Ereschkigal schrieb:
schön wenn sich damit jemand auskennt. Ich lektoriere nur und manche Sachverhalte sind mir auch neu. Ich habe nur aufgeschrieben, was ich in dem Manuskript und dem Buch von Robert Kowalski und Calvin Ezrin: Die Stoffwechselfalle gelesen habe.
Ich wollte Dich auch nicht persönlich angreifen - ich hab schon verstanden, daß Du nur die Inhalte wiedergibst.
Ereschkigal schrieb:
Außerdem habe ich versucht diese Dinge verkürzt darzulegen, wenn ich etwas verkehrt verstanden habe, bin ich froh, wenn ich fachkundig korrigiert werde.
"In der Kürze liegt die Würze" ist in vielen Gebieten richtig, wenn dadurch allerdings falsche Schlüsse gezogen werden, ist es halt nicht mehr so fein. So einfach wie möglich, aber nicht einfacher (Einstein) trifft es ganz gut - ist aber verdammt schwierig (siehe meine Postings).
Ereschkigal schrieb:
" Der Typ-II-Diabetiker oder der nichtinsulinabhängige Diabetes (früher als Altersdiabetis bekannt) ist eng mit Fettleibigkeit verbunden. " Ich habe es dann wie oben verkürzt als These aufgeschrieben.
Dieser Satz ist so wie er da steht korrekt. Aber nicht die Fettleibigkeit ist das Problem sondern das Verhalten, das zur Fettleibigkeit führt.
Ereschkigal schrieb:
Könntest Du das ganze nochmal erklären mit Diabetis II und dem Absterben der Langhalschen Drüsen und dem Glykagon / Insulin Produktion.
Langerhans´sche Zellen sind Zellbereiche innerhalb der Bauchspeicheldrüse, die Glucagon und Insulin ausschütten. Sie werden wiederum in 3 unterschiedliche Zellverbände unterteilt. Egal. Insulin wirkt auf Zellrezeptoren als Stimulator zur Aufnahme von Kohlehydraten. Glucagon hemmt die Aufnahme von Kohlehydraten an den Zellrezeptoren. Über den Blutzuckerspiegel sowie vermutlich mehrere hormonelle Regelkreise wird die Ausschüttung der beiden gesteuert. Es funktioniert in etwa so (sehr vereinfacht): Messwert Blutzucker übersteigt Sollwert. Bauchspeicheldrüse bekommt Kommando zum Ausschütten von Insulin. Via Insulin in der Blutbahn saugen die Zellen den Zucker des Blutes in sich auf. Irgendwann sinkt der Blutzuckerspiegel, weil ja die Zellen den Zucker aufgesaugt haben. Jetzt bekommt die Bauchspeicheldrüse den Befehl, Glucagon auszuschütten, damit die Zellen den Zucker nicht mehr aufsaugen. Insulin und Glucagon wirken auch in der Leber - dort wird Zucker je nach Hormon entweder umgebaut in lange Zuckerketten zur Speicherung oder eben diese Ketten werden aufgelöst, um den Blutzuckerspiegel zu heben. Bei der Diabetes II sind die Langerhans´schen Inselzellen nicht mehr in der Lage, die Ausschüttungsmengen, die benötigt würden, zu produzieren. Aus westlicher Sicht wird bei Typ II solange wie möglich, die Zuckeraufnahme im Darm blockiert (Tabletten-Einnahme) - wenn das nicht mehr reicht, wird via Spritzen (Insulin würde im Magen zerstört werden) Insulin zugeführt und somit der Insulin-Haushalt mehr oder weniger geregelt. Bekannte Nebenwirkung des gespritzten Insulins ist häufig das aufschwämmen des Körpers. Die Fettleibigkeit nimmt zu (Adipositas).
Ereschkigal schrieb:
Was ich auch noch wichtig finde, ist das die Süßstoffe (sind es nur bestimmte oder alle?) auch auf das Insulin/Glykagon einwirken. Kannst Du das genauer erklären.
Der Regelkreis nimmt an, daß die Süßstoffe Zucker sind, die Bauchspeicheldrüse wirft Insulin aus. Jetzt ist das aber gar kein Zucker, der Blutzuckergehalt steigt gar nicht, die Zellen nehmen aber den Zucker aus dem Blut auf. Dadurch muss sofort wieder Glucagon nachgeschossen werden um ein Abfallen unter den kritischen Wert zu verhindern. Das stresst die Langerhans´schen Inselzellen bis zum erbrechen. Eine Zeit lang halten sie das ohne Probleme durch - aber irgendwann kündigen Sie --> Diabetes II.
. Soweit eine Theorie, die allerdings nach meinem Wissensstand noch nicht letztgültig bewiesen ist.
Ereschkigal schrieb:
Es freut mich ja richtig, daß ich hier einen Fachmann zum Fragen stellen habe. Denn manche Dinge des Buches, das ich lektoriere kommen mir ungenau vor.
Sorry, aber Fachmann bin ich leider keiner, aber ein bischen Wissen hat sich im Laufe der Zeit angehäuft.
Liebe Grüße
Bernhard