Interessant, wie du Hesse erfahren hast. Ich hatte als Kind auch meine Probs mit Hesse, es ging um eine Geschichte, in der das schwierige Verhältnis eines Jungen mit seinem tyrannischen, abwesenden Vater beschrieben wurde. Hesse legte Seiten darauf aus, die Sehnsucht des Jungen nach väterlicher Zuwendung, die Verwirrung in die es resultierte und den "Psychokasper" den es in ihm auslegte zu beschreiben. Der Vater glänzte durch Dominanz, Lieblosigkeit, Forderung und Abwesenheit, der Junge war ein einziger Spielball dieser Unväterlichkeit... ängstlich, verwirrt, linkisch und praktisch gänzlich unbewusst motiviert. Als Protagonist, der er war, hätte ich gerne mit ihm gelitten und gefiebert, ihn irgendwie sympathisch finden wollen... aber im Gegenteil, mich widerte der Junge regelrecht an, aber bald auch Hesse, bei dem ich bald den Eindruck hatte, er suhle sich in den Schwächen des Jungen, grad so, als wollte er sie rechtfertigen, stattdessen aber wuchs in mir eher Verständnis dafür, wieso der Vater so entnervt war von so einem Jungen. Und das wiederum schmeckte mir auch nicht. *g
Ich weiss nicht mehr, welche Geschichte es war, einzig ich weiss, ich hätte heute vermutlich eine gänzlich andere Sicht bzw. Bewertung der Sache.