Runen Wohnung Schutz

Unabhängig davon wurden so auch Frauen bezeichnet, die auf besondere Weise mit der Sorge um das Wohl der Menschen vertraut waren (z. B. Haus und Hof, Geburtshilfe, Heilkräuter, Wahrsagungen usw.).
Ja vermutlich. Aber die Vorstellung von „Hagazussen“ als reale, kultisch verehrte Frauen bei den Germanen ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht belegbar.

Der Begriff Hagazussa stammt aus dem Althochdeutschen (ca. 8.–10. Jh.), also aus einer Zeit nach der klassischen germanischen Epoche.


In den römischen Klassikern werden sie an mehreren Stellen konkret angesprochen
Quelle bitte


Tja, und wie bei den Druiden galt auch bei den Hagazussen das Gebot der Verschwiegenheit zu den Dingen.
Quelle bitte
Aus diesem Grund gerieten dann auch die Hebammen bei den Hexenverfolgungen in Bedrängnis.
Das ist auch inzwischen widerlegt.
 
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📚:unsure:

Tacitus Germania VIII [Absatz 2]
Ja, die Germanen meinen sogar, den Frauen sei eine gewisse Heiligkeit und seherische Gabe eigen, und so verschmähen sie weder ihren Rat, noch verachten sie nicht deren Bescheid.

Wir haben unter dem göttlichen Vespasian die Veleda gesehen, die lange Zeit bei nicht wenigen Germanen als göttliches Wesen anerkannt war; aber auch schon
in alter Zeit haben sie die Albruna und mehrere andere verehrt, nicht in kriecherischer Unterwürfigkeit und nicht in der Meinung, sie machten sich erst zu Göttinnen.


Bei den Druiden und Druidinnen gab es rund 20.000 Lehrsätze, die angehende Druiden auswendig lernen musste. Nun ja so dauerte es meist 20 Jahre, bis er alles für sein Tun gelernt hatte und er sich, als solcher bezeichnen durfte.

Ein passendes Beispiel zum Thema:
Drei Gründe, warum einem Druiden die Würde entzogen werden soll:
Wenn er mordet oder einen Krieg führt
Wenn er die Unwahrheit sagt
Wenn er Geheimnisse ausplaudert
(Book of Pheryllt)

Salbum Salabunde🌿
Merlin

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Das ist auch inzwischen widerlegt.
:unsure:
Walpurga Hausmännin (* 1510/1527; † 2. September 1587 in Dillingen an der Donau, Hochstift Augsburg) ist ein Opfer der Dillinger Hexenprozesse. Sie war Hebamme und wurde wegen angeblicher Hexerei, Vampirismus und Kindermord verbrannt. (Wikipedia).

Das ist aber kein Einzelfall, bei jeder Fehlgeburt oder anderen Schwierigkeiten einer Geburt musste eine Hebamme mit einem Hexenprozess rechnen.

Merlin
 
kriecherischer Unterwürfigkeit
Wenn du schon Tacitus zitierst, dann bitte auch richtig. Er schrieb nichts von "kriecherischer", das ist alleine deine übergriffige Hinzufügung... Frauen in vielen vorchristlichen Gemeinschaften hier in Mitteleuropa waren auch nicht gleichgestellt. Und das hat nichts damit zu tun das sie wohl gerne kriecherisch unterwürfig waren, sondern schlicht keine Wahl hatten. Da nutzt auch keine Überhöhung etwas oder romantisch verzerrte Wunschbilder. Bleiben wir doch schlicht bei Fakten und der Realität.

Beispielsweise verwendet Tacitus römische Götternamen, was viele Forscher als Projektion römischer Vorstellungen auf germanische Religionen sehen. Es bleibt unklar, ob er wirklich germanische Gottheiten meint oder sie nur mit römischen Äquivalenten beschreibt.
Tacitus hatte vermutlich keine direkten Kontakte zu den Germanen und stützte sich auf Berichte anderer. Das wirft Zweifel auf die Authentizität seiner Aussagen.

In späteren Jahrhunderten wurde diese Absätze oft nationalistisch oder ideologisch aufgeladen interpretiert, etwa als Beleg für eine „ursprüngliche Reinheit“ der Germanen. Das hat die wissenschaftliche Diskussion zusätzlich belastet..

Btw, Hagazussa lese ich das auch mit keinem Wort.

Das *Book of Pheryllt* präsentiert sich als ein Kompendium angeblicher druidischer Weisheiten ,eine kognitive Retorte aus mythischem Grundrauschen und pseudo-historischem Wunschdenken. Sein narrativer Aufbau gleicht eher einer hermeneutischen Dekonstruktion postmoderner Spiritualität als einer tatsächlich belegbaren Quellenkritik.
Was als „ursprüngliches Manuskript“ bezeichnet wird, existiert mit der gleichen Evidenzkraft wie Atlantis. Nämlich gar nicht....

Die Lesenden werden mit archetypischen Symbolen (Ceridwen, kosmische Kessel, alchemistische Transmutation) bombardiert, die darauf abzielen, eine affektive Rezeption statt eine rationale Validierung zu erzeugen.

Da keine belastbare Textquelle existiert, wird die Quelle selbst zum Narrativ erhoben, frei nach dem Motto: „Je weniger nachweisbar, desto mystischer.“
 
Das ist aber kein Einzelfall, bei jeder Fehlgeburt oder anderen Schwierigkeiten einer Geburt musste eine Hebamme mit einem Hexenprozess rechnen.

Es war absolut niemand sicher, vor der Hexenverfolgung. Das Hebammen aber bevorzugt ins Visier der Hexenverfolgung geraten sein sollen, ist ein Mythos. Hebammen waren nämlich nicht selten sogar Gutachterinnen in Hexenprozessen, z.B. das Auffinden von "Hexenmalen"...

Die These stammt vor allem aus dem 20. Jahrhundert, insbesondere dem Buch „Die Vernichtung der weisen Frauen“ von Heinsohn und Steiger (1979). Sie behaupteten, Kirche und Staat hätten Hebammen gezielt verfolgt, um Geburtenkontrolle zu unterdrücken und die Bevölkerung zu steigern. Diese These wurde in feministischen Kreisen stark rezipiert, entbehrt aber wissenschaftlicher Grundlage.

Die Ursachen der Verfolgung lagen vor allem in sozialen Spannungen, Neid, wirtschaftlichen Konflikten oder dem Versuch, Schuldige für Unglücksfälle zu finden.

Historiker wie Franz Irsigler und Rita Voltmer zeigen, dass der Anteil von Hebammen unter den verurteilten Frauen sehr gering war. Was es natürlich nicht besser macht, allerdings zeigt es auf, was nunmal der Realität entspricht.

Es gibt inzwischen gute Fachliteratur. Auch weil es in den letzten Jahren vermehrt aufgearbeitet wurde, falls jemand selbst recherchieren möchte, ein paar Beispiele:
Voltmer, R.: Hexenverfolgungen – Versuch einer Klärung

Irsigler, F.: Hebammen, Heilerinnen und Hexen.
"Deutsches historisches Museum"
 
Wenn du schon Tacitus zitierst, dann bitte auch richtig. Er schrieb nichts von "kriecherischer", das ist alleine deine übergriffige Hinzufügung...
📚:unsure:

Tacitus.webp
Tatcitus Germania LATEINISCH/DEUTSCH
VMA-Verlag (Arno Mauersberger)
ISBN 3-8262-0603-7


Unabhängig davon spielt es keine Rolle was da nun übersetzt wurde. Fakt ist, dass die Germanen diese Frauen verehrten. Wenn Du dazu eine andere Meinung hast, so soll es meinetwegen für Dich so sein!

Ich möchte jetzt auch nicht ein Buch schreiben und halte mich lieber an Matthäus 5
[37] Eure Rede aber soll sein: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist von Übel.

Merlin
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dass es eben doch eine Rolle spielt:
Tacitus schreibt:
non adulatione nec tamquam facerent deas
Das bedeutet etwa:
Nicht aus Schmeichelei und nicht so, als würden sie [die Frauen] erst zu Göttinnen machen.

Die Germanen haben Frauen wie Veleda und Albruna "hoch geachtet", das ist richtig. Aber ob das eine kultische Verehrung im religiösen Sinn war , das ist genau der Punkt, den Historiker kritisch prüfen. Was das mit "Meinung" zu tun hat weiß ich nicht.

Die Rolle der Frau wird in der Geschichte dadurch entweder überhöht oder verzerrt dargestellt , was dann echten historischen Frauenbildern nicht gerecht wird.
 
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Die Germanen haben Frauen wie Veleda und Albruna "hoch geachtet", das ist richtig. Aber ob das eine kultische Verehrung im religiösen Sinn war , das ist genau der Punkt, den Historiker kritisch prüfen. Was das mit "Meinung" zu tun hat weiß ich nicht.
Es lohnt sich, wenn man sich in die damalige Gedankenwelt hineinversetzt. In diesem Thread geht es doch um Runen, Wohnung und Schutz, ja und da ist doch die Frage, an wen sich die Frauen wohl mit ihren Bitten gewandt hatten.

Das lässt sich auch mit den Madonnen, wie Maria vergleichen. Da hatten doch auch die Gläubigen die Marienverehrung gegen den Unmut des Klerus durchgesetzt. Ja und so pilgern die Gläubigen mit ihren spezifischen Sorgen und Nöten nach Altötting, Lourdes oder nach Ephesos usw.

Interessant dürfte sein, dass in Ephesos der Tempel der Göttin Artemis (Diana) stand, zu dem die Frauen gerne pilgerten und sie um Beistand zu bitten. Heute steht in Ephesus ein Haus Marias, in dessen Anwesen sie beigesetzt sein soll. So wie damals die Frauen zu Artemis pilgerten, so pilgern nun die Frauen zu Maria. Interessant dürfte sein, dass die islamischen Pilgerinnen in der Überzahl sind.

Ja und deshalb hatte es auch seinen Sinn, warum die Hagazussen auf dem Zaun des Anwesen saßen. Ja und deswegen pflegen manche mit den Dreikönigen den Brauch, deren Segen in Haus und Hof zutragen. Ja und mancher esoterisch erfüllter Mensch geht einen Rundgang durch das Haus, um böse Geister auszuräuchern,

Ein Segen, der zum Seelenheil der Bewohner beitragen kann.

Merlin
 
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