Religion trennt, Spiritualität vereint

Doch es ist das Problem von manchen Religionen, denn in ihren Büchern steht es. Zum Beispiel Bibel oder Koran.
Wenn z.B. Menschen unterschiedlicher Religionen untereinander heiraten wollen (was ja etwas sehr menschlich Verbindendendes symbolisiert) – trifft das bei manchen ihrer jeweiligen Glaubensschwestern- und Brüder sogar gelegentlich auf stirnrunzelndes Unverständnis bis hin zu offener Ablehnung – gegen diesen Liebesbund.
 
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Ist es der Glaube als solches, der den verschiedenen Glaubensrichtungen Probleme macht, so dass diese eher als trennend statt als einend empfunden, gesehen, erlebt werden (sollen)?
Sind es nicht eher die Gedanken der Gläubigen, welche zur Trennung im Geiste führen. Gedanken, die sie durch andere Gläubige geprägt oder auch konditioniert haben, dies oder das zu glauben?
 
Egal. Der Stoff des Daseins kann man nicht zerschneiden. Verstand gegen Gefühle, Herz gegen Gehirn, Form gegen Leere, das sind die mentale Konstruktionen und keine Realität, wie sie ist. Die Dualität stammt von Descartes. Mit Sokrates es hat nicht zu tun. Habe aus Handy raus vertippt. Samsara und Nirvana sind wie zwei Seiten von derselben Medaille. Oder wie es in der Gestalt Therapie. Man kann entweder schöne Vase als weiß sehen oder zwei dunkle Gesichter. Nicht beides zugleich. So hatte ich gemeint.
Religionen sind die Institutionen, die Verwaltung. Die Authentische Spiritualität stammt aus dem inneren. Aber beide bedingt, Wechsel seitig, co abhängig entstandene Phänomene. Lieber Gruß von beiden, Socrates und Descartes. Lol.
 
Das ist doch ein wichtiger Bestandteil von Religion dass man sich für besser hält als Ungläubige/Andersgläubige. :D
Und gerade deshalb trifft Piccards These ins Schwarze.

Man muss sich nur einmal die Missionierungsgeschichte einzelner Religionen vor Augen führen. Etwa der christlichen, deren Ritter knietief im Blut Andersgläubiger wateten mit dem Motto: "Deus vult" (Gott will es). Über muslimische Missionierung: sie hält bis heute unvermindert an, mit Übergang in den Terror.

Zu hinduistischer Missionierung gibt es hier im Forum ein schlagendes Beispiel. Falls jemand auf den Trichter kommt. @anadi wäre nicht repräsentativ, Hinduismus sei nicht-missionierend, hier mal Wikipedia:

"Immer wieder gibt es von hindu-nationalistischen Agitatoren angestiftete Ausschreitungen gegen religiöse Minderheiten (vor allem Muslime und Christen).

Einige hinduistische und buddhistische, sowie andere süd- und ostasiatische Gruppen sind vor allem seit dem Ende der 1960er Jahre in westlichen Ländern und zunehmend auch weltweit (Osteuropa, Japan) missionarisch tätig. Große Bekanntheit erlangt hat beispielsweise die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON), im Westen besser bekannt als Hare-Krishna-Bewegung, die das Krishna-Bewusstsein verbreiten will.

International missionarisch tätig aus dem hinduistisch-buddhistischen oder weiteren ostasiatischen Bereich sind oder waren auch Ananda Marga, Brahma Kumaris Ōmoto, Ōmu Shinrikyō, Sahaja Yoga, Sant Mat, Shinnyo-En, Sōka Gakkai, Tenrikyō und andere, sowie weitere spirituelle Lehrer und Gurus aus diesem Bereich."

 
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Die piccardsche These, dass Religionen partikular seien, wird daran augenfällig, dass sie sich weltweit gegenseitig bekämpfen. "Religionen trennen" entspricht vollumfänglich der Wahrheit - sowohl vom Religionsinhalt, als auch von der Geschichte ihrer Verbreitung. :rolleyes:
 
Zwei Kühe sitzen im Keller und hacken Heizöl.
Sagt die eine zur anderen: "Morgen ist Himmelfahrt." Sagt die andere : "Ich fahre nicht mit."
Das Original, erinnert aus meiner Kindheit, lautet:

Zwei Pferde sitzen im Keller und sägen Öl. Sagt das eine: "Du, morgen ist Weihnachten." Sagt das andere: "Macht nichts, gehe ich sowieso nicht hin."
 
Insoweit ist dieses Interview aufschlussreich... eine andere Sichtweise.
Die sehe ich allerdingst wertfrei und nicht, dass das eine dem anderen überlegen ist/sei.

Was hier als Religionen bezeichnet wird, sind für mich Glaubensrichtungen bzw. Glaubensgemeinschaften und deren Grundfeste auf denen ihr Glauben basiert.
Doch ein Teil der Essenz dieser Grundfeste ist aus meiner Sicht ebenso ein Teil innerhalb der Spiritualität... doch längst nicht so hervorgehoben oder auch offensichtlich erkennbar.
Eher verdeckt, hintergründig. Vielleicht damit es nicht so leicht erkennbar ist.

Spirit = Geist
Über den sich ausdehnenden Geist in sich selbst, frei von äußerer Beeinflussung erkennbar, dass es keine Trennung gibt, wir mit allem verbunden sind... energetisch.

Herzweisheit = Herz/Seele + Kopf/Verstand

Mal soweit meine Gedanken dazu.
Das ist das Mantra der Reggae-Musik:

"One world one heart are the people of the world."

Ich denke, so ein universalistisches Prinzip schwebte Piccard bei der Abfassung seiner These vor.
 
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Die piccardsche These, dass Religionen partikular seien, wird daran augenfällig, dass sie sich weltweit gegenseitig bekämpfen. "Religionen trennen" entspricht vollumfänglich der Wahrheit - sowohl vom Religionsinhalt, als auch von der Geschichte ihrer Verbreitung. :rolleyes:

Ich würde sogar sagen, es sind die Religionen, die (mit den Worten von @-Christian- in #4) "spezifisch esoterisch" sind.
Die Spiritualität hingegen verstehe ich als etwas persönlich und individuell zu Entwickelndes oder bereits Entwickeltes, was Piccard versucht aufzuzeigen. Inwiefern dies verbindend wirken kann, ist eine andere Frage und kann wohl jeder/jede am besten für sich selbst beantworten.
 
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