Schöner Mann

moonlight1305

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Hallo,

in meinem heutigen Traum hatte ich eine Beziehung mit einem sehr hübschen Mann.

Ich musste ihn immer wieder ansehen, weil er mir so gut gefiel.

Ich liebte ihn und er liebte mich auch, es war ein sehr schöner Traum, ich war sehr glücklich dabei. Eine großartige Handlung hatte der Traum nicht, wir standen nur da, umarmten uns und küssten uns.

Dieser Mann ist ein deutscher Schauspieler, zu dem ich eigentlich keinerlei Bezug habe. Er ist einfach nur optisch der Typ Mann, den ich richtig toll finde.

Der Mann in den ich mich zuletzt verliebte, war optisch eigentlich überhaupt nicht mein Typ. Gibt es hier vielleicht einen Zusammenhang mit meinem Traum?

Ich habe keine Ahnung was der Traume sagen wollte. Hat vielleicht jemand eine Idee?
 
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Liebe Moonlight,

es sind die alten Bedürfnisse, die sich hier einmal wieder zu Wort melden. :whistle:

Zu den bedeutenden Persönlichkeiten hatte Aember unlängst eine gute Erklärung präsentiert, als es in meinem Traum um Cohn-Bendit ging. Bei mir sollte ja Daniel eine gewisse Eigendynamik in das Traumgeschehen bringen und diese könnte ich mir bei Deinem Traum auch vorstellen. Es soll dem Ganzen also einen besonderen Aspekt von Wichtigkeit verleihen.

Merlin
 
Lieber Merlin,

danke für deine Antwort.

Ich habe zwar den Thread von Aember und auch deinen Traum dazu gelesen, allerdings verstehe ich nicht so recht, was du mir in Bezug auf mein Traum damit sagen willst?

In meinem Traum war der Schauspieler ein normaler Mann, keine öffentliche Person. Ich musste erst lange nachdenken und googeln wer er ist; im Traum war er einfach nur ein schöner Mann, der mir aufgrund seiner Optik gefiel.

Wärst du so lieb, mir das nochmal genauer zu erklären?

Liebe Grüße

Moonlight
 
Liebe Moonlight,

es geht doch in Deinem Traum ganz allgemein um diese Gefühle von Nähe und Zuwendung. Es hätte also gereicht, wenn dieser Protagonist ein fiktiver Mister Right gewesen wäre. Aber nein, diese Rolle wird von einem realen Schauspieler besetzt.

Er soll also dieser Szenerie ein gewisses Gefühl von Vollkommenheit geben. Etwas, das nicht ganz alltäglich sein soll und dem Du vertrauen schenken kannst, deshalb bekommt er ein Gesicht und damit auch eine Identität. Gesichter spielen eine entscheidende Rolle, denn darin können wir die Absichten eines Gegenübers erkennen (Empathie).

Reale Personen stellen sich ja in den Träumen entweder selbst dar oder verkörpern irgendwelche Wesenszüge. Du kennst diesen Schauspieler ja nicht wirklich, bei im ging es alsoeinfach nur ums Aussehen und der Tatsache, dass er Schauspieler. Genau deshalb hattest Du ihn dann auch für diese Rolle angagiert.

Natürlich spielt er in Deinem Traum einen normalen Mann, das hätte aber auch ein George Cloony für Dich tun können. George würde aber nach Deiner Seelenlogik von einem normalen Mann dann doch etwas zu unglaubwürdig erschienen sein. Es soll mit diesem Schauspieler also eine bewusste fiktive Szenerie gestaltet werden, die aber anderseits noch im Bereich des Möglichen ist.

Obwohl der besagte Schauspieler eigentlich die Hauptrolle bekommen hat, ist er eigentlich in diesem Traumgeschehen eher ein Statist. Die Dynamik, von der ich schrieb, dürfte in den Gefühlen dieser Szenerie liegen.

Unabhängig von all dem Geschriebenen würde ich auch einmal den Aspekt der sogenannten „Schauspieler“ unter die Lupe nehmen, denen wir im Leben öfters begegnen. Eventuell versteckt sich da nebenbei ein ungewollter Hinweis, der Dir nützlich sein könnte (rein spekulativ).

Ich hatte in meinem Traum auch erst etwas später bemerkt, dass es da doch eine gewisse Verbindung von Cohn-Bendit und mir gibt, die aber nicht im Zusammenhang mit dem Traumgeschehen stand. Es ist, wie bei der Symbolik ganz allgemein, bei der die unterschiedlichen Aspekte oft erst durch die Handlung aktiviert werden.

Ich finde in Bezug zur Symbolik diese Personen, die mehr oder weniger im Rampenlicht stehen, jedenfalls recht interessant und ergiebig. Ihre Aspekte sind einfach vielschichtiger, wie ich zunächst vermutet hatte.


Merlin
 
Hallo lieber Merlin,

danke dir für deine weiteren Erklärungen.

Unabhängig von all dem Geschriebenen würde ich auch einmal den Aspekt der sogenannten „Schauspieler“ unter die Lupe nehmen, denen wir im Leben öfters begegnen. Eventuell versteckt sich da nebenbei ein ungewollter Hinweis, der Dir nützlich sein könnte (rein spekulativ).

Ja diesen Gedanken hatte ich auch schon. Bei dem Mann, der mich noch immer beschäftigt, habe ich mich gefragt, inwieweit seine Zuneigung vielleicht nur ge(schau-)spielt war... Aber diesen Gedanken hatte ich schon ganz real und ich habe ihn wieder verworfen, weil ich keinen Gewinn darin für ihn entdecken konnte. Sein Verhalten wäre ihm in der Gesamtheit eher schädlich als nützlich gewesen, wenn der Gewinn nur ein kleiner Egoshoot gewesen wäre.

Passend dazu hatte ich heute Nacht einen weiteren Traum. Es ging wieder um das Thema Perfektionismus.

In meinem Traum war ich in meinem Haus, in dem ich jetzt auch wohne.

Mein Exmann war auch da, und er hatte aufgeräumt. Der Keller war ganz ordentlich (was immer ein Streitthema war). Die Küche war im Traum eher wie die Küche unserer ersten gemeinsamen Wohnung, er hatte alte Möbel ganz ordentlich zusammengebaut, so dass es ganz modern aussah. Alles war perfekt. Die Anordnung der Zimmer, die Gestaltung der Räume...

Als Protagonist spielte ein älterer Mann mit. Er war der Vater unseres Nachbarn, der meinem Ex mit beim Aufbau der Möbel half. (real kenne ich den Vater unseres Nachbarn nicht).

Ich fühlte mich sehr zufrieden, weil alles so schön war.

Geht es um die Perfektion, die ich mir wünsche ? Ich habe einen gewissen Hang dazu, bin aber zu meinem Leidwesen nicht übermäßig ordentlich... Aufgrund meines Perfektionsstrebens finde ich keinen Anfang und kein Ende...

Oder halte ich tief innerlich und unbewusst die Beziehung zu meinem Ex für perfekt und (wieder) erstrebenswert ?

Die Trennung ging von mir aus, weil vieles zwischen uns nicht mehr passte, vor allem, was das miteinander betraf.

Liebe Grüße

Moonlight
 
Liebe Moonlight,

nun ja, mit dem Perfektionismus ist das so eine Sache, da reist man häufig mehr ein, als man errichtet. Ich fürchte aber, dass Du das nicht loswerden kannst und ein ewiger Kampf gegen Windmühlen bleiben wird. Das soll nun aber nicht heißen, dass Du da resignieren sollst, denn es lohnt sich schon, gegen diese selbstgezimmerten Hindernisse und Falltüren anzugehen. „Vermeide das Zusehr, Zuviel und zu Groß“, ist einer meiner Maxime, an die ich in solchen Situationen immer wieder selbst erinnere. Ein wenig Güte zum Inneren Kind kann da jedenfalls nicht schaden.

Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, dass Du Dich inzwischen mehr an die guten Seiten Deines früheren Mannes erinnern kannst. Man muss zwar loslassen können, aber anderseits darf man sich auch die schönen Erinnerungen im Herzen bewahren. Ja, ich würde zu Deinem jüngsten Traum auch sagen, dass es da um eine innere Bestandsaufnahme und Einsicht geht.

Aus gutem Grund möchte ich Dir aber dazu aus eigener Betroffenheit keine Ratschläge geben. Das Vertrauen halte ich für einen sehr wichtigen Aspekt in einer Beziehung und da ist dann halt die große Frage, ob sich das trotz der schönen Erinnerungen wieder herstellen lässt.


Merlin
 
Hallo lieber Merlin,

„Vermeide das Zusehr, Zuviel und zu Groß“, ist einer meiner Maxime,

Das ist sehr gut, kurz und knapp und gut einprägsam. Ich hoffe, ich kann mich zu gegebenen Anlass daran erinnern und bremsen. Ich arbeite daran und es gelingt mir, in manche Dinge mehr Struktur zu bringen, sie somit überschaubarer und kleiner zu machen. So steht man nicht vor einem großen Berg Arbeit, mit dem man ob der Größe gar nicht anfangen mag, sondern erfüllt geplant kleine Teiletappen, die zu bewältigen sind.

Momentan komme ich langsam in die Richtung, Minimalismus schätzen zu lernen. Wirklich erstaunlich, wie einen unnötiger materieller Ballast emotional auch beeinträchtigt.

Eigentlich ist es ein gutes Zeichen, dass Du Dich inzwischen mehr an die guten Seiten Deines früheren Mannes erinnern kannst. Man muss zwar loslassen können, aber anderseits darf man sich auch die schönen Erinnerungen im Herzen bewahren.

Das fällt mir nicht schwer. Ich habe während der Beziehung gelitten, aber ich war da zum Zeitpunkt der Trennung bereits darüber hinweg, da war es einfach nur vorbei. Wir haben uns im Guten getrennt und ich habe heute, auch 8 Jahre später, noch ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu ihm, auch zu seiner jetzigen Lebensgefährtin. Ich habe mich weiterentwickelt und sehe auch meine eigenen Fehler in der Beziehung. Ich finde es auch nicht falsch mit einen Menschen, mit dem man mehr als die Hälfte seines Lebens verbracht hat, ein Kind hat, einen guten und anständigen Kontakt beizubehalten.

Allerdings frage ich mich ob solcher Träume, ob er tief innerlich emotional eine (positiv) zu große Rolle spielt, auch wenn ich die Trennung keine Tag bereut habe.

Wenn ich ihn mit seiner jetzigen Lebensgefährtin sehe, weiss ich jedes Mal wieder ganz genau, warum ich mich getrennt habe, er hat sich kein bisschen geändert. Und offenbar lag es auch nicht an mir, wenn er nun mit der anderen Frau sich genauso verhält.

Rein rational kann ich die Trennung vor mir immer wieder rechtfertigen, aber emotional ist da noch irgendwas, was ich nicht greifen und mir nicht erklären kann.

LG Moonlight
 
Liebe Moonligt,

das kenne ich auch und das muss man auch nicht versuchen zu verbannen, so wie man auch die glücklichen Tage in einer Beziehung nicht einfach auslöschen kann. Ich denke, dass es schon ein großer Erfolg ist, wenn man in solchen Dingen einen Status quo erreichen konnte. Ob es damit aber gelingt die Vergangenheit neu zu gestalten, möchte ich aber bezweifeln. Wie Du selbst ja schon erkannt hast, würde damit das Trennende auch wieder aus der Schublade geholt:

„Sei er erfüllt von dem was Du hast;
freu Dich an den Dingen, wie sie sind.
Wenn Du erkennst, dass nichts fehlt,
gehört Dir die ganze Welt.“

(Tao Te King)



Merlin
 
Lieber Merlin,

nachdem ich gestern wieder diesen Schauspieler aus meinem Traum in einer Serie sah, wurde mir klar, worum es mir in dem Traum ging.

Es geht gar nicht so sehr um sein hübsches Aussehen, sondern um die Rolle, die er in der Serie, woher ich ihn einzig kenne, spielt: Einen lieben, anständigen, treuen Mann.

Seine Augen sind es, die mich faszinieren... sie erinnern mich an meinen Exmann und sie erinnern mich, welches Gefühl von Liebe und Zusammengehörigkeit ich damals am Anfang der Beziehung fühlte. Ganz tiefe, innerliche Zuneigung, Nähe, Verständnis.

Ich weiss nicht, wie ich das beschreiben soll... Jedenfalls habe ich festgestellt, dass ich es so bei den beiden Männern, in die ich danach verliebt war, so nie empfunden haben.

Und erstaunlicherweise mochte ich von beiden auch die Augen nicht so sonderlich, ich empfand sie als kalt.

Wonach ich die letzten Jahre gesucht habe, weiss ich gerade gar nicht mehr so genau, es war wohl viel zu kopfgesteuert. Aber ich weiss jetzt, wonach ich suchen muss, was ich dabei empfinden muss, um den richtigen für mich zu finden. Und ich weiss, dass ich diesen Typ Mann wo anders suchen muss, als ich bislang suchte.

Danke lieber Merlin für deine Anregungen, sie schwirrten mir noch eine ganze Weile im Kopf herum und waren wie so oft absolut richtig.

Liebe Grüße Moonlight
 
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