Rechtsruck in Europa

Uiiiii, da hab ich jetzt beim Lesen einen deutlichen Rechtsruck gespürt. Wenn jeder in jeder Kultur seinen Kindern vorsagt, was die Meinung ist, dann ist es nicht verwunderlich, dass sich die Kinder keine eigene Meinung bilden und die Kultur der Eltern unreflektiert übernehmen, oder?

Wäre es heute nicht nötig, meinungsfrei zu bleiben bei dem Tohuwabohu auf der Erde?
:liebe1:

Vorsagen... *lach*... nettes Missverständnis!
Wenn mich ein Kind fragt, kann ich doch nicht neutral antworten, wo es doch Orientierung und Weltverstehen sucht, oder?

Heute wäre es sicher klug, sich bei solchen Äußerungen zurückzuhalten. Aber heute sind meine Kinder groß und fragen mich schon lange nicht mehr. :clown: Eher andersrum - ich orientiere mich an ihnen, ob ich was verschlafen habe an der neuen Welt, weil ich manchmal fühle, dass ich kaum noch hinterherkomme...

Wegen des gefühlt-gelesenen Rechtsrucks kann ich Dich beruhigen.
Nicht alle gelebten Tatsachen liegen hier auf dem Tapet.
Z.B. habe ich 1995 eine Kreisorga einer Linkspartei in meinem damaligen Wohngebiet im Westen gegründet. Aufgrund von Undurchsichtigkeiten bin ich dann einige Jahre später wieder gegangen, was meine roten Seele jedoch längst nicht ausgelöscht hat.
 
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Salut Romaschka, das mit den Akademikern finde ich aber interessant. Es gab ja auch keine Akademiker-Fahne, sondern eine Arbeiter- und Bauernfahne. Bei Akademikern ist man ja auch geneigt anzunehmen, dass sie gerne einmal über den Tellerrand hinausschauen, vielleicht eher als bei einem Arbeiter oder einem Bauern. Wer weiss, vielleicht hatte das ja auch "System". Nur haben wohl gerade die Studierten dann vielleicht auch den grössten Frust geschoben und es war ja nun eine friedliche, mit dem Wort geführte Revolution. Der Bauer mit seiner Forke ist ja ruhig geblieben, auch der Arbeiter hat seine Schaufel keinem auf den Kopp gehauen. Da war dann sicher auch die "Innere Ordnung" vor, oder?

Sind dann wohl diejenigen, die am meisten aus dem System herausfallen diejenigen, die Revolutionen umsetzen? Dann wären das heute wohl die Arbeitslosen bei uns, die dieses Potential hätten, oder? Najaa, siehe da, wenn sich nix tut, dann wählen immer mehr Menschen braun. Da weiss ich jetzt nicht, inwieweit die national gefärbten Parteien ihre Mitglieder aus allen Gesellschaftsschichten beziehen, oder ob es eher die Armen und Arbeitlosen sind. Im Osten wird ja gerne braun gewählt, da ist man strukturell ja sehr benachteiligt, wenn man da lebt. da schmeisst die NPD das ganze Dorfleben, das ist da wie früher, wenn man dem Fernseher glaubt. ojeoje.

:liebe1:
 
Wäre es heute nicht nötig, meinungsfrei zu bleiben bei dem Tohuwabohu auf der Erde?

wenn ich nirgends stehe, muss ich wohl schon nahezu überall stehen können....

also steh ich derzeit schon noch auf Meinung *g*....allerdings kommt es für mich drauf an, ob starr und fest und zementiert...oder ob das was laufend Wachsendes ist für mich...

:) Jo
 
wenn ich nirgends stehe, muss ich wohl schon nahezu überall stehen können....

also steh ich derzeit schon noch auf Meinung *g*....allerdings kommt es für mich drauf an, ob starr und fest und zementiert...oder ob das was laufend Wachsendes ist für mich...

:) Jo

Gut erkannt, liebe Jo.
Eben. Ich denke, man sollte Kindern nicht nur die eigene Weltsicht sondern möglichst die bunte Vielfalt zeigen und erklären, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können.
Eltern, die aber aus Wende-Gründen oder wegen Asylproblematik und Leben in der Fremde zeitweilig überfordert sind/waren, haben es da ungleich schwerer als jemand, der feste Wurzeln hat und auf eine einzige Geschichte zurückblickt...
 
... Im Osten wird ja gerne braun gewählt, da ist man strukturell ja sehr benachteiligt, wenn man da lebt. da schmeisst die NPD das ganze Dorfleben, das ist da wie früher, wenn man dem Fernseher glaubt. ojeoje.
:liebe1:

Heey TrixiMaus, verfällst Du jetzt in Pauschalurteile? Kenne ich ja gar nicht von Dir!
Genauso gern wird im Osten auch Rot oder Grün gewählt!
(Da Du Deins nicht belegt hast, mache ich mir jetzt auch nicht die Mühe der Beweislast. Aber ich spreche von meiner Ursprungsfam. im Osten und auch den Gebieten, wo Links noch vorn ist.)
Es verhält sich wohl ähnlich wie mit Landstrichen im Westen wie Ruhrpott oder erzkatholisch-Bayern gegenüber Ballungsgebieten im Osten, katholisches Erzgebirge, Teile von Sachsen, rote Bereiche in Berlin, McPom...

Über die Revolutionsfrage denke ich noch nach. Kann ich leider nichts zu sagen. Wenn ich mir die vielen Arbeitslosen mit Burnout-Syndrom ansehe (fehlende Bewältigungskompetenz oder tatsächlich am Behördenkampf zerbrochen u.a. Ursachen), bezweifele ich momentan, dass diese einen spürbaren Aufstand, der etwas bewirkt, hinbekommen...
 
Vorsagen... *lach*... nettes Missverständnis!
Wenn mich ein Kind fragt, kann ich doch nicht neutral antworten, wo es doch Orientierung und Weltverstehen sucht, oder?

Heute wäre es sicher klug, sich bei solchen Äußerungen zurückzuhalten. Aber heute sind meine Kinder groß und fragen mich schon lange nicht mehr. :clown: Eher andersrum - ich orientiere mich an ihnen, ob ich was verschlafen habe an der neuen Welt, weil ich manchmal fühle, dass ich kaum noch hinterherkomme...

Wegen des gefühlt-gelesenen Rechtsrucks kann ich Dich beruhigen.
Nicht alle gelebten Tatsachen liegen hier auf dem Tapet.
Z.B. habe ich 1995 eine Kreisorga einer Linkspartei in meinem damaligen Wohngebiet im Westen gegründet. Aufgrund von Undurchsichtigkeiten bin ich dann einige Jahre später wieder gegangen, was meine roten Seele jedoch längst nicht ausgelöscht hat.
ja, :weihna1 ich meine ja auch nicht Dich persönlich, sondern mich hat nur diese "Meinungsweitergabe" eben an das rechte Thema erinnert. In Zeiten der Meinungsfreiheit darf sich da ja da jeder sein eigenes Königreich bauen. :weihna1

In so einer nationalsozialistischen Gesellschaft ist ja klar, was man für eine Meinung zu haben hat und was für eine nicht. (Oouuh und ganz besonders, was man zu sagen hat und wie man es zu sagen hat. Sonst kommt sofort die SA...) Ich hab das jetzt wirklich nicht auf Dich bezogen. Es ist ja dann die Farbe der Meinung, die braun ist oder sonstwie. An der Meinung an sich ist ja nichts Schlechtes, die ist ja gewachsene Lebenserfahrung und die gilt es immer zu respektieren, finde ich, und man kann von ihr lernen. Gleichwohl man sich immer eine eigene vollkommen unabhängige Meinung bilden soll. Dafür muss man selber forschen, mit Quellen anderer oder mit Statistiken kommt man immer nur bis zum eigenen Tellerrand und erlebt immer nur, was gestern jemand wusste. Zu eigenem Wissen gelangt man so nie. Und diese Selbständigkeit im Denken haben Deine Kinder sicher von Dir gelernt.
:banane:
 
...das mit den Akademikern finde ich aber interessant. Es gab ja auch keine Akademiker-Fahne, sondern eine Arbeiter- und Bauernfahne.

Siehste, und das wurde uns in der Schule als Beweis für Demokratie benannt. :clown:
Heute empfinde ich das als dürftig, aber früher war das glaubhaft für mich.
"Proletarier aller Länder vereinigt Euch!" war doch ein verständlich und progressives Ziel, welches irgendwie schon fast heilig wirkte. Und das empfand ich sogar, obwohl ich keine christliche Vorbildung hatte... :stickout2 Da wurden Emotionen transportiert, die sich in Kinderherzen brannten. Wie bei den kleinen Konfirmanden, die an Weihnachten an Jesus' Krippe feuchte Augen beka/ommen.
 
Ich denke nicht, dass Hitler von Angst getrieben, die Auslöschung der Juden in Deutschland ausgelöst hat.
...ich halte das für einen weitverbreiteten Irrtum.
Auch "Machtmenschen" haben ihre persönliche Geschichte und ihren Leidensweg. Und sie kommen auf genauso schrägen Wegen daher wie ihre Gefolgsleute. Gerade bei Hitler scheint mir das eigentlich relativ evident zu sein, er hat, mal ganz flach gesagt, einfach sein geringes Selbstempfinden und sein verletztes Selbstwertgefühl in ein enormes System gewandelt, und nicht zuletzt durch die Ähnlichkeit seiner eigenen Verletzungen mit denen anderer so viel Erfolg damit gehabt.

Bei der WM 2002... Er hat mir geantwortet "Wenn wir das tun, dann zeigt die ganze Welt mit dem Finger auf uns. Wir dürfen nicht stolz auf unsere Fahne sein! Nicht nach Hitler!"
...naja, es war ja genaugenommen eine andere Flagge, schwarz-rot-gold hat ja einenetwas rühmlichere Tradition.
Aber nichtsdestotrotz: Deutschland ist ein Kriegsverliererland, die Alliierten haben sehr viel Aufwand betrieben das, was sie für die Ursache des Nationalsozialismus hielten, und was zweifellos von diesem auch stark für seine Zwecke mißbraucht wurde, auszumerzen. Nationalstolz gehört dazu. Leider auch kulturelle Identität, die sich die Deutschen mühevoll erarbeiten müssen. Und wie immer, wenn die reale Verknüpfung fehlt, ist genau dadurch eine Gefahr aufgetaucht: es gibt für Deutsche einfach keinen Maßstab, was "gesunder" Nationalstolz wohl sein mag.

Aber gerade bei der WM habe ich das deutlich anders erlebt hier, die Fahnenflut war doch recht enorm.
Ich muss gestehen, dass ich ganz froh war, dass die Deutschen die WM nicht gewonnen haben, ein WM-Endspiel im Berliner Olympia Stadion von 1936 mit deutschen Siegern hätte bei mir ungute Gefühle wach gerufen...
So konnten sich die Deutschen mal als gute Verlierer beweisen, das halte ich für eine gelungene Sache.


Zu der aktuellen Entwicklung von Rassismus in Deutschland kann ich nur sagen, dass ranghohe und mächtige Personen im Hintergrund gezielt Menschen aus dem Volk aussuchen, die sie leicht manipulieren können und auf sozial unterstem Niveau leben. Sie setzen das schlechte Gedankentum in ihren Verstand und entsenden sie in ihren eigenen Krieg ...
...das wirklich dumme daran ist, dass Rassismus eine extrem simple "Lösung" interner Probleme ist, die jederzeit auf Grundschwächen des Menschen aufbauen kann.
 
dann geh mal mit gutem beispiel voran!

Na, was glaubst Du, was ich die ganze zeit mache?
Nur laß ich mir eben nicht gefallen, wenn der "Nächste" meint, er könne sich ungehemmt austoben.
Das beschneidet dann meine Freiheit und das muß nicht sein.
Ich arbeite, zahle pünktlich meine Miete und über mich hat sich noch keiner beschwert, daß ich Nachbarn anpöble oder deren Ruhe störe.
Nur wenn mir einer quer kommt, nehme ich keine Rücksicht darauf ob er weiß, schwarz, rot oder bunt kariert ist.


Sage
 
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@ sage
es sind keine Speisenspenden, denn Du bist ja nicht minderbemittelt, weil Du Dir ja eine Putze leisten kannst :lachen:

Ach du armes immer Mißverstandenes Menschlein, du schreibst soviel und niemand würdigt es ... aaah doch Benedikt bestimmt! :romeo:

Wenn ich meiner Nachbarin was zum Essen rübergebe, dann ist es eine Kostprobe, weil es auch beim Nachbarn düftelt und wenn dem so ist, dann läßt man den Nachbarn einfach am duftenden Essen teilhaben. Ist bei uns halt so ... Aber Du kennst das nicht, denn niemand hat es Dir erzählt. Darum tu ich es jetzt ...:winken5:

Frage, warst Du jemals zu Besuch in einer ausländischen Familie??? Hast Du jemals die Nähe innerhalb ihrer Familie erlebt??? Solltest Du mal tun! Dass wird wirklich Deinen Horizont immens erweitern und vielleicht läßt Du dann von Deinen Hören-Sagen-Geschichten ab oder noch besser, dann kannst mal Deine eigene Geschichte erzählen ... :clown:

Ist nicht so schön, wenn Du mal contra von den Leuten bekommst, die Du doch so über einen Haufen schmeist gelle und da draußen kommen noch ganz viele nach, die sich der Sprache bemächtigt haben und reden können. Zieh Dich ganz warm an sage, wir ERWACHEN ... :ironie:


Gaaanz laaangsam:
Ische habbe keine Putzefraue, das war ein Discotekenbesitzer, der als ausländerfeindlich gilt, weil er in seinen Laden nur wenige Ausländer reinläßt.
Hast Du das jetzt verstanden? Oder passt das jetzt nicht in Dein Weltbild? Dann träume weiter von der "bösen" Sage.
Hauptsache Dir geht´s gut dabei.
Ich mag keine "südländische Herzlichkeit", das ist nicht meine Mentalität.Ich habe liebe Distanz, ok.
My home is my castle.Zugbrücke rauf und Ruhe haben.
Und da man in einem Mietshaus nun mal Tür an Tür und Wand an Wand wohnt, dürfen sich auch Südländer etwas in ihrer lautstarken Herzlichkeit zurücknehmen, um die, die das nicht so mögen, die , die morgens um 5.00Uhr aufstehen und zur Arbeit müssen, nicht um ihre Ruhe bringen.
Es gibt ja auch Häuser, die man mieten kann, da kann gern die gesamte türkische Großfamilie einziehen und in aller Herzlichkeit miteinander leben und sich entfalten.
Jedenfalls ist es unverschämt, wenn kleine Kinder 12 Stunden am Tag wie eine wildgewordene Elephantenherde durch die Wohnung toben, daß dem Mieter, der unter ihnen wohnt fast die Lampen von der Decke fallen.
Es gibt auch leise Spiele. Oder Spielplätze, Sportvereine etc.


Sage
 
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