Respekt!

Wie können Kinder Erwachsene respektieren, wenn man sie mit 3 Monaten an die Fremdbetreuung delegiert? Weil es so oft nicht anders geht, Alleinstehende Mutter muß arbeiten, oder der Verdienst reicht nicht.

Hm, dem kann ich nicht ganz zustimmen. Nicht "nur" alleinerziehende Mütter müssen arbeiten oder wollen arbeiten. Heutzutage sollte man dieser Entwicklung offen gegenüber stehen. Immerhin ist es keine Schande, weder für das Kind noch für die Mutter oder den Vater.
Existenziell wohl notwendig, aber auch für die Beziehung unter den Familienmitgliedern keine Tragödie.

Ich war nun zwei Jahre mit meiner Tochter zu Hause. Ich bin alleinerziehend und musste alles allein manchen. Im letzten Jahr habe ich mir eine Abwechslung herbei gesehnt. Ich freue mich nun darauf bald arbeiten zu können. Das wird zunächst halbtags passieren und dann kann sich das irgendwann mal mit Schuleintritt auch steigern!
Es wird mir und meiner Tochter nicht schaden. Im Gegenteil. Sie hat mal andere Personen und Kinder um sich und die Mami Abwechslung auf der Arbeit. Wir können unsere Zeit dann viel mehr genießen und wissen sie zu schätzen ... Jetzt stoßen wir oft die Köpfe aneinander und irgendwie fehlt da auch was ... und das hat jetzt endlich ein Ende!!!

In Großfamilien der früheren Jahre war das wohl einfacher. Da hat das Kind viele Bezugspersonen auf einer Ebene gehabt und musste nicht von einer Betreuungsinsel zur nächsten. Aber die Kinder leben nunmal in dieser Welt und eine "Scheinwelt" zum *Schutze* des Kindes zu erschaffen ist zwar möglich, wirft das Kind jedoch irgendwann aus der Bahn.
Dann hat es wirklich ein Problem und kann damit nicht umgehen, weil es nie gelernt hat Geduld zu zeigen, seine Bedürfnisse auch mal zurück zu stecken oder mit anderen Dingen umzugehen.

Jeder sollte für sich abwägen, was er will und keine Familie sollte zu irgendwas getrieben werden. Eine Mutter die arbeiten will, sollte dies tun können und eine die bei ihrem Kind bleiben will, auch! :)


Erwachsene ermöglichen diese Umstände. Erwachsen zu sein ist keine Kunst, erwachsen zu werden dagegen sehr.

Gruß Tarja
 
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Ich glaube, das beim Thema Respekt ein Irrtum im Denken vorherrscht. Und zwar, das Respekt eine Begründung braucht, ein "zuerst muss "das" da sein, damit ich respektieren". Respekt ist sowieso nichts, das man erwarten oder verlangen kann. Man kann Respekt nicht einfordern, höchstens jemanden dazu zwingen, oder wegen mir auch bekehren, Respekt zu "spielen". Das ich mich aus Angst vor Konsequenzen an gewisse Regeln halte, die unter "respektvoll" laufen, heißt ja nicht, das ich wirklich Respekt empfinde. Das weiß jeder, der mal Schüler war. Man muss da wirklich den ersten Schritt machen und man kann sogar nahezu gleichzeitig etwas "verdammen" was jemand tut oder sagt, aber vor dem Menschen der dahintersteht trotzdem Respekt haben. Wenn man sich das Verhalten anderer anschaut, das man als respektlos empfindet, dann kann man es sehr oft zumindest verstehen, oder davon ausgehen das es aus dessen Perspektive verständlich ist, weil das schlicht ein Fakt ist.

Respekt zu haben, lernt man meiner Meinung nach. Und das beginnt schon wenn man ganz klein ist. Unseren Kindern zu zeigen, was Respekt ist, ist unsere Aufgabe.

Wenn man von Haus aus den falschen Respekt kennenlernt, wie soll man dann den richtigen Respekt erlernen?

lg Felice
 
ich finde auch (obwohl ich nicht meine, dass die kinder schuld sind, sondern die gesellschaft), dass kinder (auch nicht alle) in der heutigen zeit wenig respekt gegenüber erwachsenen zeigen.
ich hatte einen strengen vater und heute bin ich irgendwie froh darüber, da für mich gewisse werte noch zählen.
sehe ich eine betagte person in den öffis stehe ich auf und biete meinen platz an und warte nicht bis ein kind aufsteht.

was mich aber auf die palme bringt (und das folgende hab ich schon öfter beobachtet), dass mutter samt kind sitzen und keinen platz frei machen. hier könnte die mutter dem kind doch erklären, dass es seinen sitzplatz der betagten person anbietet und auch erklären warum.

kinder brauchen eben grenzen und wenn man sie schon auffordert etwas zu tun dann sollte man es auch begründen, das ist wichtig finde ich. sie können es nur von uns erwachsenen lernen, aber wir müssen ihnen auch eine chance geben ...

Richtig, so ist es leider. Die Gesellschaft und die Erwachsenen müssen umdenken, dann werden auch unsere Sprösslinge sich ändern. Sie sind unser Produkt, wir haben sie so gemacht.

Und das mit den Grenzen sehe ich genau so. Das wichtigste im Leben eines Kindes sind Grenzen. Und da liegt die Kunst. Diese dem Kind aufzuzeigen, ohne es zu brechen.

lg Felice
 
Richtig, so ist es leider. Die Gesellschaft und die Erwachsenen müssen umdenken, dann werden auch unsere Sprösslinge sich ändern. Sie sind unser Produkt, wir haben sie so gemacht.

Und das mit den Grenzen sehe ich genau so. Das wichtigste im Leben eines Kindes sind Grenzen. Und da liegt die Kunst. Diese dem Kind aufzuzeigen, ohne es zu brechen.

lg Felice

Was Du meinst, ist eher respektvolles Verhalten. Das kann man lernen... Eine gewisse Form von Selbstdisziplien, etwa das man den Chef nicht unbedingt merken läßt, das man ihn nicht ab kann. Man geht respektvoll mit ihm um, was nicht heißt, das man wirklich Respekt vor dem Menschen empfindet (solange man Respekt nicht mit Angst gleichsetzt, was auch manchmal gemacht wird). Aber wahren Respekt, wie man ihn Menschen gegenüber empfindet, denen man wirklich vertraut und die man schätzt... Das kann man, glaube ich nicht lernen. Eher verlernen vielleicht...
 
Was ist richtiger Respekt und was falscher? Kannst du das bitte mal näher erläutern?

LG, Ruhepol

Mach ich gerne. ;)

Ich höre oft den Spruch von Vätern, dass ihre Kinder Respekt haben. Und wenn ich dann den Umgang zwischen Vater und Kind beobachte, graut es mir. Das Kind hat Angst. Viele verwechseln Respekt mit Angst. Wenn der Vater nur scharf zu schauen braucht und das Kind ruhig ist, ist er stolz. Aber dass das Kind davor schon ein paar Feste abkassiert hat und deswegen dem Vater gegenüber Respekt zeigt, ist eine andere Sache.

Das ist für mich falscher Respekt. :wut1:

Aber irgendwann, später, wenn das Kind groß wird, oder auch manchmal schon früher, wandelt sich dieser Respekt in Gleichgültigkeit, weil das Kind komplett abstumpft. Und was soll aus dem Kind werden? Ein respektloses und aggressives armes Geschöpf, über die unsere Gesellschaft herzieht.

Hoffe, du verstehst jetzt was ich meine?!?

lg Felice
 
Was Du meinst, ist eher respektvolles Verhalten. Das kann man lernen... Eine gewisse Form von Selbstdisziplien, etwa das man den Chef nicht unbedingt merken läßt, das man ihn nicht ab kann. Man geht respektvoll mit ihm um, was nicht heißt, das man wirklich Respekt vor dem Menschen empfindet (solange man Respekt nicht mit Angst gleichsetzt, was auch manchmal gemacht wird). Aber wahren Respekt, wie man ihn Menschen gegenüber empfindet, denen man wirklich vertraut und die man schätzt... Das kann man, glaube ich nicht lernen. Eher verlernen vielleicht...


Das was du meinst, ist Falschheit, ggggg. :banane:
 
Nein, das ist Normalität und hat auch mit Vernunft und Beherrschung zu tun.

Also war von mir mehr zynisch gemeint. Ist klar, dass man nicht gegenüber jedem seinen Gefühlen freien Lauf lassen kann. Ist aber schade, oder?

Da ich sehr direkt bin, würde ich mit so einer Situation kämpfen. Bin froh, dass ich diese noch nicht hatte.

Damals in der Schule war es anders. Aber ich zeigte leider den Lehrern, dass ich nicht mit ihnen klar kam. Am Ende blieb aber ich übrig, weil die Lehrer am längeren Ast saßen.

Mein Sohn ist leider genau so. Einerseits verstehe ich ihn, aber andererseits wäre mir lieber, er wäre vernünftiger und würde sich beherrschen. So wie du schreibst.

Alles Liebe,


Felice
 
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Hallo in die Runde!

Da muß ich doch glatt auch was los werden.

Ich habe meine Kinder mit knapp 18 und knapp 20 Jahren bekommen.
Das war ...wenn ich jetzt darüber nachdenke schon etwas früh.
Aber meine Kinder wissen wie man sich zu verhalten hat.
Sie sind wenn es um Respekt geht genau wie ich. Respektvoll dem gegenüber der ihn auch verdient, der uns mit Respekt entgegen kommt/behandelt.
Das finde ich auch gut so.

Dazu eine Begebenheit die sich vor zwei Wochen zutrug.
Meine Große ( sie ist 11 Jahre ) war draußen vorm Haus (wir leben in einem Wohnblock).
So ein 6 Jähriger Junge hat sie die ganze Zeit beschimpft und gepisakt, bis es ihr zu viel wurde. ( Ich hab ihr vom Fenster aus zugesehen und wollte wissen was sie dagegen tut)
Sie hat zu ihm gesagt er soll aufhören ( in einem normalen Ton ) denn das sei nicht lustig, ihm würde es ja auch nicht gefallen.
Darauf sagte er, sie soll doch ihre blöde Fresse halten.( das mit 6 Jahren )
Natürlich wurde sie auch frech ( ist ja auch noch ein Kind ) und sagte er soll selber mal sein freches Maul halten.
Und jetzt kommts. Seine Mutter hat das gehört und hat meiner Tochter glatt nachgeschriehen: " Du verzogenes Mistbalg wennst noch mal so frech bist dann kriegst a Watschn. Dei Mama hod jo net moil dein Papa hoitn kina. Sogor der is weggrennt."
Ich hab glaubt ich hör verkehrt. Zumal mein Mann mir nicht weggelaufen ist sondern vor zwei Jahren an Krebs verstorben ist.
Diese Frau kennt uns nicht mal muß ich dazu sagen.
Meine Tochter hat darauf zurück geschriehen: "Wenns wòs wolln daun gehn`s zu meiner Mama! Ober lossns ihrn Frust net bei mir aus!"

Mandy, also meine Tochter ist darauf zu mir hereingekommen.
Sie hat zu weinen begonnen.
Und als ich sie fragte warum sie weint, sagte sie das es wegen Papa sei.

Ich bin dann rüber zu der und hab ihr das gehörige geflötet.

Ich muß sagen bei so einer Mutter wie dieser wundert es mich nicht das der Junge so ist.
Der war zu mir auch frech.
Aber was willst denn dagegen tun?
Bist eh Machtlos!

LG
Derdekea
 
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