich hin zu Gott. *jubel* Tue das aber für Dich. Und überlasse Gott, ob Dich das von Deinem Mann wegführt, oder ob es Dich zu ihm hinführt. Wenn Gott in Deinem Plan mitspielt, dann wird er vielleicht einen Engel schicken und Dein Mann wird sich ändern.
Ich hab mir vorgenommen, für die Gesundheit der Menschen die mir nahestehen zu beten, statt diese ändern zu wollen. Das brauche ich für mich, dann fällt es mir leichter loszulassen und diese Menschen das tun zu lassen, was sie tun wollen, wenn sich ein Familienmitglied selbst zerstören will, das ist nicht meins. Ich darf aber für die Gesundheit anderer Menschen beten. Gar nichts tun fällt mir schwer. Wenn ich bete, tu ich wenigstens etwas.
Spirituell entwickeln, das tu ich für mich und für meine Fähigkeit, Beziehungen einzugehen (auch Beziehungen auf Freundschafts- /Bekanntschafts- /Arbeitsebene etc. ). Es fällt mir leichter, mich so anzunehmen wie ich bin und mich dann auch so zu geben wie ich wirklich bin. Meditieren tut mir gut, weil ich dann Kraft sammeln kann und um Erkenntnisse bitten kann.
Parallel wird mein Leben interessanter und schöner, ich entdecke, dass das Leben so wie es ist einen Sinn hat. Auch dann wenn ich gerade nichts tue und nur das Leben genieße ist es gut so, ich muss nicht dauernd irgendetwas wollen oder tun, ich bin ok so wie ich bin, muss nix tun, das tut mir gut.
Zirtat T.M.: Spielt Gott aber seine Harfe nur für Dich, weil Du selber ja schon der Engel bist, den er an die Seite Deines Mannes gestellt hat: dann überlasse ebenfalls ihm (Gott, nicht Deinem Mann) die Entscheidung, wann er seinen Engel erst mal in eine Reinigungs- und Läuterungsphase schicken will, um ihn danach jemand Anderem an die Seite zu stellen.
Höre auf Deine innere Stimme. Jederzeit. Sie führt Dich zu Gott.(Predigtende. )
Meine innere Stimme als mein Ratgeber, das versuche ich schon lange. Das Problem ist, dass mein „ich will“ Ego lauter ist als meine innere Stimme. In mir steckt hartnäckig ein anerzogener Veränderungswille: ich muss mich verändern, nur dann werde ich gewertschätzt. Und weil ich schon dabei bin mich zu verändern, mich nicht lassen kann wie ich bin, kann ich auch andere nicht lassen wie sie sind. Aus Mitgefühl „will“ ich andere vor ihrem Schicksal bewahren. Ich habe erkannt dass das der falsche Weg ist, dass das weder mir noch andern gut tut. Dagegen kämpfe ich an. Weil ich mich aber nicht selbst bekämpfen kann ohne mir zu schaden gibt es dafür nur eine Lösung: es anzunehmen und dann loszulassen. Genau deshalb habe ich den Wunsch mein Ego öfter loszulassen, gerade soviel, dass ich meine innere Stimme wieder hören kann und tun kann was stimmig ist.
Zitat:
Zitat von TK
(...)Ich versuche Machtkämpfen aus dem Weg zu gehen indem ich mich kurz zurückziehe, wenn auf beiden Seiten die Emotionen hochkoche. Ich kann meine hochkochenden Emotionen wegatmen, das geht, manchmal wird es aber gefährlich, wenn mein Mann die Kontrolle verliert, dann muss ich aus der Situation raus.
Zitat T.Maus: aha, das ist natürlich eine vollkommen andere Situation. Wenn es um Kontrollverlust geht, dann droht ja sogar Gewalt, bzw. passiert sie. *im ohr juck* Ich fragte ja schon oben, wie sich das Sauersein genauer äußert. Wie ist es denn mit dem Kontrollverlust? Wie äussert sich der denn?
Überschüssige Energie loswerden wollen mit Verlust von Achtsamkeit. Beispiel: nach einem verlorenen Match Tennisschläger mit voller Kraft auf den Boden knallen, der Gegenstand schlittert meterweit über den Boden, harmlos solange man/frau außer Reichweite ist.
Wenn ich jemanden gut kenne, weiß ich die Frühwarnzeichen (Anzeichen für nach oben gekommene, vorher verdrängte Sauerheit) zu deuten und kann mich rechtzeitig zurückziehen oder stop sagen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, wenn ich absolute Sicherheit haben will, müsste ich unter einer Glaskuppel leben. Ich wünsche mir gelassener damit umzugehen, wenn jemand emotional aufgewühlt ist, da bin ich noch zu dünnhäutig. Die einzige Lösung für mich ist dann, mich physisch oder durch Atemtechnik zurückzuziehen, Abstand zu halten.
Zitat TKatze: Du hast recht, dass wir voneinander abhängig sind. Du hast unrecht, wenn du sagst, wir würden uns nicht lieben.
Zitat T.Maus.: Fazit für mich nach dem Lesen und Schreiben: Geh weg da.
Zitat T.K.: Ich liebe ihn zu sehr und habe noch zuviel Hoffnung. Ich weiß nicht, ob ich eine Lösung finde, ich werde es noch eine Weile probieren.
Zitat T. Maus: Ja, und ich wünsche Dir dabei Achtsamkeit für Deinen Atem.
Danke!
Zitat von TK : Es liegt an mir herauszufinden, was ich brauche und an mir, mein Verhalten zu ändern. Wenn ich konsequent nach mir und meiner Verantwortung für mich und meinen Grenzen gucke und bezüglich der Beziehung weniger mache, dafür aber meinen Mann auf Augenhöhe einbeziehe, wird sich alles von selbst ergeben.
Zitat T.Maus: Aber nur, wenn er das auch will: auf Augenhöhe mit Dir kommen. Du kannst andere Menschen nicht durch Dein eigenes Verhalten verändern, glaub's mir. (...) Man muß halt aufpassen, daß man sich für sich selber entwickelt und nicht für einen anderen Menschen...
Persönlichkeitsentwicklung geht in Beziehungen dann schneller, wenn man sich ganz bewusst macht, was man tut. Wichtig ist, ganz bewusst mit sich umgehen: was mach ich da, will ich das wirklich. Es reicht nicht, das einmal zu entscheiden, die Entscheidung muss ich immer wieder neu treffen, jeden Tag aufs Neue, bewusst: was tu ich da und will ich das.
Momentan kann ich sagen: ja, ich will momentan in dieser Beziehung sein und herausfinden, was ich hier zu lernen habe - und es ist wertvoll, was ich gerade lerne. Wie sich alles entwickeln wird, weiß ich nicht, das wird sich zeigen. Momentan ist es stimmig für mich, hier zu sein.
Viele Grüße
Träumende Katze
Zitat T.Maus: Was genau gibst Du? Es ist wichtig, das heraus zu finden, weil Du dadurch ja Deine Energie immer verlierst. Du mußt also eine gesündere Art zu Geben finden. (Nähe - Distanz)
Was ich tue, ist weniger das Problem, sondern der unbewusste Gedanke hinter dem Geben, das Motiv, z.B. dass sich durch mein Geben irgendetwas verändert. Wenn mein Geben mit der unbewussten Erwartung verbunden ist, dass sich durch mein Geben etwas zum Positiven verändert, wird mein Ehrgeiz geweckt - und dann mach ich zuviel. Mein Ziel ist es also, meinem Ehrgeiz kein Futter mehr zu geben. Das geht indem ich konsequent nur dann gebe, wenn ich damit meine Grenzen nicht überschreite, in Kontakt mit meinen Bedürfnissen bin, dann kann ich aus Freude geben, dann „brauche“ ich keine Gegenleistung. Das erfordert auch, die Situation zu akzeptieren und andererseits meine Grenzen und Bedürfnisse genau zu kennen, damit ich mir meine Bedürfnisse selbst erfüllen kann. Wenn ich Verantwortung für meine (!) Bedürfnisse und Grenzen übernehme, kann ich frei geben, ohne einen Ausgleich zu erwarten. Was ich mir für andere wünsche (Gesundheit und Wohlbefinden) kann ich delegieren, indem ich bete... dann kann ich geben ohne dass mein Geben gleich irgendwas positiv verändern muss. Wenn ich auf meine Grenzen achte, bewusst und achtsam dann gebe, wenn ich spüre - es passt jetzt, dann kann ich geben einfach aus einer inneren Freude heraus, um andern und mir eine Freude zu machen, einfach so. Und wenn ich direkt mit dem Geben aufhöre, wenn ich merke, hoppla, es wird mir zuviel, dann überfordert es mich nicht.
Zitat T.Maus: Ich denke er ist schon sauer, weißt Du. Er ist ganz einfach in sich drin sauer, unabhängig von Dir. Das wird Teil seiner Krankheit sein, ich nenne das jetzt ganz einfach im Folgenden mal "Lebenserkrankung". Worauf bist jetzt Du selber nochmal genau sauer? Auch Du wirst ein Sauersein in Deinem Leben eingesammelt haben - z.B. wirst Du sauer auf Deine Familie und ihre Verhaltensweisen, wenn ich Dich richtig verstehe. Ihnen sind ihre Verhaltensweisen unbewußt, Dir sind sie bewußter. Ich denke Du mußt das in Dir drin noch mehr loslassen, daß Du sauer warst darüber, wie Dein Leben verlaufen ist und wie es verläuft. Wenn Du dich damit entspannst, mit Deinem eigenen Leben, dann dürfte eine Milde eintreten, die dauerhaft ist. Nachgiebig sein mit sich selbst in einer vor dem Verhalten gelegenen Stufe. Rückblickend und sich bewußt seiend, daß das mal war.
Ich bin nicht die Ursache, es ging ihm ja nie wirklich gut. Und mir geht es auch nicht wirklich gut. Wenn man sich das so bildlich vorstellt, ist es relativ leicht, Auslöser eines „ich bin sauer“-Ausbruchs zu werden und selbst instabil dieser Situation gegenüberzustehen. Es hat nur teilweise was mit mir zu tun, wenn jemand sauer aus seinem Innern heraus ist, das so gut es geht verdrängt und ich bin nur ein Auslöser, der diese Sauerheit von innen nach außen rauslöst. Keine Schuldgefühle mehr. Mein Ziel ist jetzt: bewusst gucken: ok, jemand will was von mir, ich kann das nicht geben, jemand ist sauer, was macht das mit mir, bin ich vielleicht auch selbst sauer, aus meinem innern heraus und will das nicht sehen? Kann ich das so akzeptieren, es ist halt so, und mich dann einfach gut um mich kümmern ? Was will ich eigentlich selbst, wenn ich die Verantwortung für meine Gefühle übernehme. Und dann kann ich überlegen, ob ich die Situation nicht einfach annehmen, meine Gefühle zur Situation annehmen und anschließend loslassen kann. Und dann erst, wenn das innerlich geklärt ist, tun was am stimmigsten ist.
Zitat T.Maus: Bezüglich der Entspannungstechniken will ich einen anderen Blickwinkel einfügen: den der Anspannungstechniken. Anspannung muß der Entspannung innegelegen sein, sonst entsteht kein einheitlicher Tonus, kein Eutonus. Man schwingt folglich stets hin und her.Ist etwas zu angespannt, neigt man dazu, mit Entspannung zu manipulieren. Was aber eigentlich helfen würde, ist eine Aktivierung des angespannten Bereiches. Die Energie muß "verbraucht" werden, statt herabreguliert.Wenn ein Mann sauer ist, kann man diese Energie nicht herabmanipulieren.
Sehr interessant - (eigene Erfahrung?). Mit Entspannung auf zuviel Energie reagieren - es gibt Menschen die sich hinlegen wenn ihr Körper eigentlich Signale sendet, dass jetzt körperliche Bewegung guttun würde, das trifft es, glaube ich. Manchmal ist einfach zuviel Energie da und die möchte gerne verbraucht werden. Viele Menschen können mit dieser starken Energie nicht umgehen und denken, die muss jetzt irgendwie weg, schnell weg damit. Mann oder Frau muss diese überschießende Energie aber nicht explosionsartig sofort verbrauchen - man oder frau kann diese Energie im Zaum halten, mit dem Atem, und nach kurzem Überlegen so verbrauchen, wie es einem jetzt am besten passt. Dann wird man von dieser Energie nicht überwältigt sondern kann in Ruhe überlegen, was mach ich jetzt damit. Es gibt sogar Übungen, mit denen man diese Energie innerhalb des Körpers lenken kann. Doch egal was man tut - die Energie ist da und will verbraucht werden, früher oder später.
Zitat T.M. Sie wird stets da sein, und dann kann man sich wie ein Schatten um ihn herumbewegen, oder man wird sie zu spüren bekommen. Man muß überlegen: will man zu einem Schatten werden? Will man sich soweit zurückfahren in der eigenen Bedürfnis-Befriedigung und -entwicklung, daß man quasi nicht mehr sichtbar ist? Für sich selbst?
Zukünftig mache ich das anders. Erstens Verantwortung für meine eigenen Gefühle übernehmen - meine Gefühle annehmen - es ist meins was sich fühle. Zweitens und Drittens (je nach Situation) mich um meins selber kümmern, mich nicht zurücknehmen sondern tun was für mich jetzt richtig und stimmig ist, ggf. eine Auszeit nehmen, meine Gefühle erklären, so geht es mir jetzt - und mich dann gut um mich selbst kümmern - jeder ist für seine Bedürfniserfüllung selbst verantwortlich.
Richtig und wichtig finde ich, es zu versuchen. Sich hinzusetzen, über die eigenen Beweggründe, an diesem Drama teilzuhaben, nachzudenken.
Wenn ich mich ganz bewusst mit meinen Gefühlen (Liebe, Angst, Trauer, Wut etc.) und Bedürfnissen (ich möchte gesund sein und mich wohlfühlen) auseinandersetze, lerne ich Puzzlestück für Puzzlestück, gesund mit mir und andern in einer Beziehung umzugehen.
Zitat T.M. Aber wenn eine Person in einer Beziehung ihr Verhalten so ändert, wie Du es in Erwägung ziehst (Gott und so weiter), dann ist schon ein Verschwinden der Person in einen grösseren Erlebniszusammenhang erkennbar, das entsteht, weil die Realität so schrecklich ist.
Ist die Realität schrecklich für mich? Eher anstrengend, erschöpfend. In meinem Alltag gibt es ein Ungleichgewicht, das ich versuche auszubalancieren. Was ich weniger brauche ist ehrgeiziges Wollen, was ich mehr brauche ist achtsames Sein, das einfach mit dem Tag mitfließt und trotzdem noch eigene Ziele hat. Es ist eine Frage der Dosierung. Was ich brauche ist Balance zwischen fließendem Sein und eigene Ziele erreichen wollen - und loslassen von Zielen die nix mit mir zu tun haben.
Um mich gesünder in Beziehungen zu verhalten muss ich nicht alle meine Ziele komplett loslassen. Es reicht, wenn ich zwischendurch meinen Ehrgeiz loslasse, mich selbst um meine Bedürfnisse kümmere und genieße was darüberhinaus eine Beziehung mir schenkt und selbst etwas aus freien Stücken schenke, einfach so. Die Leichtigkeit des Seins genießen und trotzdem noch für mich selbst Ziele haben, das darf auch eine selbstgewähle Berufung sein.
Zitat T.M.: Daher schrieb ich, daß Du dich mit ihm zu verwechseln scheinst. Deine spirituelle Entwicklung geschieht unabhängig von Deiner Situation. Sie ist die Entwicklung Deiner Seele: Du wendest Dich hin zu Gott. *jubel* Tue das aber für Dich. Und überlasse Gott, ob Dich das von Deinem Mann wegführt, oder ob es Dich zu ihm hinführt. Wenn Gott in Deinem Plan mitspielt, dann wird er vielleicht einen Engel schicken und Dein Mann wird sich ändern.
Ich hab mir vorgenommen, für die Gesundheit der Menschen die mir nahestehen zu beten, statt diese ändern zu wollen. Das brauche ich für mich, dann fällt es mir leichter loszulassen und diese Menschen das tun zu lassen, was sie tun wollen, wenn sich ein Familienmitglied selbst zerstören will, das ist nicht meins. Ich darf aber für die Gesundheit anderer Menschen beten. Gar nichts tun fällt mir schwer. Wenn ich bete, tu ich wenigstens etwas.
Spirituell entwickeln, das tu ich für mich und für meine Fähigkeit, Beziehungen einzugehen (auch Beziehungen auf Freundschafts- /Bekanntschafts- /Arbeitsebene etc. ). Es fällt mir leichter, mich so anzunehmen wie ich bin und mich dann auch so zu geben wie ich wirklich bin. Meditieren tut mir gut, weil ich dann Kraft sammeln kann und um Erkenntnisse bitten kann.
Parallel wird mein Leben interessanter und schöner, ich entdecke, dass das Leben so wie es ist einen Sinn hat. Auch dann wenn ich gerade nichts tue und nur das Leben genieße ist es gut so, ich muss nicht dauernd irgendetwas wollen oder tun, ich bin ok so wie ich bin, muss nix tun, das tut mir gut.
Zirtat T.M.: Spielt Gott aber seine Harfe nur für Dich, weil Du selber ja schon der Engel bist, den er an die Seite Deines Mannes gestellt hat: dann überlasse ebenfalls ihm (Gott, nicht Deinem Mann) die Entscheidung, wann er seinen Engel erst mal in eine Reinigungs- und Läuterungsphase schicken will, um ihn danach jemand Anderem an die Seite zu stellen.
Höre auf Deine innere Stimme. Jederzeit. Sie führt Dich zu Gott.(Predigtende. )
Meine innere Stimme als mein Ratgeber, das versuche ich schon lange. Das Problem ist, dass mein „ich will“ Ego lauter ist als meine innere Stimme. In mir steckt hartnäckig ein anerzogener Veränderungswille: ich muss mich verändern, nur dann werde ich gewertschätzt. Und weil ich schon dabei bin mich zu verändern, mich nicht lassen kann wie ich bin, kann ich auch andere nicht lassen wie sie sind. Aus Mitgefühl „will“ ich andere vor ihrem Schicksal bewahren. Ich habe erkannt dass das der falsche Weg ist, dass das weder mir noch andern gut tut. Dagegen kämpfe ich an. Weil ich mich aber nicht selbst bekämpfen kann ohne mir zu schaden gibt es dafür nur eine Lösung: es anzunehmen und dann loszulassen. Genau deshalb habe ich den Wunsch mein Ego öfter loszulassen, gerade soviel, dass ich meine innere Stimme wieder hören kann und tun kann was stimmig ist.
Zitat:
Zitat von TK
(...)Ich versuche Machtkämpfen aus dem Weg zu gehen indem ich mich kurz zurückziehe, wenn auf beiden Seiten die Emotionen hochkoche. Ich kann meine hochkochenden Emotionen wegatmen, das geht, manchmal wird es aber gefährlich, wenn mein Mann die Kontrolle verliert, dann muss ich aus der Situation raus.
Zitat T.Maus: aha, das ist natürlich eine vollkommen andere Situation. Wenn es um Kontrollverlust geht, dann droht ja sogar Gewalt, bzw. passiert sie. *im ohr juck* Ich fragte ja schon oben, wie sich das Sauersein genauer äußert. Wie ist es denn mit dem Kontrollverlust? Wie äussert sich der denn?
Überschüssige Energie loswerden wollen mit Verlust von Achtsamkeit. Beispiel: nach einem verlorenen Match Tennisschläger mit voller Kraft auf den Boden knallen, der Gegenstand schlittert meterweit über den Boden, harmlos solange man/frau außer Reichweite ist.
Wenn ich jemanden gut kenne, weiß ich die Frühwarnzeichen (Anzeichen für nach oben gekommene, vorher verdrängte Sauerheit) zu deuten und kann mich rechtzeitig zurückziehen oder stop sagen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, wenn ich absolute Sicherheit haben will, müsste ich unter einer Glaskuppel leben. Ich wünsche mir gelassener damit umzugehen, wenn jemand emotional aufgewühlt ist, da bin ich noch zu dünnhäutig. Die einzige Lösung für mich ist dann, mich physisch oder durch Atemtechnik zurückzuziehen, Abstand zu halten.
Zitat TKatze: Du hast recht, dass wir voneinander abhängig sind. Du hast unrecht, wenn du sagst, wir würden uns nicht lieben.
Zitat T.Maus.: Fazit für mich nach dem Lesen und Schreiben: Geh weg da.
Zitat T.K.: Ich liebe ihn zu sehr und habe noch zuviel Hoffnung. Ich weiß nicht, ob ich eine Lösung finde, ich werde es noch eine Weile probieren.
Zitat T. Maus: Ja, und ich wünsche Dir dabei Achtsamkeit für Deinen Atem.
Danke!
Zitat von TK : Es liegt an mir herauszufinden, was ich brauche und an mir, mein Verhalten zu ändern. Wenn ich konsequent nach mir und meiner Verantwortung für mich und meinen Grenzen gucke und bezüglich der Beziehung weniger mache, dafür aber meinen Mann auf Augenhöhe einbeziehe, wird sich alles von selbst ergeben.
Zitat T.Maus: Aber nur, wenn er das auch will: auf Augenhöhe mit Dir kommen. Du kannst andere Menschen nicht durch Dein eigenes Verhalten verändern, glaub's mir. (...) Man muß halt aufpassen, daß man sich für sich selber entwickelt und nicht für einen anderen Menschen...
Persönlichkeitsentwicklung geht in Beziehungen dann schneller, wenn man sich ganz bewusst macht, was man tut. Wichtig ist, ganz bewusst mit sich umgehen: was mach ich da, will ich das wirklich. Es reicht nicht, das einmal zu entscheiden, die Entscheidung muss ich immer wieder neu treffen, jeden Tag aufs Neue, bewusst: was tu ich da und will ich das.
Momentan kann ich sagen: ja, ich will momentan in dieser Beziehung sein und herausfinden, was ich hier zu lernen habe - und es ist wertvoll, was ich gerade lerne. Wie sich alles entwickeln wird, weiß ich nicht, das wird sich zeigen. Momentan ist es stimmig für mich, hier zu sein.
Viele Grüße
Träumende Katze