Sammelthread:Fleisch essen/ Tierhaltung/Vegetarier

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Heute Abend: ARTE - 20.40Uhr

Darwins Albtraum

In Tansanie am Victoriasee hat sich eine bizarre Fischindustrie entwickelt: Russische Frachtflugzeuge transportieren die Filets der dort gefangenen Barsche nach Europa; der Abfall der Fischfabriken wird von den Einheimischen eingesammelt und aufgekocht.
Während einzelne Unternehmen bis zu 500 Tonnen Fisch am Tag ausfliegen lassen, leben die Menschen in Armut.
Mit seiner Oscar-nominierten Doku zeigt Hubert Sauper das Elend und lässt die Darbenden zu Wort kommen: Straßenkinder, Prtostituierte, Aidskranke.

Der Victoriabarsch wird so zum Symbol eines gefährlichen Raubtierkapitalismus. Der gefräßige Fisch, eigentlich im Nil zu Hause, wurde einst im afrikanischen Gewässer ausgesetzt und hat dort inzwischen fast alle anderen Arten verdrängt.
Das grausame Dokument einer Region, wo Ökonomie und Ökologie fatal aus dem Ruder gelaufen sind.

Aus: TV-Spielfilm

Gruß von Rita
 
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Jäger ist, und erkannte, daß auch seine Arbeit in gewisser weise "sinnvoll" ist.

Immer schon oder erst, seitdem der Mensch in die Ökologie eingegriffen hat??


Ich frage mich selbst oft, warum eigentlich so fix davon ausgegangen wird, daß mit einer rein vegetarischen Ernährung alles "besser" sein sollte, es relativ schnell ausgeschlossen wird, daß Pflanzen keine Lebewesen wären.

Ninja - der Baum ist das Lebewesen, die Apfel die Frucht, die verrottet, wenn sie reif ist.
Und das kannst du auf fast alle Früchte der Erde beziehen....


Kann man die Glashausgärten nicht auch mit Massentierhaltung vergleichen?

Sehe ich nicht so. Viele Pflanzen sind ohnehin einjährig - sie tragen Früchte, die Früchte werden geerntet, die Pflanze stirbt ab. Du schadest nichts und niemand, wenn du die Früchte zum Leben nimmst.
Wenn umwelt-und menschenschädigende Methoden angewendet werden, sollte man selbstverständlich Abstand nehmen.
An sich ist die Vorzucht im Glashaus ein sehr altes und selbstverständlich sinnvolles Mittel.

Wo bekomme ich eigentlich noch nicht voll mit Pestiziden bespritztes Obst und Gemüse her?

Bei dir weiß ich das naturgemäß nicht - ich habe hier das Glück, von guten Gärtnereien fast umzingelt zu sein:clown:
Wie weit man im Supermarkt den "Bioprodukten" glauben kann, weiß ich nicht - ich habe heute beim Edeka mal speziell darauf geachtet, es gibt schon einiges davon in der Frischobst- und Gemüseabteilung. Hat natürlich auch seinen entsprechenden Preis.

Hab mir dann halt mal 3 Knofizehen und 4 ungespritzte Zitronen mitgenommen, damit ich morgen mit meiner Knofikur beginnen kann - aber ob das alles wirklich unbelastet ist..:dontknow:

Gruß von Rita
 
hi Ninja,

es ist halt so, daß z.B. in Holland ein generelles Jagdverbot gilt, und die Natur ist in wunderbarem Einklang. Die Natur regelt sich selbst (das sieht man ja shcon daran, daß täglich Arten aussterben - keine Lebensgrundlage mehr). Einerseits werden Rehe durch den Winter gefüttert, um andererseits dann geschossen zu werden. Treibjagden - eine wirkliche Grausamkeit. Da können mir die Jäger erzählen , was sie wollen (gute Seiten im Internet: Die Anti-Jagd-Seiten).

Was die Früchte und Gemüse betrifft, so hat Rita eigentlich schon alles gesagt dazu. Ich schaue halt auch, daß ich von Höfen in der Gegend Obst und gemüse ungespritzt bekomme und sorge für den Winter vor - aber im Winter bekommt man ja auch in Bioläden Gemüse aus der Gegend.

Uns fehlt einfach nur eine gewisse Bescheidenheit und ein Sich-Einfügen in den Kreislauf der Natur. Diese Gier, die geschürt wird durch die Medien, auf einfach Alles, was man nur haben oder konsumieren kann - wird für die Erde irgendwann untragbar sein. Und jeder von uns könnte einen Teil dazu beitragen, daß die Umwelt geschont wird und Leben geachtet. Da muß man nicht einmal nur an Tiere denken, da geht es wirklich auch um importierte Sachen und z.B. auch Kleidung (wo wird sie hergestellt und unter welchen Bedingunen).

Nur - wir sind Menschen und wir haben so vieles nicht selbst in der Hand. Wie rita sagt, ich würde meinen Fuß auch nicht nach Spanien setzen, solange es dort Stierkämpfe gibt - aber was hilfts. Da gibt es vieles, womit man einfach leben muß. Aber wiegesagt, tun kann man immer was - bei sich selbst.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
Letztes Wochenende, war ich auf einem landw. Hof, "Ökohof" stand drangeschrieben, im Auftrag des Tierschutzes, dort lebten die Menschen auch im "Einklang" mit der Natur. Dieser Einklang sah dann so aus, dass die Pferde jetzt schon - wir haben ja gerade Frühling und die Natur sprießt - auf abgefressenen Weiden standen, kaum ein Hälmchen hatte eine Überlebenschance, auf dem Gehöft rannten ca. 40 Katzen rum, die alles zugeschissen hatten, das dort befindliche Haus war nicht bewohnbar, es wuchsen schon Pflänzchen durch die Fenster - deshalb hatte "man" sich Bauwagen aufgestellt um Übernachtungsmöglichkeiten zu haben - die Notdurft wurde überall erledigt. Soviel zum Einklang mit der Natur, wie ihn manche Leute sehen. ich war beeindruckt. Dort vegetierten auch Rinder und Schweine, die für den Eigenbedarf gehalten wurden. Unter unwürdigsten Umständen. Das Fleisch essen diese Leute mit Sicherheit - es stammt ja sozusagen aus "ökologischer Tierhaltung" - oder wie mans auch immer nennen mag. Rund um diesen sogenannten Ökohof, wurden die Felder kommerziell bearbeitet - sprich mit Dünger, Kalk etc. Auch die Weiden waren in einem Zustand, der darauf schließen läßt, dass sie regelmäßig abgezogen, gedüngt und gekalkt werden. Die dort lebenden Tiere werden den Sommer bestimmt gut überleben und mit einer Winter-Fettschicht in den Stall zurückkehren.

Nun frage ich mich: Die ökologisch bearbeiteten Felder, liegen inmitten der herkömmlich bestellten Felder. Fliegt der Dünger, die Pestiziede, der Kalk über die Ökofelder weg oder wie habe ich mir das vorzustellen???? Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn Menschen erklären, sie essen nichts, was mit Pestiziden behandelt wurde, nichts gedüngtes kommt auf den Tisch. Liebe Leute, wo kann man das kaufen......

Im Einklang mit der Natur leben, müssen wir heutzutage neu definieren. Ich lebe schon lange auf dem Land, warscheinlich im Einklang mit der Natur, zumindest mittendrin. Ich esse kein Fleisch aber Gemüse, wenns geht aus meinem eigenen Garten ansonsten aus dem Laden. Whatever. Alles in Maßen und nur nichts übertreiben, ist die Devise. Ich bin auch gegen Jagd, aber in unserer Welt, geht es nunmal leider oft nicht mehr ohne. Wir haben häufig Schäden, die durch Wild verurusacht werden. Das ist auch o.k. so. Ich kenne aber auch Leute, die haben eine Wildschweinrotte im Garten, Tag für Tag, und das ist nicht mehr lustig. Da ist vom Garten nichts mehr vorhanden, sogar die Baumbestände gehen kaputt, weil die Wildschweine die Wurzeln ausgraben. (Es kostet übrigens bis zu 20.000 Euro, wenn man einen Baum ohne Grund fällt.) Diese Bäume gehen ein. Die Population der Wildschweine ist so explodiert, dass sie zu einem echten Problem werden. Wegscheuchen funktioniert nicht.

Alles hat immer zwei Seiten. Mir machen die paar kaputten Salatköpfe und zerstörte Blumenbeete nicht viel aus. Das hält sich in Grenzen. Allerdings möchte ich auch nicht noch mehr Wild im Garten rumtoben haben.

Das Ziel muß sein, Nutztiere artgerecht halten, Wildtiere nicht domestizieren.

Ich würde meinen Fuß trotz Stierkampf nach Spanien setzen - schaut Euch doch mal an, wieviele Tiere hier in unwürdigsten Umständen gehalten werden und was für ein Scheißeende sie auf dem Schlachthof erleben. Der Stier in Spanien, der in der Arena getötet wird, hatte ein gutes Leben in Freiheit. Stierkampf ist Tradition. Diese Traditionen lassen sich nur langsam und mit Vernunft ändern. Nicht aber mit einem kategorischen NEIN. So funktioniert das nicht. Wer was ändern will muß handeln. Verweigerung führt zu gar nichts. Es ist auch einfach zu sagen: NEIN, da geh ich nicht mehr hin weil das oder dies dort passiert." Ich denke Ihr wollt was ändern, wieso tut Ihr dann nichts und ergebt Euch dem Schicksal?



Gruß
July
 
Ach July, schon wieder das: warum tut ihr nichts! Von mir müßtest du langsam wissen, daß ich was tue, von dir wissen wir es auch.

Und das mit diesem Hof, wo du warst: es gibt immer solche und solche, auch das weißt du.

Und daß es im Grunde nichts unbelastetes mehr zu Essen gibt, ist schon klar! Aber wenn ich was vom Biobauern kaufe, weiß ich, daß er wenigstens zu dem ganzen Gift, das eh schon unvermeidbar ist, nicht noch mehr Gift draufkippt - das ist alles - und mir ist das lieber. Es geht ja auch um Obst usw.

Und du weißt doch auch genau, daß Verweigern von Kauf von Fleisch aus Massentierhaltung zur Folge hätte, daß das nicht mehr so produziert werden könnte. Auch da würde es die Masse der Menschen machen, die konsequent sind.

Was die Jagd betrifft, so werden Rehe im Winter gefüttert, dann geschossen -besser wäre es doch gleich, der natur ihren Lauf zu lassen. Und du traust der Natur sehr wenig zu, wenn du denkst, der Mensch müßte irgendwo ordnend eingreifen - das kann die natur besser als der Mensch. Schau doch an, wohin uns das "ordnende" Eingreifen gebracht hat. Und ich weiß nicht, ob du schon mal angeschosssene Hasen bei der Treibjagd gesehen hast, die sich auf Vorderläufen dahinschleppen? Oder 20 Füchse an Stangen hängend? Schäden, die durch Wild verursacht werden - sehr gering zu den Schäden, die durch den Menschen verursacht werden. Aber da gibt es nicht gleich ein Hallali zur Treibjagd, gelle!

Nee, wenn es um die Natur und Tiere geht, wirst du mich immer auf deren Seite finden - ohne große Kompromisse. Und wo ich was tun kann, da tu ich mein bestes, da kannst du dich drauf verlassen.

lg

morgenwind
 
Warum wird bei einer theoretischen Diskussion immer erwartet, dass man seine Diskussionskompetenzen sozusagen dadurch legitimiert, dass man beweist, dass man auch etwas tut??? Ändert es etwas an Argumenten wenn ich erzähle, dass ich nicht nur (halbwegs, zugegeben) auf die Produkte, die ich kaufe, achte, sondern auch beim Bio-Bauern Bäumchen pflanze?
 
Das grundlegende Problem ist, dass für einen Großteil der Menschheit Tiergewebsverzehr neben reiner Anerzogenheit einen psychologischen Kompensationsfaktor darstellt, nämlich für ungelebten oder unbefriedigend gelebten Sex, was da herrührt, dass sie unpassende Partner gewählt haben und im schlimmsten Fall mit diesen bereits eine Finanz- oder Wohngemeinschaft oder auch Ehe eingegangen sind.

Auf der energetischen Ebene bewirkt Fleischkonsum nämlich tatsächlich eine Art temporäre Betäubung des Sexualtriebes und zwar die schnellst mögliche. Daher werden diejenigen, die sich über solche Zusammenhänge noch nicht im klaren sind, auch niemals aufhören, Fleisch zu essen, da können Vegetarier oder Veganer noch so viele Kampagnen machen, das wird nie fruchten.

Daher wird es eher Sinn machen, darüber aufzuklären, wie man seelisch adäquate Partner finden kann, dann verschwinden solche verzerrten Ernährungstendenzen nämlich nach und nach wie von selbst und das Tierreich wird es einem danken, for sure.

:D
 
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@ Afrodelic
Lustiges Konzept: Poppt glücklich - rettet Kühe!

Es ist zwar zutreffend, dass man sich nach dem Genuss eines fleischhaltigen Essens lieber zum Verdauen hinlegt als für Sex, aber das geht einem nach einem Teller Gnocci mit Parmesan genau so. Verdauung ist meist energieaufwändig.

Außerdem stimme ich Deiner These, die meisten Menschen hätten den unpassenden Partner keinesfalls zu. Dein meisten Menschen haben zwar den passenden Partner, nicht aber das Know how um mit ihm glücklich zu leben. Motiviert man sie zu einigen Vehaltensänderungen, hängt plötzlich der Himmel wieder voller Geigen - auch im Bett. Fleisch essen sie trotzdem gerne.
 
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