Schießerei in München

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Wir schreiben ein wenig aneinander vorbei. Man hat seine Talente und Deine sind nun einmal sachlich präzise Analysen. Da bist Du sehr gut und betreibst einen überdurchschnittlichen Aufwand für Forumsverhältnisse. Mich interessiert mehr das Zwischenmenschliche und was es für uns für Möglichkeiten des Bewusstwerdens gibt. Ich meine, das ist über das Forum hinaus das grundlegende Problem der Gesellschaft. Informationen gibt's reichlich, es geht unter der dünnen Schicht der Zivilisation um etwas ganz anderes und das wirkt um ein vielfaches stärker, als die Probleme und Lösungen an sich. Es fehlt das Verwurzeltsein und so wirds ungesund radikal, wo man auch schaut.

"Narziss und Goldmund" sind zwei Auswüchse, die nett zu lesen sind,
vielleicht kennst Du es oder hättest Freude daran.

Sein überdurchschnittlicher Aufwand,hier im Forum, hat mir schon vor ca. 2 Jahren zu denken gegeben und was für ein ursächlicher Impuls dahinter steckt.
Sachlich und präzise zu analysieren heisst noch garnichts ausser eben nur sachlich und präzise zu analysieren.Aber es hat nicht zwingend etwas mit Wahrheit und der Wahrheitsfindung zu tun.
Das Zeitalter des Internets mit den reichlichen Informationen,mögen sie wahr oder falsch sein, tut diesbezüglich Ihres noch dazu,
das man nämlich aus den reichlichen Informationen aus dem Internet sich das herrausgreift was einem in die Gesinnung passt und schön verpackt in Sachlichkeit und Präzision.Da bekommt diese Verpackung dann auch noch den schönen (Schein) Anstrich der Glaubwürdigkeit und der vermeintlichen Wahrheit.
So agieren Politiker!

Narziss und Goldmund habe ich vor genau 34 Jahren das erste und bisher einzige mal bisher als ein damals noch realtiv junger Menschen gelesen.Als damals junger Mensch habe ich die Erzählung von den Beiden garnicht so gesehen wie du sie hier thematisch in Verbindung bringst.Was mir aus der Erzählung von Hesse's Narziss&Goldmund bis heute in Erinnerung geblieben ist sind die Emotionen welche in der Geschichte stecken.
Ich denke heute darüber nach,auch von deinem Beitrag inspiriert, diese Erzählung von Hesse erneut zu lesen aus einem mir heutigen anderen Verständnis und Bewusstsein als vor 34 Jahren.
Nur mal so angemerkt:Als ich ende 40 alt war las ich Hesse's Steppenwolf. Und Hesse's Steppenwolf ist der 47.jährige Harry Haller.
Mit diesem 47j.ährigen Harry Haller konnte ich mich damals als End40er beim lesen des Buches absolut identifizieren (aber nicht nur wegen des Alters),was mir als 20jähriger wohl nicht so gelungen wäre.
Hesse ist nicht nur ein wunderbarer Schriftsteller gewesen sondern es geht darüber hinaus, in dem er seine Geschichten und Erzählungen ausserhalb jeder gegenwärtigen Zeit schreibt sondern immer in der Zeit des Menschen innerhalb seiner Veränderungen.
In meinen Augen war Hermann Hesse ein Eingeweihter welcher seine Botschaften mythologisch-sensitiv unter "das Volk" brachte.
 
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Wie bitte? Was bist Du doch für ein hinterhältiger *Selbstzensur*

Wenn ich Dir antworte, hast Du nicht den Arsch in der Hose Dich mit mir zu unterhalten. Stattdessen ziehst Du irgendwo versteckt in einem Beitrag über mich her und erzählst irgendeinen Stuß.



Du liest hier seit Ewigkeiten mit und liest seit Ewigkeiten, wie User dauernd andere User markieren und hast nicht kapiert, wie das geht? Erzähl das jemandem, der das glaubt.

Du denkst ich wär zu Feige dir zu antworten? Ist ja echt ein Hohn. Aber ich muss zugeben, dass ich dich auch mit @Inti verwechselt habe, die mir ja auch laufend Rechtslastigkeit vorwirft. Aber tut mir leid, davon zu "träumen" andersdenkende zu enteignen und aus dem eigenen Land zu werfen, sind für mich schon sehr seltsame Wunschvorstellungen. Aber jetzt siehst du mal wie das ist, wenn man ständig die Nazikeule um die Ohren gehauen bekommt. Austeilen, aber nicht einstecken können, nicht wahr? Tut mir leid, wenn ich deine "Empörung" nicht so ganz ernst nehmen kann. Sei doch mal ehrlich, wie der Rest hier von den Flüchtlingsverteidigern, wie würden denn viele heute zu den EU- Plänen von den "Umerziehungslager für Andersdenkende" stehen? Die Pläne gab es ja mal wirklich und ich hätte das nie für möglich gehalten, dass es solche Dinger mal wirklich in Europa geben könnte, aber heure trau ich das den fanatischen Flüchtlingsbefürwortern durchaus zu, die bei ihrem Versuch Menschlichkeit gegenüber den Flüchtlingen zu zeigen, jede Menschlichkeit gegenüber allen anderen verlieren. In anderen Foren wurde schon darüber sinniert, was wäre, wenn man die Rechten an die Wand stellen würde um schlimmeres zu verhindern und wenn hier einer offen davon "träumen" würde alle Flüchtlinge wieder auf den Weg zu schicken, was wäre das für ein Geschrei hier. Aber wenn du davon "träumst" mich und viele andere zu enteignen und aus dem Land zu werfen, wie es @Lincoln vorgeschlagen hat, dass ist für dich ok? Denk mal drüber nach, was du hier schreibst, bevor du dich so künstlich darüber empörst.
 
Die Pläne gab es ja mal wirklich und ich hätte das nie für möglich gehalten, dass es solche Dinger mal wirklich in Europa geben könnte, aber heure trau ich das den fanatischen Flüchtlingsbefürwortern durchaus zu, die bei ihrem Versuch Menschlichkeit gegenüber den Flüchtlingen zu zeigen, jede Menschlichkeit gegenüber allen anderen verlieren.

@Laws

Was schreibst du da für ein Käse?

Erwartest du allen Ernstes, Menschlichkeit für Unmenschlichkeit frei Haus zu erhalten? Geh mit gutem Beispiel in Menschlichkeit voran, dann haste auch ein Recht selbst Menschlichkeit zu erwarten.

Du schreibst so verzerrt, als wenn als Beispiel @Siriuskind dauernd Fremde in ihr Haus lassen müsste, die sie selbst jedoch in ihren eigenen Häusern aussperren.
 
@Laws

Was schreibst du da für ein Käse?

Erwartest du allen Ernstes, Menschlichkeit für Unmenschlichkeit frei Haus zu erhalten? Geh mit gutem Beispiel in Menschlichkeit voran, dann haste auch ein Recht selbst Menschlichkeit zu erwarten.

Du schreibst so verzerrt, als wenn als Beispiel @Siriuskind dauernd Fremde in ihr Haus lassen müsste, die sie selbst jedoch in ihren eigenen Häusern aussperren.

Und du bestimmst jetzt einfach mal, was Menschlichkeit ist und was nicht. Du wirfst mir wieder mal vollkommen irrsinnigerweise Unmenschlichkeit vor und darfst mich deswegen unmenschlich behandeln? Was bitte ist mit dir los?
 
Sein überdurchschnittlicher Aufwand,hier im Forum, hat mir schon vor ca. 2 Jahren zu denken gegeben und was für ein ursächlicher Impuls dahinter steckt.
Sachlich und präzise zu analysieren heisst noch garnichts ausser eben nur sachlich und präzise zu analysieren.Aber es hat nicht zwingend etwas mit Wahrheit und der Wahrheitsfindung zu tun.
Das Zeitalter des Internets mit den reichlichen Informationen,mögen sie wahr oder falsch sein, tut diesbezüglich Ihres noch dazu,
das man nämlich aus den reichlichen Informationen aus dem Internet sich das herrausgreift was einem in die Gesinnung passt und schön verpackt in Sachlichkeit und Präzision.Da bekommt diese Verpackung dann auch noch den schönen (Schein) Anstrich der Glaubwürdigkeit und der vermeintlichen Wahrheit.
So agieren Politiker!

Narziss und Goldmund habe ich vor genau 34 Jahren das erste und bisher einzige mal bisher als ein damals noch realtiv junger Menschen gelesen.Als damals junger Mensch habe ich die Erzählung von den Beiden garnicht so gesehen wie du sie hier thematisch in Verbindung bringst.Was mir aus der Erzählung von Hesse's Narziss&Goldmund bis heute in Erinnerung geblieben ist sind die Emotionen welche in der Geschichte stecken.
Ich denke heute darüber nach,auch von deinem Beitrag inspiriert, diese Erzählung von Hesse erneut zu lesen aus einem mir heutigen anderen Verständnis und Bewusstsein als vor 34 Jahren.
Nur mal so angemerkt:Als ich ende 40 alt war las ich Hesse's Steppenwolf. Und Hesse's Steppenwolf ist der 47.jährige Harry Haller.
Mit diesem 47j.ährigen Harry Haller konnte ich mich damals als End40er beim lesen des Buches absolut identifizieren (aber nicht nur wegen des Alters),was mir als 20jähriger wohl nicht so gelungen wäre.
Hesse ist nicht nur ein wunderbarer Schriftsteller gewesen sondern es geht darüber hinaus, in dem er seine Geschichten und Erzählungen ausserhalb jeder gegenwärtigen Zeit schreibt sondern immer in der Zeit des Menschen innerhalb seiner Veränderungen.
In meinen Augen war Hermann Hesse ein Eingeweihter welcher seine Botschaften mythologisch-sensitiv unter "das Volk" brachte.
Da ich 47 bin, bin ich wiederum inspiriert, den Steppenwolf zu lesen, der mich als Jugendlicher trotz Tipps so gar nicht inspiriert hat. Ich kann mich bei Hesse ( ebenfalls Goethe) auch nur an die starke Gefühlswelt beim Lesen erinnern. Man findet sich als Jugendlicher wieder, weil man weiß , das irgendwas fehlt und nicht authentisch zu sein scheint in dieser Welt. Diesen Schmerz romantisiert Hesse.Mit 47 ists dann wieder so, man hat die Show satt und interessiert sich nur für das Wesentliche. Es muss nichts mehr erreicht werden . Mal sehen, wie Hesse nun wirkt, romantisch ist man wohl weniger.

Um etwas im Ganzen zu sehen braucht es auch die weibliche Art. Die Einheit analysiert nicht, sie weiß und liebt. Sie allein ist schwierig , das zeigt Goldmund auch. Man kann sich in ihr verlieren und dann darf Narziss seinen Senf dazugeben. Da seh ich den Kontext zum aktuellen Problem, sowohl auf der persönlich zu lesenden Ebene, wo der Narzisst nicht so weit weg ist vom Nazi, als auch auf der gesellschaftlichen Ebene, wo ein Deutscher eine gesunde Männlichkeit dem Wahnsinn entgegenstellen darf, ohne auf die gleiche Schiene zu geraten. Da hilft dann der Kontakt zum Mütterlichen, ein Goldmund.
 
Um etwas im Ganzen zu sehen braucht es auch die weibliche Art. Die Einheit analysiert nicht, sie weiß und liebt.

Dann kommuniziert sie aber nicht. Es ist hier ein bisschen eine Frage wie man "Analyse" versteht und definiert, aber alleine zur Kommunikationsfähigkeit braucht es Analyse um zur Anpassung fähig zu sein. Denn um Verstanden zu werden braucht es ja Anpassung. Wenn man sich einen Menschen vorstellt der die Einheit so weit wie möglich "verkörpert" muss er dennoch Worte finden die zumindest im Ansatz verständlich machen was er kommunizieren will - sofern er das denn will. Genau wie ein Erwachsener ein und dasselbe auf verschiedene Art erklären wird je nachdem ob er einen 50 jährigen Professor vor sich hat oder ein 5 jähriges Kind.

Und es gibt Menschen die m.A.n. Einheit "sind" - Erwachte. Sri Nisargadatta Maharaji oder Eckhart Tolle etwa. Wenn man deren Texte bzw. Vorträge liest, dann sprechen sie vom selben wie es Buddha oder auch Jesus tat. Aber alle auf eine ganz andere Art und Weise. Und vor allem S.N.M. und E.K., bei denen man ja sicher sein kann das man tatsächlich Originale liest, analysieren. Bei Eckhart Tolle ist sogar bekannt, dass er nach seinem Erwachen zuerst gar nichts verstand. Er musste selbst lernen um zu begreifen was mit ihm passiert war. Und über lange Zeit wuchs er dann wiederum in eine Art Lehrer-Rolle hinein. Und so spirituell es auch ist was er sagt, weil er überhaupt spricht und lehrt liegt all dem Analyse zu Grunde. Was ihn präzise macht ist m.A.n. Selbstlosigkeit. Und damit meine ich nicht das was häufig darunter verstanden wird, im Sinne von Altruismus oder "guter Mensch sein". Es ist mehr ein nicht-identifiziert sein. Daher ist er fähig persönliche Schwächen, die auch er als Mensch ja hat, nicht zu sehr hineinzumischen und das Ergebnis damit zu verzerren. Er betreibt kein Wunschdenken um das dann zu vermitteln und persönliche Bestätigung zu erfahren, wie es ja viele tun die vorgeben etwas zu sein was sie nicht sind und dann Bücher schreiben die davon handeln wie man sich beim Universum einen Lottogewinn bestellen kann oder was auch immer.

Das ist m.A.n. ein ganz entscheidender Punkt: Identifikationen nach und nach zu lösen. Das führt zu Präzision. Und Präzision wird immer so verstanden als würde mit einem scharfen Messer die Wahrheit zerlegt bis davon nichts mehr übrig bleibt. Echte Präzision funktioniert umgekehrt. Scheinbar getrennte Informationen werden innerhalb eines übergeordneten Kontextes erkannt, als vermeintliche Einzelteile innerhalb einer "ganzen Dynamik". Und eine solche Dynamik führt innerhalb der Zeit immer auch neue Informationen herbei - Ergebnisse. Und analytische Präzision teilt daher nicht was vorher ganz war, sondern fügt bestmöglich (Perfektion ist da unmöglich) zusammen, was von den meisten nicht als Teil der Einheit erkannt wird, weshalb sie auch nicht in der Lage sind irgendetwas korrekt zu analysieren. Und das sind sie auch deshalb oft nicht weil sie das was sie erkennen total persönlich-identifiziert bewerten. Das heißt: Informationen werden zwar erkannt aber in ihrer Bedeutung und Intensität verfälscht. Denn so oder so braucht es ja Interpretation dessen was wahrgenommen wird und je intensiver dann persönliche Identifikation in Interpretation hineinspielt desto mehr wird das dann zu Projektion. Das ist ein verzerrender Vorgang und das was dann als Ergebnis wieder nach außen kommuniziert wird, wird innerhalb der Zeit als "falsch" widerlegt. Denn es kann zwar für die eine Person sozusagen als wahr erscheinen, sie aufrichtig glauben die Wahrheit zu kommunizieren, aber es ist wegen hoher persönlicher Identifikation zu abgetrennt vom Rest der Dynamik. Es beschreibt keine Dynamik sondern ist nur ein einzelner Teil einer Dynamik und gleichzeitig in der Regel in Konflikt damit, steht sozusagen auf der Verlierer-Seite - denn jede Dynamik ist ja überhaupt "dynamisch" weil Gegensätzlichkeiten miteinander in Konflikt stehen und innerhalb der Zeit immer wieder Gleichgewichte finden und dann neues schaffen - Ergebnisse - die wieder zu Teilen einer Dynamik werden.

Und ich denke man sollte da einfach insofern realistisch bleiben, als dass man zwar von Einheit ausgehen kann, man selbst diese Einheit aber nicht verkörpert, sondern sich nur ein Teil dessen erkennen kann . Und ein Teil der Einheit muss sich sich möglichst gut selbst kennen um nicht in dauerhaften Konflikt mit der übergeordneten Dynamik zu sein. Denn es ist "nicht-kennen" was zu Ablehnung führt. Es gibt eine schöne Definition von Liebe, die ziemlich kühl klingt: Kennen und wertschätzen. Und das eine führt zum anderen. Es ist das Gegenteil von Ablehnung die ein Resultat von "nicht kennen" und nicht verstehen ist was wiederum ein Resultat von Trennung ist. Das macht vieles paradox und viele vermeintlich spirituelle Wahrheiten werden dann hohl wie spirituelle Symbole die auf Autos geklebt werden.
 
Dann kommuniziert sie aber nicht. Es ist hier ein bisschen eine Frage wie man "Analyse" versteht und definiert, aber alleine zur Kommunikationsfähigkeit braucht es Analyse um zur Anpassung fähig zu sein. Denn um Verstanden zu werden braucht es ja Anpassung. Wenn man sich einen Menschen vorstellt der die Einheit so weit wie möglich "verkörpert" muss er dennoch Worte finden die zumindest im Ansatz verständlich machen was er kommunizieren will - sofern er das denn will. Genau wie ein Erwachsener ein und dasselbe auf verschiedene Art erklären wird je nachdem ob er einen 50 jährigen Professor vor sich hat oder ein 5 jähriges Kind.

Und es gibt Menschen die m.A.n. Einheit "sind" - Erwachte. Sri Nisargadatta Maharaji oder Eckhart Tolle etwa. Wenn man deren Texte bzw. Vorträge liest, dann sprechen sie vom selben wie es Buddha oder auch Jesus tat. Aber alle auf eine ganz andere Art und Weise. Und vor allem S.N.M. und E.K., bei denen man ja sicher sein kann das man tatsächlich Originale liest, analysieren. Bei Eckhart Tolle ist sogar bekannt, dass er nach seinem Erwachen zuerst gar nichts verstand. Er musste selbst lernen um zu begreifen was mit ihm passiert war. Und über lange Zeit wuchs er dann wiederum in eine Art Lehrer-Rolle hinein. Und so spirituell es auch ist was er sagt, weil er überhaupt spricht und lehrt liegt all dem Analyse zu Grunde. Was ihn präzise macht ist m.A.n. Selbstlosigkeit. Und damit meine ich nicht das was häufig darunter verstanden wird, im Sinne von Altruismus oder "guter Mensch sein". Es ist mehr ein nicht-identifiziert sein. Daher ist er fähig persönliche Schwächen, die auch er als Mensch ja hat, nicht zu sehr hineinzumischen und das Ergebnis damit zu verzerren. Er betreibt kein Wunschdenken um das dann zu vermitteln und persönliche Bestätigung zu erfahren, wie es ja viele tun die vorgeben etwas zu sein was sie nicht sind und dann Bücher schreiben die davon handeln wie man sich beim Universum einen Lottogewinn bestellen kann oder was auch immer.

Das ist m.A.n. ein ganz entscheidender Punkt: Identifikationen nach und nach zu lösen. Das führt zu Präzision. Und Präzision wird immer so verstanden als würde mit einem scharfen Messer die Wahrheit zerlegt bis davon nichts mehr übrig bleibt. Echte Präzision funktioniert umgekehrt. Scheinbar getrennte Informationen werden innerhalb eines übergeordneten Kontextes erkannt, als vermeintliche Einzelteile innerhalb einer "ganzen Dynamik". Und eine solche Dynamik führt innerhalb der Zeit immer auch neue Informationen herbei - Ergebnisse. Und analytische Präzision teilt daher nicht was vorher ganz war, sondern fügt bestmöglich (Perfektion ist da unmöglich) zusammen, was von den meisten nicht als Teil der Einheit erkannt wird, weshalb sie auch nicht in der Lage sind irgendetwas korrekt zu analysieren. Und das sind sie auch deshalb oft nicht weil sie das was sie erkennen total persönlich-identifiziert bewerten. Das heißt: Informationen werden zwar erkannt aber in ihrer Bedeutung und Intensität verfälscht. Denn so oder so braucht es ja Interpretation dessen was wahrgenommen wird und je intensiver dann persönliche Identifikation in Interpretation hineinspielt desto mehr wird das dann zu Projektion. Das ist ein verzerrender Vorgang und das was dann als Ergebnis wieder nach außen kommuniziert wird, wird innerhalb der Zeit als "falsch" widerlegt. Denn es kann zwar für die eine Person sozusagen als wahr erscheinen, sie aufrichtig glauben die Wahrheit zu kommunizieren, aber es ist wegen hoher persönlicher Identifikation zu abgetrennt vom Rest der Dynamik. Es beschreibt keine Dynamik sondern ist nur ein einzelner Teil einer Dynamik und gleichzeitig in der Regel in Konflikt damit, steht sozusagen auf der Verlierer-Seite - denn jede Dynamik ist ja überhaupt "dynamisch" weil Gegensätzlichkeiten miteinander in Konflikt stehen und innerhalb der Zeit immer wieder Gleichgewichte finden und dann neues schaffen - Ergebnisse - die wieder zu Teilen einer Dynamik werden.

Und ich denke man sollte da einfach insofern realistisch bleiben, als dass man zwar von Einheit ausgehen kann, man selbst diese Einheit aber nicht verkörpert, sondern sich nur ein Teil dessen erkennen kann . Und ein Teil der Einheit muss sich sich möglichst gut selbst kennen um nicht in dauerhaften Konflikt mit der übergeordneten Dynamik zu sein. Denn es ist "nicht-kennen" was zu Ablehnung führt. Es gibt eine schöne Definition von Liebe, die ziemlich kühl klingt: Kennen und wertschätzen. Und das eine führt zum anderen. Es ist das Gegenteil von Ablehnung die ein Resultat von "nicht kennen" und nicht verstehen ist was wiederum ein Resultat von Trennung ist. Das macht vieles paradox und viele vermeintlich spirituelle Wahrheiten werden dann hohl wie spirituelle Symbole die auf Autos geklebt werden.
Genau. Deswegen Narziss UND Goldmund.
Die Einheit zu beschreiben in aller Ausführlichkeit ist die Quadratur des Kreises. Da gibt's auch die Möglichkeit der vielen Worte für das Einfache. Ich höre mir diese Tage zum Beispiel Mahamudratexte von einem Lama vorgelesen an, viel Worte um das Nichts, was in allem ist. Aber ohne tägliche Meditation , wo all diese Worte zum Schweigen gebracht werden nützt das nix.
 
Genau. Deswegen Narziss UND Goldmund.
Die Einheit zu beschreiben in aller Ausführlichkeit ist die Quadratur des Kreises. Da gibt's auch die Möglichkeit der vielen Worte für das Einfache. Ich höre mir diese Tage zum Beispiel Mahamudratexte von einem Lama vorgelesen an, viel Worte um das Nichts, was in allem ist. Aber ohne tägliche Meditation , wo all diese Worte zum Schweigen gebracht werden nützt das nix.

Die Einheit zu beschreiben kann ja nur unmöglich sein und wäre es möglich wäre es vermutlich sinnlos. Es gibt ja sowieso eine Art Paradox, etwa über sehr gute Bücher und Texte, dass man sie entweder nicht versteht oder aber, wenn doch, nicht braucht.

Ich denke es ist einerseits anders, weil nicht-zu-verstehen aber sich trotzdem darum zu bemühen eben Teil des Prozesses ist. Aber was für einen selbst sozusagen "funktioniert" ist erstens davon abhängig was man will, zweitens was zu einem selbst passt. Und Hesse etwa passt nicht zu mir. Siddharta fand ich gut, aber gerade weil ich bin wie ich bin lese ich solche Dinge nicht mehr. Denn ich bin extrem auf "Funktion" bzw. "Effektivität" fokussiert und mag kein romantisches Drumherum oder blumige Sprache. Deshalb gefällt mir z.B. Sri Nisargadatta Maharaji oder Eckhart Tolle oder auch Christan Meyer - alles sehr nüchtern und direkt.
 
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Da ich 47 bin, bin ich wiederum inspiriert, den Steppenwolf zu lesen, der mich als Jugendlicher trotz Tipps so gar nicht inspiriert hat. Ich kann mich bei Hesse ( ebenfalls Goethe) auch nur an die starke Gefühlswelt beim Lesen erinnern. Man findet sich als Jugendlicher wieder, weil man weiß , das irgendwas fehlt und nicht authentisch zu sein scheint in dieser Welt. Diesen Schmerz romantisiert Hesse.Mit 47 ists dann wieder so, man hat die Show satt und interessiert sich nur für das Wesentliche. Es muss nichts mehr erreicht werden . Mal sehen, wie Hesse nun wirkt, romantisch ist man wohl weniger.

Um etwas im Ganzen zu sehen braucht es auch die weibliche Art. Die Einheit analysiert nicht, sie weiß und liebt. Sie allein ist schwierig , das zeigt Goldmund auch. Man kann sich in ihr verlieren und dann darf Narziss seinen Senf dazugeben. Da seh ich den Kontext zum aktuellen Problem, sowohl auf der persönlich zu lesenden Ebene, wo der Narzisst nicht so weit weg ist vom Nazi, als auch auf der gesellschaftlichen Ebene, wo ein Deutscher eine gesunde Männlichkeit dem Wahnsinn entgegenstellen darf, ohne auf die gleiche Schiene zu geraten. Da hilft dann der Kontakt zum Mütterlichen, ein Goldmund.

Interessant, wie du Hesse erfahren hast. Ich hatte als Kind auch meine Probs mit Hesse, es ging um eine Geschichte, in der das schwierige Verhältnis eines Jungen mit seinem tyrannischen, abwesenden Vater beschrieben wurde. Hesse legte Seiten darauf aus, die Sehnsucht des Jungen nach väterlicher Zuwendung, die Verwirrung in die es resultierte und den "Psychokasper" den es in ihm auslegte zu beschreiben. Der Vater glänzte durch Dominanz, Lieblosigkeit, Forderung und Abwesenheit, der Junge war ein einziger Spielball dieser Unväterlichkeit... ängstlich, verwirrt, linkisch und praktisch gänzlich unbewusst motiviert. Als Protagonist, der er war, hätte ich gerne mit ihm gelitten und gefiebert, ihn irgendwie sympathisch finden wollen... aber im Gegenteil, mich widerte der Junge regelrecht an, aber bald auch Hesse, bei dem ich bald den Eindruck hatte, er suhle sich in den Schwächen des Jungen, grad so, als wollte er sie rechtfertigen, stattdessen aber wuchs in mir eher Verständnis dafür, wieso der Vater so entnervt war von so einem Jungen. Und das wiederum schmeckte mir auch nicht. *g

Ich weiss nicht mehr, welche Geschichte es war, einzig ich weiss, ich hätte heute vermutlich eine gänzlich andere Sicht bzw. Bewertung der Sache.
 
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