Religiöser und areligiöser Fanatismus

Gegenüber Ansichten wie einem "höchsten Gott" gibt es die gesellschaftliche Erscheinung der "Gleichberechtigung", durch die lapidar behauptet wird, es wäre in allen Religionen derselbe "Gott".

Oder man behauptet, alle höchsten Einzelgötter der Religionen seien gleich hoch und somit gleichberechtigt.

Relevante Gründe werden von jenen, die solchen Gedanken vehement nachgehen, nicht angegeben.
 
Werbung:
Relevante Gründe werden von jenen, die solchen Gedanken vehement nachgehen, nicht angegeben.

Heute ist bei uns üblich, Toleranz zu zeigen gegenüber Andersgläübigen und einige Ultras missachten fanatisch das Gebot der Toleranz. Aber weder die eine noch die andere Haltung bringt ein wirkliches Verstehen auf, warum es die unterschiedlichen Religionen eigentlich gibt. Jemand, der profan denkt, würde aus seiner Sicht sagen, die Religionen und deren religiöse Überlieferungen seien von Menschen erfunden, womit er sich das Gezänk oder gar die Religionskriege erklären will. - Doch ist das wirklich eine Erklärung, ist das der Existenz der unterschiedlichen Religionen gegenüber angemessen? Warum gibt es sie und wie lässt sich die Frage nach dem Höchsten wirklich lösen?
 
als individuum..biste mit allem verbunden
widersteh dem bösem nicht
dann bleibste der beobachter
also frei..von gut und böse
 
... Doch ist das wirklich eine Erklärung, ist das der Existenz der unterschiedlichen Religionen gegenüber angemessen? Warum gibt es sie und wie lässt sich die Frage nach dem Höchsten wirklich lösen?

Es ist allgemein festzustellen, dass darauf keine Lösung gefunden werden kann, weil oder wenn polar gedacht wird, das wie folgt aussieht: Entweder gibt es nur einen höchsten Gott oder alle Gottheiten der Religionen sind gleich. - Die Gleichheit der Gottheiten würde der Toleranz entsprechen, die Stellung nimmt. Eine Enthaltung der Stimme, nimmt keine Stellung ein, ist positionslos und löst die Frage aber auch nicht.

Keine der drei Möglichkeiten stellt eine Lösung dar. Das polare Denken, auch das der Toleranz, läuft in Gefahr, den Gegenpol zu aktivieren, etwa so, wie ein Links ein Rechts er- und einfordert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist allgemein festzustellen, dass darauf keine Lösung gefunden werden kann, weil oder wenn polar gedacht wird, das wie folgt aussieht: Entweder gibt es nur einen höchsten Gott oder alle Gottheiten der Religionen sind gleich. - Die Gleichheit der Gottheiten würde der Toleranz entsprechen, die Stellung nimmt. Eine Enthaltung der Stimme, nimmt keine Stellung ein, ist positionslos und löst die Frage aber auch nicht.

Bringt uns die Frage nach Gott (wer ist Gott, wo ist Gott) weiter? Zuerst sollte doch gefragt werden, wie kam die Menschheit zu religiösen Inhalten. Der Mensch machte die Erfahrung davon, dass es größeres gibt als er es ist. Er hatte Erlebnisse, die er nicht in sein tägliches Sein einordnen konnte, so schuf er neue Kategorien. So entstand Religion und je nach Kultur, je nach Erlebniswelt der Menschen und deren Fähigkeiten entstanden die unterschiedlichsten Mythologien, aus denen sich dann Götterwelten entwickelten. Diese Götter waren aber nicht in erster Linie Gott, sondern das göttliche ergab sich aus ihren (übermenschlichen) Fähigkeiten. Gott war kein primär gedankliches Konstrukt, wie wir es uns heute erschaffen können, sondern es ging um Erlebnisse und Erfahrungen der Menschen.

Die Menschen nahmen die Umwelt nicht nur in seiner physischen Gestalt wahr, sondern auch die Kräfte, die ursprünglich und als Ausgangspunkt für alles physische wahrgenommen wurden. Diese Kräfte, die die Welt bewegen, wurden wesenhaft wahrgenommen, deshalb hatten die Götter auch eine personale Bedeutung.

Diese Wahrnehmung des geistigen Ursprunges unseres Seins nahm ab, die Menschen individualisierten sich und identifizierten sich immer stärker mit der Physis - so entstanden die Gründer-Religionen, wo man einen Fürsprecher hatte, der den Kontakt zu Gott/denGöttern schuf, weil der einzelne Mensch ihn nicht mehr hatte.

Heute sind wir auf dem Weg zurück zur eigenständigen Wahrnehmung geistigen Seins. Welchen Weg ich gehe (welche Religion mich leitet) ist eine persönliche Entscheidung und keine Wahl zwischen richtig oder falsch, sondern passend zu mir oder nicht.

Und - Gott ist ein persönlicher Gott und kein Gott den irgendwelche Religionen gepachtet haben und dann verleihen können.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Individualismus ist nicht schuld, sondern der Ethnozentrismus. Wieso? Die Ethnozentrik stärkt dein Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Ansehen - und macht dich manipulierbarer. Einige Leute haben Kriterien aufgestellt, die man erfüllen müsse um zu ihrer Gruppe zu gehören, die die Leute von der geistigen Welt trennten und physisch abhängig machten. Sie brauchten auch keine Beweise auf Richtigkeit ihrer Theorien vorzulegen, der Wunsch nach Ansehen ließ ihre Mitgliedschaft wachsen.

Außerdem lässt sich eine starke Auswirkung des Ethnozentrismus auch im Nationalismus erkennen. Ich persönlich bin kein Nationalist, habe jedoch bereits viel davon gelesen und gehört, bzw. gesehen (Erster und Zweiter Weltkrieg). Ich unterstütze den Individualismus bzw. Volutarismus, genauso wie den Subjektivismus.
 
Zuerst sollte doch gefragt werden, wie kam die Menschheit zu religiösen Inhalten. Der Mensch machte die Erfahrung davon, dass es größeres gibt als er es ist. Er hatte Erlebnisse, die er nicht in sein tägliches Sein einordnen konnte, so schuf er neue Kategorien. So entstand Religion und je nach Kultur ...

Das ist ja ein im Grunde umgekehrter Ansatz, als es üblich ist. Üblich ist die Vorstellung, "Gott" sei unwandelbar und eindeutig, die wie ein hypnotischer Bann über dem Denken der Angehörigen unserer Gesellschaft liegt, der nicht zu brechen ist, weshalb das Vorkommen, das Auftreten und das Wirken der Gottheit immer nur einer eindeutigen Zuordnung entsprechen darf, etwa so, wie bei uns Mathematik im profanen Sinne betrieben wird in der Ansicht, es würde nur sie als Mittel zur Erkenntnis der Universalität geben. So wirkt ihre Denkweise ebenso wie ein unbrechbarer hypnotischer Bann und es bleibt nur das profane und somit polare Denken übrig:

Es ist allgemein festzustellen, dass darauf keine Lösung gefunden werden kann, weil oder wenn polar gedacht wird, das wie folgt aussieht: Entweder gibt es nur einen höchsten Gott oder alle Gottheiten der Religionen sind gleich. - Die Gleichheit der Gottheiten würde der Toleranz entsprechen, die Stellung nimmt. Eine Enthaltung der Stimme, nimmt keine Stellung ein, ist positionslos und löst die Frage aber auch nicht.

Keine der drei Möglichkeiten stellt eine Lösung dar. Das polare Denken, auch das der Toleranz, läuft in Gefahr, den Gegenpol zu aktivieren, etwa so, wie ein Links ein Rechts er- und einfordert.

Macht man "Gott" allerdings abhängig von Kulturen, entsteht im Denken eine der Realität der Kulturen angemessene bunte Beweglichkeit statt einer, die vor profaner Statistik statisch erstarrt ist. So erklärt sich die Unterschiedlichkeit der Gottheit; aber es bleibt die Frage, weshalb es denn die unterschiedlichen Kulturen eigentlich gibt.
 
Werbung:
Zurück
Oben