Mein persönlicher und rein subjektiver Eindruck ist: Welzer hört sich gerne reden. Er würde in einem bei Akademikern leider weit verbreiteten Nominalstiel und vielen Fachausdrücken versuchen, seine Sicht zu begründen und Widerspruch abbügeln, wie er es auch schon gegenüber Mellnik bei Illner getan hat. Darum würde ich ihn gerne mit so einem Planspiel konfrontieren - vielleicht erkennt er so auch zumindest diese Möglichkeit der Realität. Ich glaube/hoffe jedenfalls nicht, dass er so verbohrt in dem Wunsch nach einer rein dimplomatischen Lösung ist, dass er nach und nach immer tiefer z.B. in Verschwörungsmythen o.ä. versinkt, wie es bei Bhakdi und Schiffmann passiert ist.
Von Yogeshwar halte ich sehr viel. In einem Interview hat er immerhin auch zugegeben, dass er nicht weiß, wie diese diplomatische Lösung gestartet werden soll - wie insbesondere Putins Kompromissbereitschaft geweckt werden soll. Leider tut er so, als gäbe es sicherlich trotzdem eine solche Lösung, und Experten in dem Gebiet würden sie sicher finden. Da ist er mMn zu optimistisch.
Alles in allem gibt es natürlich auch die Möglichkeit, dass diese Leute Recht haben. Ich sehe es nicht... das muss aber nicht bedeuten, dass es diese Option sicherlich nicht gäbe. Und da würde ich mir nach wie vor eine gut nachvollziehbare Erklärung von Welzer, Reinhard Merkel (ist der irgednwie mit Angela verschwägert?) oder Yogeshwar wünschen. Es ist ja nicht so, dass ihre Meinung abstoßend oder unsympathisch wäre - im Gegenteil.