Beim Lesen fühlte sich dieser Absatz für mich sehr stimmig an. Demnach müsste ich nach der Scham forschen, wofür "ich" mich schäme und wozu ich nicht stehe. Dann komme ich weiter, und indem ich genau den wunden Punkt anspreche, vor jemand anderes.
Nochmal anders herum:
Es gibt etwas an oder in mir, das mich stört, worüber ich mich schäme und mch schuldig fühle, dass ich "anders" bin, niicht so wie die anderen, oder so wie ich es gerne hätte. Je nach Bewusstheit dieser Themen reagiere ich darauf mit Scham oder mit Schadenfreude oder gar beides.

pluto
Ja... Du kannst vor allem aus dem was Du ausdrückst sehr viel schließen. Handlungen, Sprechen, Schreiben...... und aus dessen Gegenteil: Wo handelst Du nicht, obwohl Du denkst Du solltest, wo lügst Du, weil Du nicht anders kannst? usw. ....
Das liegt daran, dass das was man ausdrückt, erst einmal vollkommen von den eigenen Überzeugungen gesteuert wird und das sehr unbewusst. Simples Beispiel: Du wachst morgens auf. Du gehst ins Bad, duscht, putzt Zähne, ziehst Dir was an usw. Dann gehst Du vielleicht zu Deinem Job oder zum Einkaufen oder zu einem Freund oder Freundin oder was auch immer. Aber lass das alles doch mal.

Aus dem Bett direkt in einen alten Trainingsanzug und tu was Du zu tun hast.
Worauf ich hinaus will ist: Wir tun unendlich viele Dinge die eigentlich gar keine große Bedeutung zu haben scheinen. Aber die Bedeutung wird dann offensichtlich, wenn wir sie mal lassen... müssen... oder auch nur darüber nachdenken sie zu lassen. Wir tun nämlich rein gar nichts bedeutungsloses. Wir sagen auch nicht ein bedeutungsloses Wort. Wobei da das Thema dessen was wir alles nicht sagen fast interessanter ist.

Und wenn man erforscht, welches die Motive hinter den Motiven sind, die Bedeutung(en) für einen selbst erkennt, dann kommt man schnurstracks zum Thema "Selbstwert", "Status", "Ansehen", ....
Es hat fast immer mit Beziehungen zu tun, aber allgemein: Romantische Beziehung (oder unromantische...

), Beziehung zu Arzt, Boss, Eltern, Freunden usw. Und wenn man sich da mal die Beziehungen ansieht, die man hat... von sehr bedeutsam bis zu "eigentlich" unbedeutend, aber zumindest gedanklich doch irgendwie da.. Und man sich dann fragt: Was dürfte/n diese Person/en auf gar keinen Fall von mir wissen oder es selbst erkennen, dann kommt man den Dingen auf die Spur. Denn das wird etwas sein, womit man keinen Frieden geschlossen hat. Und interessant sind dann auch die Unterschiede.. Denn man würde locker Freunden manches erzählen, was man den eigenen Eltern wiederum auf ewig verschweigen wird. Woran liegt das? Oder Entwicklungen... Warum war es mir mit 15 peinlich eine Freundin zu haben und mit 20 dann, keine zu haben?
Was ich sagen will: Man kann da unglaublich viele Themen "aufmachen", man kann an scheinbaren Kleinigkeiten viel erkennen. Weil sie immer Bedeutung haben und wenn man der nachgeht, haben sie immer die gleiche Bedeutung... Und diese Bedeutung hat immer mit dem eigenen Selbstwert zu tun, worüber man ihn definiert. Und das, worüber man den Selbstwert einerseits definiert, andererseits aber dort einen Mangel hat... da ist Leid und da ist der "Antrieb" für alles was man tut, der sich wiederum aufsplittet in die scheinbar verschiedenen Motive.. bis es unübersichtlich zu werden schein...coole Klamotten, schönes Auto, klug-sein, Geld verdienen, gut aussehen, im Eso-Forum kluge und unkluge Sachen schreiben.

....selbst das Kaufen irgendeiner dummen Zeitschrift kann man zurückverfolgen.
Das alles ist ein perfekter Kreislauf...
Ich glaube, unterm Strich kann man es immer auf das reduzieren:
Mangel an Liebe (sich angenommen, nicht getrennt fühlen) und dem Streben danach, diesen Mangel zu beseitigen. Es hat immer mit "Trennen" und "Verbinden" zu tun.
Und damit es nicht zu Off-Topic ist:
Schadenfreude ist ein Beispiel für Ausdruck, an dem man sich diesen Kreislauf bewusst machen kann.