Wenn man auf dem tiefsten Land wohnt und die Mutter, Oma oder sonstwer zu Hause ist, können Kinder heute noch genauso frei, ungezwungen und naturverbunden aufwachsen. Wenn Sie Hunger haben oder die Knie bluten, gehen sie kurz nach Hause, lassen sich versorgen, und gleich wieder raus zum Spielen.
In Städten und Vororten dominieren die Autos und die meisten Mütter müssen arbeiten gehen, so dass zu Hause kein Ansprechpartner ist. Da sind die Kids dann am besten in der Wohnung aufgehoben, da weiß man wenigstens wo sie sind.
Dazu kommt, dass unsere Gesellschaft nicht sehr erfreut auf tobende/spielende Kinder reagiert, so dass sie ständig anecken wenn sie etwas lauter sind, weil irgendwelche verschrobenen Nachbarn in ihrem langweiligen Leben nicht gestört werden wollen.
Da die wenigsten Eltern Sport treiben oder ihre Freizeit in der Natur verbringen, gibt es natürlich auch keine Vorbilder. In meiner Heimatstadt kannst und könntest du auch kein Kind auf einem Fahrrad loslassen. Das ist lebensgefährlich, denn darauf ist/war kein Autofahrer eingestellt.
Elektronische Kindermädchen beherrschen heute die Wohnzimmer, was aber ausschließlich eine Entscheidung der Eltern ist. Ob TV, PC, Spielkonsole, Handy, alles wird angeschafft, damit die Kids virtuell verdummen und in absoluter Bewegungslosigkeit verharren. Aber die Alten machen es ja vor.
Seltsam, dass bei Freizeitgestaltung für Kids grundsätzlich sofort die Rede von Reiten, Ballett und Tennis ist. Hmmmm, Golf fehlt da noch ....
Meine 4 (Stadt-)Kids waren (bis zur Abi-Vorbereitungsphase) in einem Wassersportverein, der, wenn ich mich recht erinnere 5 oder 6 Mark/Euro pro Kind und Monat gekostet hat, was die Leute, die so fürchterlich rechnen müssen ganz locker für Zigaretten, Lotto oder andere überflüssige Dinge ausgeben. Sie waren mehrfach die Woche dort, haben sich im Team ausgepowert und sind glücklicherweise nie auf dumme Gedanken gekommen.
Sie sind heute zwischen 27 und 35 und machen alle noch Sport, z. T. auch im Verein ... da spielen zwei von ihnen Tennis

was sie aber erst als Erwachsene und auf eigene Kosten angefangen haben.
R.