Hallo Kyro,
man sollte Am Anfang keine gerichtete Meditation betreiben. So wie Du das auch machst ist es wohl richtig, nur auf seinen Atem Achten. Eingehen - Ausgehen. Die Gedanken kommen und gehen lassen. Nicht bewerten. Einfach nur zusehen, wie sie entstehen und wie sie wieder vergehen. Die Gefahr dabei ist, Gefahr in "", daß man sich dabei verliert, abschweift und nicht mehr beobachtet. Von Oben sozusagen. Man spricht von Erregung und Sinken. Es gibt sehr viele Herangehensweisen. Also keine absolute Wahrheit. Das sollte man nicht vergessen. Bei der gerichteten Meditation sucht man sich ein Objekt, über das man meditieren will. Doch hier fängt die Schwierigkeit an. Welches Objekt ist für mich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens das richtige? Ist es vielleicht ein Objekt, das mich sowieso den ganzen Tag beschäftigt - das mich von meinem wirklichen Ich immer weiter fortbringt.
Der Mensch ist ja ein Verdränger. Beschäftigt sich immer nur mit dem, was er für sich als "richtig" erkannt hat. Ich z. B. hasse die Lüge. Doch nun zu behaupten ich würde nie lügen wäre natürlich falsch. Doch wann ich lüge ich und in welchen Situationen, was ist die Lüge, wozu dient sie, wie kann man sie benützen, sollte man sie benützen, werde ich sie weiter ablehnen, warum verbieten die Weltreligionen die Lüge, darüber kann man nun meditieren.
Vielleicht erkennst Du, welche Gefahren darin liegen, aber auch welche Möglichkeiten. Die Meditation ist ein Werkzeug. Nach meiner Meinung braucht man ein Fundament, eine Weltanschauung, Religion. Wie immer man das auch nennen mag. Völlig unwichtig. Aber unsere Vorfahren haben schon eine Menge dazu gedacht und Schlüsse daraus gezogen. Das sollte man nutzen.
Aber Vorsicht, is`cool man!
Ein Übender ist also jemand der nicht gegen äußere Feinde, sondern gegen feindliche Kräfte, die in ihm selbst sind, kämpft. Dies sind Wut, Haß, Begierde und viele andere. Wir müssen die gute Seite in unserem Geist organisieren; ein Kampf mit Weisheit als Geschoß und punktförmiger Meditation als Waffe. Wir brauchen Weisheit und Meditation als Fundament von gutem ethischen Verhalten im täglichen Leben.
Nachfolgend ein Ausschnit aus meiner eigenen Zusammenfassung, die ich für mich erstellt hatte, um mir über die Zusammenhänge im Buddhismus (Diamantweg- Tibet) Klarheit zu verschaffen. Erscheint hier vielleicht etwas zerrissen, aber im Kontext sollte es besser sein. Wichtig ist es, nicht mit dem Kopf verstehen zu wollen, wie wir westliche Menschen das immer versuchen. Läßt man diese Dinge in die Seele, hat man das Gefühl der Richtigkeit.
Welche Meditationsobjekte kann man verwenden?
Umfassende Objekte
Objekte der Läuterung des Verhaltens
Objekte des Wissens
Objekte zur Läuterung von Leidenschaften
Zu 1.
Objekte der Nicht- analyse
Objekte der Analyse
Ebenso Einteilung der Meditationsobjekte nach Art des Objektes
Konventionelle Vielfalt der Phänomene
Vollständige Verwirklichung der Ziele; Ziele um derentwillen man die geistige Ruhe übt
- Objekte zur Läuterung des Verhaltens
Begierde
Haß
Verblendung
Stolz
Sprunghafte Gedanken
- Beobachtungsobjekt des Wissens
- Beobachtungsobjekte zur Läuterung von Leidenschaften
Grobheit der gegenwärtigen Ebene
Ruhe und Ausgeglichenheit der höheren Ebenen
Meditation über die Vier Edlen Wahrheiten; Selbstlosigkeit gehört zur zweiten Art
Je nach Veranlagung sollte man sein Meditationsobjekt auswählen und dann dabei bleiben.
Wer schon ein Verständnis der Leerheit entwickelt hat, kann auch die Leerheit als Meditationsobjekt wählen und den Geist ohne Analyse punktförmg darauf richten.
Man kann sich in der Meditation den Körper eines Buddha vor sich im Raum vorstellen. Vorstellung des Buddha etwa eineinhalb Armeslängen in der Höhe der Augenbrauen. Man sollte ihn sich sehr klein vorstellen; man strebt eine meditative Konzentratíon an, die sich durch zwei Eigenschaften auszeichnet.
Stabilität
Klarheit
Satbilität ist dabei nicht vorrangig. Es sollte eine Klarheit des Geistes angeregt werden. Geistesgegenwart ist dabei von besonderer Bedeutung. Klarheit bezieht sich in erster Linie nicht auf das Objekt sondern auf den Geist.
Erregung verhindert Stabilität
Sinken verhindert Klarheit
Man versucht zuerst den Geist an seiner Zerstreutheit zu hindern und ihn dazu zu bringen, möglichst punktförmig und klar bei dem Objekt zu bleiben...
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CU Reinsch