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SchattenElf
Guest
Wir schreiben ein wenig aneinander vorbei. Man hat seine Talente und Deine sind nun einmal sachlich präzise Analysen. Da bist Du sehr gut und betreibst einen überdurchschnittlichen Aufwand für Forumsverhältnisse. Mich interessiert mehr das Zwischenmenschliche und was es für uns für Möglichkeiten des Bewusstwerdens gibt. Ich meine, das ist über das Forum hinaus das grundlegende Problem der Gesellschaft. Informationen gibt's reichlich, es geht unter der dünnen Schicht der Zivilisation um etwas ganz anderes und das wirkt um ein vielfaches stärker, als die Probleme und Lösungen an sich. Es fehlt das Verwurzeltsein und so wirds ungesund radikal, wo man auch schaut.
"Narziss und Goldmund" sind zwei Auswüchse, die nett zu lesen sind,
vielleicht kennst Du es oder hättest Freude daran.
Sein überdurchschnittlicher Aufwand,hier im Forum, hat mir schon vor ca. 2 Jahren zu denken gegeben und was für ein ursächlicher Impuls dahinter steckt.
Sachlich und präzise zu analysieren heisst noch garnichts ausser eben nur sachlich und präzise zu analysieren.Aber es hat nicht zwingend etwas mit Wahrheit und der Wahrheitsfindung zu tun.
Das Zeitalter des Internets mit den reichlichen Informationen,mögen sie wahr oder falsch sein, tut diesbezüglich Ihres noch dazu,
das man nämlich aus den reichlichen Informationen aus dem Internet sich das herrausgreift was einem in die Gesinnung passt und schön verpackt in Sachlichkeit und Präzision.Da bekommt diese Verpackung dann auch noch den schönen (Schein) Anstrich der Glaubwürdigkeit und der vermeintlichen Wahrheit.
So agieren Politiker!
Narziss und Goldmund habe ich vor genau 34 Jahren das erste und bisher einzige mal bisher als ein damals noch realtiv junger Menschen gelesen.Als damals junger Mensch habe ich die Erzählung von den Beiden garnicht so gesehen wie du sie hier thematisch in Verbindung bringst.Was mir aus der Erzählung von Hesse's Narziss&Goldmund bis heute in Erinnerung geblieben ist sind die Emotionen welche in der Geschichte stecken.
Ich denke heute darüber nach,auch von deinem Beitrag inspiriert, diese Erzählung von Hesse erneut zu lesen aus einem mir heutigen anderen Verständnis und Bewusstsein als vor 34 Jahren.
Nur mal so angemerkt:Als ich ende 40 alt war las ich Hesse's Steppenwolf. Und Hesse's Steppenwolf ist der 47.jährige Harry Haller.
Mit diesem 47j.ährigen Harry Haller konnte ich mich damals als End40er beim lesen des Buches absolut identifizieren (aber nicht nur wegen des Alters),was mir als 20jähriger wohl nicht so gelungen wäre.
Hesse ist nicht nur ein wunderbarer Schriftsteller gewesen sondern es geht darüber hinaus, in dem er seine Geschichten und Erzählungen ausserhalb jeder gegenwärtigen Zeit schreibt sondern immer in der Zeit des Menschen innerhalb seiner Veränderungen.
In meinen Augen war Hermann Hesse ein Eingeweihter welcher seine Botschaften mythologisch-sensitiv unter "das Volk" brachte.