ich gebe dir völlig recht mit deinen beitrag..nur eine frage, wie soll er denn anders agieren nach nun fast 8 jahren konflikt zwischen der urkraine und den beiden teilrepubliken?
Ich weiß nicht ob es funktioniert hätte, aber stell Dir mal vor, dass nachdem Putin Präsident wurde, er einfach vor allem wirtschaftlich alles für Russland getan hätte.
Stell Dir mal ein Russland vor das wirtschaftlich stark ist, innenpolitisch auf Reformen setzt die die Lebensbedingungen verbessern, enge wirtschaftliche Beziehungen zur EU unterhält, auch eine enge Sicherheitspolitik mit der EU macht (was eigentlich mal so war) und sich ansonsten sehr defensiv verhält.
Putin hat das ja in Teilen gemacht. Russland ist immer wieder aber auch als US-Gegenspieler in Erscheinung getreten, hat ein Spiel gespielt, dass eher das Spiel der USA ist. Russland hätte m.A.n. einfach akzeptieren sollen, dass die USA vorerst unangefochten die Weltmacht sind.
Was bei Russland auch fehlt, z.B. im Vergleich mit Deutschland: Eine echte Beschäftigung mit der eigenen Geschichte. Denn u.a. darin liegen auch Aspekte der Nato-Osterweiterung. Es wäre ja auch zu einseitig zu behaupten, die USA würden die einfach nur mittels NATO vorantreiben um ihren Einfluss auszuweiten und Russland zu ersticken. In Wahrheit waren viele der Ex-Sowjetstaaten hoch motiviert in die NATO zu kommen, weil die Angst vor einem wieder erstarkenden Russland hatten.
Diese gesamte Entwicklung ist nicht einseitig. Man kann weder Russland die komplette Schuld geben noch dem Westen.
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Im Übrigen: Wenn Russland hier nicht irgendwelche diplomatischen Schachzüge parat hat, so dass sich die Situation dann doch auch wieder entspannt, ohne das es zum Krieg kommt, dann weiß ich gar nicht was die überhaupt davon haben werden. Wirtschaftlich wird sich die Situation recht schnell verschlechtern, für den Westen aber für Russland wahrscheinlich noch mehr. Militärisch können sie gegen die Ukraine siegen, aber der Preis wäre auf viele Arten hoch. Die NATO wird sicherlich nicht eingreifen, aber am Ende werden mehr NATO-Truppen an Russlands Grenze stehen und nicht weniger. Würde mich nicht überraschen, wenn die Finnen vielleicht doch zu der Schlussfolgerung kommen es könnte besser sein in der NATO zu sein -- und die wären hoch willkommen.
Also, wie soll das "Endspiel" hier aus russischer Perspektive aussehen wenn sie nicht noch die Kurve kriegen?