Einer der interessantesten Artikel die ich bisher zum Thema gelesen habe (und vorsichtig optimistisch):
Im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland will bisher keine der beiden Kriegsparteien von ihren Maximalforderungen abrücken. Nun aber gibt es erste zarte Anzeichen für eine mögliche Lösung nach dem Vorbild Österreichs. Doch auch dieser Ansatz bringt Schwierigkeiten mit sich.
www.focus.de
Zitat:
Russland verzichtete auf die Nennung der beiden Ziele „Demilitarisierung und Entnazifizierung“, um zu beschreiben, was es in der Ukraine erreichen möchte. Das war der erste Hinweis, der so gelesen werden könnte, dass die derzeitige ukrainische Regierung als ernsthafter Gesprächspartner akzeptiert werden würde.
Zeitgleich wurde bekannt, dass sich der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein russisches Gegenüber Sergei Lawrow am Donnerstag in Antalya treffen wollten. Die ukrainische Seite ließ nun verlauten, dass man über die „Volkrepubliken“ und die Krim sprechen könne, aber eine Kapitulation abgelehnt würde.
In diesem Kontext ist von Bedeutung, dass die EU-Kommission nun einen Antrag auf Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union prüft. Parallel erklärte der britische Premier Johnson in einem Beitrag in der New York Times, dass der Westen mit Russland über die Sicherheitslage in Europa zu Verhandlungen bereit sei.
Die wichtigste Treibkraft für eine diplomatische Lösung sind die Lage in der Ukraine selbst und die Folgen, die sie weltweit ausgelöst haben. Russland kann nach zwei Wochen Krieg seine Kriegsziele nicht erreichen. Im Gegenteil, die Bedingungen dafür verschlechtern sich, weil nur eine rücksichtslose Bombardierung der Ukraine überhaupt noch zur Verfügung steht, um den Verteidigungswillen des Landes zu brechen.
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Die Lösung könnte darin bestehen, dass die Ukraine – so wie Österreich – Mitglied der Europäischen Union werden könnte, dafür aber auf die Mitgliedschaft in der Nato verzichtet. Es wäre keine Neutralität, aber die USA – der Erzfeind, in Putins Augen – wären nicht im Bündnis mit der Ukraine.
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Es ist sicherlich zu früh auf dieses Szenario zu setzen, daran wird man aber vielleicht erkennen können, ob im Kreml noch ein rationaler Präsident sitzt oder jemand der nur noch, egal was es die Bevölkerung seines Landes kostet, mit dem Kopf durch die Wand will. Ich halte letzteres für möglich, war aber nicht wirklich von den Theorien Putin sei wahnsinnig (geworden) überzeugt.
Denn wie im Artikel gesagt, er hat eigentlich nur die Wahl zwischen:
1) Verhandlungen und Kompromiss-Lösung
2) Sinnlose Bombardierungen, Krieg der entweder nicht gewonnen wird oder aber eine Ukraine die nie regierbar wird
Es gibt natürlich noch die dritte Option, dass sich der Krieg sogar noch ausweitet. Aber egal wie man es dreht und wendet, Russland wird nicht gestärkt aus diesem Konflikt kommen.