Schamanismen

Die Welt steht Kopf.
Der Blinde kennt die Farbe nicht. Und doch erklärt er sie. Er hat schon so viel davon gehört.
Er ist Experte des Gehörten und schreit den Sehenden nieder.
Könnte er sehen, brauchte er Augen nicht. Dann könnte er sagen die Farbe Blau, Rot und Grün und alle dazwischen.
Die Welt steht Kopf.
Auf der Netzhaut wird der Augenlinse Natur folgend das eingelassene Bild tatsächlich kopfstehend aufgetragen und so weiter an das Sehzentrum im zentralen Nervensystem weitergegeben.

Dort wird es eher weniger der Vernunft wegen, sondern der inzwischen aus menschlicher Bewusstheit alten Erfahrung des Leben‘s wieder so herumgedreht, dass es der Welt Fußstehen entspricht. Säuglinge erlernen dies in den ersten Monaten ihres Leben‘s.

Wem nun „die Welt“ Kopf steht, das rührt bestimmt von vielen individuellen Lebenserfahrungen her und wie dann darauf reagiert wird ist sicher ebenfalls sehr persönlich. Einer zieht sich vielleicht zu dessen eigen Recht zurück. Andere wollen die Weltanschauungen anderer wieder auf die Füße stellen. Und noch viele viele verschiedene Bedürfnisse tun sich da auf, oder man lebt einen temporalen inneren Frieden, in, mit der Welt und sich selbst.
 
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Das was ich in der heutigen Zeit oft mit schamanischen Reisen kennenlernte bezieht sich meist auf viele Praktiken, in Phantasie, Trance, Drogenkonsum und weiterem.

Es hat zumeist nichts mehr mit indigenen traditionellen Kulturen gemeinsam und entspricht postmodernem Bastelwerken.

Zumeist werden ohne notwendige kultureller Sensibilität, ohne ausreichendes lernen bei und mit dem indigenen Kulturen eine Art New Age Unkultur entwickelt, halbherzig heraus gepult und als buntes Bastelwerk fast irrsinnig zusammengebastelt.

Kulturelle Aneignung: Neo-schamanische Praktiken können oft Elemente aus indigenen oder anderen traditionellen Kulturen übernehmen,

Mangelnde Eigenauthentizität und gesellschaftlich soziale und identitäre Mängel münden in sektirisch wirkende elitäre Praktiken.

Es entspricht modernen Glaubenssystemen die ihre empfinde kulturellen Wurzeln wiedererlangen und erreichen möchten. Ihre zumeist sich selbst und anderen vortäuschenden Praktiken möchten Tiefe und Einheit mit Mutter Erde und der großen Seele zeigen.

Schlimm wird es im Bereich kommerzialisierte Versionen und spirituellen Gemeinschaften.

Sie gesellen sich gerne in der Nähe von Esoterik für finanziellen Gewinn und bieten teure Workshops, Produkte und Dienstleistungen an. Geben vor die Gesamtheit der Person aufzustellen und in dessen ursprünglichem Verhältnis zu Mutter Natur und großen Geist und Geistern zu führen.

Fehlende Ausbildung und Selbstsicherheit können tatsächlich tiefgreifende psychische Erfahrungen auslösen und wenn sie nicht unter Anleitung und mit angemessener Vorbereitung durchgeführt werden, können sie psychische oder emotionale teilweise schwere Probleme verursachen.

Praktiken basieren oft auf spirituellen Überzeugungen, transzendierten Weltbildern und Weltanschauungen lassen visuelle und geträumte mystischen Erfahrungen frei die physisch auch anders beleuchtet werden können.

Meine Kritik ist, dass es schwer ist, die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Praktiken gut genug selbst bewerten zu können.

Wichtig ist mir darauf hinzuweisen, dass nicht alle Menschen, die solche Praktiken ausüben, dieselben Probleme haben und oft auch nur ihrer Wirklichkeit, sozialen Verhältnissen und ungünstigen Lebensumständen phantasievoll, temporal entkommen möchten.

Einige praktizieren diese Praktik mit Eifer, ernsthaft suchend und lernend. Sehr oft lassen sie allerdings wieder davon ab und wenden sich der Wirklichkeit zu, den Aufgaben die tatsächlich zu bewerkstelligen sind um Lebenssituationen derart zu verändern, dass auch Lebensfreude mehr Raum erhält.

Ich empfehle bei Interesse zu diese Praktiken kritisch zu hinterfragen, sicherzustellen, dass sie verantwortungsbewusst und respektvoll angegangen werden, individuellen Bedürfnissen folgen ein Lebensfroheres und weniger elitäres Leben zu gestalten.

Menschen, die sich für derartige Praktiken interessieren, dürfen sorgfältig recherchieren, um nicht am Ende den Bezug zur Realität und Wirklichkeit zu sehr zu verlieren.
 
Im Grunde ergibt sich mir fast und langsam ein neues Thema. Noch ist es gedanklich und empfindend am wachsen.

Es überschreitet offensichtlich in gewisser Weise die so genannten Schamanismen. Und das erstaunliche daran ist ich finde den Bön dennoch darin.

Das neue Thema geht in Richtung: Zunahme an neuen Erkenntnissen, in dichteren kommunikativen Netzwerken und dem erneuern von Empfindungen, Gefühlen, Hoffnungen und freien Phantasien.

Hier im Thema erinnere ich mich nicht nur an meine eigene Kindheit, Jugend und dem Aufwachsen in und bei meinen jeweils indigenen Freunden, die schlichtweg ihre Sicht leben und allem entsprechend Bedeutungen und Namen geben. Mit diesen erlebte ich die ungespaltenen Persönlichkeiten, die in ihrer Umwelt als lebendiger Anteil darin als Einheit lebten und Dualität plus Persönlichkeitsspaltungen weitgehend nicht kennen.
 
Meiner Erfahrung entsprechend finden sich Neo Schamanismus meist da zusammen wo seelische und körperliche Not, kombiniert mit transzendierten Weltbildern, oder etwas wenig reflektierten Übernamen aus fast verschollenen nordischen Kulturen oder indigenen Aneignungen stattfinden. Auch Persönlichkeitsdefizite und schneller Geldgewinn spielen meist eine nicht geringe Rolle.

Welt-, und Selbstglucht, hin zu Phantasie kann durchaus einen temporalen Schutz schenken und zwar vor zu starkem Druck von Außen, oder zu gewaltigen innerem Trauma.

Aber auf Dauer führte es eher zum zu wenig wirklichen Herangehen, oder Heil der Situationen.

Dazu zu oberen werden gerne Trance und Einnahme von psychedelischen Mitteln aus Natur und Labor verwendet, das in Verquickung mit transzendierten Vorstellungen des Sein’s.

Meiner Wahrnehmung entsprechend leiden viele Menschen unserer Zeit an eine Art Entwurzelung und auch mindestens einen Spalt ihrer Persönlichkeit. Nicht zu verwechseln mit psychischer gespaltener Persönlichkeit.

Das löst Wunschvorstellungen aus, diese mit religiösen und transzendierenden Weltbildern vernetzt bereiten oft einen schnellen Zugang zum Neo Schamanismus.

Das exotische daran lockt, die Hoffnungen und Versprechungen daraus rufen Engagement und Beschäftigen auf.

Nicht selten geht gesunde Haftung, also natürliches geerdet sein verloren dabei, was wiederum bei Nativen genau andersherum lebte und noch lebt.

Man mag gerne spirituell und oft nicht einfacher Mensch unter Massen von Menschen zu sein. Das darf sein, ist Menschlich und jeder entscheidet selbst ob er abheben will oder muß, oder im Leben dieses zu leben mit einer Seele umgeben von der Welt die eins mit einem Selbst ist, schlichtweg ohne Mühe Lebensfreude lebendig lebt.
 
So verlor ich auch damals in Japan meine mir persönlich besondere Weise meiner Identifikation innerhalb von Schamanismen und erspare mir selbst weiterhin einbilden zu müssen und zu wollen wer spezielles zu sein.

Was blieb sind lange alte Erfahrungen und Kenntnisse.
 
In den Winden der Steppe wehe ich dahin,
neine Seele tanzt im Rhythmus des Himmels.
Die Adler kreisen hoch oben am Himmel,
ihre Freiheit trage ich im Herzen.

Die Pferde galoppieren durch das weite Land,
ihre Kraft und Freiheit spüre ich in mir.
Die Erinnerungen an Ahnen flüstern im Wind,
ihre Weisheit leitet meine Träume.

Im Feuer der Rituale brennt die Flamme, sie verbindet mich mit der Hitze des Leben‘s.
Die Trommel schlägt im Takt der Herzen,
In Trance finde ich meine Antworten.
 
Man mag gerne spirituell und oft nicht einfacher Mensch unter Massen von Menschen zu sein. Das darf sein, ist Menschlich und jeder entscheidet selbst ob er abheben will oder muß, oder im Leben dieses zu leben mit einer Seele umgeben von der Welt die eins mit einem Selbst ist, schlichtweg ohne Mühe Lebensfreude lebendig lebt.
Darf ich dich fragen, fühlst du dich innerlich allein?
Warum hast du nach Tibet entschieden zu gehen? Was hast du dort gesucht?
Die Antwort ist nicht notwendig. LG.
 
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Darf ich dich fragen, fühlst du dich innerlich allein?
Nein.
Warum hast du nach Tibet entschieden zu gehen? Was hast du dort gesucht?
Das war keine Entscheidung, es war nicht geplant, sondern hat sich aus einem Besuch meines indischen Freundes und dann einem unverhofftem Angebot eines tibetischen Flüchtling’s, der sich als Guide Geld verdiente, Urlauber und Touristen nach Tibet zu führen ergeben.
Die Antwort ist nicht notwendig. LG.
Natürlich ist keine Antwort nötig.
 
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