"Rechtes Gedankengut nimmt zu"

Insofern, viele Moralisten fassen das völlig falsch auf, oder tun es bewusst um mit der Keule schwingen zu können.

Im Prinzip ist das auch Teil der "Sprachplanung". Allen Leuten ist klar, dass Rassismus schlecht ist, und also versucht man den Begriff immer weiter auszudehnen um jede Kritik mit dem Wort ersticken zu können. Religionskritik wäre Rassismus, Existenz von Grenzen ist Rassismus usw. Und man hofft, dass die verurteilende Signalwirkung (Rassisten sind schlecht) erhalten bleibt, obwohl man die Begriffsintension (was einen alles angeblich zum Rassisten machen soll) massiv erweitert hat, um den Begriff auf möglichst viele Leute, die man verurteilen will (ohne überhaupt diskutieren zu müssen), auszudehnen.
 
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Gut, dann konvertiere ich mal deine Frage für dich ins korrekte Format:

Was ist die Ursache, dass es auf einmal so viele Rechte gibt?

Hier ist die Präsupposition in "auf einmal" bereits grob fehlerhaft. Als ob vorher nur wenige rechts gewesen seien und plötzlich mutieren viele zu rechten Monstern.

Nein, die rechte Monstrosität war und ist immer schon latent da. Das ist jetzt nicht meine Meinung, sondern belegt durch - sorry dass ich dir wieder damit komme - durch empirische Forschung.
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Studie legt rechtsextreme Einstellungen der Deutschen offen

(....)
https://www.domradio.de/themen/kirc...chtsextreme-einstellungen-der-deutschen-offen

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Mein Kommentar zum Eingefetteten: Vor rund 70 Jahren war bereits Theodor W. Adorno in seiner empirisch gerichteten Untersuchung "Studien zum autoritären Charakter" zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen. Mit seiner berühmten

F-Skala wies er nach, dass Personen, die in der Sozialisationsphase eine autoritäre Charakterstruktur erworben hatten, eine dramatisch erhöhte Anfälligkeit für faschistische Ideologie aufwiesen. (Das erklärt übrigens auch das Ost/West-Gefälle in der Akzeptanz rechter Gedankenmuster).

Laut Adorno setzt sich der autoritäre Charakter aus zwei Komponenten zusammen: einer sadistischen und einer masochistischen. Oder volkstümlich: nach unten hin treten, nach oben katzbuckeln. Das einzige und dauerhafte Rezept gegen eine mögliche Wiederkehr des Faschismus ist es, dass wir endlich damit aufhören, unsere Kinder autoritär zu erziehen.

Der Spruch, den man des öfteren hört, "hat mir damals auch nicht geschadet", ist bereits ein Symptom der Schädigung.


Das ist eine interessante Studie. Aber Tommy... Die Diskussion auf diese Art ist echt anstrengend. Du zitierst meine Beiträge nicht, übergehst meine Fragen (Mehrzahl) immer und immer wieder, um jetzt "meine Frage ins korrekte Format zu konvertieren". Vorher hast Du Dich (nicht mal zu Unrecht) aufgeregt, das ich von rassistisch sprach obwohl Du nur rechts geschrieben hattest - aber was das überhaupt ist war ja Teil der Fragen die Du laufend ignorierst.

Noch mal zu meinen zwei Fragen und warm ich sie so stellte:

1. Glaubst Du tatsächlich, dass alle AfD-Wähler rechts sind? Und was bedeutet "rechts" in dem Kontext?
2. Was motiviert sie Deiner Ansicht nach zu dieser Wahl, was ist die Ursache für ihre Motive/Ansichten/Überzeugungen?

Du musst da also nix "konvertieren" und darin war auch kein "auf einmal" enthalten. Worum es mir geht ist die Frage nach Ursachen, denn das war ja mal die ursprüngliche Diskussion. Du hattest meinen Beitrag als "Entschuldigungsgefasel" bezeichnet mit dem hoffentlich bald mal Schluss sein sollte, aber willst offenbar jede Diskussion über Ursachen vermeiden.

Zur Studie:

Das hier kommt ja in etwa mit dem AfD-Wahlverhalten hin:

"Die Ausländerfeindlichkeit hat laut Studie zuletzt wieder zugenommen und fast frühere Werte erreicht. 24,1 Prozent stimmten aktuell allen vorgelegten Aussagen gegen Ausländer zu. Bei älteren Erhebungen lag dieser Anteil allerdings auch schon bei mehr als 25 Prozent."

Interessant ist auch das hier:

Ein Drittel sieht Deutschland derzeit "in einem gefährlichen Maß überfremdet". Das scheint meist jedoch weniger mit der Wirklichkeit zu tun haben: Denn je geringer der Migrantenanteil in einem Bundesland sei, desto größer das Gefühl der Überfremdung, erklärte Studienleiter Brähler. Einzige Ausnahme dieser Regel sei Bayern.


Die Studienautoren warnen zudem vor einer zunehmenden Abwertung bestimmter Gruppen: Muslime, Asylbewerber oder Sinti und Roma. In diesem Bereich äußern sich sogar Mehrheiten ablehnend und rechtsextrem. So fühlten sich rund 56 Prozent "durch die vielen Muslime als Fremde im eigenen Land". 44 Prozent wollen Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland untersagen.

Wenn das stimmen sollte, dann sehen also über 50% der deutschen Bevölkerung die Politik der Etablierten kritisch, was ja war was ich sagte:

"Das Problem ist aber, dass sie das Gefühl haben keine Alternative zu haben. Und wenn man sich damit näher beschäftigt muss man leider sagen, dass sie zumindest in dem Punkt durchaus nicht Unrecht haben. In vielen gr0ßen Fragen sind sich die etablierten Parteien komplett einig und auch medial wurde ein Klima der "Alternativlosigkeit" geschaffen und wer das anders sieht (und damit meine ich nicht nur das Thema Flüchtlingspolitik) wird mal subtil und oft ziemlich unsubtil moralisch diskreditiert. Genau das erzeugt dann noch mehr Wut, weshalb ich oft sagte bzw. schrieb, dass diese Art der Kommunikation und Berichterstattung Wasser auf die Mühlen von Populisten ist."


Aber, ebenfalls was ich sagte - wenn es um echten Rechtsextremismus geht, aus der von Dir zitierten Studie:

Im Osten stimmen in den meisten Fragen deutlich mehr Menschen autoritären und rechtsextremen Meinungen zu als im Westen. Eine geschlossen rechtsextreme Einstellung haben in Ostdeutschland 8,5 Prozent der Menschen und 5,4 Prozent in Westdeutschland.

Das sind also dann wesentlich weniger Menschen und auch weniger als AfD wählen. Und diese Unterschiede sollte man machen. Insofern untermauert auch das was ich sagte, dass eben nicht alle Wähler der AfD einfach nur rechtsextrem sind während gleichzeitig sehr viele Menschen die etablierte Politik sehr kritisch sehen.

Dann sagt die von Dir zitierte Studie:

Die Studienleiter erklären sich das vor allem mit sozialen Unterschieden und dem Wegzug vieler gut ausgebildeter Menschen.


Und da wären wir dann bei dem was Du als "Entschuldigungsgefasel" bezeichnest.


Die Wählerwanderung sieht so aus:

B5VXVvB.png

https://www.welt.de/politik/deutsch...-die-meisten-Stimmen-an-die-AfD-verloren.html


Glaubst Du, dass das alles Rechtsextreme sind? So viele, die vormals nicht rechtsextrem und zum Teil sogar Mitte-Links gewählt haben? Und wenn jetzt vormals "normale Wähler" ins Autoritäre flüchten - warum haben sie ihr Wahlverhalten geändert?
 
Die “Art der Argumentation“ miteinander zu vergleichen ist einfach nicht passend, für mich absolut unzulässig.
Rechtspopulisten haben in Wahrheit überhaupt keine Argumente. Die rassistische Ab- und Vorverurteilung ganzer Völker ist kein “Argument“. Deshalb kann man hier gar nicht von Argumentation sprechen.
Bei der Beurteilung von AfD-Wählern kann man hingegen sehr wohl Argumente vorbringen: Diese Partei präsentiert sich immer wieder, mal klar und dezidiert, mal verwässert, gemäßigt, zwielichtig, verschwommen oder verdruckst als rechtspopulistisch und deutschnational. Immer wieder kommen von führenden Vertretern dieser Partei leicht bis extrem rassistische Aussagen (die in ihrer Vielzahl unmöglich zu überhören sind!).
Da ich nicht glaube, dass die Wähler taub sind, denke ich, dass AfD-Wähler diese vermittelten Inhalte befürworten - und zwar auch in verschiedensten Schattierungen. Die Palette reicht vom Alt- oder Neonazi bis zum Menschen, dem nur ein leichter Hauch von Rassismus anhaftet (letztere halte ich für eine Minderheit bei den AfD-Wählern).
Sollte jemand vielen Aussagen von AfD-Politikern NICHT zustimmen und trotzdem diese Partei wählen, dann hat er einfach kein Rückgrat, ist ein leicht verführ- und manipulierbarer Mitläufer - in der Masse richtig gefährlich, wie die Geschichte immer wieder gezeigt hat. Ein “die Armen werden gleich als rechts oder rassistisch abgeurteilt, 'nur' weil sie AfD wählen“ ist unangebracht. Wenn auch stark manipuliert, unterstützen solche Leute doch mit einem Rest von Freiwilligkeit eine Partei, in der Hetze gegen andere Menschen betrieben wird.
Die Antwort auf deine Frage, ganz grob auf den Punkt gebracht: Der Hauptgrund ist, dass sie denken, es seien generell zu viele Ausländer im Land (diese Denke ist bereits rassistisch). Dass von Seiten der etablierten Parteien für Ausländer mehr getan würde als fürs eigene Volk (was nicht stimmt).
Das “verbotene Thema“ hat sicher damit zu tun, und ich werde dahingehend nichts Näheres ausführen - auch wenn du es provozieren solltest (du hast ja heute wieder ganz explizit was zu diesem Thema geschrieben).

Doch, man kann theoretisch alles argumentieren, aber Argumentationen können stichhaltig und durch Gegenargumente nicht zu entkräften sein oder eben doch. Der von mir gezogene Vergleich bezieht sich darauf, dass sehr oft gar nicht argumentiert sondern einfach nur behauptet und moralisiert wird und vorherige Diskussionen aus dem Kontext gerissen und ignoriert werden.

Du schreibst z.B.: "Ein “die Armen werden gleich als rechts oder rassistisch abgeurteilt, 'nur' weil sie AfD wählen“ ist unangebracht."

So simpel hat das ja niemand gesagt. Aber es muss doch irgendwann mal nach Ursachen gefragt werden und inwiefern tatsächlich alle Wähler der AfD rechtsextrem im Sinne von rassistisch sind, oder ob nicht viele deshalb AfD wählen, weil es keine andere Partei gibt die sie für wählbar halten.

@Tommy hat ja eine Studie gebracht aus der u.a. hervorgeht, dass über 50% der Bevölkerung sich "durch die vielen Muslime als Fremde im eigenen Land (fühlen)". Gleichzeitig:

"Eine geschlossen rechtsextreme Einstellung haben in Ostdeutschland 8,5 Prozent der Menschen und 5,4 Prozent in Westdeutschland."

Und m.A.n. sollte man das unterscheiden, denn das eine ist eben nicht gleich dem anderen.

Was das verbotene Thema betrifft: Es geht mir nicht darum das zu diskutieren, nur kann man doch wohl kaum den Rechtsruck und die AfD diskutieren und nach Ursachen fragen, ohne dass diese Themen im Kontext mit dabei sind. Ansonsten müsste dieser ganze Thread dicht gemacht werden.
 
Die Diskussion auf diese Art ist echt anstrengend. Du zitierst meine Beiträge nicht, übergehst meine Fragen (Mehrzahl) immer und immer wieder, um jetzt "meine Frage ins korrekte Format zu konvertieren". Vorher hast Du Dich (nicht mal zu Unrecht) aufgeregt, das ich von rassistisch sprach obwohl Du nur rechts geschrieben hattest - aber was das überhaupt ist war ja Teil der Fragen die Du laufend ignorierst.

Das haben wir längst durch. Für das von dir eingeforderte Diskussionsformat stehe ich definitiv nicht zur Verfügung. Das hatte ich bereits in epischer Breite dargelegt und zwar vor kurzem. Es ist für mich unfassbar, dass du das offenbar schon wieder vergessen hast und jetzt dieselbe Platte wieder auflegst.

Und jetzt mal was Prinzipielles, Condemn. Sage ich dir aber nicht zum ersten Mal. Ich weiß, du liebst und schreibst Postings mit der Länge kompletter Romane und erwartest dasselbe offenbar von deinen Gesprächspartnern. Ein Irrtum. Im Gegensatz zu dir bin ich der Meinung, dass Zeit eine knappe Ressource ist sowie: dass man alles, was man sagen will, auch kurz und knackig sagen kann. Deshalb bitte ich um Verständnis, wenn ich das Spiel: Wir diskutieren im Romanformat und gehen auf jeden Furz unseres Diskussionsgegners ein, nicht teile. Mich nervt Geschwafel, das kein Ende nehmen will.

Wenn ich mit dir diskutiere, dann mache ich das unter meinen Bedingungen. So wie du es unter deinen Bedingungen machst. Ich lasse mir also nicht vorschreiben, wie lang meine Antwort sein soll und auf was ich alles einzugehen habe.

Daraufhin kam von dir nur eine erfrischend kurze Replik:

Okay... dann mach so weiter.

Das habe ich auch, und jetzt nervst du schon wieder mit deiner bewegten Klage.:rolleyes:
 
Das haben wir längst durch. Für das von dir eingeforderte Diskussionsformat stehe ich definitiv nicht zur Verfügung. Das hatte ich bereits in epischer Breite dargelegt und zwar vor kurzem. Es ist für mich unfassbar, dass du das offenbar schon wieder vergessen hast und jetzt dieselbe Platte wieder auflegst.



Daraufhin kam von dir nur eine erfrischend kurze Replik:



Das habe ich auch, und jetzt nervst du schon wieder mit deiner bewegten Klage.:rolleyes:

Für welches "Diskussions-Format" stehst Du denn zur Verfügung?


______________________
Eine Diskussion ist ein Gespräch (auch Dialog) zwischen zwei oder mehreren Personen (Diskutanten), in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumentevorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation.

Das Wort Diskussion stammt vom lat. Substantiv discussio „Untersuchung, [...] Prüfung“[1] ab. Das Verb dazu heißt discutere und bedeutet „eine Sache diskutieren = untersuchen, erörtern, besprechend erwägen“.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion
 
Unfassbar ist für mich auch folgendes:.

Noch mal zu meinen zwei Fragen und warm ich sie so stellte:

1. Glaubst Du tatsächlich, dass alle AfD-Wähler rechts sind? Und was bedeutet "rechts" in dem Kontext?
2. Was motiviert sie Deiner Ansicht nach zu dieser Wahl, was ist die Ursache für ihre Motive/Ansichten/Überzeugungen?

Soll das ein Witz sein? Genau diese Fragen habe ich längst beantwortet. Liest du eigentlich, was ich schreibe oder liegt es an mir, dass ich unklar formuliere oder vielleicht deine Auffassungsgabe überschätze? :confused4

Zu 1:
Es sind keineswegs getriebene, arme und verirrte Kreaturen , die rechts wählen, sondern satte, zufriedene Wohlstandsrechte. Und sie tun es aus einer voll bewußten, ideologischen Grundhaltung. Die meisten zumindest.

Also noch mal: Nicht alle AfD-Wähler sind rechts, aber die meisten.

Zu 2:

Na, da habe ich mir ja einen Witz gekauft. Wozu habe ich die Studie über Autoritarismus zitiert? Wozu habe ich auch noch Adorno ins Boot geholt? Damit du mir exakt dieselbe Frage stellst, als hättest du meinen Beitrag nicht gelesen?

Also auch hier noch einmal eine Kurzwiederholung - in eine weitere Wiederholungsschleife werde ich mich nicht zwingen lassen. Überhaupt werde ich keine längeren Beiträge mehr verfassen, da dies offenbar gegen die Wand gehustet ist.

Also: Die Ursache und Motivation für ein rechtsgerichtetes Denken, Handeln und logischerweise auch Wählen ist eine autoritätsgebundene Persönlichkeitstruktur. Diese in der Sozialisation erworbene Struktur macht anfällig für autoritäre Ideologien. Das autoritäre Potential ist also immer schon latent vorhanden, wie die beiden von mir zitierten Studien belegen, und entlädt sich dann bei entsprechendem Angebot von außen (in diesem Fall die AfD).

Ein übriges tut dann der Nachahmungseffekt: Je mehr Idioten AfD wählen, desto attraktiver wird diese Partei für Wähler, die eigentlich von der eigenen Charakter-Disposition her rechts wählen würden, es aber bislang aus ideologischen Bauchschmerzen heraus nicht taten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unfassbar ist für mich auch folgendes:.



Soll das ein Witz sein? Genau diese Fragen habe ich längst beantwortet. Liest du eigentlich, was ich schreibe oder liegt es an mir, dass ich unklar formuliere oder vielleicht deine Auffassungsgabe überschätze? :confused4

Zu 1:


Also noch mal: Nicht alle AfD-Wähler sind rechts, aber die meisten.

Bisher hattest Du NICHT gesagt, dass Du nicht alle AfD-Wähler für rechts hältst. Du hattest lediglich gesagt, dass Du nicht alle, aber die meisten, für "Wohlstands-Rechte" hältst, was ja auf diesem echt schrägen Kommentar basierte, der mal eben ein neues "Phänomen" einführt zu dem es nicht mal einen Wikipedia-Eintrag gibt ("satisfaction paradox") und was kurzgesagt meint "denen geht es zu gut, deshalb wählen sie extrem". Das ist so ein intellektueller Tiefflug und durch gar nichts zu belegen, während es tonnenweise gegenteilige Belege gibt... Die übergehst Du nur leider.



Wir sind doch schon im Ungefähren was die Bedeutung der Begriffe betrifft. Ich hatte Dich ja auch gefragt was "rechts" überhaupt genau für Dich bedeutet. Aus dem Kontext Deiner Beiträge heraus würde ich annehmen, dass Du nicht "rechts-konservativ" im Sinne von CSU oder CDU meinst, sondern eher rechtsextrem. Die von Dir gepostete Studie unterscheidet das aber ja sehr präzise, z.B.:

---> So fühlten sich rund 56 Prozent "durch die vielen Muslime als Fremde im eigenen Land"

Und das ist ja ein sehr hoher Anteil, weit über dem was die AfD an Stimmen bekommt. Gleichzeitig:

---> "Eine geschlossen rechtsextreme Einstellung haben in Ostdeutschland 8,5 Prozent der Menschen und 5,4 Prozent in Westdeutschland."

Das ist der Anteil der wirklich Rechts-Extremen, die man vermutlich zu Recht Nazis nennen kann. Nur ist dieser Anteil deutlich geringer und liegt wiederum deutlich unterhalb dem was die AfD an Stimmen bekommt.


Na, da habe ich mir ja einen Witz gekauft. Wozu habe ich die Studie über Autoritarismus zitiert? Wozu habe ich auch noch Adorno ins Boot geholt? Damit du mir exakt dieselbe Frage stellst, als hättest du meinen Beitrag nicht gelesen?

Also auch hier noch einmal eine Kurzwiederholung - in eine weitere Wiederholungsschleife werde ich mich nicht zwingen lassen. Überhaupt werde ich keine längeren Beiträge mehr verfassen, da dies offenbar gegen die Wand gehustet ist.

Also: Die Ursache und Motivation für ein rechtsgerichtetes Denken, Handeln und logischerweise auch Wählen ist eine autoritätsgebundene Persönlichkeitstruktur. Diese in der Sozialisation erworbene Struktur macht anfällig für autoritäre Ideologien. Das autoritäre Potential ist also immer schon latent vorhanden, wie die beiden von mir zitierten Studien belegen, und entlädt sich dann bei entsprechendem Angebot von außen (in diesem Fall die AfD).

Ein übriges tut dann der Nachahmungseffekt: Je mehr Idioten AfD wählen, desto attraktiver wird diese Partei für Wähler, die eigentlich von der eigenen Charakter-Disposition her rechts wählen würden, es aber bislang aus ideologischen Bauchschmerzen heraus nicht taten.

Also kurzgesagt: Weil es bisher keine Partei gab, die diese Autoritarismus bedient hat wurde anders gewählt und die AfD hat dann dieses Potential sozusagen aufgeweckt? Wenn es nur das wäre, dann hätte die NPD das Potential doch schon lange aufwecken müssen/können. Es kann nicht nur das sein, gleichzeitig ist Autoritätshörigkeit doch auch nicht nur ein rechtes Phänomen.

In der Studie wird jener Charakter ja so beschrieben: "(...) das heißt die Neigung, sich Autoritäten zu unterwerfen und zugleich die Abwertung anderer durch diese zu fordern."

Genau das werfen nicht wenige AfD-Wähler der etablierten Politik und den Medien vor, nämlich dass man sie abwertet und/oder gefordert wird, die Partei sollte verboten oder mindestens vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Nicht selten wird auch gefordert, der AfD keinerlei mediale Plattform zu bieten - kommt z.B. von Böhmermann, was für ihn in der Praxis bedeutet: Keine Talkshow sollte AfD-Politiker einladen.

Anders gesagt: Autoritätshörigkeit muss doch offenbar nicht nur auf der rechten Seite stattfinden. Die Geschichte hat gezeigt, und auch die Gegenwart zeigt das, dass Autoritarismus keine politische Richtung kennt. Deutschtürken z.B. können kaum rechtsextrem sein, wie wir das in Deutschland definieren, und werden kaum AfD wählen. Sehr viele haben aber Erdogan gewählt - einen sehr autoritärer Politiker. Oder China... die Regierungspartei ist die "Kommunistische Partei" und sehr autoritär und das chinesische Volk gehört vermutlich zu den Autoritätshörigsten auf diesem Planeten, aber rechts sind die ja eher nicht.

Und glaubst Du nicht, dass es vielleicht auch Menschen gibt die zwar keine "autoritätsgebundene Persönlichkeitstruktur" haben, aber so wütend auf die Politik der Etablierten sind, dass sie AfD wählen? Immerhin sind ja, wie schon mehrfach gesagt, auch etwa 1 Million Wähler von Mitte-Links bis Links zur AfD übergelaufen... Sind die eigentlich autoritätshörig, haben das aber erst entdeckt als die AfD dann immer erfolgreicher wurde?

Für mich ist das wieder so eine Überschriften-Erklärung die letztlich gar nichts sagt und wieder nur dazu dient sich nicht mit den politischen Themen auseinander zu setzen.
 
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Hat kein Wissenschaftler getan. Ich habe die Zahlen, die man im Link darunter findet zusammengefasst und das "links" in Anführungs-Zeichen gesetzt. Es ist aber nicht falsch, denn die SPD gilt als "Mitte-links" und Grüne und Linke als links. Ich halte zwar sowieso nicht besonders viel vom rechts-links-Schema, aber zumindest sind diese Parteien ja nicht rechts - haben aber trotzdem etwa 1 Million Wähler an die AfD verloren.


Wenmn für dich die SPD als "mitte-links" gilt, dann wüsste ich gerne was du als links bezeichnest? Unser "heissgeliebte SPD" könnte man (wenn man sehr tolerant sein will!) "mitte - rechts" bezeichnen aber "mitte-links" war die SPD noch nie!. Wenn die SPD eine linke Anstrich hätte, so würden sie niemals so bei 10% herumdümpeln und würden sie auch gewählt werden. Ich finde diese Behauptung gerade zimlich lächerlich...:ROFLMAO:

Shimon
 
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