Unfassbar ist für mich auch folgendes:.
Soll das ein Witz sein? Genau diese Fragen habe ich längst beantwortet. Liest du eigentlich, was ich schreibe oder liegt es an mir, dass ich unklar formuliere oder vielleicht deine Auffassungsgabe überschätze?
Zu 1:
Also noch mal: Nicht alle AfD-Wähler sind rechts, aber die meisten.
Bisher hattest Du NICHT gesagt, dass Du nicht alle AfD-Wähler für rechts hältst. Du hattest lediglich gesagt, dass Du nicht alle, aber die meisten, für "Wohlstands-Rechte" hältst, was ja auf diesem echt schrägen Kommentar basierte, der mal eben ein neues "Phänomen" einführt zu dem es nicht mal einen Wikipedia-Eintrag gibt ("satisfaction paradox") und was kurzgesagt meint "denen geht es zu gut, deshalb wählen sie extrem". Das ist so ein intellektueller Tiefflug und durch gar nichts zu belegen, während es tonnenweise gegenteilige Belege gibt... Die übergehst Du nur leider.
Wir sind doch schon im Ungefähren was die Bedeutung der Begriffe betrifft. Ich hatte Dich ja auch gefragt was "rechts" überhaupt genau für Dich bedeutet. Aus dem Kontext Deiner Beiträge heraus würde ich annehmen, dass Du nicht "rechts-konservativ" im Sinne von CSU oder CDU meinst, sondern eher rechtsextrem. Die von Dir gepostete Studie unterscheidet das aber ja sehr präzise, z.B.:
---> So fühlten sich rund 56 Prozent "durch die vielen Muslime als Fremde im eigenen Land"
Und das ist ja ein sehr hoher Anteil, weit über dem was die AfD an Stimmen bekommt. Gleichzeitig:
---> "Eine geschlossen rechtsextreme Einstellung haben in Ostdeutschland 8,5 Prozent der Menschen und 5,4 Prozent in Westdeutschland."
Das ist der Anteil der wirklich Rechts-Extremen, die man vermutlich zu Recht Nazis nennen kann. Nur ist dieser Anteil deutlich geringer und liegt wiederum deutlich unterhalb dem was die AfD an Stimmen bekommt.
Na, da habe ich mir ja einen Witz gekauft. Wozu habe ich die Studie über Autoritarismus zitiert? Wozu habe ich auch noch Adorno ins Boot geholt? Damit du mir exakt dieselbe Frage stellst, als hättest du meinen Beitrag nicht gelesen?
Also auch hier noch einmal eine Kurzwiederholung - in eine weitere Wiederholungsschleife werde ich mich nicht zwingen lassen. Überhaupt werde ich keine längeren Beiträge mehr verfassen, da dies offenbar gegen die Wand gehustet ist.
Also: Die Ursache und Motivation für ein rechtsgerichtetes Denken, Handeln und logischerweise auch Wählen ist eine autoritätsgebundene Persönlichkeitstruktur. Diese in der Sozialisation erworbene Struktur macht anfällig für autoritäre Ideologien. Das autoritäre Potential ist also immer schon latent vorhanden, wie die beiden von mir zitierten Studien belegen, und entlädt sich dann bei entsprechendem Angebot von außen (in diesem Fall die AfD).
Ein übriges tut dann der Nachahmungseffekt: Je mehr Idioten AfD wählen, desto attraktiver wird diese Partei für Wähler, die eigentlich von der eigenen Charakter-Disposition her rechts wählen würden, es aber bislang aus ideologischen Bauchschmerzen heraus nicht taten.
Also kurzgesagt: Weil es bisher keine Partei gab, die diese Autoritarismus bedient hat wurde anders gewählt und die AfD hat dann dieses Potential sozusagen aufgeweckt? Wenn es nur das wäre, dann hätte die NPD das Potential doch schon lange aufwecken müssen/können. Es kann nicht nur das sein, gleichzeitig ist Autoritätshörigkeit doch auch nicht nur ein rechtes Phänomen.
In der Studie wird jener Charakter ja so beschrieben:
"(...) das heißt die Neigung, sich Autoritäten zu unterwerfen und zugleich die Abwertung anderer durch diese zu fordern."
Genau das werfen nicht wenige AfD-Wähler der etablierten Politik und den Medien vor, nämlich dass man sie abwertet und/oder gefordert wird, die Partei sollte verboten oder mindestens vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Nicht selten wird auch gefordert, der AfD keinerlei mediale Plattform zu bieten - kommt z.B. von Böhmermann, was für ihn in der Praxis bedeutet: Keine Talkshow sollte AfD-Politiker einladen.
Anders gesagt: Autoritätshörigkeit muss doch offenbar nicht nur auf der rechten Seite stattfinden. Die Geschichte hat gezeigt, und auch die Gegenwart zeigt das, dass Autoritarismus keine politische Richtung kennt. Deutschtürken z.B. können kaum rechtsextrem sein, wie wir das in Deutschland definieren, und werden kaum AfD wählen. Sehr viele haben aber Erdogan gewählt - einen sehr autoritärer Politiker. Oder China... die Regierungspartei ist die "Kommunistische Partei" und sehr autoritär und das chinesische Volk gehört vermutlich zu den Autoritätshörigsten auf diesem Planeten, aber rechts sind die ja eher nicht.
Und glaubst Du nicht, dass es vielleicht auch Menschen gibt die zwar keine "autoritätsgebundene Persönlichkeitstruktur" haben, aber so wütend auf die Politik der Etablierten sind, dass sie AfD wählen? Immerhin sind ja, wie schon mehrfach gesagt, auch etwa 1 Million Wähler von Mitte-Links bis Links zur AfD übergelaufen... Sind die eigentlich autoritätshörig, haben das aber erst entdeckt als die AfD dann immer erfolgreicher wurde?
Für mich ist das wieder so eine Überschriften-Erklärung die letztlich gar nichts sagt und wieder nur dazu dient sich nicht mit den politischen Themen auseinander zu setzen.