Russland greift Ukraine an

Werbung:
Man mag ewig darauf hoffen, das Putin seine vorgegebenen roten Linien nur aus Angstmacherei betreibt, aber er hat das Potential, Ernst zu machen in den nächsten Jahren, erst recht, wenn die Selbstverteidigungsmöglichkeiten gleich Null sind. Man hat ja schon öfters gedacht, er macht dieses und jenes nicht…und dann macht er es doch.
So isset.
Ich habe Anfang des Krieges einige Interviews mit russischen Bürgern gesehen, wo die lebten (Berlin?) weiß ich nicht mehr...🤔
Die haben gesagt, sie verstünden gar nicht, warum der Westen nun aus allen Wolken fiele.
Putin habe immer gesagt, was er will und was er ggf. tun würde, seit Ewigkeiten. Man müsse halt nur hinhören...

Der muss nur ein Mal mit Mittelstreckenraketen auf D zielen und die auf die USA gerichteten atombesetzten Langstreckenraketen gleichzeitig in Gefechtsbereitschaft versetzen. Da kann man sich an den Atlantik stellen und lauschen, bis die Ohren schmerzen, da kommt nichts mehr zur Hilfe geflogen aus den USA.
Hat schon Joschka Fischer neulich im Intervew mit der "ZEIT" gesagt, (wiederhole ich auch zum 3.Mal): "Niemand. Niemand wird uns dann zur Hilfe kommen". Amen.
Also, bevor es einen solchen 3. WK gibt, den v.a. wir würden erleiden müssen, in D, in Mitteleuropa, aber vor allem D, muss die UA im Zweifel eben verlieren und geteilt werden. Shice passiert, immer wieder, die ganze Geschichte der Menschheit hindurch.
So ist es leider, ich bin nicht bereit, für die UA zu sterben und der Rest von Europa sicher auch nicht. Wozu auch.
Danach können sie mit dem Rest in die EU und in die NATO, dann kommt der Todesstreifen an die Ostgrenzen, die amerikanische Abwehr wieder aufgestellt und gut ist. Genug Zeit, in den Westteil abzuhauen, werden die Zivilisten dann schon noch haben, das ist sowieso die Hauptsache.
 
Deswegen ist die offizielle Formulierung seitens der USA u.a. Beteiligten immer, "die Ukraine bekommt Unterstützung und Waffen, solange sie sie braucht". Und nicht ".....solange, bis sie gewonnen hat".
 
Abgesehen von diesem Forum bin ich überhaupt nicht in sozialen Medien unterwegs .

Wäre vielleicht mal ganz lehrreich für Dich. Du hast ja selbst erwähnt, dass Russland diese sozialen Medien mit Trollen füllt. Wie wäre es, wenn Du Dir diese auch mal wirklich anschaust? Wie schon gesagt: Ich stöbere in diesen Medien gerne auch in anderen Filterblasen als der meinen, so dass ich auch durchaus da schon diese Russland-Trolle real gesehen habe.

Ich finds zudem auch trollig ,mich in eine Trollecke schieben zu wollen, bloß weil ich aufzeige, dass das Gewollte nicht so einfach funktioniert .

Dass das Gewollte nicht einfach und sicher funktionieren wird, ist jedem bewusst. Die Lage ist unberechenbar - bzw. berechenbar wäre sie nur, wenn wir die Ukraine der Willkür Russlands überlassen würden.

Du hast Dich aber noch anders und deutlicher geäußert. Zum Beispiel hiermit:

Ich wäre tatsächlich für eine schnelle Übernahme der Russen gewesen, aber grundsätzlich stellte sich die Frage mir nicht,nun stecken wir mit drin und fördern das Abschlachten Hunderttausender.

Wohlwollend kann ich davon ausgehen, dass Du das nur so dachtest, weil Du das für das kleinste Übel für die Ukraine hältst oder gehalten hast. Das sahen die Ukrainer aber anders. Und darüber, was der Wille des ukrainischen Volkes ist, bietet z.B. Marina Weisband immer wieder Einblicke.

Die Ukraine einfach der Willkür Russlands überlassen, funktioniert natürlich dahingehend, dass sich Europa und USA sicher nicht selbst in Gefahr bringen und selbst die Hände schmutzig machen. Dann wäre auch schnell "Frieden", in dem Sinne, dass nicht mehr viel geschossen würde. Aber diese Art Frieden würde nicht weniger Leid bedeuten.

Es gibt Trollpropaganda, russische Propaganda, aber auch westliche Propaganda und eben das Trollige, jemanden als Troll abzutun, bloß weil man es sich nicht so einfach macht und sich billig einem Lager anschließt, ohne es zu hinterfragen.

Was hinterfragst Du denn?

Das man bereits in die Ecke geschoben wird wenn man (...)

(...) erwähnt hat, dass man sich einen schnellen Sieg Russlands gewünscht hätte (siehe Zitat mit dazugehörigem Link oben)

(...) das vorsichtige Vorgehen vom Bundeskanzler befürwortet (...)

... was wie gesagt nicht Deine einzige Äußerung zu dem Thema war ...

die Waffenverhältnisse und jeweilige Soldatenstärke aufzeigt ist absurd, vor allem, weil ersteres eine große Anzahl von Bürgern ebenfalls so sieht und letzteres nun einmal die Faktenlage ist.

Die Faktenlags ist, dass die Ukraine einen direkten Angriff auf Kiew abwehren konnte, und danach u.a. dank Waffenlieferungen einen Status Quo halten konnte. Ob bzw. wie lange das noch weiter klappen kann, ist ungewiss. Gewisst ist aber, dass ein Stop der Waffenlieferungen zur kompletten Niederlage der Ukraine führen würde. Und da Du Dich ja auf Scholz berufst und Dich mit ihm in einer Ecke glaubst: Er äußerte selbst, dass die Ukraine nicht verlieren sollte.

Ich fühle mich in der Ecke von Olaf Scholz, Helmut Schmidt, Precht, dem ehemaligen Natogeneralsekretär, Peter Scholl-Latour, Gabriele Krone Schmalz, Angela Merkel etc. wohl. Wenn Trolle ähnliche Ansichten vertreten, können weder die Aufgezählten, noch ich etwas dafür. Trollen geht es kaum um eine ehrliche Diskussion, mir schon.

Diese Leute waren sicher NIE für eine schnelle Übernahme der Russen. Scholz sagte sogar kurz nach dem Angriff 2022, die Ukraine darf nicht verlieren.

Basis selbiger könnte sein, das alle möglichst wenige Tote und Frieden haben wollen.

Das will ich auch. Ich werde aber nicht der Ukraine vorschreiben, wie viel oder wenig sie sich und ihre Gebiete bzw. (Bündnis-)Freiheiten verteidigen darf, weil der russische Angriffskrieg sonst vielen russischen und ukrainischen Soldaten (und ukrainischen Zivilisten auch zu Hauf) das Leben kostet.

Streitbar können die Ursachen des Krieges und der ideale Weg von weniger Leid und Gefahren sein.

Ich habe nicht zu entscheiden, wie viel oder wenig sich die Ukraine verteidigen darf. Wenn sie sich verteidigen will und kann, werde ich einen Teufel tun, es ihnen zu verbieten. Und weiter noch: Ich bin dafür, ihnen so weit es eben möglich ist zu helfen, so lange sie es wollen.

Ich sehe nicht die Faktenlage, welche Du für wünschenswert hältst. Das ist alles.

Welche Faktenlage sehe ich denn? Ich habe nicht gesagt, dass der Erfolg gewiss wäre o.ä. Ich weiß nur, wie der Misserfolg gewiss wäre.

(...) Deswegen gehe ich davon aus, das ohne besagte vorteilhafte Umstände ein längerer Krieg zum Leidwesen aller ist .

Das kann durchaus sein. Aber ich habe nicht zu entscheiden, wie lange sich die Ukraine noch dagegen wehren will. Das entscheiden nur die selbst. Und ich bin dafür, dass sie dienötige Unterstützung bekommen, dass sie sich auch weiter wehren können.

Wenn Du es für das kleinere Übel hältst, jetzt aufzugeben, kannst Du das äußern, aber auch Du hast das nicht zu entscheiden. Ich kann Dir aber auch sicher sagen, dass sich Russland im gegenwärtigen Status nicht mit den eroberten Gebieten begnügen wird, sondern auch weiterhin die Bündnisfreiheit des Rests des Landes einschränken wollen wird. Der "Kompromiss", wie Du es nanntest, wäre also kein Kompromiss, sondern die komplette Niederlage der Ukraine (was Scholz auch explizit verhindern möchte). Und es gab im ganzen Krieg keinen einzigen Zeitpunkt, an dem abzusehen war, dass Putin sich mit weniger zufrieden geben würde als der kompletten Umsetzung seiner Kriegsziele.

Die grandiose Erkenntnis hatte bereits die mahnende Angela Merkel und hinterfragte Helmut Schmidt. Beide nicht als Trolle bekannt.
Das Ergebnis sehen wir.

Und jetzt sehen wir im Ergebnis auch, warum die Ukraine dringend ein Verteidigungsbündnis benötigt. Die verhandlunegn zu einem NATO-Beitritt mögen 1991 begonnen haben, aber die NATO hat sich diesbezüglich nie ein Bein ausgerissen, was Selenskyj 2022 selbst bemängelt und veranlasst hat, zeitweilig anzudeuten, darauf auch verzichten zu können.

Nein, sollte man nicht alles. Man braucht die Mittel, es nicht durchgehen zu lassen.

Wie hätte denn Dein "nicht durchgehen lassen" ausgesehen, falls sich Deine Hoffnungen erfüllt hätten, und Russland schnell gesiegt hätte? Dann hätten wir jetzt einen pro-russischen Zombie-Staat mit Putins Freund Janukowytsch an der Spitze, der sich damals schon aus dem Exil heraus bereit machte, wieder zu übenehmen. Was wären dann Dein weiteres Vorgehen gewesen, das nicht durchgehen zu lassen?
 
(...)
Also, bevor es einen solchen 3. WK gibt, den v.a. wir würden erleiden müssen, in D, in Mitteleuropa, aber vor allem D, muss die UA im Zweifel eben verlieren und geteilt werden. Shice passiert, immer wieder, die ganze Geschichte der Menschheit hindurch.

Also nicht weiter der Ukraine helfen, sich zu verteidigen. Wie schreibst Du selbst so schön passend, wenn Hilfe nicht kommen wird:

Wenn auch mit Bedauern blabla.



So ist es leider, ich bin nicht bereit, für die UA zu sterben und der Rest von Europa sicher auch nicht. Wozu auch.
Danach können sie mit dem Rest in die EU und in die NATO, dann kommt der Todesstreifen an die Ostgrenzen, die amerikanische Abwehr wieder aufgestellt und gut ist. Genug Zeit, in den Westteil abzuhauen, werden die Zivilisten dann schon noch haben, das ist sowieso die Hauptsache.

Und was lässt Dich glauben, dass Russland/Putin DAS zulässt, dass der Rest der Ukraine in die EU geschweige denn in die NATO darf? Ich erinnere: Es sind erklärte Kriegsziele von ihm DAS beides zu verhindern. Und 2013/14 hat er schon Annäherungen der Ukraine an die EU verhindert (was dann zu Volksunruhen, Präsidentensturz und schlussendlich Einmarsch Russlands auf die Krim führte).
 
Wäre vielleicht mal ganz lehrreich für Dich. Du hast ja selbst erwähnt, dass Russland diese sozialen Medien mit Trollen füllt. Wie wäre es, wenn Du Dir diese auch mal wirklich anschaust? Wie schon gesagt: Ich stöbere in diesen Medien gerne auch in anderen Filterblasen als der meinen, so dass ich auch durchaus da schon diese Russland-Trolle real gesehen habe.
Mir reicht es, dies über Zeitungen zu erfahren. Ich muss nicht im Schmutz baden, um zu bemerken, das es schmutzig macht.
Wohlwollend kann ich davon ausgehen, dass Du das nur so dachtest, weil Du das für das kleinste Übel für die Ukraine hältst oder gehalten hast. Das sahen die Ukrainer aber anders. Und darüber, was der Wille des ukrainischen Volkes ist, bietet z.B. Marina Weisband immer wieder Einblicke.

Die Ukraine einfach der Willkür Russlands überlassen, funktioniert natürlich dahingehend, dass sich Europa und USA sicher nicht selbst in Gefahr bringen und selbst die Hände schmutzig machen. Dann wäre auch schnell "Frieden", in dem Sinne, dass nicht mehr viel geschossen würde. Aber diese Art Frieden würde nicht weniger Leid bedeuten.
ob das die Ukrainer anders sehen, weiß ich nicht. Ich weiß, das es unklug wäre, von politischer und militärischer Seite einen anderen Eindruck nach innen und außen weiterzugeben, weil das die Kampfmoral weiter schwächen würde, noch mehr Soldaten desertieren würden oder vorab sich zu den bereits 650000 geflüchteten Männern im kampffähigen Alter in die EU retten würden. Das kann aus nachvollziehbaren Gründen Propaganda sein. Letztendlich sind wir auf Quellen angewiesen, die nicht zwangsläufig zuverlässig sind. Manchmal kommt so etwas nach einem Krieg (Irak) raus. Für mich bleibt die Frage offen.
Zudem ist der ukrainische Wille das eine, der Wille und die Risikobereitschaft der Deutschen das andere. Dieser scheint Grenzen zu haben, sonst würden wir unsere Weisheiten nicht mit sicherem Abstand am Laptop kundgeben, sondern ständen mit Waffe in der Hand an der Front. Meine persönliche Schmerzgrenze ist bereits erreicht, mit traumatisierten um sich schlagenden Kriegsflüchtlingen beruflich zu tun zu haben. Mehr persönliches mag ich dazu nicht sagen. Ich glaube aber, näher dran am Leid des Kriegs zu sein, als so manch anderer in unserem Land.

Es ist zugegeben schwierig, von außen sich für eine Lösung entscheiden zu müssen..und es wird von außen entschieden, nicht von den Ukrainern. Ja, ich gehe davon aus, das ein sofortiges Ende Leid und Tod erheblich mindern würde. Putin wird weiterhin aufrüsten. Teil der Verhandlungen muss definitiv sein, kein weiteres Leid an den Ukrainern auszuüben und man muss leider erheblich gegen Russland aufrüsten, sowie andere Länder wie Georgien bei den Verhandlungen mit Russland mit zum Thema machen. Würde man mit Georgien ebenfalls Richtung NATO-Beitritt Verhandlungen führen, wäre Putin wieder schneller. Das war keine gute Idee bzgl. der Ukraine und wird auch bei anderen ehemaligen Sowjetrepubliken keine gute Idee sein. Man kann da moralisch über den freien Willen eines Volkes philosophieren wie man will, die politischen Realitäten werden sich nicht daran halten. Einen Gorbatschow wird es in Russland nie wieder geben.

Es ist das eine, sich die Hände schmutzig zu machen ( da haben weder die Europäer und schon gar nicht die USA ein Problem) und ein anderes, die Kriegsgefahr über weitere Länder auszudehnen. Dazu braucht es einen sorgfältigen Balanceakt und massive Aufrüstung in NATO-Ländern . Wie schon richtig festgestellt wurde lässt sich Putin kaum anders beeindrucken. Bereits dieser Fakt birgt genug innenpolitische Gefahren in Deutschland, denn das wird auf Kosten der Sozialkassen laufen. Mein persönliches Problem ist das kaum, aber ich kenne die Menschen genug um zu wissen, dass das ein weiterer Punkt für die AfD sein wird.
Egal, wie richtig etwas sein mag, wenn man das demokratische Gefüge Deutschlands gefährdet, kann man es irgendwann nicht mehr verteidigen, weil es nicht mehr vorhanden ist. Auch das ist Teil unserer geschichtlichen Erfahrung. Das zu bewahren wird für einen Merz noch schwieriger als für einen Scholz. Die Rentenkasse, die Krankenkasse etc. sind überlastet und die Industrie geht immer mehr den Bach runter. Entsprechend schwieriger wird man der Bevölkerung vermitteln können, Geld für die Rüstung auszugeben- was dringend erforderlich bleibt. Aber die Solidarität mit der Ukraine ischwindet mindestens so schnell wie mit der Flüchtlingswelle.

Deutschland ist nun in einer gefährlichen Zwickmühle.
 
Vor ein paar Jahren kamen bei uns diese Spielzeugdrohnen in den Verkauf. Sie waren ja eine nette Sache. Mit Kamera dann bald und vielen Fähigkeiten.

Mich schockierte die Sky Doku gestern über live aus dem Ukraine Krieg wie die Drohnenpiloten Bomben auf die "Orks" warfen (sie nennen die russischen Soldaten Orks) und die russischen Soldaten werfen ebenfalls mit Drohnen Bomben auf die ukrainischen Soldaten. Man sah auch wie welche starben.
Was gestern als harmloses Spielzeug begann ist heute reif für die Kriegsführung. Nahezu immer wenn der Mensch etwas Gutes entwickelt macht der nächste einen Scheix daraus. Das ist sehr sehr traurig.
 
Mir reicht es, dies über Zeitungen zu erfahren. Ich muss nicht im Schmutz baden, um zu bemerken, das es schmutzig macht.

Dann solltest Du Dir vielleicht auch mal den Schmutz direkt angucken, so dass Du bemerkst, was an Deinen Posts durchaus schmutzig wirken könnte - also dass Du die Parallelen zwischen Deinen Posts und denen der Russland-Trolle erkennen kannst.

ob das die Ukrainer anders sehen, weiß ich nicht.

Wie schon oft gesagt: Wer ein Bild von der Meinung der Ukraine gewinnen will, kann sich entsprechende Äußerungen von Marina Weisband suchen. Auch diese (ehemalige) Politikerin und Publizistin ist diesbezüglich auf den sozialen Netzwerken (Bluesky und Mastodon) recht aktiv.

Es ist zugegeben schwierig, von außen sich für eine Lösung entscheiden zu müssen..und es wird von außen entschieden, nicht von den Ukrainern. Ja, ich gehe davon aus, das ein sofortiges Ende Leid und Tod erheblich mindern würde.

Es würde das Schießen vorerst beenden. Aber wie tragfähig bzw. leidlos wäre so ein Diktatfrieden? Ich erinnere nochmal an die DDR, aus der Menschen unter wissentlichem Einsatz ihres Lebens zu fliehen versuchten. Und es ist anzunehmen, dass es einen ähnlichen Fluchtdrang aus einer Ukraine geben würde, nachdem Putin all seine Kriegsziele erreicht hat.

Putin wird weiterhin aufrüsten. Teil der Verhandlungen muss definitiv sein, kein weiteres Leid an den Ukrainern auszuüben

Schöner Verhandlungspunkt, aber wie soll das durchgesetzt werden? Welches Druckmittel soll denn die Ukraine haben, dass sich Putin da irgendetwas vorhalten lassen muss? Ohne Unterstützung kann (und würde) Putin einfach nur sagen: "Ich schieße so lange weiter, bis ALLE meine Wünsche erfüllt sind. Was Ihr wollt, ist sch...-egal!!!" Wer soll Putin also wie vorhalten können, den Ukrainern kein Leid mehr zuzufügen, und was droht ihm bei Zuwiderhandlung?

(...) und man muss leider erheblich gegen Russland aufrüsten, sowie andere Länder wie Georgien bei den Verhandlungen mit Russland mit zum Thema machen.

Welche Verhandlungen? Wer führt diese? DieUkraine kann nicht für Georgien oder die NATO oder EU sprechen, und dieNATO/EU kann nicht für die Ukraine/Georgien sprechen.

Würde man mit Georgien ebenfalls Richtung NATO-Beitritt Verhandlungen führen, wäre Putin wieder schneller. Das war keine gute Idee bzgl. der Ukraine und wird auch bei anderen ehemaligen Sowjetrepubliken keine gute Idee sein. Man kann da moralisch über den freien Willen eines Volkes philosophieren wie man will, die politischen Realitäten werden sich nicht daran halten. Einen Gorbatschow wird es in Russland nie wieder geben.

Da muss man sich dann aber auch fragen, wie weit man politische Realitäten einfach akzeptiert, oder ob solche philosophischen Diskussionen über den freien Willen eines Volkes nicht auch dazu dienen können, die politischen Realitäten etwas zu ändern bzw. sich dafür stark zu machen, anstelle ein Volk ans Messer zu liefern, weil es eben gerade die politischen Realitäten vorzuschreiben scheinen.

Es ist das eine, sich die Hände schmutzig zu machen ( da haben weder die Europäer und schon gar nicht die USA ein Problem) und ein anderes, die Kriegsgefahr über weitere Länder auszudehnen. Dazu braucht es einen sorgfältigen Balanceakt und massive Aufrüstung in NATO-Ländern .

Einen sorgfältigen Balanceakt? Gerne. Der Ukraine die Unterstützung zu entziehen, damit der Krieg schnell in einen Diktatfrieden übergehen kann, ist aber kein solcher Balanceakt.

Wie schon richtig festgestellt wurde lässt sich Putin kaum anders beeindrucken.

Und wieso glaubst Du, er würde sich in Verhandlungen von irgendwelchen Wünschen beeindrucken lassen, z.B. kein Leid mehr über die ukrainische Bevölkerung mehr zu bringen? Da wird er sagen: "Ok, dann sind wir uns einig, dass alle meine Wünsche erfüllt werden, sonst lasse ich weiter/wieder schießen."

Bereits dieser Fakt birgt genug innenpolitische Gefahren in Deutschland, denn das wird auf Kosten der Sozialkassen laufen. Mein persönliches Problem ist das kaum, aber ich kenne die Menschen genug um zu wissen, dass das ein weiterer Punkt für die AfD sein wird.

Welche Partei war das noch, die einen "Kompromiss-Vorschlag" eingereicht hat, der auch fast alle von Putins Kriegszielen ihm auf dem Silbertablet serviert hätte? Ach ja, das war auch die AfD. Ich finde es immer lustig, wenn sinngemäß gesagt wird: "Um die AfD zu bekämpfen, sollten wir das tun, was die AfD will."

Egal, wie richtig etwas sein mag, wenn man das demokratische Gefüge Deutschlands gefährdet, kann man es irgendwann nicht mehr verteidigen, weil es nicht mehr vorhanden ist. Auch das ist Teil unserer geschichtlichen Erfahrung.

Hätte man den Aufschwung der NSDAP verhindern können, wenn man etwas mehr auch vorher so gehandelt hätte, wie die NSDAP es wollte? Die AfD bekämpft man sicher nicht damit, der AfD nach dem Mund zu reden und die Dinge zu tun, die sie fordert.

Aber die Solidarität mit der Ukraine ischwindet mindestens so schnell wie mit der Flüchtlingswelle.

Die Solidarität mit der Flüchtlingswelle schwindet vor allem auch deswegen, weil einige rechte Spinner solche Vorfälle wie die in Solingen auf die ganze Personenguppe zu übertragen und so zu tun, es würde irgendetwas besser/sicherer werden, wenn man einfach nur all diese Menschen draußen hält und allesamt argwöhnisch beäugt. Ein künstliches Feindbild wird erschaffen und genährt.

Ähnlich kann und würde auch die Solidarität mit der Ukraine schwinden, wenn man gezielt die negativen Dinge da betrachtet - z.B. die hohe Korruption im Land. Dann noch geschmiert mit diversen Verschwörungsmythen darüber, wie valide die Regierung ist oder gar ob die Maidan-Proteste eine False-Flag-Aktion waren... und schon können auch AfD-Wähler sich wieder gut fühlen, wenn sie denn meinen, alle russischen Kriegsziele erfüllen zu müssen.
 
Werbung:
:rolleyes:
Kann nicht wahr sein. Was redest du bloß schon wieder....das ist doch nicht mehr normal.
Lies einfach mal, was ich schreibe.

Ich habe es gelesen, und auch dazu was geschrieben.

Du schriebst noch:

Also, bevor es einen solchen 3. WK gibt, den v.a. wir würden erleiden müssen, in D, in Mitteleuropa, aber vor allem D, muss die UA im Zweifel eben verlieren und geteilt werden. Shice passiert, immer wieder, die ganze Geschichte der Menschheit hindurch.
So ist es leider, ich bin nicht bereit, für die UA zu sterben und der Rest von Europa sicher auch nicht. Wozu auch.
Danach können sie mit dem Rest in die EU und in die NATO, dann kommt der Todesstreifen an die Ostgrenzen, die amerikanische Abwehr wieder aufgestellt und gut ist. Genug Zeit, in den Westteil abzuhauen, werden die Zivilisten dann schon noch haben, das ist sowieso die Hauptsache.

Es wäre nur dann ein großer Unterschied dazu die Ukraine komplett in Stich zu lassen, wenn Du irgendwie gewährleisten könntest, dass Putin es überhaupt zulässt, dass der Rest des Landes der EU und NATO beitritt. Und DAS sehe ich nicht, insbesondere da Putin 2014 schon einen ziemlichen Aufstand wegen der eigentlich geplanten EU-Annäherung gemacht hat.
 
Zurück
Oben