Militärtechnik "zum Schmelzen" bringen
Die Bayraktar-Drohnen (aus der Türkei) werden in der Ukraine regelrecht gefeiert. Nach ihnen wurde ein Online-Spiel benannt und den Drohnen wurde sogar ein Lied gewidmet, das prompt viral ging. Darin besingt der Autor unter anderem, wie Bayraktar die russische Militärtechnik "zum Schmelzen" bringe.
Doch diese Drohnen sind hochpräzise Kampfgeräte, die auch die russische Luftabwehr ins Visier nehmen - und etwa 1,5 Millionen Euro teuer. Die ukrainischen Streitkräfte setzen deshalb vermehrt auch kostengünstigere Drohnen ein, um die gegnerischen Positionen auszukundschaften und die eigene Artillerie zu koordinieren.
"Moskito"-Taktik statt Schwerfälligkeit
Diesem Zweck sollen auch die deutschen Drohnen dienen, erklärt Florian Seibel:
"Dieses System wird auch verwendet, um Artilleriefeuer zu dirigieren. Weil gerade ältere Artillerie-Systeme am Anfang ungenau schießen. Und um da das Feuer ins Ziel zu bringen, werden dann in 15 bis 20 Kilometer Entfernung die Drohnen kreisen gelassen und sehen quasi live, wo die Artillerie-Geschosse landen und können dann aktiv korrigieren. Jede Einheit kann sich im Prinzip ihr eigenes Lagebild verschaffen - weiß genau Bescheid, wo der Feind steht."
Dieses Vorgehen nennen ukrainische Militäranalysten die "Moskito"-Taktik. Agile, kleinere Einheiten, die zwar im Rahmen einer übergeordneten Strategie handeln, aber vor Ort autark über Angriffe entscheiden und diese ausführen. Dieser eigenverantwortliche lokale Kampf unterscheide die ukrainische Armee von der russischen.
Dieser werden eher starre Entscheidungsketten nachgesagt. Das befähigt sie zwar zu massiven Angriffen, macht die Truppe aber insgesamt schwerfällig. Und gegenüber der Eigeninitiative einzelner ukrainischer Kompanien verwundbar, die durch Aufklärungsdrohnen auch noch Informationsüberlegenheit erhalten.