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was wäre wenn,...?
das ergibt keine antwort.
geh einen
trinken.
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hallo an alle und hallo ahkamelie, ich habe entschieden, mir einmal Deine oben zitierten Worte zum Anlass zu nehmen für einen weiterführenden Gedankengang, als ich ihn bisher formuliert hatte.
ich kenne es so: früher war Schule zum lernen da. Man ging da hin und bekam Unterricht, verstand das Erzählte oder auch nicht und bekam dann eine Note. Und damit war man es zufrieden, denn es regelte im Grunde die schulische Laufbahn eines Menschen. Entweder man wurde Akademiker oder man wurde Techniker oder man wurde Handwerker oder Künstler. Es gab sicher noch mehr Möglichkeiten, wie man dann seine Laufbahn nach dem Abschluss der Schule weiterführen konnte. Der Ausblick war dieser: man erlernt einen Beruf und den macht man dann bis zu seinem Lebensende. Weil man ihn beherrschte, den Beruf.
In den letzten sagen wir einmal 20 Jahren sind nun tatsächlih sehr viele Berufe ganz einfach durch die Zunahme der globalen Marktwirtschaft und durch den strukturellen Wandel der menschlichen Gesellschaft weggefallen (Stichworte: weg von der Produktionsmaschine Mensch hin zur Produktionsmaschine Roboter; und natürlich auch der Wandel in eine spezialisierte Dienstleistungsgesellschaft, in der ganz oft die Rechte nicht mitüberlegt, wenn die Linke etwas tut.)
Wer kann zu IKEA-Zeiten und H&M-Zeiten seinem Kind schon noch guten Gewissens sagen: werde Schreiner, werde Schneiderin. Das geht nur auf, wenn auch das Potential in der Familie liegt, dass das Kind irgendwann selbständig arbeiten kann.
Heute ist es vielmehr so: hast Du heute einen Beruf, dann gibt es den morgen nicht mehr. Hast Du heute einen Ausbildungswunsch, dann gibt es keinen Ausbildungsplatz. Hast Du einen Studienwunsch und würdest Dich für den Beruf eignen, bist aber mit der Schule nicht klargekommen, kannst Du ohne gute Noten das Fach nicht studieren. Es findet keine Eignungsfindung statt, die mir in irgendeiner Form geeignet erscheint. Der "Berufsberater beim Arbeitsamt" ist kein Berufsberater- er kennt bestimmt noch nicht einmal die Berufe in ihrer momentanen praktischen Ausprägung, geschweige denn dass er erlernt hätte, Potential in Menschen fachlich adäquat zu ermitteln.
Bei der Vermittlung des eigenen Potentials hängt man gewissermassen in der Luft heute. Keiner kommt und sagt: hey, Du kannst dieses und willst jenes noch lernen? Dann komme zu mir, ich zeige Dir das. Bei mir kannst Du dich entwickeln.
Natürlich: das ist nur bedingt richtig, es trifft auf die Masse zu. Ich persönlich habe z.B. immer ein wahnsinniges Schwein gehabt und bin auf Menschen gestossen, die etwas in mir gesehen haben, das ich selber vielleicht noch gar nicht kannte. Es waren immer ältere Menschen als ich, die mir da geholfen haben und den Weg wiesen. Nicht immer angenehm war der Weg, der mir gewiesen wurde, aber es war ein, mein Lernweg.
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Lernen als Weg, die eigenen Potentiale, Ressourcen, Talente zu finden, zu wecken, zu aktivieren, zu schulen, zu potenzieren und dann als Kind dieses Planeten ggf. alles zu befruchten, das hier auf der Oberfläche fleucht und kreucht, das wäre ein Leben wert.
Mit einem Beruf mein Geld verdienen um dann unter einem Grabstein zu liegen, während sich meine Angehörigen um die Kosten für die Grabpflege streiten, das scheint mir zu wenig. Ich überspitze da, vielleicht wird deutlich was ich meine, wenn ich folgendes Bild einlege:
Stelle Dir einen Menschen mit einem Heiligenschein vor und ersetze den Heiligenschein durch ein 2-Euro-Stück. Dann kommt -für mich- ziemlich genau das heraus, das wir heute haben: das Heil des menschen hängt am Geld und nicht mehr an seinen Potentialen.
Es ist keine Geld da für punkt punkt punkt. Diese Phrase dreht sich in einer unendlichen Spirale in allen unseren Gesellschaften (Staat, Familie, Schule, Arbeitsplatz, Stadt, Land, Kreis, Kommune, Verein, etc. pp.) und verdirbt uns unsere Impulse.
So. Und dann wäre wichtig zu betrachten, was eigentlich ein Impuls ist und wie er sich scheidet in Ja und in Nein, Gut und Böse. Denn jedes Kind ist voller Impulse und was tun wir Erzieher zu 60% der vom Kind ausgehenden Impulse: wir treiben sie ab, weil wir die Kinder auf unsere Weise beschäftigen wollen. Als seien es gelangweilte Hühner, die man zum Picken bringen müsste. Ich meine, hier ist ganz allgemein umzudenken: wie betrachte ich das Mensch da vor mir und wie gehe ich mit das Mensch um? Wer bin ich und was habe ich eigentlich zu zeigen? Was verkörpere ich als Lehrer/Mutter/Oma etc./Schule/Staat/Familie eigentlich für einen besonderen, nur mir eigenen Wert, den ich vermitteln möchte?
Die Frage, die ich mir stellen muss um das für mich zu beantworten führt mich in meine eigene Begabung, öffnet mich für mich selber. Und damit werde ich zum potentiell interessanten Ansprechpartner für ein Kind. Eine genz neue Lehre: was ist ein Mensch und in was für einer Gesellschaft wird er eigentlich heil leben können? Wie müsste- von Zeugung bis Tod- eigentlich ein Leben sein, damit jeder, aber wirklich auch jeder zu seinem Recht kommt, seine Potentiale zu verwirklichen und so dazu beizutragen, dass gesellschaftliches Leben positiv empfunden wird? Denn das ist heute ja überwiegend längst nicht mehr der Fall.
So, das sei es einmal gewesen, also mein Vorschlag: einmal einen Soll-Zustand formulieren, ein Ziel. Was genau soll mit Erziehung in Schulen erreicht werden? Erst dann kann man ja feststellen, auf welche Weise verfahren werden könnte.