Verstehe.
Man kann grundsätzlich nicht immun gegen das RSV werden.
Jaein. Es ist nur keine
sterile Immunität möglich.
Das Problem gibt es bei allen Atemwegserkrankungen (Influenza, SARS, etc.), die sich über Tröpfcheninfektion verbreiten.
Durch die laufenden Mutationen verändert sich das Virus immer wieder.
Wenn jemand mit funktionierendem Immunsystem ein zweites, drittes oder viertes Mal damit infiziert wird, fällt die Erkrankung bei ihm mit jedem weiteren Mal schwächer aus. Seine Immunität wird also schon stärker mit jeder weiterer Infektion mit dem selben Virus.
Irgendwann kriegt man dann daher gar nicht mehr mit, dass man überhaupt infiziert ist/war, hält es höchstens für ne harmlose Erkältung, die nach 2-3 Tagen gänzlich vorbei ist.
Auch hier sind daher symptomlose Überträger ein Problem für Immunsuppressive und Kleinstkinder, weil man sie nicht erkennt!
Was ich bisher las, ist, dass RSV ein ständig kursierendes Virus ist (
Quelle), mit Influenza also durchaus vergleichbar.
Also, muss im Prinzip eine gewisse Grundimmunität gegen dieses Virus in unserer Bevölkerung vorliegen, anderenfalls würden viel mehr schwerere Erkrankungen gemeldet werden.
Aber wenn man schwanger ist, gibt man seinen Kind oder Kindern einen Netzschutz mit. Eben die "Antikörper" von Krankheiten die man selbst durchgemacht, oder durch Impfungen erworben hat.
Genau.
Problematisch wird's daher nur für Kleinstkinder, die keinen Schutz über das Blut der Mutter und die
Kolostralmilch mitbekamen (das ist das, was Du als "
Nestschutz" bezeichnest), weil die Mutter selbst noch keine Antikörper gegen RSV gebildet hat.
Hier setzt ja die neue Impfung an.
Ob es da Sinn macht, generell von einem Immunschwäche zu sprechen glaube ich nicht, oder ist halt nicht immer so.
Sicher nicht, aber ausschließen kann man's bei einem fast 3,5-jährigen Jungen auch nicht, der - laut
@Nithaiah - gefühlt
schon 10 Mal daran erkrankt ist.
Die Frage wäre hier auch, ab wann diese Erkrankung bei dem kleinen Neffen auftrat und ob der Verlauf zumindest von Mal zu Mal nicht doch ein wenig besser war.
Denn eigentlich ist es schon so, dass befallene Zellen, auch die Immunzellen, im Vireneintrittsbereich (also v.a. die Immunzellen der Mundschleimhaut) sich nach ca. 8 Wochen neu generiert haben und das Immunsystem dann genau dort einen stärkeren Schutz gebildet hat, sodass die Infektion beim nächsten Mal ein weniger leichtes Spiel hat, um in die tieferen Atemwege zu gelangen.
Man muss sich - bei jungen, gesunden Menschen! - die Mundschleimhaut wie eine sehr schwer zu erklimmende Barriere vorstellen, die es Erregern im Normalfall unmöglich macht, tiefer in den Körper zu gelangen!
Weil es überwiegend Frühchen erwischt, deren Lungen noch sehr schwach sind. Oder Kinder mit Behinderungen , Krankheiten (Herzfehler etc) . Das habe ich so auch auf der Station so erlebt.
Verstehe.
Und klar, natürlich erkranken Frühchen und kleine Kinder mit Herzfehler oder angeborenen Atemwegserkrankungen am schwersten. Und das hat natürlich weitere Auswirkungen auf den zukünftigen Verlauf aller Atemwegserkrankungen bei diesen Kindern.
Genau weiß man es aber auch nicht. Es kann auch völlig gesunde unauffällige Kinder treffen.
Es ist wie bei allen Infektionskrankheiten, die über die Atemwege in den Körper gelangen:
Nimm einen tiefen Atemzug, während Du vor einem an Influenza Infizierten stehst, der Dir gerade eine Geschichte erzählt, und Du kannst sicher sein, Du kriegst den selben Infekt!
Noch eine abschließende Frage:
Wie geht es Deinem Kind inzwischen?