Ein gefährlicher Mann stand neben meinem Bett und wollte mich umbringen.
Dann bin ich aufgewacht.
Im Traum kommt das ins Bewusstsein, was wir im Wachbewusstsein verdrängen, die Ängste, Befürchungen und nicht gelebten Gedanken und Vorstellungen, aber auch die Begegnungen, die wir am Tage nicht leben wollen oder können und deshalb lieber verschlafen.
Es ist gut, das dir die Gefahr im Traum begegnet ist, so hat sich das Unterbewusste erleichtert. Mir geht es umgekehrt in meiner Parkinson-Erkrankung. Die fröhlichen Tänze, die ich nicht mehr leben kann, die erlebe ich des nachts in meinen Träumen.
So sind die Träume notwendige Kompensations-Mechanismen. Ich denke manchmal darüber nach, wie es wohl den Autokraten des nachts ergeht, wenn sie am Tage ihre Mitmenschen mit Raketen beschiessen und zu Tode bringen. Und deshalb die Nächte nur mit Alkohol und Pharmazeutika betäubt durchschlafen können.
So stelle ich mir auch das nachtodliche Leben vor. Eine weise, aber gerechte und daher oftmals auch sehr unangenehme Vorsehung wird jeden Menschen das erleben lassen, was kompensatorisch erlebt werden darf oder muss. Da kommt auch kein Autokrat ungeschoren davon und keine gepeinigte Seele wird dabei vergessen. Jeder bekommt das, was er sich selbst verdient hat oder erleiden musste.
In meiner Heimat im Münsterland sagte man das so `Et chiff keen chrötter Leeid, as wat ssik dä Mensk söffs andeeit`.
LG ELi