Schwierige Beziehung = wichtige Lernbeziehung?

träumendeKatze;3293112 schrieb:
Hallo Malve,

Meinst du damit, ich hätte zu o.g. Frage einfach "JA" schreiben können, ohne Begründung? Was hättest du geschrieben?

Herzliche Grüße
T.K.


Nicht JA, Katze. Die Frage war ja: Und um dich selbst zu lieben, musst du was über mich wissen?

Die Frage ist ganz einfach, ob du wirklich etwas über mich wissen muss, um mich selbst zu lieben. Denn die Selbstliebe ist weniger von diesem Kopf- und Vergangenheitswissen abhängig, denn von der Selbst- Wahrnehmung, und die ist immer Jetzt.

Ich habe mich übrigens wegen der Frage von Auch eingeklinkt, die ja war:
Schon mal daran gedacht, dass es gar keine Wahrheit über sich gibt, die verstanden werden muss?

Deine Antwort begann mit dem Weisen alten Mann...post220, ob du aber schon mal darüber nachgedacht hast, hast du Auch nicht mitgeteilt. ;)
 
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träumendeKatze;3293112 schrieb:
Hallo Malve,





Meinst du damit, ich hätte zu o.g. Frage einfach "JA" schreiben können, ohne Begründung? Was hättest du geschrieben?

Herzliche Grüße
T.K.

Nee, einfach das Was in der Frage von Malve beantworten (für dich allein).
 
träumendeKatze;3292207 schrieb:
Was hilft dir dabei, zu erkennen, dass du so sein darfst, wie du gerade bist?
also meistens denke ich wohl so etwas wie "doch, ich will das und darf das jetzt sein". Und dann atme ich aus, weil ich merke, daß ich Luft in mir drinbehalten hatte. Der Tonus senkt sich, könnte man sagen. Ganz allgemein, durch das Erlauben.

Und diese niedrigere Spannung versuche ich dann z.B. durch das Achten auf die Atmung über einen längeren Zeitraum beizubehalten.

hm und ich beobachte zusätzlich dann immer, daß die geistige Anspannung auch körperlich vorhanden war und daß ich z.B. die Nackenmuskulatur nicht entspannt hatte. Ich lasse also auch körperlich bewußt etwas los, damit auch mein Gehirn nochmal spürt: jetzt ist losgelassen. Und dann bemerke ich meist in mir so etwas wie den Gedanken "so ist's richtig". Weil's sich dann so anfühlt.

Bis das aber so nicht ist, bin ich unzufrieden. :) Da geht's mir wie Dir. Ich habe mir angewöhnt, meine Ansprüche an mich selber ernst zu nehmen und sie nicht mehr herumter zu regulieren. Ich habe das Ziel immer im Fokus und bemerke die Teilschritte eher, als daß ich sie aktiv gehen müßte. Daß ich am Ziel ankommen will ist eine ausreichende Motivation für mich, daß Teilschritte entstehen. Hab ich festgestellt. Andere müssen Teilschrittchen für Teilschrittchen gehen, weil sie an sich zweifeln und so weiter. Weil sie lernen müssen, daß sie etwas erreichen können, das sie wollen. Das weiß ich aber schon, für Vieles. Jeder ist da anders, jeder muß sich etwas anderes erlauben.

lg
 
träumendeKatze;3292235 schrieb:
"Mit dem Innehalten hab ich in der Tat Schwierigkeiten, das kommt mir immer wie Stillstand vor."
Also ich finde Stillstand herrlich. Was stört Dich daran? Übrigens bewegt sich ja doch immer irgendetwas, wenn man z.B. bedenkt, daß der Darm weiter verdaut, das Herz weiter schlägt, und daß auch das Gehirn noch tut, was es tut, aber auf einer Ebene, die wir nicht bemerken. Auch die Atmung geht noch. Es gibt also im Grunde ja gar keinen Stillstand, alles ist immer in Bewegung, wenn man's genau nimmt.

Aber das Gefühl des Stillstandes, das finde ich unbeschreiblich herrlich. Die grosse weite offene Leere. Ich liebe das! Da entsteht in mir ganz von alleine ein natürlicher grosser Frieden.


Eigentlich habe ich alle Zeit der Welt, wenn ich bedenke, dass ich mittlerweile an Wiedergeburt glaube (lol).:banane:
Mit der Umsetzung (also nicht verschieben auf übermorgen, sondern mir vernünftiges Tagespensum zugestehen) habe ich noch Schwierigkeiten. :rolleyes:
hm, das ist vielleicht auch das Problem mit dem Glauben an die Wiedergeburt, daß man daher so manches verschiebt, was man auch sofort erledigen könnte, damit man es später nicht mehr machen muß. :)

Eigentlich wäre also praktischer zu glauben, daß gleich das Ende der Welt kommt, wenn man vorankommen will. Denn dann muß man ja schneller machen.

Aber auf der anderen Seite: wie will man bemerken, was wirklich vor sich geht, wenn man nicht vorher zur Ruhe kommt? Man muß doch erst mal leer sein, geistig, damit man dann bemerken kann, was man wahrnimmt. Ansonsten glotzt man, schnauft man, betatscht und überhört man das Wunder, was einem die Sinne tatsächlich in jedem Augenblick bieten.

Und für dieses Zur-Ruhe-Kommen ist der Glaube an Wiedergeburt nun wieder förderlich. Der Buddhismus kommt ja sowieso am Ehesten mit der Botschaft daher: Ruhe, Frieden. Im Christentum ist es eher "Ruhe in Frieden", und das macht Lebende vielleicht etwas hektisch. :D

Mein Therapeut sagt, ich brauche mehr innere und äußere Ordnung, damit ich nicht ruhelos hin- und herspringe zwischen erstrebenswerten Zielen, eine Art inneren Organisator, der mein Ego einerseits beschäftigt, andererseits aber auch daran hindert, zuviel auf einmal machen zu wollen.
Ich brauche einen geordneten, achtsamen Tagesablauf mit kleinen moderaten Zwischenzielen und der Erkenntnis: das genügt.
Herzliche Grüße
T.K.
hm, dann ist es ja auch vom Tempo abhängig, welches Du lebst, ob Du Achtsamkeit empfindest. Hat Dich das Wort "Entschleunigung" schon mal begeistert? :)

lg,
Trixi Maus
 
also meistens denke ich wohl so etwas wie "doch, ich will das und darf das jetzt sein". Und dann atme ich aus, weil ich merke, daß ich Luft in mir drinbehalten hatte. Der Tonus senkt sich, könnte man sagen. Ganz allgemein, durch das Erlauben.

Und diese niedrigere Spannung versuche ich dann z.B. durch das Achten auf die Atmung über einen längeren Zeitraum beizubehalten.

hm und ich beobachte zusätzlich dann immer, daß die geistige Anspannung auch körperlich vorhanden war und daß ich z.B. die Nackenmuskulatur nicht entspannt hatte. Ich lasse also auch körperlich bewußt etwas los, damit auch mein Gehirn nochmal spürt: jetzt ist losgelassen. Und dann bemerke ich meist in mir so etwas wie den Gedanken "so ist's richtig". Weil's sich dann so anfühlt.

Bis das aber so nicht ist, bin ich unzufrieden. :) Da geht's mir wie Dir. Ich habe mir angewöhnt, meine Ansprüche an mich selber ernst zu nehmen und sie nicht mehr herumter zu regulieren. Ich habe das Ziel immer im Fokus und bemerke die Teilschritte eher, als daß ich sie aktiv gehen müßte. Daß ich am Ziel ankommen will ist eine ausreichende Motivation für mich, daß Teilschritte entstehen. Hab ich festgestellt. Andere müssen Teilschrittchen für Teilschrittchen gehen, weil sie an sich zweifeln und so weiter. Weil sie lernen müssen, daß sie etwas erreichen können, das sie wollen. Das weiß ich aber schon, für Vieles. Jeder ist da anders, jeder muß sich etwas anderes erlauben.

lg

irgend wie erinnerst du mich an einen film -
wie hieß der bloß?

war die geschichte des patienten, der seinem psychiater in den urlaub nachreist.
der psychiater hatte ihm gesagt - immer nur kleine schritte gehen.

am ende stellt sich heraus, dass der psychiater genau so patient war, wie der patient.....

aber ganz ehrlich -
im realen leben würden mich beide nerven. :lachen:
 
träumendeKatze;3292997 schrieb:
Hallo Malve,

Ich konnte früher nur DEN Teil meiner Persönlichkeit lieben, den ich laut meiner Familie lieben durfte.
Ein Teil meiner Persönlichkeit war gewissermaßen "verboten", es waren nicht nur schlechte Eigenschaften - es gab Eigenschaften an mir, die konnte meine Familie nicht anerkennen, die waren mir verboten.

Ich versteckte einen Teil meiner Persönlichkeit, damit ich Liebe von meiner Familie bekam. Ich war eine Fassade. Diese Fassade wurde geliebt und diese Fassade "durfte" ich auch lieben.
Ich war nur ein halber Mensch. Ich entwickelte psychosomatische Symptome, schon als Baby.
Meine Fassade zeigte ein krankes liebes nettes angepasstes braves Kind.
Der Rest meiner Persönlichkeit war mir verboten, der gesunde aggressive Teil war mir verboten, stattdessen wurde ich krank.
Mit allen Regeln der Kunst wurde die Krankheit kuriert, als ich in die Pubertät kam wurde ich organisch geheilt, konnte diesen kraftvollen gesunden aggressiven Teil, der zum Vorschein kam aber nicht lieben. Ich hasste diesen Teil meiner Persönlichkeit, ich wurde depressiv und wollte nicht mehr leben, weil ich die kindliche Fassade, das brave kranke angepasste Kind nicht mehr hatte und mit dem ungeliebten Teil konfrontiert war, den ich nicht lieben konnte.

Seit Jahren arbeite ich daran, meine GANZE Persönlichkeit anzuerkennen, nicht nur den erlaubten Teil.

Verstehst du nun, warum ich mich nur lieben kann, wenn ich mich GANZ kenne, nicht nur halb? Ich wäre beinahe an meiner fehlenden Selbstliebe gestorben - einmal mit 3,5 Jahren (da wäre ich beinah erstickt) und einmal mit 20 Jahren (da wollte ich nicht mehr leben).

Eines weiß ich: nie wieder will ich einen Teil von mir verneinen und hassen.
Alles was in meiner Persönlichkeit steckt gehört zu mir, egal wie andere darüber denken.
Nur wenn ich mich komplett anerkenne (nicht nur halb) kann ich mich lieben - wenn ich nur 50% von mir liebe, hasse ich die andern 50%.
Nur wenn ich mich ganzherzig liebe, kann ich mich wirklich lieben, ganzherzig ohne wenn und aber.

Ganzherzliche Grüße
T.K.
Super, da kann ich mich jetzt auch nochmal drin wiederfinden. Danke Dir! Wiederum bewundernswert, wie klar Du den Mangelzustand beschreibst und wie dann das Umgehen damit zu einem Teil des Lebens wurde.

@Auch: das meint ich mit "wie kommst Du dazu, zu wissen, welche Form von Offenheit für jemand anderen die richtige ist?"

lg
 
irgend wie erinnerst du mich an einen film -
wie hieß der bloß?

war die geschichte des patienten, der seinem psychiater in den urlaub nachreist.
der psychiater hatte ihm gesagt - immer nur kleine schritte gehen.

am ende stellt sich heraus, dass der psychiater genau so patient war, wie der patient.....

aber ganz ehrlich -
im realen leben würden mich beide nerven. :lachen:
Aber mein Anlaß ist nicht die Diagnose, sondern das Herausfinden des "gesunden Weges". Daher beobachte ich am ehesten aus psychohygienischen Gründen so akkurat, damit meine Psyche nicht mein Soma erfaßt und ich am Ende mal wieder, bloß weil ich einen Teil in mir aktiv werden lasse, Symptome bekomme. Das führt mich nämlich wie ich weiß rasant in Richtungen, in die ich lieber gar nicht will. :)
 
Aber mein Anlaß ist nicht die Diagnose, sondern das Herausfinden des "gesunden Weges". Daher beobachte ich am ehesten aus psychohygienischen Gründen so akkurat, damit meine Psyche nicht mein Soma erfaßt und ich am Ende mal wieder, bloß weil ich einen Teil in mir aktiv werden lasse, Symptome bekomme. Das führt mich nämlich wie ich weiß rasant in Richtungen, in die ich lieber gar nicht will. :)

du unterdrückst also anteile von dir, weil du sie nicht aktiv werden lassen möchtest?

nun - das hat der typ in dem film nicht getan -

und - er wurde letztlich dafür von allen geliebt.

aber - es geht hier nicht um dich.

deine eigenen probleme kannst du doch gerne in einem eigenen thread behandeln - lassen.

oder?
 
du unterdrückst also anteile von dir, weil du sie nicht aktiv werden lassen möchtest?

nun - das hat der typ in dem film nicht getan -

und - er wurde letztlich dafür von allen geliebt.

aber - es geht hier nicht um dich.

deine eigenen probleme kannst du doch gerne in einem eigenen thread behandeln - lassen.

oder?
nein, ich unterdrücke nichts in mir, ich kontrolliere mich, und zwar das in mir, was mir selber schadet. Ich "manage" mich und mein Leben und die Zeit, die ich habe. Und das kreativ. Nicht mehr. :)
 
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nein, ich unterdrücke nichts in mir, ich kontrolliere mich, und zwar das in mir, was mir selber schadet. Ich "manage" mich und mein Leben und die Zeit, die ich habe. Und das kreativ. Nicht mehr. :)

'managen' hat aber nicht wirklich was mit geschehen lassen - mit loslassen zu tun - oder?

na - du sagst ja selbst - du kontrollierst dich.....

was würde denn schreckliches geschehen, wenn du dich nicht mehr kontrollierst?
 
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