Ich muss hier mal eine Frage einwerfen, weil ich nicht weiss ob ich zu den Armen oder zu den Reichen gehöre.
Ich habe leider keine Ausbildung gehabt, krankheitshalber, d.h. keine Lehre, keinen Abschluss nichts. Nur die Pflichtschule. Mit 19 bin ich in die USA und habe dort innerhalb eines Monats eine Arbeit in einem Kiosk gefunden, und habe mich zwei Jahre lang so durchgewurschtelt. Dann kam ich auf die Idee mich bei der Eisenbahn zu bewerben, wobei die Union Pacific Railroad und die BNSF Railway zur Auswahl standen. Beworben habe ich mich dann schliesslich bei UPR. Ich habe eigentlich nur ein paar Schleimerein abgelassen, wie toll ich die UPR denn finde, und mit Eigenlob habe ich auch nicht gespart, und bekam den Job. Er war hart und anstrengend, und die Einschulungszeit sehr knapp bemessen. Bekommen habe ich umgerechnet und auf den Monat verteilt 1900 netto inflationsbereinigt.
Nach 15 Jahren kam ich wieder nach Österreich, suchte mir einen Job, und fand ihn in einer Geschützte Werkstätte. Immer noch ohne Ausbildung. Ich wurde dann in der CNC-Abteilung auf alle möglichen Maschinen eingeschult, wohlgemerkt, mir wurde nur gezeigt wie ich den grünen Startknopf zu betätigen habe, und wie ich das Werkstück einzuspannen habe. Nach einiger Zeit konnte ich selbst Einstellungen vornehmen, die Maschine warten, Korrekturen durchführen, und rüsten, eigentlich dinge die dem Vor oder Facharbeiter zufallen. Für diese Tätigkeit bekomme ich 1500 netto, während der Vorarbeiter 2400 bekommt.
Jetzt die allgemeine Frage. Wer findet das ungerecht?
Darf ich mich jetzt als reich bezeichnen oder als arm weil ich weniger Geld bekomme, dafür aber körperlich anstrengende Arbeit zu verrichten habe?