athanasis
Sehr aktives Mitglied
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Es gibt in einem Krieg keine Augenhöhe.Sehr gerne. Aber in dieser Formulierung tust Du implizit wieder so, als wären das zwei Kriegsparteien, die irgendwie an einer Front "auf Augenhöhe" kämpfen. Es ist aber so, dass es Russland war und ist, welches die Ukraine angreift; der Krieg findet auf Ukrainischem Boden statt. Die Ukraine verteidigt sich. Und die Waffen helfen der Ukraine, sich weiter verteidigen zu können. Ohne diese Waffen gäbe es zwar auch einen Waffenstillstand, aber keine wirklichen und faieren Verhandlungen, sondern nur die bedingungslose Kapitulation der Ukraine. Die Forderung, die Waffen niederzulegen um Verhandlungen zu starten, muss also an Russland gehen. Wenn Russland die Waffen niederlegt, besteht für die Ukraine auch kein Anlass mehr, sich zu verteidigen => waffenstillstand mit der Möglichkeit zu fairen Verhandlungen, die vielleicht wirklich ein Ergebnis haben könnten, mit dem "beide Seiten gut leben können". Wenn hingegen die Ukraine von jetzt auf gleich die Waffen niederlegt (oder wegen Mangel niederlegen muss), würde das nur zur Folge haben, dass Russland die Ukraine schnell einnimmt, und Putin seine Wunschliste der Kriegsziele genüsslich abhakt.
Also: Waffenstillstand und Verhandlungen: Sehr gerne. Bis ich auch dafür. Aber wie willst Du Putin dazu bewegen? Nur er ist es, der das in einer Art anfangen kann, die echte und faire Verhandlungen nach sich ziehen könnte.
Nein. Das ist niemand. Ich bin aber noch weniger scharf drauf, ein Land dem willkür eines Angreifers zu überlassen alleine aus Angst, dass damit ein dritter Weltkrieg gestartet würde. Denn das würde nur bedeuten, dass alle Aggressoren, die das Potential haben einen dritten Weltkrieg vom Zaun zu brechen, immer einfacher genau damit drohen, sollten sie nicht das bekommen, was sie wollen.
Und Krieg ist so lange, wie irgendeiner schiesst.