Es fühlt sich für mich genauso an wie im dritten Reich das "kauft nicht bei Juden". Die wurden auch nach und nach überall ausgeschlossen, meiner 14jährigen Oma hat man die Lehrstelle als Maschinenschneiderin weggenommen, sie wurde überall geächtet, ausgegrenzt.
Jetzt heißt es "kauft nichts von Russen", Wodka wird aus den Supermärkten genommen, Sportler und Künstler werden gekündigt, rausgeworfen aus Verträgen und Veranstaltungen, nur weil sie Russen sind, selbst Menschen, die schon lange nicht mehr in Russland leben. Die Nationalität genügt.
Mir macht das ähnliche Angst wie vor Putin, weil so viele so schnell dafür sind und solche Diskriminierung gut finden und verteidigen. Sogar Sportler bei den Paralympics trifft es, nicht mal vor Menschen mit Behinderungen wird Halt gemacht. Es geht ja für die "gute Sache", da sind ein paar Unschuldige schnell geopfert.
Es ändert sich nichts. Ich hab gedacht, daß wir hier schon weiter sind, daß Humanismus wirklich zählt und daß alle Menschen zählen, ihre Rechte und ihre Gefühle. Stattdessen wird jede Möglichkeit genutzt, sich wieder gegen eine andere Gruppe zusammenzuschließen und sie auszugrenzen und sich dabei auch noch im Recht zu fühlen. Mich erschreckt das und es macht mich einfach nur traurig.